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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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6488 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 239, 13. Oktober 1896. Gestorben ferner: am 8. Oktober in London George du Maurier, der rasch berühmt gewordene Verfasser von -Trilby-, Kein Roman der Neuzeit hat eine so schnelle und weite Verbreitung (ca. 400000 Exemplare in 2 Jahren) gefunden, wie Trilby. G. du Maurier, ein Zeichner des -?uvod-, stand mit diesem Ro man, dem vor einigen Jahren nur ein einziger aus seiner Feder vorangegangen war, erst am Anfang seiner litterarischen Laufbahn, aus der er nun im besten Mannesalter heraus gerissen wurde. Der Tod ereilte ihn, als er gerade einen neuen Roman beendet hatte. (Eine deutsche Ausgabe von -Trilby-, wie wir hören, wird in den nächsten Wochen bei Robert Lutz in Stuttgart erscheinen.) Sprechsaal. Direkte Manipulationen der Verleger — indirekter Nutzen für das Sortiment? (Vergl. Nr. 235 d. Bl.) Von Zeit zu Zeit liest man im Börsenblatt von Seiten der Verleger, wie unendlich glücklich der Sortimenter durch direkte Manipulationen der Verleger gemacht wird. Herr Gust. Schmidt in Firma Rob. Oppenheim, Berlin, hat im Börsenblatt vom 8. Oktober d. I. der Firma Vieweg-Quedlinburg außerordentlich treffend geantwortet, man möge nicht eifersüchtig jeden Pfennig verfolgen, der einem Nichtbuchhändler zum Wiederverkauf ge währt wird. Er verfolgt hierin das richtige Prinzip: -Leben und leben lassen.- — Suchen wir Buchhändler — besonders Sortimenter — bei nichtbuchhändlerischen Aufträgen, die wir ja häufig genug erhalten, nicht auch das Bestellte so billig wie möglich einzukaufen? Es ist mir in meiner Praxis noch nicht vorgekommen, daß mir ein Fabrikant behufs Wiederverkaufs seines Artikels die Provision ver sagt hat. Besonders einer meiner Kunden in Amerika erfreut mich von Zeit zu Zeit mit den unglaublichsten Aufträgen, so daß ich durch diese Kenntnis davon habe, wie bereitwillig das Entgegen kommen der Fabrikanten ist. Auf einem anderen Blatt steht aber die Behauptung des Herrn Gustav Schmidt, daß die direkten Prospektversendungen der Verleger dem Sortimenter «Abertausende- von Käufern zuführen. — Wir Sortimenter sind dem Verleger für derartige direkte Versendungen niemals dankbar. Es giebt Rührige unter uns genug — besonders Spczialfirmen —, die in Gemeinschaft mit dem Verleger gegen annehmbare Bedingungen gern Prospektver- scndungen vornehmen. Es erwächst dem Sortimenter durch die direkte Manipulation des Verlegers nach meiner Meinung viel eher Nachteil als Vorteil; denn den Hauptprofit steckt bei direkter Manipulation unbedingt der Verleger ein. Dennoch gehöre ich zu denen, die besonders dem Spezialver leger eine direkte Manipulation niemals verargen. Er ist imstande, die Versendung besser zu kontrollieren, und erreicht einen für seine Ziele unschätzbaren Zweck, indem er Fachkreise, an die er sich richtet, auf seinen Verlag direkt aufmerksam macht. Wenn er sich schließ lich durch einige direkte Bestellungen einen durchaus nicht unbedeu tenden Nebenprofit — die Differenz zwischen Ordinär- und Netto preis — selbst verdient, so hat er nicht unrecht; er deckt zum min desten einen kleinen Teil der Manipulationsunkosten und schließlich : -Jeder ist sich selbst der Nächste-. Ein mir eng befreundeter Verleger, der seine Verlagsunter nehmungen häufig eingehend mit mir durchspricht und sein Geschäft aus dem FF versteht, betreibt sein Verlagsgeschäft, ohne in ausfälli ger Form anzukündigen, daß er auch Sortimentsbestellungen aus- sührt. Die Ankündigungen lauten in der üblichen Form: -Zu be ziehen durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsendung des Be trages durch die Verlagshandlung-. Er erklärt mir frank und frei, daß er sein eigener, bester Sortimentskunde sei. Er hat den höchsten direkten Umsatz an das Publikum von seinem Verlage. Dazu sei ihm zum Lobe gesagt, daß er keinen Pfennig Rabatt giebt und nur gegen vorherige Frankoeinsendung des Betrages mit voller Portoberechnung liefert. Wenn der Verleger also das Publikum mit direkten Prospekten angeht, so thut er dies lediglich in seinem eigenen Interesse, nicht etwa, um dadurch dem Sortimenter Bestellungen zuzuführen. Wenn ein paar spärliche Kosthäppchcn, wie ja selbstredend, auch dabei