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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1896-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1896
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- Deutsch
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6320 Nichtamtlicher Teil. 234, 7. Oktober 1896. Kleine Mitteilungen. Verurteilung wegen unlauteren Wettbewerbs. Adreß buch. — Seit dreißig Jahren erscheint im Verlage von Otto Hendel in Halle das Adreßbuch von Halle und seinen Vororten. Nachdem schon früher der jetzt seit längerer Zeit steckbrieflich ver folgte R. Oschmann, der in der Konkurrenz gegen bestehende Adreß bücher einen bequemen Erwcrbszweig gefunden zu haben glaubte, auch Halle mit einem Jahrgange -seines- Adreßbuches beglückt hatte, wird jetzt ein neues Konkurrenz-Adreßbuch geplant. Der Unternehmer ist Herr W. Kutschbach, Verleger des »General anzeigers». Herr Kutschbach glaubte seinem Adreßbuch iu den An kündigungen und Subskriptionseinladungen eine wirksame Em pfehlung geben zu müssen, und so bezeichnet^ er es als -das einzige nach amtlichen Quellen bearbeitete Adreßbuch von Halle-. Der Verleger des altbestehcnden Adreßbuches erhob hiergegen Klage auf Grund des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wett bewerbes, und der Beklagte wurde daraufhin vom König!. Landgericht, Kammer für Handelssachen, nach dem Klageanträge verurteilt, diese Bezeichnung zuunterlasscn, da sich die Angabe als unwahr erwies; auch wurden Beklagtem die Kosten des Verfahrens auferlegt. Der Wert des Streitgegenstandes war auf 3000 ^ festgesetzt. Ein interessantes Zwischenspiel ging der Entscheidung vorauf. Es handelte sich darum, ob der Nachweis der Behörden und öffentlichen Korpora tionen, zu dem vom Kläger besonders umfassendes amtliches Ma terial beigebracht worden war, einen Hauptbestandteil eines Adreß buches einer größeren Stadt bilde, oder nur als eine entbehrliche Beigabe zu erachten sei. Beklagter Kutschbach hatte letzteres ein gewendet; zu einem Adreßbuchs gehöre eigentlich nur ein Ein wohnerverzeichnis, ein Straßen- und ein Gcwerbenachwcis, und der Gerichtshof war in dem ersten Termine dem beigetreten. Die im Hauptverfahren erkennende Kammer erachtete dagegen als ganz selbstverständlich, daß ein Bchördennachweis einen integrierenden Bestandteil eines Adreßbuches bilde, und erkannte demgemäß. Zeitungsbuchhandel. — Eine dankbar anzuerkennende Ausnahme gegenüber der dem Buchhandel leider vielfach von Zeitungen bezeugten Rücksichtslosigkeit macht die Märkische Volks zeitung (Berlin, G. F. Dasbach). Wie im Sommer d. I. die Nordbayerische Zeitung (Nürnberger Lokal-Anzeiger) (vergl. Nr. 169 d. Bl. vom 23. Juli d. I.), so wendet sich jetzt die Mär. kische Volkszeitung gegen das neueste Zeitungsprämien-Unternehmen, dasjenige der Firma R. Walther's Verlag in Leipzig-Reudnitz, deren phrasenhaftes Lirkular über -Kugler, Kaiser Wilhelm der Große und seine Zeit- wir in Nr. 230 d. Bl. abgedruckt haben. Das Blatt schreibt: -Dem deutschen Buchhandel, der sich in seiner Organisation so rühmlich vor dem Buchhandel anderer