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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1898
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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30, 7. Februar 1898. Nichtamtlicher Teil. 993 Nichtamtlicher Teil Zur Rabatt-Bewegung in ^England. Von Th. Wohlleben. (Vgl. Börsenblatt 1895 Nr. 196.) London, Anfang Januar 1898. In den letzten Tagen des vergangenen Jahres ist die vieluwstrittene »Oisoouvt tzuestiov« in England in ein neues Stadium getreten Bis vor wenigen Wochen gab man sich allgemein der Hoffnung hin, die Bemühungen der »tOsoeiateä 6oolr8ölisrsk, den Rabatt ans Publikum zu reduzieren, mit Erfolg gekrönt zu sehen. Alle beteiligten Parteien standen im besten Einvernehmen zu einander Man wartete nur noch auf die Antwort der »Schriftsteller-Genossenschaft« (L.utdori>' 8ooist^), die man in der hochwichtigen Angelegen heit um ihre Meinung gefragt hatte, und die neuen Verkehrs regeln, über die sich Sortimenter und Verleger schon brieflich geeinigt hatten, brauchten nur noch von einer gemeinsamen Hauptversammlung der beiden Vereine bestätigt zu werden, um dann in Kraft zu treten. Die Antwort der Herren Autoren hat nun die ganze Bewegung wieder ins Stocken gebracht. Verfolgen wir zuerst den Gang der Dinge seit dem denkwürdigen Brief des Herrn C. F. Longman an die »^ssooiütsä Loolrssllsrs« vom 29. Juli 1895. — Herr Long man hatte bekanntlich den Vorschlag der Sortimenter, der darauf hinausging, Schleuderfirmen das Konto zu sperren, als absolut unmöglich von vornherein abgelehnt und ange- deutct, daß unter diesen Umständen die geplante Konferenz zwischen Verleger und Sortimenter nutzlos sei. Der Sorti menter-Verein ließ sich jedoch nicht abschrecken und sandte ihm folgende Antwort: »Geehrter Herrl »Der Vorstand der r^seocistsä bookssllsre« hat mich beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß in der Versammlung vom 19. dieses folgender Beschluß gefaßt wurde: »»Die Versammlung, die Ihren Brief einer sorgfältigen Erwägung unterzogen hat, ist der Ansicht, daß dieser keinerlei Lösung der schwierigen Frage in Aussicht stellt Nichtsdestoweniger hofft die Versammlung, daß Sie die pro- ponierte Konferenz mit Ihrer Gegenwart beehren werden «« »Ich verbleibe rc. T. Burleigh, Schriftführer.« Ich wohnte seiner Zeit der in obigem Brief erwähnten Versammlung bei. Sie war erstaunlich schwach besucht, und es herrschte eine ziemlich gedrückte Stimmung Man war sich offenbar bewußt, daß die ablehnende Haltung eines so be deutenden und einflußreichen Verlegers wie Longman ein schwer wiegender Faktor gegen den Erfolg der Bestrebungen der Sortimenter sein würde. Aber trotzdem verzagte man nicht und erhoffte besseren Erfolg von der bevorstehenden Kon ferenz mit den Verlegern. Erfreulicherweise war denn auch diese Konferenz, die im Oktober 1896 stattfand, von beiden Parteien stark besucht, und obwohl ein positives Resultat nicht erzielt wurde, so bot sie doch die Grundlage für weitere Unterhandlungen; denn inzwischen war unter den Verlegern selbst eine Bewegung in Gang gekommen, die zur Gründung des »Verleger-Vereins« (Lublisbers' ^ssocistiou) führte. Den ersten Anstoß dazu gab wohl der Vortrag des Verlegers W. Heinemann, den dieser vor den »^ssocriatsä Loolrssllsrs« über den deutschen Börsen verein hielt. Ich glaube nicht irre zu gehen, wenn ich das Zustandekommen dieser »i^ublisliers' ^.ssoolstion« vor allem seinen energischen Bemühungen, Sortimenter und Verleger zur