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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1898
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- Deutsch
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L. L. brilro in Sloclclrolm. Nolltssn, 0. vars üicisrs kz-rks.. go. 5 In. Oz-Isenssl'scllv Sll. in lLopenksxso. llsviu, ?., Ovic>8 unxäome clixtoinx. Lu »ststisk stuäis. 8^. 3 kr. 50 ö. L. ^scobson in kLopvnd»ken. Osninsrks bistoris i billsäsr näxivst sk .lseobssn. Ikol. 4 kr. Von den kölnischen Druckern und ihren Vüchermarken. (Schluß aus Nr. 51.) Der zweite Teil, nach dem das Werk seinen Titel trägt, behandelt die Vüchermarken, die in Köln bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts benutzt worden sind. Die Buchdrucker- und Buchhändlerzeichen oder -Signete haben sich wohl aus den Hausmarken entwickelt. Diese galten an Häusern und auch an beweglichen Gegenständen als Eigen tumszeichen. Wir lesen z. B., daß die Kölner, nachdem sie ihrem Erzbischof Engelbert II. 1262 den befestigten Bayen- turm abgejagt hatten, sofort an allen vier Seiten die Wappen ihrer Stadt daran anbringen ließen, zum Zeichen, daß der Turm nun städtisches Eigentum sei. Diese Bedeutung der Hausmarken ist, wie man sagt, auf die Drucker- und Ver- legerzeichen insofern übertragen worden, als sie den Ursprung der Bücher bekunden sollten. Besonders ist dies für solche Bücher von Bedeutung, denen Drucker- und Berlegernamen nicht aufgcdruckt sind. Bei ihnen können die Büchermarken als Geschästssiegel oder -Wappen uns heute zur Bestimmung der Herkunft dienen. Das Signet ist so alt wie die Druckkunst selbst Schon von Fust und Schösser ist das Signet bekannt, nur erschien es in den ersten Zeiten, als die Bücher noch keine Titel blätter hatten, am Schluß der Werke. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts ab beobachtet man häufig das Verleger- signet vorn, die Druckermarke am Schluß des Werkes. An fangs bescheiden an Umfang, treten sie, auf das Titelblatt avanciert, mit der Zeit anspruchsvoller auf. Platz dazu gab es ja auf den meist üblichen Folioformatcn. Freilich rst die Ansicht, die man mehrfach ausgesprochen findet, daß erst die Elzeviere im 17. Jahrhundert die handlichen Bücher formate cingcführt hätten, nicht haltbar; denn schon im 16 Jahrhundert finden wir bei kölnischen Druckern kleine, ja zierliche Formate. Im allgemeinen waren allerdings in jenen frühen Zeiten die Riesenfmmate üblich, und so blicken uns denn aus den ehrwürdigen Bänden nicht selten große Werke der Holz schneidekunst entgegen, wenn wir sie aufschlagen. Und groß nicht allein räumlich verstanden; es finden sich darunter oft Meister werke. Nicht wenig wird freilich zu der raschen Entwickelung der Kunst in den Signeten das ganze damalige begeisterte Kunststrebcn einer neuen Zeit beigetragen haben. Merkwürdig ist allerdings, daß gerade in Jtalren, wo das Cinquecento bei der Einführung der Buchdruckerkunst seine höchsten Triumphe feierte, die Büchersignete sich durchgehends als geo metrische Figuren darstellen, während in Deutschland der aus den Niederlanden und aus dem Süden eingedrungene neue künstlerische Geist auch in den Signeten zu schöner Geltung kommt Das war auch in Köln, der Stadt mit den nächst Mainz ältesten datierten Druckwerken Deutschlands der Fall. Wie bemerkt, bediente sich schon Zell, der erste kölnische Drucker, eines ziemlich großen Signets. Es stellt die Madonna, sitzend, mit dem Kinde dar und ist in seinem architektonischen Beiwerk natürlich in gotischem Stile gehalten, denn es er- Horsin L goseptison in Ztockdolm. Lrnnn, 3., llitvst. voll slsktromsxnstisrn 8S.rnt rnsonisks-n dst.rs.kts.cl. 8". 