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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1896
- Sprache
- Deutsch
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-1842 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 186 12 August 1896. Kleine Mitteilungen. Unerlaubte Entlehnung aus einem Schriftwerk. — Den Tagesblättern entnehmen wir folgende Mitteilung: Der italienische Kriminalist Lombroso, der durch seine oft seltsamen Behauptungen auf psychiatrischem Gebiete viel von sich reden machte, ist in Rouen soeben wegen eines Plagiats, begangen an dem Werke von Crepicn-Jamin: -Die Handschrift und der Cha rakter», zu bOO Frcs. Schadenersatz verurteilt worden. Die -ent lehnten» Stellen befinden sich in einem 1895 in Mailand heraus gegebenen Buche von Lombroso, dem er den Titel -Oratologia» gab. Zu seiner Verteidigung behauptete Lombroso, er habe durch die Aufnahme der betreffenden Stellen in seine Werke nur zur Verbrei tung der Anschauungen von Crspien-Jamin beitragen wollen. Der Gerichtshof war indessen der Ansicht, daß es sich hier um ein ganz unzweifelhaftes Aneignen handle, und entschied demgemäß. Der Bleistaub in Setzersälen. — Herr Alexander Faber, von der Firma Fabersche Buchdruckerei in Magdeburg, veröffentlicht in der -Papier-Zeitung- folgende interessante Beobachtung: -So anerkennenswert das Streben ist, den Bleistaub aus den Setzkästen möglichst zu entfernen, so wenig wird doch durch die Erfindung der Setzkästen mit Drahtboden die Hauptquelle des in Setzcrsälen vorhandenen Bleistaubs verstopst. Es sind über diese Frage, wie es scheint, bisher noch recht wenig genaue Unter suchungen angestellt worden, und so ist es vielleicht gut, nochmals äuf die Ergebnisse hinzuweisen, die eine von mir vor Jahr und Tag veranlaßte und durch einen hervorragenden Chemiker aus- gcführte Untersuchung des Staubes und der Luft im Setzersaale der «Magdeburger Zeitung» ergeben hat. Hiernach enthielt der Staub eines längere Zeit gebrauchten sogenannten Kommunekastens 1,16"/o Blei. Der Staub aber, der nach der Morgenarbeit dem Fußboden einer Gasse, also des Raumes zwischen zwei Setz- regalreihcn, entnommen wurde, enthielt 10,08"/, und älterer, am Fußboden zwischen Wand und Satzregal lagernder Staub enthielt sogar 11,51"/, Blei. Dagegen zeigte der Staub des Mittel ganges des Setzersaales nur noch 4,70"/,. In einer Höhe von etwa 47 ew lagernder Staub enthielt 6,59"/„ 1 m 5 om über dem Fuß boden entnommener Staub nur noch 1,15"/, Blei. In der Luft und dem 1 m 10 em bis 1 >v 60 oiu über dem Fußboden auf gefangenen Staube konnte bei mehrfacher Untersuchung Blei weder qualitativ noch quantitativ nachgewiesen werden. Aus den Unter- Sprech Das .Herausnehmen von Beilagen ans Zeitschriften. iVgl. Nr. 162, 169, 173, 174, 175, 177, 178, 179, 180, 182; auch Nr. 4, 12, 20.) XIX. Die von Herrn Opitz Nachfolger angeschnittene Frage ist doch geeignet tiefer zu greifen, als diejenigen meinen, die deren Auf wersen ein Produkt der -Saure Gurken-Zeit» nennen. Man kann, im Gegensätze zu den Bemängelungen dafür dankbar sein, daß die große Mehrheit, die nicht beanlagt ist in Bädern und Sommer srischen kurze Nachrichten über den Geschäftsgang im besonderen und über den Buchhandel im allgemeinen entgcgenzunehmen, Gelegen heit findet, in ruhiger Zeit bestimmten Notständen aus den Grund zu gehen. In diesem Sinne finden bekanntlich auch Kreis- und sonstige Vereinsversammlungen statt. Man hat sich aber noch nicht gedrängt gefühlt, solche, weil sie in die saisou morts fallen, als überflüssigen Zeitvertreib zu betrachten. Der nach dieser Richtung dirigierte Sarkasmus könnte also, selbst wenn er weniger dünn flüssig wäre, ausscheiden. Wer mehrere Deccnnien im Dienste des -Buch-, Kunst- und Mufikalienhandels- gestanden hat, dem wird nicht entgangen sein, daß Aussehen und Umfang der Unterhaltungsblätter große Ver änderungen erfahren haben. Der Eifer der jüngeren Konkurrenz einerseits und der der Verleger eingeführter Unternehmungen anderseits hat dazu geführt, Papier, Text und Illustrationen in früher nie gekannter Weise zu verbessern und zu erweitern. Stehen oder nur wenig verändert geblieben sind dagegen die Ladenpreise und der Rabatt, die elfteren deswegen, weil die Kon kurrenz bekämpft, das Publikum geschont werden muß, der letztere, weil ein Bedürfnis zu einer Steigerung nicht verlautete. Wurde für die erhöhten Anstrengungen der Verleger auch ein teilweiser Ersatz in der Zunahme der Auflage gefunden, so liegen die Aequi- valente doch in der Hauptsache in der Einführung (und rapiden Zunahme) der Inserate und Jnseratenbeilagen in die belletristischen Journale. Während die Bilanzen der Verleger schrittweise größere Ziffern für jeden Jahrgang in die Rubriken beförderten, blieben die des Sortimenterhaushaltes ohne jede derartige Beeinflussung und suchungen ging klar hervor, daß nicht der Setzkasten, sondern der Fußboden des Setzersaales die Hauptquelle des Bleistaubs ist. Hier wird er dadurch erzeugt, daß auf während der Arbeit zu Boden gefallene Buchstaben getreten und damit beträchtliche Mengen Blei abgeschliffen werden.