gemeinschaftlichen Aktion zu vereinigen, zuschreibe. Fünsundsechzlgsler Jahrgang. Nun hatte der Sortimenterverein wenigstens eine offi zielle Körperschaft, mit der er sich in Verbindung setzen konnte. Es wurden Unterhandlungen gepflogen, und trotz mächtiger Opposition sowohl von seiten einiger Sortimenter, als auch einiger Verleger billigte der Verlegerverein den Vorschlag der Sortimenter, Firmen, die mehr als den vom Verein zu bestimmenden Rabatt gewähren, das Konto zu schließen. Nur wollten die Verleger, ehe sie diese wichtige Bestimmung in Kraft treten ließen, sich noch die Meinung der Schriftsteller- Genossenschaft einholen. Letztere wählte nun ein besonderes Komitee, dem der Auftrag gegeben wurde, über die Lage im Buchhandel im allgemeinen und über die Rabattfrage im besonderen zu berichten. — Der Bericht, der in der Dezember-Nummer (1897) des »Lutbor« erschien, hat so viel Aufsehen erregt und Diskussion der Frage in fast allen Tageszeitungen hervor gerufen, daß ich ihn hier in freier Uebersetzung folgen lasse: »Ursachen der schlechten Lage im Buchhandel. »I) Der enorme Rabatt, der jetzt dem Publikum gewährt wird, wird allgemein als einzige Ursache des Darniederliegens des Buchhandels hingestellt. Diese Ansicht ist nicht richtig; es giebt noch andere Gründe, und der Rabatt wird durchaus nicht in allen Fällen gewährt. Es ist klar, daß der kleine Sortimenter nicht vom Verkauf neuer Bücher allein existieren kann, wenn er den hohen Rabatt gewährt. Die Buchhändler (Sortimenter) haben sich jedoch diesen Rabatt-Unfug selbst zu verdanken, denn die Verleger haben ihn in ihren Bezugs bedingungen nicht anerkannt. Die Sortimenter haben das Rabattsystem selbst eingeführt, und es ist keine Sicherheit vor handen, um zu verhindern, daß die ihnen zu gewährenden Vor teile durch erneute Konkurrenz bald wieder wirkungslos würden. »2) Eine zweite Ursache ist das Darniederliegen der Landwirtschaft. Dieses entzieht den Gutsbesitzern, Geistlichen aller Konfessionen und den Prioatgelehrten, die alle Bücher käufer waren, bedeutende Einnahmequellen. Weitere Ur sachen sind »3) die Konkurrenz der Bazare, die neben ihren Waren auch Bücher verkaufen; »4) der teilweise Verlust des Schulbuchhandels, da jetzt der Verleger sehr oft an die Schulen direkt liefert; »5) die Gepflogenheit vieler öffentlichen Bibliotheken, vom Verleger direkt, anstatt vom Sortimentsbuchhändler am Platz zu kaufen. »6) Dem Sortimentsbuchhändler fehlt es im allgemeinen an Energie und »?usb«. Es ist evident, daß, wenn die große Masse Bücher kaufen soll, ihr diese in anziehender Weise angeboten werden müssen. »Schluß-Folgerungen. »Das Komitee ist zu der Ansicht gekommen, daß die von den Verlegern und Sortimentern gemachten Vorschläge un annehmbar sind, da die darin enthaltenen Zwangsmaßregeln (Oosroivs Nössurss) praktisch nicht durchführbar sind. Dies wurde bereits im Jahre 1852 bewiesen Damals wurden die Maßregeln von den Schleuderern mit Erfolg umgangen, und zweifellos würde heute dasselbe geschehen. »Was die Kardinalsrage anbetrifft, die Buchhändler zu zwingen, einen Maximal-Rabatt einzuhalten, so scheint uns ein Punkt immer übersehen zu werden. Nehmen wir an, die Verleger schließen jedem Sortiments-Buchhändler, der dem Publikum mehr als den vereinbarten Rabatt gewährt, das Konto. Viele Sortimenter würden dieses Verfahren mit Freuden begrüßen; andere aber, und darunter einige der größten Londoner Firmen, würden alle Hebel in Bewegung 133
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