Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189801268
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18980126
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-26
- Monat1898-01
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
20, 26. Januar 1898. Nichtamtlicher Teil. 69» und Strauch. Ausgeschieden sind die Herren Risel, Schulz und Harnes. (Jubiläum.) An diese Personal-Notizen knüpft der Bericht gleich das Jubiläum unseres Ehrenmitgliedes, des Herrn Carl Eduard Gaßmann, der viele Jahre den Vorsitz in unserm Verein geführt hat und in seltener Treue und Arbeitskraft sich nicht nur um unfern Verein, sondern auch um das jetzt fest orga nisierte Vereinswesen im deutschen Buchhandel hohe Verdienste erworben hat. Am 15. November 1847 begründete er in Hamburg seine Selbständigkeit. So wurde derselbe Tag des Jahres 1897 zu einem Festtag für uns, dessen froher und schöner Verlauf wohl noch in unser aller Erinnerung steht. (Kassenverhältnisse.) Unsere Kassenverhältnisse sind als günstig zu be zeichnen. Das Rechnungsjahr 1897 schließt mit einem Kassen- bestande von 140 ^ 74 H ab, gegen 71 9 H im Vor jahre. Auf der Sparkasse sind belegt 833 ^ 99 gegen 808 ^ 14 H. Die Einzelangaben wird unser Herr Schatz meister Ihnen bei Punkt 2 unserer Tagesordnung vortragen. (Satzungs-Revision.) In der Hauptversammlung des Jahres 1897 wurde eine Revision unserer Satzungen beschlossen, weil ein Neu druck doch erforderlich war. Die dazu erwählte Kommission hat sich ihrer Arbeit im letzten Herbst entledigt, und der neue Entwurf ist in unfern Versammlungen zweimal gelesen und schließlich einstimmig angenommen worden. Prinzipielle Aenderungen sind nicht vorgenommen, ausgenommen eine, doch haben mehrfach redaktionelle Verbesserungen stattgefunden. Die eine wichtige Aenderung ist die Aufhebung der außer ordentlichen Mitgliedschaft Die wenigen Herren, die wir bisher als außerordentliche Mitglieder hatten, müssen von jetzt an etwas aktiver werden und die Mitgliedschaft sowohl im Kreis Norden, als auch im Börsenverein erwerben. (Weihnachtskatalog.) Der Weihnachtskatalog ist wie üblich bearbeitet worden und erschienen Die Auflage hat sich erhöht, der Preis ermäßigt, was beides als erfreulich zu bezeichnen ist. Wir haben erfahren, daß das Publikum unfern Katalog gern benutzt und den Vorzug eines durchaus reklamefreien Führers durch die Litteratur wohl zu würdigen weiß. (Kreis Norden.) Ehe der Bericht sich zu den äußeren Dingen wendet, sei noch der Hauptversammlung des Kreises Norden ge dacht, die uns im August viel liebe Gäste nach Hamburg brachte, denen den Aufenthalt in den Mauern unserer Stadt zu einem angenehmen zu machen, uns eine ehrenvolle und, wie wir wohl sagen dürfen, gelungene Aufgabe war. (Direkter Verkehr.) In Bezug auf Ausdehnung des direkten Verkehrs zwischen Verlag und Sortiment hat das Jahr 1897 uns wieder Erweiterung gebrächt. Wir bekommen nicht nur »Jllu- strirte Zeitung« und »Fliegende Blätter« in direkten Sen dungen, sondern auch einige große Verlagsbuchhandlungen senden uns Neuigkeiten, Fortsetzungen und Bestellungen in direkten Sammelpaketen. Zur Zeit schweben neue Verhand lungen, die hoffentlich bald zum Abschluß gelangen werden. Es wird eine der wichtigsten Aufgaben des Jahres 1898 sein, an diesem Werke weiter zu bauen und zwar in systematischer und planvoller Weise. Wenn man z. B. betrachtet, daß der in Braunschweig gedruckte Verlag über Leipzig nach Hamburg geht und somit. Luftlinie gemessen, ca. 500 Kilometer zurücklegen muß, während die direkte Ent fernung nur ca. 150 Kilometer beträgt, so liegt darin ein Zustand vor, der in unserem Zeitalter des Verkehrs doch antiquiert erscheint. Erwähnt sei auch noch,ss daß wir die^»Modenwelt« jetzt als Frachtgut