*) Ich kann hier nur einzelne Versuche kurz erwähnen, bin aber gern bereit, falls sich jemand für die ganzen Untersuchungen, die wir angestellt haben, interessieren sollte, aus Wunsch den von mir darüber erstatteten Bericht, so weit die vor handenen Exemplare reichen, zu überlassen.- *> Die natürlichste Erklärung dürfte wohl in der großen Schwere des Bleistaubs zu finden sein. Red. d. Bbl.) Von der Nürnberger Ausstellung. — Wie wir dem -Graphischen Anzeiger- entnehmen, treten auf der II. Bayrischen Landesausstellung zu Nürnberg die nachfolgend genannten Maschinen fabriken des Buchgewerbes außer Preisbewerbung: Maschinenfabrik Augsburg in Augsburg, Bohn L Herber in Würzburg, Carl Kempe in Nürnberg. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Osr Oliobs-Narlrt. Orxau kür Olisbs-Uaudsl und lllustratiovs- VS8SV. Usus I'olq« dsr Uuobgsvsrbliobsu Nittsiluogsv. 8. dabrgaug. Xr. 15. (8. Xugust 1896.) 4". 8. 57—60 mit siusr Lsilags uvä ^bbilduugsv. Vsrlaq vou 8obäksr L 8sböu- ksldsr in Usipkig. Uss marquss iutsruatiovalss. 8upplemsvt ds la -Lroprists ivdu- strislls». Organs du Uursau iutsrvation-ll ds I'Uuiou paar la xrotsetiou ds la proprists ivdustrislls. Aarquss Xo. 700 ä 712. 4. avvss. Xr. 42. (31. lull 1896.) 4°. 8. 231—234. Usrn, 8. Oolliu. Personalnachrichten. Gestorben: am 31. Juli in Augsburg, fünfzig Jahre alt, der Musik- Verleger und -Sortimenter Herr Moritz Böhm in Augs burg, seit 1. Juli 1873 Inhaber der Firma Ant. Böhm L Sohn in Augsburg und des in Wien unter derselben Firma be stehenden Zweiggeschäftes. saal. Neuerung. Ganz natürlich auch, denn für ihn erfuhren die Brutto ergebnisse von 30, 40, 50 und inehr Pfennigen pro Quartal keine nennenswerten Veränderungen. Hier setzt das Mißverhältnis ein, das für den Sortimenter noch dadurch verstärkt wird, daß die Fortsetzungen schnellerer und darum teurerer Beförderung bedürfen. Man rede nicht von Recht, Pflicht, Zwang und dergleichen, wo unter dem Schilde legalen Handelns seit langer Zeit ein geschäft licher Mißwachs ein nahezu ungestörtes, wenn auch unbeabsichtigtes Dasein führt. Bedarf man solcher Kraftmittel, dann rede man zwar vom Soll, aber auch vom Haben. Daß die Verleger beregter Gattungen nicht zu dem bescheidenen Kostüm beispielsweise der Gartenlaube der sechziger Jahre zurück greifen können, bedarf keiner Diskussion, und ebensowenig ist dem Auswachsen zu Jnseratenblättern da Halt zu gebieten, wo die Intentionen des Verlegers aus dieser Linie Bethätigung und Be friedigung finden. Der -Zug der Zeit- läßt sich auch nicht von einer beliebigen Centralstelle aus regulieren; aber er läßt sich in seinen Begleiterscheinungen wirtschaftlich erträglich für alle Beteiligten machen. Am Sortimenter liegt es, wenn bisher keine Kompensation versucht worden ist. Wohl mag der Verleger, wenn er Heute und Sonst vergleicht, finden, daß sich die Erträge zu ungunsten des Sortimenters verschoben haben müssen. Aber wenn dieser unter läßt, mit brauchbaren Anträgen für Verbesserung hervorzutretcn, dann hat der Verleger sicher keine Ursache, ihm die Mühe der Kal kulation abzunehmen. Daß etwas erreicht werden kann, beweisen die Bestrebungen der Kolportagehandlungen und deren Erfolge, die seit einigen Wochen in den bedeutenden Rabattzugeständnissen süddeutscher Unternehmungen zum Ausdrucke gekommen sind. Hiervon profi tiert der Sortimenter bereits, ohne sich ersichtlich für deren Er langung bemüht zu haben. Der Anfang ist somit gemacht, und es würde nur einer modifizierten Bewegung des Sortimentsbuchhandels bedürfen, um auch auf dem engeren Gebiete desselben alsbald Früchte zu zeitigen, die sich als kleine Stützpunkte im Kampfe ums Dasein nützlicher erweisen dürften, als manche inhaltslosen Recepte bestimmter buchhändlerischer Sanatorien. R. Streller.
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