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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1898
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- Erscheinungsdatum
- 21.04.1898
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- Deutsch
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2972 Nichtamtlicher Ter!. 90, 21. April 1898. Reproduktionsverfahren in weit geringerem Maße der Fall ist. Ueberraschen aber muß cs, daß uns die Namen der Erfinder, bezw. Verbesserer dieser Verfahren, wenn sie England und Frankreich angehörten, genannt werden, während wir G. Meisenbach, den Erfinder der Autotypie, vergeblich suchen. Auch der Edinburger Goldschmied William Ged, der erste, der druckbare Stereotypen erzeugie, und dessen Erfindung nur infolge der Böswilligkeit der Londoner Drucker nicht zu allgemeiner Einführung gelangte, ist nicht erwähnt worden. Noch einige kleine Einwendungen gegen einzelne Stellen des Buches, die indes dessen Nützlichkeit nicht beeinträchtigen sollen, seien gestattet. Als Gutenbergs unsterbliches Verdienst bezeichnet Herr Kamp mann -die Erfindung des Buchdrucks mittelst gegossener Metall typen auf der Buchdruckpresse-, ein Satz, der ohne die drei letzten Worte logisch richtiger sein würde, denn der Wert der Erfindung ist unstreitig auf die gegossenen Metalltypen zu verlegen, obgleich man diese auch als eine Erfindung Schössers hat bezeichnen wollen und die hohe Bedeutung der Erfindung Gutenbergs vorzugsweise in der Schöpfung der Einzeltype überhaupt und in die hier durch ermöglichte unbegrenzte Verwendung derselben gelegt und mit Recht gelegt hat. Die Erzeugung gegossener Typen war nur der zweite Schritt, er war eine Vervollkommnung der Erfindung. Auf S. 4b ist gesagl: -Dagegen müssen Setzerei und Druckerei noch heute in demselben Betriebe vereinigt sein-, was nicht in allen Fällen zutrifft, namentlich seit Erfindung der Zeilengieß maschine. Aber auch schon vor derselben gab es in New Jork und wohl auch an anderen großen Druckplätzen der Vereinigten Staaten Setzereien ohne damit verbundene Druckereien. Als Eigenschaften, die den Setzer zieren müssen, werden auf S. bl bezeichnet: -Geschwindigkeit, Geschick und Accuratesse-. Sollten dazu nicht auch Intelligenz und thunlichst umfassende all gemeine Kenntnisse gehören? Auf S. 47 spricht der Verfasser von der Galvanoplastik und nennt diese eine zweischneidige Waffe in den Händen der Schrift gießer, da sie von -gewissenlosen Leuten dazu mißbraucht wurde, sich ohne Kosten und Mühe die Arbeit des Stempelschneiders an zueignen-. Erst der Erlaß des deutschen Reichsgesetzes zum Schutze der Muster vom 1. Juli 1873 soll dem Unwesen einigermaßen ge steuert haben. Herr Kampmann ist im Irrtum bezüglich des Datums dieses Erlasses: das Musterschutzgesetz ist vom 11. Januar 1876 datiert. Was sagt er aber dazu, daß der von ihm verehrte Hofrat Alois Auer, der ehemalige Direktor der Hof- und Staats druckerei in Wien, auch in recht hervorragender Weise zu den -ge wissenlosen Leuten- gehörte? Folgendes diene als Beleg. Im Oktober des Jahres 1855 besuchte ich den von Or. Heinrich Meyer als -Raphael der Graveure- bezeichnet«» genialen Schriftschneider, Schristgießer und Mechaniker Charles Derriey in Paris, der mir seine Neuheiten und die von ihm selbst konstruierten Gießmaschinen bereitwillig zeigte, dabei aber weidlich auf Auer schalt, der ihm, obwohl Vorstand einer Staatsanstalt, alle seine neuen Schriften und Vignetten nachgalvanisiert und nachgegossen Habel Und es war tatsächlich der Fall! — Nicht ganz zutreffend ist es, wenn Herr Kampmann auf S. 52 sagt: -Königs geniale Erfindung führte den --rollenden-- Druck (-cylindrischer Druck- ist die gewöhnliche fachmännische Bezeich nungsweisel) ein, der nun fast der alleinherrschende ist. Nur noch bei den -«Tiegeldruckpressen--, Druckmaschinen beschränkten Formats, wird die Arbeit durch flachen Druck ausgesührt.» In England sind die Tiegeldruck- oder Skandinaviapresfen größten Formats, einfache und doppelte, im Werk- und Jllustrationsdruck noch viel fach im Gebrauch, und auch deutsche Maschinenfabriken bauen sie noch heute. Und ist es nicht etwas zu viel gesagt, wenn er auf S. 159 von dem Natursarbendruck, d. h. dem Dreifarbendruck, schreibt, die dafür in Berlin gebildete Gesellschaft habe das Verfahren später an Kurtz in New Dork verkauft, -welcher dasselbe für die Autotypie einrichtete und (es) damit auf die heutige Höhe brachte-? Ich habe von Kurtz zwar schon zahlreiche Drucke gesehen, besitze auch eine Anzahl, keine aber, die ich den Förster L Borriesschen, den Jasper- schen^ den Oldenbourgschen, Büxensteinschen u. a. unbedingt vor ziehen würde. Unangenehm berühren eine Anzahl Drucksehler, zumal sie sich meist in den Personennamen befinden. So steht auf S. 43, Z 6 v. o., Dritzschen statt Dritzehen; auf S. 47, Z. 8 v. u., Bötticher statt Böttger (der berühmte