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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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238. 8. Oktober 1896. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6351 erzählte, wie im Oktober 1844 Kaspar Braun und Friedrich Schneider in München die erste Nummer der Fliegenden Blätter Herausgaben, der die weiteren bis zum 25. Bande in unregelmäßigen Zwischen räumen solgten. Braun war der ausführende Künstler, Schneider der Schriftsteller und Redakteur. Da aber die -Fliegenden- im Gegensatz zu ihrem jetzigen Charakter in den ersten zehn Jahren ihres Erscheinens stark in Politik machten, so blieb es selbstverständlich nicht aus, daß sie in der reaktionären Zeit häufig konfisziert wurden. Nun erschienen sie eine Zeitlang »in der Türkei». Der berühmte Staatshämorrhoidarius, der Michel, die Figuren des Titelkupfers — alle erschienen sie in Turban und Kaftan. Der Redner ging dann über zu einer interessanten Charakterisierung der für die -Fliegenden- thätigen Zeichner, unter welchen sein Bruder Eugen bekanntlich! nicht die letzte Stelle einnimmt. Von vielen dieser Künstler konnte § der Vortragende Proben vorlegen. Zum Schluß machte er einige Mitteilungen über die Auflage des Blattes, die 1844 mit 2000 be gann und jetzt das erste 100 000 überschritten hat. Trotz dieser Riesenauflage, die natürlich von Galvanos der Holzstöcke gedruckt wird, muß diese unter Ausschluß des Rotationsdruckes auf Schnell pressen hergestellt werden, so daß jede Nummer allein für den Druck 8 Tage Zeit gebraucht. — Die zahlreich erschienenen Zuhörer spen deten dem Redner wohlverdienten Dank für den mit großem Fleiß und Liebe zur Sache ausgearbeiteten Vortrag. 8. 8. Personalnachrichten. Gestorben: am 5. Oktober Herr Arthur Dudek, Geschäftsführer der Firma Concordia, Deutsche Verlagsanstalt, in Berlin. Sprechsaal. »Wer hat recht? - li. Zur Ergänzung der Anfrage und der Erwiderung in Nr. 228 d. Bl. In der Sache W. Mauke Söhne, Hamburg, und Wilhelm Ernst L Sohn, Berlin, möchten wir anführen, daß wir Anfang Juli d. I. ganz dieselbe Sache mit letzterer Firma hatten. Wir sandten das erhaltene Exemplar von Hobrecht, Kanalisation, mit der Bitte um Umtausch direkt zurück; die Verlagsbuchhandlung verweigerte Annahme des Paketes, ohne den Inhalt, die Sache zu kennen. Die Firma Ernst L Sohn erlebt also ähnliche Fälle mehrfach, scheut sich aber trotz der gemachten Erfahrungen gar nicht, einen Fall ebenso zu behandeln, wie die früheren. Sämtliche Verlags kataloge kann der Sortimenter bei Aufgabe einer Bestellung nicht Nachsehen. Nach solchen Erfahrungen wäre es aber Pflicht genannter Firma, vorher durch eine Karte anzufragen. Sie empfiehlt dem Sortimenter dagegen, sich durch eine Rückantwortskarte Aufklärung zu verschaffen. Wir möchten befürchten, daß er diese nicht wieder empfangen könnte; wir erhielten wenigstens vor Jahren von der Firma Ernst L Sohn, Berlin, selbst ein bezahltes Rückantworts- Telegramm nicht zurück, nachdem drei Bestellungskarten in derselben Sache vorausgegangen waren. Nach vier Wochen ging uns da gegen über Leipzig auf nochmalige Anfrage die Entschuldigung zu, das Antwort-Telegramm wäre aus Versehen verlegt worden. Sollten die Firma W. Mauke L Söhne, Hamburg, und wir in diesen Dingen die einzigen sein? Lübeck, 1. Oktober 1896. Lübcke L Hartmann. Erwiderung. Wir müßten es als Beleidigung für die betreffende Firma ari schen, wollten wir jedesmal, wenn ein größeres Werk aus unserem Verlage verlangt wird, erst anfragen, ob auch wirklich mit Vor bedacht bestellt ist. Von jedem größeren Sortiment darf man wohl erwarten, daß cs mit der erforderlichen Sorgfalt und Ueber- legung bei seinen Bestellungen zu Werke geht, und es kann für manchen Sortimenter nur nützlich und lehrreich sein, wenn er die Kataloge der betreffenden Verlagsfirma genau Nachsicht — er braucht ja nicht sämtliche Verlagskataloge durchzusehen Leider giebt es aber sehr viele Herren im Sortiment, die nicht einmal das Börsenblatt lesen. Fast täglich müssen wir Sortiments handlungen auf unsere Bürsenblattanzeigen verweisen: außerdem werden wir in so umfassendem Maße als Auskunftsstelle in Bezug auf technologische und architektonische Litteratur benutzt, daß wir leider nur zu oft Gelegenheit haben, uns von der Oberflächlichkeit, mit der in manchen Sortimentsbuchhandlungen gearbeitet wird, zu überzeugen. Ist es den Herren