erhalten, wodurch eine dankenswerte Ersparnis erzielt wird. (Schulbücher.) Die Osterzeit gab wieder Anlaß zu mancherlei Klagen über das Schulbüchergeschäft. Gegenüber der früheren Einfachheit bei den Schulbüchern, wo ein Schulbuch nur ein Buch war, das allenfalls aus mehreren numerierten Teilen bestand, ist jetzt ein Zustand der Verworrenheit eingetreten, so groß, daß es in unserer Stadt wohl kaum noch einen Sortimenter geben wird, der in den eingeführten Schulbüchern genau Bescheid weiß und sich sofort orientieren kann. Bei sehr vielen Schulbüchern existiert eine ganze Reihe von parallelen oder divergierenden Ausgaben, an die Stelle der einfachen Teilbezeichnungen mit Zahl sind häufig unklare und ungeschickte Sondertitel getreten und Be zeichnungen nach Schuljahren, Stufen, Prosa- und Poesie heften u. s. w, so daß unter Umständen ein einziges Buch ein aufmerksames Studium erfordert, um das richtige unter all den Ausgaben und absonderlichen Bezeichnungen heraus zufinden. Ja, es ist sogar vorgekommen, daß Verleger durch ihre eigenen Ausgaben sich nicht haben durchfinden können, sondern mit Beharrlichkeit, trotz genauer Bestellung, verkehrte Ausgaben sandten. Wohl mögen überhastete Schul reformen der Anlaß zu diesem Chaos sein. Gegenüber den Mißständen im Schulbüchergeschäft — man ist beinahe ver sucht, von einem Schulbücher-Unwesen zu sprechen — ist jedoch die barsche Frage wohl berechtigt: Muß denn der Ver leger jeder Schulmeister-Laune nachgeben, immer neue Aus gaben veranstalten, immer unverständlicher in den Bezeich nungen werden? — Wann mag der Unterrichts-Minister er stehen, der auf diesem Gebiete wieder Einfachheit und Klar heit schafft? Ebenso begründet sind die Klagen über die stets un günstiger werdenden Bezugsbedingungen bei den Schulbüchern. Während die Verkehrs-Ordnung doch 250/<, als usuellen Minimal-Rabatt feststellt, werden viele Schulbücher mit weniger Rabatt geliefert und dann meist noch gegen bar. Wir bedauern das Verkennen der Lebens- und Existenzbedingungen des Sortiments seitens derjenigen Ver leger, welche so gering rabattieren. Gerade beim Schul bücherbezuge ist der Sortimenter leicht und häufig Verlusten ausgesetzt dadurch, daß von einem zum andern Termine neue Auflagen erscheinen oder das betreffende Buch abgeschafft wird. Wenn jetzt aber eine große Leipziger Verlagsfirma aus dem Liegenbleiben von Exemplaren den Grund herleiten will, ihre Schulbücher künftig nur noch ohne Freiexemplare zu liefern, so ist das eine doppelt betrübende Erscheinung. Es hat immer schon zu den Seltenheiten gehört, wenn ein Verleger fest gelieferte Schulbücher zurückgenommen hat, zumal bei Partiebezug. Der Grund, der in diesem Falle an geführt wird, um die Aufhebung des Partiebezuges mit Frei exemplaren zu rechtfertigen, scheint uns deshalb durchaus nicht stichhaltig zu sein — Das Verbot der Drahtheftung für Schul bücher wird hoffentlich den Herren Verlegern Veranlassung geben, ihre Schulbücher auch wieder ungebunden auszugeben. Wenn als Aequivalent die Verleger wenigstens aufhören wollten, mit unzulässigem Rabatt direkt an Schulen und mit vollem Buchhändler-Rabatt an Buchbinder u. s. w. zu liefern! Aber dieser Unfug wird leider nicht aufhören. Ebenso ist die Rabattierung der Einbände seitens mancher Verleger durch aus nicht zu rechtfertigen; wenn z. B. ein Einband mit 25 -H ordinär und 22 H netto angesetzt wird, so geschieht dem Sortimenter damit Unrecht. Diese 3 H Gewinn decken kaum die durch den Einband verursachten erhöhten Bezugsspesen. Wir halten diese schlechten Rabattierungen für ein dem Sorti mente zugefügtes Unrecht, weil sie dem Grundsätze »leben und leben lassen« entgegen sind. Auf der 'einen Seite 92»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder