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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1898
- Sprache
- Deutsch
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54, 7. März 1898. Nichtamtlicher Teil. 1785 Richard Wagner und die -Neunte-. — Ein bisher nicht veröffentlichter Brief Richard Wagners an den Musikalienverlag von Schott Söhne, Mainz, ist von diesem den -Vereinigten Wagner- Vereinen Berlin-Potsdam- zur Publikation in dem Programm ihressi'letztwinterlichen Konzerts überlassen worden. Der Brief lautet: -Leipzig, den lb. Juni 1832. Ew. Wohlgeboren übersende ich hiermit einen 2-händigen Clavier-Auszug der Beethoven'schen Sinfonie No. 9, den Sie voriges Jahr schon einmal bei sich hatten und mir, wegen Ueberfüllung mit Manuscripten, wieder zurück schickten. Ich biete selbigen Ihnen hiermit nochmals zu Ihrem be liebigen Gebrauch an, indem ich Ihnen denselben für jede Zeit und Benutzung überlasse. Ich verlange dafür lein Honorar, wollten Sie mir aber ein Gegengeschenk an Musikalien machen, so würden Sie mich dankbarst verpflichten. Dürfte ich Sie demnach wohl ersuchen, mich durch Herrn Wilhelm Haertel: I. Beethoven's Klissa solsmnis (D-Dur), Partitur und Clavierauszug; II. Beethoven's Sinfonie Nr. 9, Partitur; III. Beethoven, zwei Quartetten, Partitur, und IV. die von Hummel arrangirten Sinfonien Beethoven's beziehen zu lassen? Je eher, desto angenehmer würden Sie durch die Er füllung dieser Bitte erfreuen Ew. Wohlgeboren unterthänigsten Diener Richard Wagner. - Die erbetenen Musikalien erhielt Wagner durch die Firma Schott Söhne zugestellt, aber sein zweihändiger Klavier-Auszug der -Neunten- ist ungedruckt geblieben. Nachdem er 40 Jahre lang in dem Manuskripten-Archio der Handlung geruht, vielleicht von Wagner längst vergessen, erhielt dieser ihn zu Neujahr 1872 von Schott Söhne als Rückgeschenk. Man weiß, wie Wagner sein Lebtag zur Neunten und, in ganz intimer Jdeenverbindung mit dieser, zu Goethes -Faust- gestanden; wie in allen seinen Schriften die innige, bewundernde, zuweilen leidenschaftliche Liebe zu diesen beiden Kunstmonumenten wiederkehrt. In dem er wähnten Klavierauszug der Neunten sehen wir die erste Ein wirkung dieser Liebe. Sehr interessant ist der scharf ausgeprägte Persönlichkeitsausdruck in dem Briefe. Bei aller Bescheidenheit des -unterthänigsten Dieners- das bewußte -Ich biete Ihnen-, -Ich verlange dafür-; auch das -Gegengeschenk- ist charakteristisch; ebenso die Beharrlichkeit, mit der ein mißglückter Versuch ruhig wiederholt wird; vor allem aber das schier unstillbare Studien interesse an Beethoven. (Lpzgr. Ztg.) Milderung der Censur in Rußland. — Es wurde hier kürzlich schon (in Nr. 52 d. Bl ) mitgeteilt, daß die Zeitung Kiewljanin fortan ohne Präventiv. Censur erscheinen darf. Wie wir der Leipziger Zeitung entnehmen, äußert sich der St. Petersburger Offiziosus der in Berlin erscheinenden Politischen Correspondenz zu dieser Maßregel wie folgt: -Zu den von der öffentlichen Meinung mit besonderem Beifall aufgenommenen liberalen Verfügungen, die die russische Regierung in den letzten Monaten getroffen hat, gehört die Aufhebung der Präventivcensur für die in Kiew erscheinende Zeitung Kiewljanin. Man darf in der That diese Maßregel als den Beginn einer neuen Aera für die Entwickelung der Provinzpresse ansehen, denn wenn es auch in einzelnen Fällen schon früher vorgekommen ist, daß Provinzblätter von dem Joche der Präventiv censur befreit wurden, so ist dies doch jetzt zum erstenmal bezüglich eines politischen Provinzblattes geschehen. Jedenfalls ist der Kiewljanin, der unter den Provinzblättern unstreitig den ersten Rang einnimmt, einer solchen Erweiterung seiner ^Be wegungsfreiheit würdig. Es wird jedoch vorausgesehen, daß sich nunmehr, wo mit dem Prinzip der Präventivcensur in einem be sonderen Falle gebrochen worden ist, allmählich eine Beseitigung dieser Fessel für die gesamte Provinzpresse vollziehen dürfte. Man hat an den maßgebenden Stellen in St. Petersburg offenbar erkannt, daß die Vollmachten der Behörden zur Ueberwachung und etwaigen Zügelung der Presse auch ohne Präventivcensur ausreichen. Ueberdies hat sich gezeigt, daß die Censurbehörde, die