Länder auszeichnet, entstehen immer wieder neue Feinde. Erst war vor Jahren dem Geheimen Hofrat vr. Kürschner in Eisenach Vorbehalten, die Gepflogenheiten des deutschen Buchhandels zu umgehen, indem er die Zeitungsexpeditionen für den Vertrieb eines seiner Werke zu gewinnen suchte. Natürlich fand das Vor gehen bald Nachahmer. Dank dem energischen Auftreten der Buch händler traten angesehene Blätter sofort aus deren Seile, und es schien, daß ein neuer Versuch nicht mehr unternommen würde. Wir waren deshalb überrascht, als uns heute von der uns bisher unbekannten Verlagsfirma R. Walther in Leipzig ein Cirkular- schreiben zuging, das bezeichnender Weise -vertraulich- behandelt werden soll. Daraus schon geht hervor, daß der ehrenwerte Verlag selbst das Gefühl hat, nicht richtig zu handeln. Derselbe schreibt: (folgen einige Sätze des Cirkulars). Das Werk ist natürlich nicht der Abonnenten wegen geschaffen, sondern um mit Hilfe der Zeitungsexpeditionen dem Verlag eine reiche Geldernte zu ver schaffen. Nebenbei finden wir Inhalt und Ausstattung des Probe hestes sehr dürftig. Unfern Abonnenten würden wir eine derartige -Zeitungsprämie- anzubieten uns nicht getrauen.- Telephon. — Am 5. Oktober d. I. wurde der Fernsprech verkehr zwischen Bremen einerseits und Amsterdam und Rotterdam anderseits eröffnet. Die Gebühr für ein Gespräch von 3 Minuten Dauer beträgt 2 50 Am 2. Oktober fand die Eröffnung des Fernsprechverkehrs zwischen Berlin und Bochum statt. Gebühr für 3 Minuten 1 Rcichsgerichtscntscheidung. — Die Pflicht des Käufers einer Ware, diese ohne Verzug nach der Ablieferung zu untersuchen und von etwaigen Mängeln dem Verkäufer sofort Anzeige zu machen (Art. 347 H.-G.-B.), wird, nach einem Urteil des Reichs gerichts, I. Civilsenats, vom 4. Juli 1896, dadurch, daß der Käufer die Ablieferung der Ware an ihn durch eigenes Verschulden ver zögert hat, nicht geändert; die erwähnte Untersuchungspflicht tritt erst mit dem Zeitpunkt der thatsächlichen Ablieferung an ihn ein. — -Eine von dem Käufer verschuldete Verzögerung der Ablieferung nn denselben zwar für die Folgen seines Verzuges haftbar machen, aber niemals dahin führen, eine im früheren Zeitpunkt erfolgte Ablieferung zu fingieren und die Rechtzeitigkeit der Monitur nach diesem Zeitpunkt zu beurteilen.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Leduldidliotdslr jravrösissdsr unä snglisodsr krosasvdrittsn aus äer neusrsn /eit,. Nit dssonäsrsr HsrüelrsiLdtiguiig äsr I'oräs- rungsn clsr nsusn Usbrpläns dsrausgsgodsn von U. Ladlssv uncl .1. Hsvgssdaod. 8". 36 8. Lsriin, II. Oasrtnsrs Vsr- lagsbueddanäluug (Usrmann Hs^tsläsr.) ^ustudrliedss klauäduod cksr Ubotograpdis. Visr^sdutss (Lsdluss-) Uslt. (IV. Uanciss 3. Ilstt.) Das kigmsntvsrkadrsu unä äis Heliogravüre. Von ksgisruvgsrat Vr. äossk Naria Läse, Ir. Ir. Oirsetor clsr Usbr- unä Vsrsuedsavstalt tür Ldotograpdis unä ksxroäuetionsvsrtadrsn in IVisn, lr. Ir. Xrotsssor an äsr Ir. Ir. tsodvisedsu Hoodseduls in IVisn. qr. 8". XII 8. u. 8. 307 — 555, XIV 8. mit 31 Uolssobnittsn. Lrosob. 6 Halls a. 8. 