Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1898

desselben erregten schon vor sechs Jahren, bei einer Ausstellung im Museum, die Bewunderung der Fachleute; jetzt zeigt sein Nach- lah nach Hunderten zäblende Reihen von Studien, hauptsächlich solche deS menschlichen Körpers und Tierfiguren, die von vollen deter Meisterschaft der Darstellung sind. Die Pflanzenstudien sind zum Teil veröffentlicht. Bö cklin-Ausstellung. — Die Böcklin-Ausstellung in der kgl. Kunstakademie zu Berlin, die vor einigen Tagen geschlossen worden ist, war ein Kunstereignis ersten Ranges und ist als solches gebührend von den Berlinern gewürdigt worden. Das beweist der unvergleichlich starke Besuch, der eine Höhe von rund 50000 Per sonen erreicht hat. Zeitweise mutzte, die Ausstellung wegen Ueber- füllung gesperrt werden; am vorletzten Besuchstage waren an 4000 Personen erschienen. Personalnachrichten. Jubiläum. — Der im deutschen Buch-, Kunst- und Musi kalienhandel als Mitarbeiter an der Urheberrechts-Gesetzgebung und als Vorsitzender der preußischen Sachverständigen-Vereine bestens bekannte und hochangesehene Wirkliche Geheime Rat Pro fessor Dr. Otto Dambach in Berlin, Abteilungsdirigent und Justitiarius im Reichspostamt, feierte am 17. d. M. das fünfund- zwanzigjährige Jubiläum als Berliner Universitätsprofessor. Die Nationalzeitung berichtet über seinen Lebensgang wie folgt: Ein Sohn des Kriminaldirektors Dambach, dessen Fritz Reuter in seiner -Festungstid- mit so bitteren Worten gedenkt, ist er am 16. Dezember 1831 zu Querfurt geboren. Seine Studien machte er in Berlin und promovierte dort 1853. In das Generalpostamt wurde er 1862 als Justitiarius berufen Seine Ernennung zum außerordentlichen Pro fessor in der juristischen Fakultät erfolgte am 17. Januar 1873. Lam bachs Hauptvorlesungen behandeln Straf-, Völker- und Staatsrecht: unter außerordentlichem Zuspruch liest er ferner öffentlich über berühmte Kriminalrechtssälle und über heutiges Gefängniswesen, in dessen Behandlung er durchaus liberale Grundsätze vertritt. Der Name Dambachs ist im übrigen, wie man weiß, in bedeutsamster Weise verknüpft mit der rechtlichen Gestaltung des Post- und Telegraphenwesens — er ist z. B. der Verfasser des Reichspost gesetzes von 1871 — und nicht minder bei der Kodifikation des Urheberrechtes. Beide Gegenstände hat Dambach auch in einer Reihe von Veröffentlichungen bearbeitet. Zudem ist er Vorsitzender der Sachverständigen-Vereine für den preußischen Staat. Auch dem Herrenhause gehört er als Mitglied an. Gestorben: in Darmstadt der als historischer und ästhetischer Schriftsteller hervorgetretene Museumsinspektor Professor der technischen Hochschule Rudolf Adamy. Er war am 23. März 1850 in Lüdenscheid geboren. 1881/82 erschien seine -Architektonik auf historischer und ästhetischer Grundlage- (3 Bände). 1884 -Einführung in die antike Kunstgeschichte- und 1865 -Die Einhard-Basilika zu Steinbach im Odenwald». Alle drei Werke erschienen in der Hclwivg'schen Verlagshandlung in Hannover. s3942j Vom 1. Januar 1898 ab führen wir für Verlag und Sortiment streng getrennte Konti. Wir bitten die Herren Sortimenter, be zügliche Noliz auf unserem Konto zu machen. München, Januar 1898. I. Lindauer'sche Buchhandlung (Schöpping). Verkaufsanträge. s2342j In einer lebhaften rheinischen In dustriestadt ist ein kleineres Sortiment mit Nebenzweigen (besonders Lager in Geschäfts büchern) zu verkaufen. Das Geschäft ist sehr ausdehnungsfähig und sichert einem tüchtigen jungen Manne gute Existenz. Wenig Konkurrenz am Platze. Kauf- und Zahlungsbedingungen günstig. Angebote u. B. 2342 a. d. Geschäftsstelle d. B.-V. j3984j Günstige Kristcuz bietet sich ganz befand. 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