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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1898
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- Deutsch
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qus Gründen des öffentlichen Wohles und nur gegen Ent schädigung weggenommen werden kann (Sehr richtig I) Ganz unzweifelhaft liegt hier eine Abgabe vor, und zwar eine Abgabe insofern besonderer Art, als sie lediglich von den Buchhändlern gefordert wird. Man kann aber doch, weil hier diese Abgabe von einem einzelnen gewerbetreibenden Stande gefordert wird, nimmermehr die Sache gesetzlich machen. Ich mutz dann aber auch sagen, meine Herren, selbst die Bemerkungen, die der Herr Regierungskommissar zu machen die Güte hatte, datz die öffentlichen Bibliotheken ein Interesse daran haben, die Erscheinungen der Litteratur zu besitzen, erleidet doch meiner Meinung nach eine sehr wesent liche Einschränkung, wenn man sich vergegenwärtigt, welch eine Fülle von litteranschen Erscheinungen heutzutage auf den Büchermarkt gebracht wird. Da sind eine solche Menge Erzeugnisse niederer Litteratur, Ritter-, Räuber-, Mord geschichten, Bänkelsänger- und andere Angelegenheiten, datz es fast unmöglich ist, wenn man sagen wollte, die öffentlichen Bibliotheken hätten ein Interesse daran, derartige Kleinig keiten aufzubewahren. Also, meine ich, schon an der Unmög lichkeit, die Anschauungen des Herrn Regierungskommissars ganz zum Durchbruch zu bringen, scheitert diese Ansicht in sich Nun sagte der Herr Regierungskommissar, die Buch händler hätten von den öffentlichen Bibliotheken einen grotzen Nutzen. Ja, ich meine fast, der Herr Regierungskommissar wäre hier eines kleinen Irrtums gewahr geworden. Wenn er ge sagt hätte, die Autoren, die Verfasser der Schriften hätten möglicherweise Nutzen von den Königlichen Bibliotheken, dann könnte ich das als richtig gelten lassen. Aber der Buchhändler, der lediglich ein fertiges Werk drucken lätzt und es aus den Markt bringt, hat als solcher doch von den Königlichen Bibliotheken absolut keinen Nutzen. Also dieser Einwurf, meine ich, wäre ebenfalls hinfällig. Und schließlich sage ich mir, wenn es in der That für die Bibliotheken wünschenswert ist, Werke der Litteratur zu besitzen, dann will ich das anerkennen; aber dann kann das sich doch nur auf solche Werke beziehen, die m der That einen bleibenden Wert und nicht einen vorübergehenden, einen Wert von heute auf morgen haben. Ist das aber der Fall, dann, glaube ich, können die Königlichen Bibliotheken wohl in Anspruch nehmen, aus Gründen des öffentlichen Wohles, das heißt, aus Gründen der Litteratur, der Träger dieser Litteratur, solche Werke zu besitzen; sie können das aber nimmermehr auf den Rechtstitel ohne Bezahlung. Wollen sie diese Werke haben, glauben sie, sie seien wichtig für ihren Besitz, sie seien wichtig genug für die Nachwelt, dann be zahlen sie sie; dann soll der Staat auch Geld genug haben, sie zu bezahlen. Will er das nicht, so mag er die Finger von dem Eigentum weglassen. (Bravo I) Bücherproduktion Italiens im Jahre 1697. Pünktlich, viel pünktlicher als die jährlichen Jndices, bringt Lollettivo äslls pubblieLriovi italiaus (bis auf die Umschläge gleich LidHograüa its.lig.ua) die statistischen Angaben über Italiens Leistung aus unserem Gebiete. Diese hat gegen die vom Jahre 1896 um 46 nachgelassen, denn es beträgt — nicht gerechnet 54 außerhalb Italiens in italienischer Sprache und 656 lieferungs- oder bandweise erschienene und daher wiederholt aufgeführte — die Gesamtsumme im Jahre 1897: 9732; 1896: 9778; 1895: 9437; 1894: 9416; 1893: 9489. Dabei hat den Löwenanteil diesmal die Medizin mit 1053 (davon in italienischer Sprache 1037), dann folgen mit 1016 (1012) Statuten, Rechenschaftsberichte u. dergl.; 1011 (992, Ackerbau, Industrie und Handel; 761 (640) religiöse und fromme Lektüre; 590 (558) Schulbücher; 546 (527) Geschichte und Geographie; 450 (444) Volkswirtschaft; 399 (394) Biographie der Zeitgenossen; 371 (365) Gesetzgebung und Rechtswissenschaft; 361 (348) RomaNe und Novellen; 356 (333) Philologie und Litteratur- geschichte; 341 (338) Erziehung und Unterricht; 316 (311) zeit genössische schöne Litteratur; 309 (297) Physik, Mathematik und Naturwissenschaften; 303 Verhandlungen der Deputiertenkammer; 266 (265) vermischte und volkstümliche Litteratur; 223 Verhand lungen des Senates; 216 (214) Theater; 205 (204) Tagesblätter; 157 (149) bildende Künste; 151 (149) Ingenieur- und Eisenbahn wesen; 121 (93) Philosophie und Theologie; 100 (98) Kriegs- und Seewesen; 82 (75) Bibliographie; 25 Verhandlungen von Akademieen und 3 Encyklopädie. Zieht man 756 Tagesblätter und Verhandlungen verschiedener Art von der Gesamtsumme ab, so bleibt eine solche neuer Bücher von 8976. Was die neue periodische Litteratur des Jahres 1897 betrifft, so verteilt sich deren Gesamtzahl 449 (332 im Jahre 1896) aus die verschiedenen Fächer folgendermaßen: Tagesblätter 205 (-i- gegen 1896 80); vermischte und volkstümliche Litteratur 93 (ft- 26); Ackerbau, Industrie und Handel (59 (—5); religiöse und fromme Litteratur 2l (ft- 4); Volkswirtschaft 17 (ft- 1); Gesetzgebung und Rechtswissenschaft 14 (ft- 8); Medizin 13 (ft- 5); Erziehung und Unterricht 12 (ft- 1); bildende Künste 5 (ft- 3); Bibliographie 4 (ft- l); Kriegs- und Seewesen 2 (— 1); Physik und dergl. 2; Philo sophie, Theologie und Schulbücher zusammen 2. Den Sprachen nach, in welchen die zuerst erwähnten Bücher erschienen sind, verteilt sich die Gesamtzahl von 9732 folgender maßen: Italienisch 9397; Griechisch 186; Französisch 84; Englisch 22; Spanisch 20; Deutsch 10; Portugiesisch 9; slavische Sprachen 3; Sanskrit 1. Von den Büchern wurden im ganzen 311 in andere Sprachen übersetzt, nämlich 153 ins Französische, 55 ins Deutsche, 33 ins Englische, 30 ins Lateinische, 11 ins Griechische, je 5 ins Russische und Norwegische, je 4 ins Spanische, Portugiesische und Slavische, je 2 ins Syrische und Sanskrit, und endlich je 1 ins Hebräische, Polnische und Armenische. Die gewissenhafte Statistik hat natürlich aber auch zu fragen, wo die gezählten Drucksachen erschienen sind, und da ergiebt sich für die italienischen Provinzen folgende Rangordnung. Es erschienen in der Lombardei 1948; in Toskana 1536; Latium 1083; Piemont 1045; Emilia 878; Venetien 874; Kampanien 604; Sicilien 391; Ligurien 384; Umbrien 292; in den Marken 252; in Apulien 155; in den Abruzzen 85; in Sardinien 83; endlich in Basilikata und Kalabrien je 61. Zum Schluffe möge noch erwähnt werden, daß unter den 9732 Neuheiten sich 457 Neudrucke und neue Auflagen befanden. Kleine Mitteilungen. Stuttgart als Kommissionsplatz. — Die diesjährige, vom Stuttgarter Verleger-Verein herausgegebene »Stuttgarter Kommittenten-Liste» zeigt wieder, in welch andauernd günstiger Entwickelung sich Stuttgart als buchhändlerischer Kommisstonsplatz seit mehreren Jahren befindet, im Gegensatz zu den meisten anderen Kommissionsplätzen, Leipzig natürlich ausgenommen. Folgende Zahlen aus den letzten drei Jahren mögen dies dar legen. Nach dem Stand vom 1. März zeigte diese Liste als in Stuttgart vertreten 1896 1897 1898 Reine Sortimentsgeschäfte 451 474 489 Reine Verlagsgeschäfte 72 75 77 Firmen mit Sortiment und Verlag 20 20 20 AuslteferungSstellen auswärtiger Verleger 32 32 42 575 601 628 Dazu Stuttgarter Firmen IDO 102 104 in Summa 675 703 732 Es geht hieraus hervor, daß man mehr und mehr im Buch handel den Wert einer Vertretung in Stuttgart erkennt und zwar sowohl seitens der Sortimenter als auch der Verleger, hier nament lich auch der Zeitschriften-Verleger. Die Möglichkeit schnelleren Bezugs bezw. schnellerer Lieferung einerseits und Fracht- und Porto-Ersparnisse anderseits sind in erster Linie die Veranlassung hierzu. Die vor mehreren Jahren vom Stuttgarter Verleger-Verein herausgegebene Kartenskizze zeigte für eine Reihe von Städten, um wie viel billiger sich die Stückgutfracht zwischen diesen und Stutt gart stellt, als nach bezw. von Leipzig. Wie aus obigen Zahlen erhellt, sind die daran angeknüpften Bestrebungen dieses Vereins, Stuttgart als Kommisstonsplatz wieder zu heben, von Erfolg ge wesen. Trotzdem fehlt noch eine ganze Anzahl Firmen, für die eine Vertretung in Stuttgart zweifellos direkte und indirekte Vor teile hätte Im Interesse nicht nur Stuttgarts, sondern auch des gesamten süddeutschen Buchhandels ist es zu wünschen, daß diese Vorteile immer mehr erkannt und benutzt werden. 8. 0. 8.
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