für den Sortimenter abfallen, so liegt dies in der Sache selbst. Die wenigen denkenden Bücherkäufer wenden sich vielleicht an die nächste Buchhandlung, daß aber -Abertausende- von Käufern dem Sortimenter dadurch in den Schoß fallen, ist eine Hyperbel, die, wenn auch nur der hundertste Teil sich bewährte, das Sortiment in eine wirklich angenehme Lage bringen würde. Nein, meine Herren Verleger, Ihre direkten Manipula tionen sind uns gar nicht so angenehm, wie Sie uns glauben machen möchtcnl Ich gehöre zu denjenigen Sortimentern, die nicht warten, bis das Publikum zu ihnen kommt, sondern gehe durch umfangreiche Manipulationen die Interessenten selbst durch sehr Offerte an. Wie ich, so i giebt es noch — besonders unter den Spezialsortimentern — eine ganze Anzahl, die, jede nach ihrer Art, ihr Publikum suchen. Wenn also behauptet wird, der Sortimenter schläft, wie cs ja häufig heißt, man müsse ihn aufrütteln, damit er etwas für den Verlag thue, so sucht derjenige Verleger, der dem Sortimenter, dem Dornröschen gleich, erst den Kuß zum Erwachen aufzudrücken glaubt, nicht die richtigen Firmen. In den meisten Fällen will er sie auch gar nicht finden, weil er viel lieber direkt wirkt. — Wenn er nur will, er wird immer geeignete Firmen finden, die mit ihm gemein schaftlich manipulieren. Er möge nur die halben Portospcsen der Manipulation tragen oder sich sonst durch etwas mehr Rabatt re. erkenntlich zeigen, — aber hier beginnt der wunde PunktI — Berlin. Ernst Hesse. Zeitungsbuchhandel. Die Redaktion d. Bl. empfing folgendes Schreiben: -Unter Bezugnahme auf ß 11 des Preßgesetzes ersuche ich um Aufnahme folgender Berichtigung: -Die Nr. 227 vom 29. September d. I. enthält aus Seite 6049 die Notiz, daß der Breslauer General-Anzeiger den Abonnenten Bücherprämien gewähre und zwar das -Panorama von Berlin für die Berliner Gewerbe-Ausstellung-. -Dies ist nicht zutreffend I Wir übersenden Ihnen anbei das Inserat, welches die Verlagsbuchhandlung H. Braun in Berlin im Breslauer General-Anzeiger nach unserem Tarif erscheinen ließ, und aus diesem Inserat geht, am Schluß, ausdrücklich hervor, daß Bestellungen direkt an den Verleger H. Braun, Berlin, Schützenstraße 73 einzureichen sind. Event, könnten auch Befiel, lungen unter der Chiffre -Prachtband- in der Expedition des Breslauer General-Anzeigers niedergelegt werden. — Wir behan delten diesen Insertions-Auftrag wie jedes Chiffre-Inserat und bemerken ausdrücklich, daß wir nicht ein einziges Exemplar von -Das Panorama von Berlin» versandt haben, und erklären ferner, daß uns bis jetzt ein solches Exemplar überhaupt nicht zu Gesicht gekommen ist; folglich kann uns der Sorwurf, daß wir dies Werk als Prämie vertrieben haben, nicht treffen. Hochachtungsvoll Breslauer General-Anzeiger. F. A. Werlc. Bemerkung der Redaktion. — Da das in vorstehendem Schreiben erwähnte Inserat des Verlegers Braun dem Schreiben nicht beilag, uns auch nicht auf anderem Postwege zugekommen ist. so beschränken wir uns darauf, nachstehend dasjenige Inserat wiedcrzugcben, auf Grund dessen wir angenommen haben und zu nächst weiter annehmen, daß der Breslauer General-Anzeiger das Braun'sche -Panorama von Berlin- seinen Lesern als Prämie ge währt. Dieses Inserat findet sich im Breslauer General-Anzeiger Nr. 232 vom Sonntag den 20. September 1896 und ist groß und sehr auffällig gedruckt; besonders groß ist die Ueberschrift: «An unsere geehrten Leser-. Es lautet: An unsere geehrten Leser! Das Panorama von Berlin für die Berliner Gewerbe-Ausstellung, unter Schutz des Kaiserlichen Reichs-Patent-Amts, welches in der Ausstellung wie in sämtlichen Berliner Buch- und Kunsthandlungen ohne Porto und Verpackung 3 ^ kostet, dieses ganze elegante, künstlerisch ausgeführte Werk mit 52 An sichten sind wir sIRed.j in der Lage, durch besonderes Ab kommen mit dem Verleger für 2 Mark gegen Nachnahme inkl. Porto und Verpackung abzugeben. Die Autotypieen sind aus der Kunstanstalt von Meissenbach ssiolj, Riffarth L Co. hervorgcgangen, einzige Firma im Besitz der goldenen Staatsmedaille. Der Prachteinband ist von ersten Künstlern entworfen. Die Bestellungen sind bis zum 30ten d. M. mit Bezug nahme auf unsere Zeitung an den Verleger H. Braun, Berlin, Schützcnstraße 73, einzureichen oder unter -Pracht band- bei uns zu bestellen.
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