1896, Verlag von IVildsIm Knapp. X. X. Kosdlsr's (Larsortimsnt, OsipLig) Kowpsnäisn-Katalogs 1896. ksäigisrt unä dsrausgsgsdsn untsr Nitwirlrung von dsrvorragsnäsn Kavdgslsdrtsn. 12". I. Ideologie. OriontaIisl.de Lpracdsn. kdilosoxdis unä Lääagogilr. 72 8. II. äurispruäsvL unä Ltaatswisssnsodattsn. 48 8. III. Nsäimn unä Xaturvvisssnsodattsn. 88 8. IV. Klassisods unä orisntaliseds kdilologis. Xllgsmsins 8praod- rvissensedalt. Osrmsniseds unä romauisods Lpraodsn. lottsraturgssodiodts. ^Vörtsrbüodsr. Konvsrsationsdüodsr. kol^glottsn. 96 8. V. Nsodnologis. Xaturrvisssnsodattsn. Natdswatilr. Usedanik. Lau- unä Ingsvisurrvisssnsodattsn. Odsmisods Nsodnologis. Oevsrds unä Uanäsl. 160 8. VI. Xaturrvissensodattsn, Natdswatilr, llanäwirtsodatt unä Korstvvirtssdatt als Hilt'säiseiplinen. 68 8. VII. Ossodiodts unä (leograpdis. Inttsraturgssvdiodts. Kunst- unä Nnsid-IVisssnsodatt. 84 8. Vsrscdisäsos IVissensedatton. .-Intiqn.-Katalog Xo. 90 von X. kannselrsr in Klagsnl'urt. 8". 30 8. 982 Xrn. Ausstellungspreis. — Der A. Schönfeld'schen Buchhand lung in München wurde von der Jury der soeben dort stattfinden den -Ausstellung für Jagd-, Fischerei- und Bergsport- für die -Reichhaltigkeit und Vollständigkeit ihrer Ausstellung von Fach literatur und einschlägigen Prachtwerken, sowie für das durchaus zweckentsprechende Arrangement derselben- das Diplom der goldenen Medaille zuerkannt. Diebstahl. Warnung vor Ankauf. — Wegen Entwendung einer Guarneri-Violine im Werte von 20000 V6 erläßt das königl. Landgericht Stuttgart einen Steckbrief gegen den flüchtigen 23 Jahre alten verheirateten Kaufmann Wilhelm Janda von dort. Die Violine wurde einem Schüler des Stuttgarter Konservatoriums gestohlen. Personalnachrichten. Gestorben: am 3. Oktober in London der hervorragende englische Dichter William Morris, geboren 1834. Von seinen Dichtungen seien hier genannt: Rds ästsnes ok Ousnsvers, unä otdsr posms (1858); Rks lils anä äsatd ot äason (1867); Kartd!^ xaraäiss, 4 Läs. (1868—70); Rds stc>n ok 8ignrä tds Vol- snng anä tds fall ok tds Xiblungs (1876); Vals ok tds douss ok tds IVoltings (1888); Vds roots ot tbs mountains (1890); 8tor^ ok tds glittsring plain (1891); kosms d)' tds vvaz? (1893). Außerdem übertrug er in Gemeinschaft mit dem Isländer Erik Magnussen verschiedene nordische Sagen, wieNdsstor)'otkrsttir tds 8trong (1869); Völsunga 8aga (1870); Vdrss nortdsrn lovs storiss (1875). 1895 gab er eine Uebersetzung des Beowulf heraus. Auf kunstgewerblichem Gebiete, auf dem er auch praktisch thätig war, veröffentlichte er: Rds äseorativs arts, tdsir rslation to moäsrn liks (1878) und klopss anä ksars lor art (1882). Auch für die sozialistische Bewegung trat er mit Wärme ein und schrieb für sie Vds äa^ is eoming, a edant tor sosialist (1884), 8igns ok odangs (Vorträge, 1888) und gemeinsam mit E. B. Bax: 8oeialism, its grorvtd anä outooms (1893). William Morris galt neben Swinburne und Rossetti als eines der Häupter der jüngeren englischen Romantik. Seine Dichtungen zeichnen sich durch Formvoll endung, Sprachreichtum und romantische, farbenreiche Be handlung ihrer Stoffe aus.
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