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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1898
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- Erscheinungsdatum
- 01.02.1898
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- Deutsch
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25, 1. Februar 1898. Nichtamtlicher Teil. 837 Die Arbeit an den Nuntiaturberichten schritt auch in dem ver flossenen Jahre rüstig fort. Von der ersten Serie ward der achte Band noch vor Jahresschluß im Druck vollendet; bis fast an den Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges heranreichend, beleuchtet er das Bündnis Karls V. mit der Kurie, welches den Krieg entschied, aus der Fülle der originalen Akten. Inzwischen ist der neunte Band, der den Krieg gegen die deutschen Protestanten selbst in seinem ganzen Verlauf umsassen wird, so weit gefördert, daß er im nächsten Sommer in Druck gegeben werden kann. Ueberdies ist bereits in den römischen und anderen italienischen Archiven bis zum Tode Pauls III. (November 1519) ein reiches Material ge sammelt worden. — Die Periode Julius' III. (1550—1555) bearbeitet seit dem Vorjahr Herr vr. Kupke. Da es ihm trotz alles Suchens nicht gelungen ist. nennenswerte Berichte aus den ersten anderthalb Jahren dieses Pontifikats aufzufinden, wurde er genötigt, in seinen ersten Band die Depeschen des Nuntius beim Kaiser Pietro Bartano, Bischofs von Fano, dessen Nuntiatur sich bis Mai 1552 erstreckte, aufznnehmen, wozu noch ergänzend die Berichte der Nuntien bei dem römischen König und Auszüge aus den Relationen anderer Gesandten kommen werden; seine Sammlungen hat vr. Kupke bereits über alle Jahre Julius' III. und bis in die Epoche Pauls IV. hinein ausgedehnt. In der 3. Abteilung (Pontifikat Gregors XIII.) ist Herr Or. Schellhaß unausgesetzt mit dem Heranschaffen des Materials be schäftigt; der 2. Band, der die weiteren Berichte des Nuntius Bartolomeo Poczia (1574—1576) enthalten wird, ist so weit vor geschritten, daß wir das Manuskript im Sommer dem Verleger einzureichen hoffen dürfen. Von den Bearbeitern der 4. Abteilung der Nuntiaturberichte, den Herren vr. Heidenhain und vr. Kiewning, ist der erster«, der im Sommer eine bibliothekarische Stellung in Jena angenommen hat, hierdurch sowie durch sein langwieriges Augenleiden noch immer verhindert worden, seine umsassenden Arbeiten über den Pontifikat Pauls V. abzuschließen; er hoffe aber bestimmt, im kommenden Arbeitsjahr einen Band, der in die Zeit Clemens' VIII. zurückgreisen und bis in den November 1605 führen wird, sertigzustellen vr. Kiewning, z. Zt. Assistent am Staatsarchiv in Königsberg, hat in diesem Jahr den 2. Band der Nuntiatur Pallottos bei Kaiser Ferdinand II. (1629) herausgegeben. Ein neues Unternehmen des Instituts ist in diesem Jahr mit den -Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken- ins Leben getreten. Es soll ein eigenes Organ des selben werden für kleinere Arbeiten und Mitteilungen der Mit glieder, jedoch auch anderen deutschen Forschern, soweit es der Raum erlaubt, offen stehen. Jährlich sollen zwei Hefte im Gesamt- umsange von zwanzig Bogen erscheinen. Den Verlag hat die Firma Löscher L Co. in Rom übernommen. Das erste Heft, mit Bei trägen der Herren Friedensburg, Schellhaß, Haller und Kupke, ist im Herbst ausgegeben worden. Auch in dem Berichtsjahr sind zahlreiche Anfragen auswärtiger Forscher bei dem Institut eingelaufen, denen die Mitglieder des selben stets gern und mit Hingebung nachgekommen sind. Die Jnstitutsbibliothek ist in diesem Jahre mehr als je, um 367 Nummern, bereichert worden. Sie umfaßt bereits über 1100 Werke, und es ist darum schon ein systematischer Katalog an gelegt worden. Unser langgehegter Wunsch, durch die Einstellung des Instituts in den Staatshaushalts-Etat eine feste Basis für seine Mitglieder und ihre Arbeiten zu gewinnen, geht jetzt, wie wir hoffen dürfen, ihrer Erfüllung entgegen, nachdem die Mittel dafür in den Ent wurf des nächstjährigen Etats ausgenommen find. Für das ksxsrtorlum gsrinaineum, dessen Fonds am 1. April des Jahres erschöpst war, sind abermals von Seiner Majestät dem Kaiser und König aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds 60000 ^ auf weitere vier Jahre Allergnädigst bewilligt worden. Es steht zu erwarten, daß in diesem Zeitraum das vorgesteckte Ziel, die Repertoristerung aller 6sriuanioa der päpstlichen Archive von 1378 bis 1447, erreicht werden wird. Nachdem die Arbeiten sür den Pontifikat Eugens IV. abgeschlossen worden, find die Re gister Urbans VI., Bonifaz' IX., Jnnocenz' VII. und Gregors XII. systematisch in Angriff genommen. Der erste Band des Unter nehmens ist im Sommer ausgegeben und von der Kritik einmütig mit großer Anerkennung ausgenommen worden. Kant-Ausgabe. Bericht des Herrn Dilthey. Nachdem die Sammlung des handschriftlichen Materials zum Abschluß gediehen war, gelangten die Fragen, die sich