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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1898
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- Deutsch
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12, 17. Januar 1898. Nichtamtlicher Teil. 411 Wozu das Theater aber da wäre, wenn die Leute nicht hineingehen sollen, ist mir ebenfalls unklar. Daß auch Kinder über Späße, die vielleicht nicht in der Literaturgeschichte ver zeichnet werden, einmal herzlich lachen, finde ich nicht ver werflich; noch kürzlich habe ich in der »Pension Schüller« — die auch kein Freytagsches Lustspiel ist — Gelegenheit gehabt, mich an der Kinderfreude über den Ulk zu weiden. Zu 4. Von Nichtehren und Nichtachten der Frau, die arbeitet, war bisher keine Rede. Ich sehe auch keinen Grund dafür. Der Verfasser stößt offene Thüren ein. Zu 5. Ich habe oben schon angeführt, daß schon jetzt die Frauenarbeit in den kaufmännischen Berufen die Männer arbeit übersteigt. Trotzdem befindet sich nach dem Verfasser die weibliche Arbeit auf vielen Gebieten erst in ihren ersten Anfängen. Das werden also noch hübsche Zustände werden I Man könnte dann doch besser gleich den Frauenstaat ein führen, in dem die Männer nur die geduldeten, überflüssigen Mitglieder bilden. Zu 6. Um zu verstehen, was der Verfasser meint, müssen wir seine Illustration zu diesem Leitsatz heranziehen -Ein Buchhandlungs-Gehilfe A. tritt in ein Verlagsgeschäst, dort wird er eng befreundet mit einem Kollegen B. Nach geraumer Zeit hat der Ches Personalverschiebungen vorzunehmen; er findet, daß A. sich besonders für die Arbeiten des B. eignet. A. ist wirk lich in gewisser geschäftlicher Routine dem B. überlegen, er leistet geschäftlich mehr. B. hingegen hat ein bedeutenderes, gediegeneres Wissen; dennoch mutz B. dem A. weichen. Im Kampfe ums Da sein haben die Freunde sich bekämpfen, hat einer über den andern siegen müssen. Keinem — auch dem Chef nicht — ist irgend welche Schuld beizumessen. Was ist denn nun das einzige, was diese er bärmliche, nackte Thatsache ertragen läht? Eben das, dah die Freunde Freunde bleiben, datz sie sich dem -Gesetze des Opserns- unterwerfen und des freudigen Glaubens sind, dah in diesem ehernen Gesetze doch auch ein glückliches Evangelium verborgen ruht. Im diesem Sinne müssen schließlich alle socialen Bestrebungen ihren letzten Grund und Stützpunkt nicht in Utopieen einer allge meinen -Gleichheit-, sondern in der Wahrheit des -christlichen Glaubens- haben, und in eben diesem Sinne wollte ich das Wort: -Friede auf Erden» verstanden haben.- Ich muß gestehen, das »Gesetz des Opferns« ist mir neu. Schade, daß der Verfasser den Wortlaut nicht mitteilt. Das Gesetz des Opferns wird ja für denjenigen leicht zu erfüllen sein, der einen Rückhalt hat, der ihn vor dem Hunger schützt. Wenn aber einer durch einen anderen seine Stelle verliert und sich vielleicht der Not preisgegeben sieht, so hilft ihm das Gesetz des Opferns verzweifelt wenig, und wie er gar darin freudigen Glaubens ein verborgenes glückliches Evan gelium und nun Friede auf Erden finden soll, geht über meine, vielleicht in diesen Sachen etwas beschränkte Auffassung Das Christentum ist ja eine ganz schöne Sache, es hat nur den einen Fehler, daß man nicht satt davon wird Nein, die Frauenfrage wird nicht in höheren Sphären gelöst, sondern sie ist recht eigentlich eine Magenfrage, und die Menschen, die einen knurrenden Magen haben, können recht ungemütlich werden. Das mag recht wenig christlich sein, aber so lange wir uns noch auf dieser recht realen Erde behelfen müssen, kann ich es ihnen nicht verdenken. Hier ist man aber ent weder Hammer oder Amboß, und schon aus diesem sehr ein fachen Grunde ist auch der Kampf der männlichen Arbeiter gegen ihre Verdrängung durch die weiblichen menschlich sehr verständlich. Zum Schluß noch eins. In seiner Entgegnung be haupt der Verfasser, Gehilfe zu sein, was schon daraus zu ersehen sei, daß er die Gehilfen energisch zur Organisation auffordere. Ist denn der Gehilfe, der mit unverkennbarem Spott von den »Herren Buchhandlungsgehilfen« spricht, der sich zur Zeit bildenden Organisation selbst beigetreten? Ich bezweifele das stark, sonst müßte er wissen, daß diese Organi sation das Eindringen des weiblichen Gehilfen bekämpft. Wenn er aber selbst nicht an der Organisation seines Standes teilnimmt, was soll dann sein Predigen? 