W. Mauke Söhne zum Schaden geworden, daß sie zwischen Ausgabe und Auslage nicht unterschieden haben, so wurde es der Firma Lübcke L Hartmann die erstaunliche Sorg losigkeit, mit welcher sie bei der Bestellung zu Werke ging. Wenn sie uns in einem späteren Briefe gestand, daß sie die kleine Aus gabe gemeint hätte, warum hatte sie das nicht gleich auf dem Zettel hinzugefügt? Wie wenig unterrichtet sie über das Werk war, beweist der Umstand, daß der Bestellzettel aus die Firma Julius Springer ausgeschrieben war! Wir wollen nicht verlangen, daß die Herren Lübcke L Hart mann das Werk aus ihrer Praxis kennen, wir wollen nicht einmal voraussetzen, daß die Herren unsere Verlagsverzeichnisse besitzen, worin die kleine Ausgabe in einem vor zehn Jahren erschienenen, längst durch neue Verzeichnisse ersetzten Nachtrag nur ein einziges Mal direkt unter dem Hauptwerk als 2. Ausgabe angezeigt war. Bei dieser Unkenntnis aber wäre es Pflicht der Firma ihrem Be steller gegenüber gewesen, wenigstens die Hinrichs'schen Kataloge vor der Verschreibung snachzusehen. Sie hätte dann zwei Aus gaben verzeichnet gefunden und ihren Kunden daraus aufmerksam machen können. In unserer Sortimentsabteilung, der Gropius'schen Buch handlung, geht keine Bestellung fort, die nicht vorher genau mit den Katalogen verglichen wurde; auch wird stets der Ordinärprcis und die Auflage hinzugefügt. Wären die Herren Lübcke L Harl- mann so verfahren, so hätten sie sich und ihrem Kunden besser gedient. Auf die weiteren Anzapfungen einzugehen, haben wir keine Veranlassung. Berlin. Wilhelm Ernst L Sohn. Direkter Vertrieb des Verlegers. Von der Firma R- Oppenheim, Berlin, wird den Sortimentern -Hesdörffer's Handbuch» mit 6 75 H netto berechnet. Ich ver sandte das Buch und bekam es mit dem Bemerken zurück, wenn ich Exemplare zu 6 ^ haben wolle, so könne ich sie von hiesigen Gärtnereien beziehen. Auf Nachfrage überzeugte ich mich, daß die Firma Oppenheim faktisch dem Gärtner das Buch um 75 billiger liefert als dem Buchhändler. Außerdem wird auch die gärtnerische Monatsschrift laut Cirkular dem Gärtner angeboten mit dem Gesuch, seiner Kundschaft beide Unternehmungen zu empfehlen. Was bleibt nun noch für den Sortimenter übrig, die Spesen von und nach Leipzig zu tragen für L cond.-Sendungen und Re klamematerial I! Die betreffenden Beweismittel sandte ich der Re daktion ein. Quedlinburg. Chr. Friedr. Vieweg. Erwiderung. Zunächst berichtige ich Herrn Vieweg dahin, daß ich Hesdörffers Handbuch der praktischen Zimmergärtnerei für 6 ^ gebunden gegen bar liefere und für 6 ^ 75 in Rechnung. Ein Blick in meine Faktur hätte ihn darüber aufgeklärt! Es ist ferner unrichtig, wenn Herr Vieweg sagt, daß ich an -Gärtner- billiger liefere. Nur einigen gärtnerischen Weltfirmen, die in ihren Katalogen auch Litteratur verzeichnen und teilweise sogar mit dem Buchhandel in direkter Verbindung stehen, habe ich das betreffende Buch zum Barpreise geliefert. Wahrscheinlich nun hat Herr Vieweg von einer solchen Firma die citierte Antwort er halten. Ich empfehle Herrn Vieweg übrigens, das Buch an Lieb haber, nicht an Berufsgärtner, zu senden, da es vorzugsweise sür jene bestimmt ist; er dürfte dann mehr Erfolg erzielen. Daß ich schließlich die betreffenden gärtnerischen Weltfirmen zur Verbreitung meiner neuen Gartenzeitschrift -Hesdörffer's Monatshefte» aufforderte, hat seine Richtigkeit, und ich beanspruche dies als mein gutes Recht. Wenn bei den kostspieligen direkten Agitationen des Verlegers, deren Wirkung doch in der Hauptsache dem Sortimenter zu gute kommt, wirklich einmal ein kleiner Profit in die Tasche eines Nicht-Buchhändlers gleitet, so sollte dies doch nicht gleich so eifersüchtig verfolgt werden. Jedenfalls ist dieser Profit verschwindend im Vergleich zu dem Nutzen, der dem Sorti ment aus dem direkten Versand von Prospekten re. erwächst. Das Unterbleiben solcher Agitationen seitens der Verleger würde im Sortiment nur allzubald unangenehm empfunden werden, denn die direkten Prospektverscndungen der Verleger führen dem Sor timenter abertausende von Käufern zu. Und wenn nur das Interesse für Bücher hierdurch geweckt würde, so wäre dies schon ein Gewinn. Vielleicht spürt Herr Vieweg noch die Folgen meiner direkten Agitation in wohlthätiger Weise, was mich aufrichtig freuen würde. Berlin, 8.1V. 46. Gustav Schmidt. i. F. Robert Oppenheim. 858*
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