aus die Form der Edition beziehen, in Behandlung. Zur Verständigung über dieselben trat am 6. März die akademische Kommission zu sammen, zu welcher die Leiter der einzelnen Abteilungen, die Herren Sieckes, Heinze und Reicke hinzugezogen worden waren. Die Aus gabe wird in vier Abteilungen zerfallen. Die erste wird in etwa neun Bänden die Werke enthalten. In der zweiten wird zum ersten mal vollständig der handschriftliche Nachlaß Kants, geordnet nach achlichen Gesichtspunkten, in fünf bis sechs Bänden veröffentlicht werden. Die dritte Abteilung wird den Briefwechsel in zwei Bänden umfassen. In der vierten wird das Wissenswürdige aus Kants Vorlesungen in etwa vier Bänden nach den zahlreichen vor handenen Nachschriften mitgeteilt werden. Umfassende Vorarbeiten, welche die Behandlung des Textes in Rücksicht auf Orthographie und Interpunktion betreffen, sind im Gange. In der Abteilung der Werke sind Verträge mit den Herren Nahts (Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels), Erd mann (Kritik der reinen Vernunft), Natorp (Kritik der praktischen Vernunft und Metaphysik der Sitten), Windelband (Kritik der Urteilskraft), Heinze (Logik), Külpe (Anthropologie), Schöne (Phy- ische Geographie) abgeschlossen worden. Andere sind in Vor bereitung. In der vierten Abteilung sind außer Herrn Heinze (Encyklopädie, Logik, Metaphysik, Religionsphilosophie), die Herren Külpe (Anthropologie), Schöne (Physische Geographie), Menzer (Ethik) als Mitarbeiter thätig. Zuerst wird der Briefwechsel veröffentlicht werden. Wörterbuch der egyptischen Sprache. Bericht des Herrn Er man. Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht, durch Allerhöchsten Erlaß vom 10. Mai 1897 die Mittel zur Herausgabe eines -Wörterbuches der egyptischen Sprache- zu bewilligen. Das Weck soll den gesamten Sprachschatz umfassen, den die in hiero- glyphischer (bez. hieratischer) Schrift geschriebenen Texte bewahrt haben; die demotischen und koptischen Texte sollen dagegen nur so weit herangezogen werden, als es die Erklärung hieroglyphisch ge schriebener Worte verlangt. Die Sammlung des Materials erfolgt nach dem bei dem -Ibssaurus liuguas llA.tina.s- ausgebildeten Verfahren. Die Dauer der Arbeit bis zum Beginne des Druckes ist auf etwa elf Jahre berechnet. Die Aussicht über das Unternehmen wird von der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig und der Königlichen Akademie der Wissen schaften zu München ausgeübt; die Leitung liegt in den Händen einer akademischen Kommission, sür die die genannten Akademieen die Herren Ebers, Erman, Pietschmann und Steindorff gewählt haben. Die bisherigen Arbeiten haben sich aus die Organisation des Unternehmens, die Aufstellung eines Arbeitsplans und die probe weise Verzettelung von Texten verschiedener Art erstreckt. Mit den Herren von Bissing, Dyroff, Lange, Graf Schack, Schäfer, Sethe und Spiegelberg sind vorläufige Vereinbarungen über ihre Mit wirkung getroffen; andere Verhandlungen schweben noch. Humboldt-Stiftung. Bericht des Vorsitzenden des Kuratoriums Herrn Waldeyer. Herrn Professor vr. Dahl in Kiel wurden aus den für das Jahr 1897 verfügbaren Mitteln der Stiftung nachträglich 500 zur Bestreitung der Kosten eines um zwei Monate verlängerten Aufenthalts in Ralum (Neu-Pommern) bewilligt. Herr Dahl hat nunmehr seine Studien und Sammlungen daselbst abgeschlossen und ist, in Verbindung mit einer Anzahl Fachgenoffen, mit der wissenschaftlichen Bearbeitung der Ergebnisse beschäftigt. Das ge sammelte Material ist sehr beträchtlich: außer zahlreichen Bälgen und Skeletten von Wirbeltieren umfaßt dasselbe eine große Anzahl von Reptilien, Amphibien, Fischen und Wirbellosen in mehr als 4000 Gläsern, daneben rund 1000 Stück trocken konservierter Insekten, 100 Korallenstöcke und etwa 500 Pflanzenarten. Herrn Professor vr. Volckens in Berlin wurden, ebenfalls nach träglich, 1500 zur Bestreitung der Mehrkosten eines inzwischen erschienenen wissenschaftlichen Werkes über das Kilimandjaro-Gebiet zugesprochen. Endlich wurden dem Privatdozenten vr. G. Thilenius in Straßburg i. Elf. 8400 zu einer Forschungsreise nach Neu- Seeland bewilligt. Hauptaufgabe dieser Reise ist das Studium der Entwickelungsgeschichte von Uattsria punctata, vr. Thilenius ist bereits an seinem Bestimmungsorte eingetroffen. Das Stiftungsvermögen hat sich nicht verändert; wohl aber wird fortab der jährliche Zinsertrag, infolge der Konvertierung der vierprozentigen Staatspapiere, um rund 350 ^ geschmälert werden. Für das Jahr 1898 stehen rund 7400 zur Verfügung. Savigny-Stiftung. Bericht des Herrn Brunner. Beim Wörterbuche der klassischen Rechtswissenschast ist Herr Professor Gradeuwilz in Königsberg wegen seiaer erweiterten und erschwerten amtlichen Thäligkeit als Herausgeber am 1. April v.J. ausgeschieden. Die Leitung des Unternehmens ist dem Herrn zuufnnascchzigster Jahrgang. 112
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