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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1898
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- Erscheinungsdatum
- 12.02.1898
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- Deutsch
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E. S Mittler L Sohn in Berlin ferner: Schwedischer Zolltarif vom 4. Juni 1897. Zolltarif für Cuba. 80 60 -f. Mnth'sche Verlagshandlung in Stuttgart. 1179 Schneiderhan, Vademecurn der Württemberg. Volksschul. Gesetzgebung. Ca. 2 20 geb. ca. 2 ^ 70 H. Georg Reimer in Berlin 1181 6orpus ioserixtiovulli latioaruiu vol. guarti supplolvsotum. ?ars prior. 16 Josef Singer in Stratzbnrg t/l 2ola vor clow 8ebrvurgsriobt. 1181 Nichtamtlicher Teil. Die Bibliographie in Oesterreich. Oesterreich gilt schon seit Jahrzehnten für das Land der Unwahrscheinlichkeiten und der Schwierigkeiten. Dies beweist auch der sehr interessante und instruktive Bericht, den Herr Carl Junker »lieber den Stand der Bibliographie in Oesterreich« auf der zweiten internationalen Konferenz in Brüssel gehalten hat, und der jetzt als besondere Schrift vorliegt.*) Auch die Bibliographie findet in Oesterreich ihre Schwierigkeiten: es giebt zur Zeit keine österreichische Biblio graphie. So war es nicht immer. Bis 1t60 sorgte die öster reichische Regierung selbst für eine österreichische Bibliographie Dann nahm sich ihrer der österreichische Buchhändler- Verein an. Er veröffentlicht ununterbrochen in seinem Organ, der »Oesterreichischen Buchhändler-Correspondenz« (seit 1888 »Oesterreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz« betitelt) in der Art des »Börsenblatts für den Deutschen Buch handel« Verzeichnisse der in Oesterreich erscheinenden Büchernovitäten: aber diese Verzeichnisse sind regelmäßig und wohl auch vollständig nur in Bezug auf die deutsche, czechische, polnische und in neuerer Zeit auch für die ungarische (ma gyarische) Litteratur. Bibliographische Zusammenstellungen slo wenischer und kroatischer Erscheinungen werden immer seltener und pflegen selbst dann, wenn sie einmal Vorkommen, leider den bescheidensten bibliographischen Anforderungen nicht zu genügen. Bibliographieen serbischer, rumänischer und klein russischer (ruthenischer) Bücher glaubt Referent überhaupt noch nie in der »Österreichisch - ungarischen Buchhändler- Correspondenz« gesehen zu haben. Der genannte Verein gab auch einen »Oesterreichischen Katalog« (der erschienenen Neuigkeiten) für die Jahre 1860 —70, dann in veränderter Form 1872—88 heraus. Außer dem erscheint seit 1889 ein »Czechischer Bibliographischer Katalog« in Prag und seit 1893 ein polnischer »Biblio graphischer Führer«, der aber nicht bloß die innerhalb Oester reichs erscheinende, sondern auch die außer-östeireichische, über haupt die gesamte polnische Litteratur verzeichnet. In diesem »Führer« findet man zuweilen auch kleinrussische Titel, aber sie umfassen kaum alle österreichischen Erscheinungen dieser Art, und außerdem sind die Titel in polnischer Transkription ge geben, nicht — wie es bibliographisch korrekt wäre — in der russischen Schrift der Originale. Das ist alles, was der Herr Verfasser anführt. Von der ungarischen Bibliographie spricht er gar nicht, obgleich diese doch eine gar nicht üble Entwickelung hat. Aber das kommt daher, daß der Verfasser seine Betrachtungen auf das eigentliche Oesterreich, d. h. Cisleithanien, beschränkt. Wenn er schon meint, daß es eine österreichische Nation nicht gäbe, so giebt es natürlich auch keine cisleithanische. Dennoch soll wieder eine cisleithanische Bibliographie entstehen durch die Bemühungen des Vereins für österreichisches Bibliothekswesen. Wir könnten uns nur freuen, wenn diese Bestrebungen Erfolg hätten, denn uns ist es nur darum zu thun, daß eine öster reichische Bibliographie besteht — das ist durchaus ein Be- *) Wien 1897, Alfred Hölder, K. u. K. Hof- u. Universitäts- Luchhandlung. 