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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1896
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- Deutsch
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M 279 1. Dezember 1886. Nichtamtlicher Teil. 8169 Das Papier wird in einer Auflösung von 50 Gramm doppeltchromsaurem Kali in 1 Liter Wasser gelegt und so lichtempfindlich gemacht Nach 5—10 Minuten wird der Bogen aus dem Chrombade genommen und getrocknet Im nassen Zustande ist das Papier noch nicht lichtempfindlich, sondern es wird dies erst, wenn es trocken ist; diese Mani pulationen können daher bei Tageslicht vorgenommen werden Anher dem oben genannten fünfprozentigen Chrombade werden auch gern andere Bäder angewendet, bei denen an Stelle des Kaliumbichromat z. B. Ammonium oder Natrium- bichromat rc. in Anwendung kommen, da letztere Salze licht empfindlicher sein sollen. Das Trocknen der sensibilisierten Papiere muh möglichst schnell erfolgen, und es wird zu diesem Zwecke der Bogen in der Dunkelkammer entweder frei aufgehängt, oder aber auf eine gut geputzte Spiegelglasplatte aufgezogen, von der er, nachdem er trocken geworden, mit glänzender Schicht ab gezogen werden kann Dieses Aufziehen des chromierten Ge- latinepapieres auf eine Glasplatte hatte Roger-Laurant schon 1875 empfohlen, da die freigetrockneten Papiere mit einer rauhen Schicht auftrocknen, die für feinere Zeichnungen ungeeignet ist. Das trockene Papier wird jetzt unter dem Negativ der Lichtwirkung ausgesetzt, die dadurch sichtbar wird, dah sich die betreffenden Stellen bräunen. Die hellgelbe Färbung des Papiers geht allmählich in ein dunkles Gelb bis Braun über, und es kann nach dieser Verfärbung leicht der richtige Belich tungsgrad getroffen werden. Mit dieser sichtbaren Verände rung geht aber in der Chromleimschicht eine andere chemische Wirlung vor sich, die man als Härtung oder Lichtgerbung bezeichnet, und diese allein ist die Grundlage, auf der dieser Prozeh aufgebaut ist. Die belichtete Kopie wird nun in der Dunkelkammer aus ihrer ganzen Oberfläche mit einer sehr zarten Schicht fetter (Umdruck-) Farbe überzogen, was entweder mit Hilfe von Sammetwalzen oder durch Auftamponieren geschieht. Ist die Kopie auf die eine oder andere Art eingeschwärzt, so wird sie in kaltes Wasser gelegt, das öfters gewechselt wird, um das löslich gebliebene Chromsalz zu entfernen; die Kopie wird, nachdem sie weih geworden ist, ans Tageslicht gebracht und daselbst fertig entwickelt. In diesem Stadium wird man deutlich die Zeichnung in Relief bemerken, indem die dem Lichte exponierten Stellen vertieft und der Grund erhaben erscheint; die auf letzterem sitzende Farbe läht sich leicht durch Abreiben mit einem feinen Schwamme oder durch Ueberrollen mit der Sammetwalze ent fernen, dagegen sitzt die Farbe an den belichteten Stellen fest. Die auf diese Weise erhaltene sogenannte Fettkopie wird ge trocknet und ist darauf für« den Umdruck auf Stein oder Zink geeignet. War die Belichtungszeit zu lang, so entwickelt sich die Kopie schlecht, die Linien werden breiter, und nahe liegende Striche in den dichten Schatten fliehen zusammen. Bei zu kurzer Belichtung dagegen haftet die Farbe nicht genügend an den zu wenig gehärteten Strichen und Punkten und wird beim Entwickeln, hauptsächlich in den feinen Ausläufern und in den Lichtern, weggerissen. Wie aus dieser Beschreibung ersichtlich ist, lassen sich durch diesen Prozeß nur lineare Zeichnungen wiedergeben, und es spielt dieser Prozeh unter den modernen Reproduktions verfahren eine große und wichtige Rolle. Für die Reproduktion durch ihn eignen sich in erster Linie alle Originalzeichnungen, die in bestimmten Linien ge zeichnet sind, in zweiter Linie Holzschnitte und besonders Kupferstiche in reiner Stichelmauier (Radierungen und andere Verfahren des Tiefdrucks ausgeschlossen). Die Wiedergabe dieser Originale wird um so vollkommener sein können, wenn die Striche derselben möglichst schwarz und satt sind und auf möglichst glatten und weihen Papieren stehen Graue Zeichnungen auf