Frankfurter Chemiker); S. 54, Z. 2 v. u., Genous statt Genoux; S. 59, Z. 13 v. o., Althorst statt Althorp; S. 158, Z. 2 v. u., Haurou statt Hauron, und aus S. 154, Z. 9 v. u, ist der angebliche Erfinder des Chiaroscurodruckes, Ugo da Carpi, gar in Ugro da Capri verwandelt. Von anderen Druck fehlern sind noch sinnstörend auf S. 145, Z. 2 v. u., Fruchtwasser statt Feuchtwasser, und der irrtümliche Hinweis auf S. 150, Z. 12 v. u., wo Figur 37 statt 39 gesetzt ist. Die Ursache hiervon ist wohl nur in dem Umstande zu suchen, daß dem Herrn Verfasser keine Korrekturen von dem Drucker seines Merkchens zugegangen sein mögen, und daß dessen Setzer und Korrektor die beiden Eigen schaften, die er selbst nicht von ihnen zu verlangen scheint, nicht sonderlich reichlich besaßen. * * * Bei der Besprechung des zweiten der vorstehend genannten Werke kann ich mich sehr kurz fassen, da es nur eine Zu sammenstellung von Artikeln enthält, die bereits in einem weit verbreiteten Blatte erschienen sind und somit auch schon ziemlich allgemein bekannt sein dürften. Einige Worte des Herausgebers, Herrn Eugen Klinisch, die er dem Buche in der Vorrede voraus schickt, kennzeichnen am besten dessen Zweck und Inhalt und mögen deshalb hier angeführt werden. Nachdem er gesagt, daß er versucht habe, die erwähnte Artikelserie in eine für ein Lehrbuch geeignete Form zu bringen, fährt er fort: -Zu diesem Ende war es nötig, durch stellenweise Zusätze, Abänderungen und Striche dem Merkchen einen mehr einheitlichen Charakter zu verleihen. Ich wurde hierbei von der Ueberzeugung geleitet, daß es bei dem raschen Fortschreiten in der Ausführung mancher Vervielfältigungsversahren zunächst viel wichtiger ist, nur die neuesten, praktisch bewährten Arbeitsmethoden darzulegcn, als, wie üblich, mit einer ausführlichen Schilderung der geschichtlichen Entwickelung der betreffenden Verfahren zu beginnen und dann im folgenden eine möglichst große Anzahl von Rezepten und Arbeitsmethoden quasi zur gefälligen Auswahl des Lesers zu bringen. Da es aber schwer fallen dürfte, einen Praktiker zu finden, der alle einzelnen Reproduktionsverfahren gleich vollkommen be herrscht, so wird das vorliegende Merkchen seinen Zweck umsomehr erfüllen können, als es seine Entstehung einer ganzen Reihe von ersten Fachleuten für die verschiedenen Verfahren verdankt - Behandelt werden in dem Klimschschen Buche 1) die Repro, duktions-Photographie, 2) Zinkhochätzung in Strichmanier und Autotypie auf Zink und Kupfer, 3) das Lichtdruck-Verfahren, 4) die Photolithographie, 5) die Heliogravüre, 6) die Photoxylographie, und im Anhänge die photomechanischen Reproduktionsversahren und das Aluminium. * * * Beide Merkchen sind durch eine ansehnliche Zahl Abbildungen im Texte illustriert und jedem sind drei Kunstblätter beigegeben, unter denen sich ein sehr schöner Dreifarbendruck des Kampmann- schen Buches besonders auszeichnet. Aus den vorstehenden Dar legungen aber ergiebt sich, daß beide Bücher empfohlen zu werden verdienen; sie werden sich im Bedarfsfälle als treffliche Berater erweisen. Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. Post. — Der Reichsanzeiger veröffentlichte die nachfolgende Bekanntmachung. Nach den jetzt giltigen, im -Centralblatt für das Deutsche Reich«, Jahrgang 1896, S. 508 u. f. veröffentlichten Ausführungs bestimmungen zum Gesetze, betreffend die Statistik des Warenverkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande, vom 20. Juli 1879 sind auch die Postsendungen aus dem freien Verkehr des deutschen Zollgebiets nach den deutschen Zollausschlüssen für die Warenverkehrsstatistik anzumelden. Zur Ausführung dieser Vor schrift ist erforderlich, daß den bei den Postanstalten im Zollgebiet eingclieferten Paketen an Empfänger in den Zollausschlüssen eine Erklärung über den Inhalt nach Art der den Sendungen nach dem Auslande beizufügenden Zoll-Inhaltserklärungen beigegeben wird. Ausgenommen von dieser Verpflichtung sind hiernach nur die zwischen den Zollausschlüfscn untereinander zur Versendung kommenden Pakete. Zu den Zollausschlüssen gehören: 1) die Freihafengebiete bei Hamburg, Cuxhaven, Bremerhaven und Geestemünde, 2) die Insel Helgoland, 3) in den badischen Kreisen Konstanz und Waldshut: der Ort Albführen, Post Erzingen, die Gemeinde Altenburg, Post Jestetten, „ „ Baltersweil, , Riedern, „ „ Berwangen, „ Riedern, , „ Büsingen „ Büsingen (Baden), , . Dettighofen, , Riedern, . . Jestetten, , Jestetten, , , Lottstetten, „ Lottstetten, die Höfe Pittenhard (Büttenhard), Post Thengen. Paketsendungen nach den vorgenannten Zollausschlußgebieten werden von den Postanstalten vom 1. Mai ab nur dann zur Be. förderung angenommen werden, wenn sie von einer Inhalts erklärung begleitet sind; bei Paketen nach der Insel Helgoland ist außerdem nach wie vor für die Zwecke der Zollbehörde aus
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