5 kr. k>. Horstest <2 Söner io Stockholm. Ltuclisr, distorisks. ^sstskrilt till3.xns.cl 6. 6st. dlslrnströin clsir 2 novsindsr 1897. 8". 8 kr. b. !4>xssrs in Serxon. 2vilxms^gr, O., Inxsr lodsnns. Kos onksl HIsx ox tsnts Lstt^. 8°. 1 kr. 35 ö. scheint im letzten Jahrzehnt des 15 Jahrhunderts, als die Renaissance ihren Einzug in Köln noch nicht gehalten hatte. Ist schon dieser Schnitt durchaus nicht unschön und technisch ungewandt, so wachsen die Leistungen in den kölnischen Signeten in der Folge noch ganz bedeutend. Man kann sagen, daß ein einziger Künstler dieser glücklichen Entwicke lung des Holzschnitts in Köln und damit auch der Signete den Weg gewiesen hat, ein Künstler von schier unerschöpf licher Fruchtbarkeit, der seiner Zeit den unvergänglichen Stempel der künstlerischen Schönheit aufgedrückt hat. Das war Anton Woensam. Anton Woensam, gewöhnlich nach seiner Abstammung Anton von Worms genannt, war der Sohn eines Malers, der im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts nach Köln kam. Von dem nur wenig später hier ankommenden Litterat und Schöngeist Joh. Haselberg besitzen wir einen 1531 in 29 Versen bei Melchior von Nues in Köln erschienenen begeister ten Lobspruch auf die damals auf der Höhe ihrer Entwicke lung angekommene Stadt, den man mit Recht eine Art poetischer Denkmälerstatistik von Köln genannt hat. In dem selben Jahr erschien bei P. Quentell der berühmte Prospekt von Köln in neun Blättern von Anton Woensam. Er zeigt die vieltürmige Stadt, die eine anderwärts unerreichte prächtige Schauseite hatte, in ihrer vollen Schönheit, war aber zugleich auch die schönste und bedeutendste, wohl einzig dastehende xylographische Leistung des Künstlers. Zu seiner Zeit bildete der Holzschnitt eine sehr beliebte, ja fast unerläßliche Beigabe zu den Erzeugnissen der Buch druckerpresse, weil das Volk aus der Zeit vor Gutenlerg durch die Holzstock-Drucke (Blockbücher) daran gewöhnt war, bei denen naturgemäß das Bild gegenüber dem spär lichen, mitgeschnittcnen Text die Hauptsache war. Dem herr schenden Geschmack mußten die Drucker Nachkommen, und so finden wir denn schon früh der Vorliebe für Jllustratwnen in den Büchern Rechnung getragen, wobei allerdings auf die Wahrheit der Bilder oft wenig Rücksicht genommen wird. Schon das erste mit Datum versehene Druckwerk Deutsch lands, das 1457 erschienene Psalterium von Fust und Schösser, hat nicht weniger als 306 in Metall oder Holz geschnittene Initialen, Versalbuchstaben u ä. in zwei Farben gedruckte Zierstücke. Die besten Künstler und Maler, wie Dürer, Cranach u. a., verschmähten nicht, ihre Arbeiten in Büchern zu vergraben, wie auch in unserer Zeit z. B. der Maler Josef Sattler sich zur Illustrierung von Büchern mit präch tigen Holzschnitten in echt Dürerscher Kraft nicht für zu gut hält. So finden wir denn auch für die kölnischen Verleger seiner Zeit den Meister Woensam ständig beschäftigt. Weil man seine Werke nicht in den Büchern aufsuchte, beschränkte sich lange Zeit die Zahl seiner auf uns gekommenen Holz schnitte auf ein geringes; seine bedeutende Thätigkeit für die damaligen Buchhändler und Drucker") läßt aber auch die Vermutung wahrscheinlich werden, daß auch die meisten Signete dieser Firmen von Woensam entworfen und vielleicht *) Merlo (Anton Woensam von WormS, Leipzig 1864 und Nachträge dazu, Leipzig 1884) jühri 323 Bücher auf, die Holzschnitte von ihm enthalten.
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