begreiflicherweise nicht im ganzen Reiche mit den für diese Funktion vollständig geeigneten Organen ausgerüstet sein kann, in der Provinz in vielen Fällen durch ungerechtfertigte Verbote von Publikationen und anderseits durch verspätete Jnhibierungs- maßregeln arge Mißgriffe begeht. Die Entwickelung der Provinz- presse wird durch die bisherigen Einrichtungen in bedeutendem Maße gehemmt, ohne daß sich daraus für das öffentliche Inter esse irgend welche Vorteile ergeben würden. Das Verlangen, daß der gesamten Provinzpresse die gleiche Freiheit eingeräumt werden möge, macht sich daher allgemein immer dringender geltend. Die oberste Preßbehörde, deren Chef Herr M. P. Solowjew selbst die Initiative bezüglich der den Kiewljanin betreffenden Verfügung ergriffen hat. dürfte, wie die öffentliche Meinung hofft, diesem be rechtigten Ansprüche in nicht ferner Zeit Rechnung tragen. - Ausstellung von Plakaten und Ansichtspostkarten.— Das Bayrische Gewerbemuseum in Nürnberg wird am 20. d. M. im permanenten Ausstellungsgebäude eine internationale Aus stellung von Plakaten und künstlerisch ausgeführten Ansichts postkarten eröffnen. Einsendungen von Ausstellungsstücken sind an das Bayrische Gewerbemuseum in Nürnberg zu richten und mit der Aufschrift -Plakatausstellung- zu versehen. Platzmiete wird nicht erhoben. Buchhandlungsgehilfenverein zu Leipzig. — Der Buch handlungsgehilfenverein zu Leipzig wird am Sonnabend den 19. d. M. wie schon in früheren Jahren ein Kostümfest ver anstalten, das im Hotel -Stadt Nürnberg- vor sich gehen soll. Als leitender Gedanke ist diesmal ein Strandfest in einem Welt, badeorte geplant, und der Vorstand spricht die Bitte aus, daß zur völligen Durchführung dieses Bildes möglichst alle Teilnehmer kostümiert erscheinen möchten, wobei außer an Marine-Kostüme auch an alle anderen Kostüme gedacht worden ist, wie sie eben in einem Weltbadeorte austreten; alle Typen sollten vertreten sein: -vom Gentleman bis zum Bauer, von der Italienerin, Tirolerin rc. bis zur Chinesin rc. rc.- Als Schlußtag für die Abgabe von Eintrittskarten ist der 16. März festgesetzt. Jedem Mitgliede stehen auf Verlangen zwei nicht übertragbare Gratistarten, und zwar eine Herren- und eine Damenkarte zur Verfügung, ferner in be liebiger Anzahl Gästekarten (für Herren 1 für Damen 75 -H). Anmeldungen bei Herrn Max Friedemann i. H. L. Staackmann. Bußtag in Sachsen. — Der nächste sächsische Bußtag fällt auf Mittwoch den 9. März. Personalnachrichten. Gestorben: am 2. März im sechsundfünfzigsten Lebensjahre der Buch händler Herr Moritz Hempel, Inhaber der im Jahre 1876 gegründeten Kolportage- und Kommisftonsbuchhandlung seines Namens in Leipzig. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. ! si 1462s x. x>. Rotterdam, 1. kläre 1898. Oostmolsnstraat 1. Uisrdurcll bssllre lob mied aneuesigsn, dass lob von llsuts ab unter msinsr Dirma IV!. Lrsctss 8ortimsnt und Verlag in direkten Vsrksllr wit dein Olssamtbucll- llandsl trsts. FItnfundsechzigfter Jahrgang. Anzeigeblatt. Das dsscbält, vslclles bereits über 50 dallrs am bissigen Diätes bestellt, belindst siell seit ea. 20 lallrsn in meinem Lssites Dar gute dsatsells Dittsratur, ins besondere aaell religiöse Lücbsr (svangsl.), llabs iell viel Verwendung. Zusendungen diesbseügl. Neuigkeiten sind mir erwünscllt und bitte iell dis Herren Verleger verkommenden Dalles um gst. Doutosröiknung. Dis Vertretung m. Dirma llabs iell Herrn Daul Ztielli in I-siprig übertragen, kslsrsnesn stellen eu Diensten. Nocllaelltungsvoll >1. IL. Lroäss. s11526s Hiermit bringe ich dem Gesamt buchhandel nochmals zur Kenntnis, daß die von mir in Wismar i/M. unter der Firma Th. von Barm (früher Wilh. Ohrt) be triebene Buchhandlung eingegangen ist. Die Abrechnung mit den Herren Verlegern wird von hier aus erfolgen und bitte ich höflichst diesbezügl. Korrespondenzen nach hier zu richten. Braunschweig, den 1. März 1898. Karlsstraße 11. Th. von Barm. s2764s ^n- und Verkäufe von buelllläudlsiisollen Csscll ältsn jsgliellsr ^rt und Druckereien etc. ebenso Dsilllabsr-Kssuells und-Angebots ver mittelt reell und diskret »lultus Lloova in Dresden. 235
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