8°. 22 S. dnrfnis der Litteratur und des Buchhandels; wie sie besteht, kommt in zweiter Linie. Die Schwierigkeiten, eine vollständige österreichische Bi bliographie zusammenzubringen, sind in der That nicht ge ring. Es handelt sich hier um acht verschiedene Litteraturen, die zum Teil nur Bruchstücke von außerhalb Oesterreichs liegenden Nationallitteraturen sind. Alle Erscheinungen in eine Hand zusammenzubringen, um dann die Titel nach den Originalen aufzunehmen, wie es seitens der Hinrichsschen Buchhandlung für die deutsche Litteratur geschieht — ein solcher Jdealzustand ist für Oesterreich kaum denkbar I Am einfachsten wäre es schon, wie der Verfasser auch selbst andeutet, wenn die österreichische Regierung auf Grund einer rigorosen Einsammlung der Pflichtexemplare selbst eine offizielle Bibliographie herausgäbe. Dies wäre dann einiger maßen so wie in Rußland, wo die Censur- und Preßbehörde zwar ihre schwere Hand auf die litterarische Produktion legt, aber dafür auch seit Jahrzehnten eine musterhafte russische Bibliographie in kurzen Zwischenräumen im »Regierungs boten« veröffentlicht, aus der alle bibliographischen Arbeiten in Rußland, auch die des russischen Buchhändlervereins, ihr Material schöpfen. Aber ein solches strenges, um nicht zu sagen russisches, Joch wollen wir unseren österreichischen Kollegen nicht wün schen, selbst wenn davon die Bibliographie den größten Vor teil hätte. Es muß doch auch auf einem anderen Wege zum Ziele zu gelangen sein. Von den österreichischen oder richtiger österreichisch-unga rischen Litteraturen sind zwei, die nicht Bruchstücke außerhalb Oesterreichs liegender Nationallitteraturen bilden, das sind die ungarische (magyarische) und die böhmische (czechische) Litteratur. Beide haben auch ihre Bibliographieen. Die czechische Bibliographie war sogar schon einmal im Begriff, sich zu einer gesamtslawischen Bibliographie zu gestalten*), aber das war insofern über das Ziel hmausgeschossen, als cs nicht nötig war, die schon vorhandenen russischen und pol nischen Bibliographieen in Prag noch einmal nachzudrucken, was außerdem auch materiell über die Kräfte der Unternehmer ging. Die Folge davon war, daß das Unternehmen bald aufhörte. Jetzt ist man wieder in das entgegengesetzte Extrem verfallen und beschränkt sich nur auf die czechische Litteratur. Das ist um der Sache willen sehr bedauerlich, denn was nützt es z. B., daß eine slowenische Bibliographie im »Ustopi8 SlovMsIro lllaties« veröffentlicht wird? Diese Zeitschrift ist nur wenigen Spezialisten zugänglich, und die weiteren Kreise der Litteratur und des Buchhandels haben von der dort ver öffentlichten Bibliographie gar nichts. Wie schön wäre es, wenn der böhmische Katalog dieser und den anderen bisher weniger umfangreichen slawischen Litteraturen wieder einen Unterschlupf in der Form besonderer Abteilungen gewähren wollte, wie es seinerzeit der slawische Katalog machte? Es würde dann zum böhmischen Hauptteil kommen: je ein slo wenischer, serbisch-kroatischer, bulgarischer und womöglich auch kleinrussischer Nebenteil. Freilich wäre damit die Grenze Oester- *1 S. unseren Artikel -Eine slawische Bibliographie- im Börsen blatt 1880, Nr. 103, sowie die Bemerkung dazu in Nr. 208 desselben Jahrganges.
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