rauhem Papiere oder alte vergilbte Drucke sind sehr schwer durch diesen Prozeß wiederzugeben. Um Zeichnungen herzustellen, die auf diesem Wege ver vielfältigt werden sollen, dienen folgende Regeln: Die Zeich nung soll womöglich etwas größer auf glattem, weihen Karton mit schwarzer oder roter Farbe gezeichnet sein; die Schattie rungen müssen durch stärkere oder schwächere, näher oder weiter voneinander abstehende Linien erzielt werden, und es dürfen keine Töne oder Farben über der Zeichnung ange legt sein*). (Fortsetzung folgt.) *) Zur näheren Orientierung über diese Verfahren sei auf folgende Spezialwerke verwiesen: Schnautz, Jul., der Lichtdruck und die Photolithographie. 6. Ausl. Düsseldorf 1895, Ed. Liesegang. Husnik, I , Prof., die Reproductions-Photographie rc. 2. Auflage. Wien 1894, A. Hartleben's Verlag — das Gesammtgebiel des Lichtdrucks rc. 4. Auflage. 1894. Ebenda. Hesse, Friedrich, die Chromolithographie rc. Halle a/S. 1896, Wilh. Knapp. Ganz besonders empfehlenswert ist das Spezialwerk: Die Photolithographie. Von Georg Fritz, Vicedirector der Wiener k. k. Hof- u. Staatsdruckerei. Halle a/S. 1894, Wilh. Knapp. ^Ür688kn6tl der Il186r6Ill6II. Vsr2sic;bni8 äsr in äsn äsutsobsu 2eitsobriktsn rmä 2situvAsn inssrisrsnäsn kflrmso. rluk guwmisrtsZ Lapisr gsäruolct rum ^.uktzlsbsn aut Lrigkum8obiä»s unä Ltrsikbünäsr. Dritte, vol^tänciig neu bearbeitete ^.uüags. Ltuttgart, Verlag von II. 0. 8psr- ling (Uxpeäition äss Asitsobriktsn-^.äressbuebs). Lrsre 10 Auf die uns unter obigem Titel soeben in dritter Auflage vorliegende Sammlung von ca. 2500 Firmen-Adresscn möchten wir hiermit, zumal sie im Verhältnis zu den Adressen der Adressen- rändler einen billigen Preis hat, die Aufmerksamkeit hinlenken. Wie der Herausgeber im Vorwort bemerkt, enthält das Werk in 10 Abteilungen erprobte Adressen von nur solchen Firmen, die in großem Matzstabe in Blättern außerhalb ihres Wohnortes, bez. ihres Faches, also für das große Publikum zu inserieren pflegen. Der Uehersicht halber lassen wir die Abteilungen nachstehend folgen: 1a. Nahrungs- und Genußmiltel; — 1b. Haus- und Küchen geräte, Wirtschaftsgegenstände, Möbel rc.; — 1e. Kleidung, Stoffe, Toilette-Gegenstände rc.; — 1ä. Tabak, Zigarren rc.; — 1s. Weine, Beerenweine, Bier, Spirituosen; — 2. Handel, Gewerbe, Industrie, Maschinen rc.; — 3. Gartenbau, Landwirtschaft: a. Gärtnereien, Samenhandlungen, b. Landwirtschaftliche Artikel, Geräte, Maschinen, o. Tierhändler; — 4. Luxus- u. Spielwaren, Gemeinnützliches; — 5. Buch-, Kunst-, Lehrmittel-, Musikalien- und Musikinstrumenren- Handlungen, bezw. -Fabriken; — 6. Schulen, Akademieen, Pensio- nate, Lehrer rc.; — 7. Badeorte, Sommerfrischen, Hotels, Heil anstalten, Aerzte rc.; — 8. Hygienische und chirurgische Artikel, Heil-, Geheim- und Verschönerungsmittel rc.; — 9. Humoristische und pikante Bücher und Bilder, geheime Krankheiten, Verschiedenes; — 10. Annoncen-, Versicherungs- und Auskunstsbureaus, Lotterie kollekteure, Reisegesellschaften rc. Da der Gedanke ohne Zweifel gut und seine Ausführung eine sehr praktische ist, so glauben wir, daß auch die dritte Auflage des Jnserenten-Adreßbuchs ebenso sehr des Beifalls sicher ist, wie die beiden vorhergegangenen. Kleine Mitteilungen. Quentels Modelbuch von 1527. — In dem großen Bücher- Auktious-Jnstitut von Sotheby, Wilkinson L Hodge zu London kommt am 4. Dezember unter einem bunten Gemenge aus einer Reihe von Nachlässen ein Bändchen zur Versteigerung, das beson deres Interesse erregt, nämlich das Anno 1527 von Peter Quentel in Cöln gedruckte Modelbuch. Wenn auch nicht das erste, so ist es doch das älteste der er haltenen, das originellste und vielseitigste der frühen Stickmufter- dücher, das alsbald einem Schwarm von Nachahmern, besonders in Italien, willkommenen Stoff lieferte. Das Büchelchcn ist ebenso selten wie wichtig. Der Auktwns-Katalog behauptet, man kenne ein Exemplar weder in England, noch auf dem Kontinent, noch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Das ist nun allerdings 1097
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