6l. Kleine Mitteilungen. Post-ZeitungSverkehr. — Der Reichsanzeiger bringt folgende Bekanntmachung. Die bisher nur für politische Zeitungen mit halbjähriger Bezugszeit zugelassenen Zeitungsbestellungen für das mit dem 1. April oder mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr sollen fortan auf alle halbjährig zu beziehenden Zeitungen und Zeitschriften, soweit deren Verleger sich hiermit einverstanden erklären, ausgedehnt werden. Im weiteren sollen künftig aus Zeitungen und Zeitschriften mit ganzjähriger Bezugszeit bei Zu stimmung der Verleger auch vom l. April, 1. Juli und 1. Oktober ab Bestellungen für den Rest der Bezugszeit gegen Zahlung von 3/i, '/y und ff, des jährlichen Erlahpreises angenommen werden. Wegen Einführung dieses Verfahrens werden die Postanstalten mit den Verlegern alsbald in Verbindung treten. Berlin V7., den 9. Januar 1898. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts, von Podbielski. Legitimationskarten für Handlungsreisende — Das Leipziger Tageblatt schreibt: In einer jüngst erschienenen Verordnung weist das königliche Ministerium des Innern darauf hin, daß das k. k. österreichische Eisenbahnministerium in Wien für das Jahr 1898 die Auflage textlich geänderter Formulare der Legiti mationskarten angeordnet hat, die die Handlungsreisenden zur In anspruchnahme des ermäßigten Gepäcktarifs für Musterkoffer aus den österreichischen Bahnen berechtigen. Demnach sind die im Vor jahre giltig gewesenen Legitimationskarten ungiltig und die Vor weiser laufen Gefahr, daß ihnen die Tarifermäßigung verweigert werden wird. Das Ministerium empfiehlt den Behörden, etwa schon ausgestellte Legitimationskarten kostenlos gegen die neuen Karten umzutauschen. - Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. lilooatliobs ülittsilungso des Luobbavdlängs - dsbiltsn- Vsrsins eu I-oiprig. 6b. Vsrsineiabr. Xr. 1. (Is-nuar 1898.) 4°. 1 Llatt. 6. K. Krilrss Ir. Lokbolrbandsls (8toeirbolm) Körlags-Xatalog >870-1897. 6r. 8°. IV, Ibb 8. Osutsobs lnttsraturLsitung begründet von Krotsssor Dr. lVlax ltosdigsr, lrsrausgsgsbsn von Or. Laut Hinnebsrg. XIX. labr- gavg. Xr. 1. <8. öanuar 1898.) LI. Kol. 8p. 1—48. Verlag von IVilbslin Herta (Lesssrsebs öuebbandlung) in Lsrlin. keiebs-lllsdillioal-^vasigsr. XXIII. dabrgang. Xr. 1. (7. lanuar 1898.) Idit Inttsratur-Hebsrkiebt. 4". 8. 1—20. Verlag von L. Konsgon in bsixaig. Lullstin Kbotoglob. III. labrgang. Xr. 1. (dauuai 1898.) 4". 8. 1—8. 2ürieb, Kbotoglob 6o. (donoralVertreter: Oarl 6üttiolr in Iisixaig.) Nontblz' gaaetts ok soglisb litsraturs, eontaining a olassiüscl list ok pnblivations issnsd during tbo inontb ok dsosrnbsr, 1897. gr. 8". 16 8. I-ondon, 8arupson bov, Uarston L Oo., btd. Russische Bücher, red. von S. A. Wengerow, Hrsg, von G. W. Jüdin (kzwcai« nanu Ke». 0. llonrepora, ne«. V. L. lO^inia). Lief. XIV—XX. (S. Börsenblatt 1897, Nr. 162.) Damit ist der 2. Band beendet sVII, 472 S. Preis 3 Rubel 50 Kop.), enthaltend Nr. 3629—6789 sl-aüaevr,—LorarrrpLl Ausstellungspreis. — Der Verlagsbuchhandlung Seitz L Schauer in München, die auf der II. Internationalen Kochkunst- Ausstellung in Wien das -Kochbuch für drei und mehr Personen-, die -Süddeutsche Familienküche- und die -180 Hauskonditorei- Rccepte- ausgestellt hatte, wurde die silberne Medaille verliehen. -Saldo-, Verein jüngerer Buchhändler in Hannover. — Am Sonnabend den 8. Januar feierte wie alljährlich der -Saldo sein diesjähriges Weihnachtssest in Sievers Restaurant zur -ReichS- bank.- Es begann mit einem ausgezeichneten Essen, wie es die Küche unserer Vereinswirtin nicht anders erwarten läßt. Die zahl reiche Anwesenheit von Chefs und Gästen bewies von neuem wieder, daß dem Saldo die alte Anziehungskraft noch immer innewohnt. Musik und Gesang, Reden und nicht zum letzten die Verteilung der massenhaft eingelaufenen Geschenke, deren Begleitgedichte oft in treffender, launiger Weise kleine Schwächen der Empfänger geißelten, machten den Abend zu einem recht genußreichen und fröhlichen. In früher Morgenstunde wurde ein Blitzlichtbild der noch versammelten Fidelitas ausgenommen und hierauf der Schlußkaffee im Cafo Robby eingenommen. — Alle Festteilnehmer waren der Ueber- zeugung, daß der Humor, die Fröhlichkeit und Herzlichkeit, wie sie im Saldo stets zu Hause waren, noch immer bestehen. K. 6. bb*
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