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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1881
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1881
- Sprache
- Deutsch
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4726 Nichtamtlicher Theil. 248, 26, October, zu geben und dieselben auszufordcr», diesen Antrag durch schleunigste Zustimmung zu unterstützen. Die Debatte über diesen Antrag wird ziemlich lcbhast, Hr, Winter unterstützt denselben, denn kein Verleger könne sich eine Veränderung seiner Ord,-Preise gefallen lassen, — Hr, Dicstcr- weg-Frankfurt macht daraus aufmerksam, daß nach den Erklä rungen, welche ein großer Theil der Verleger schon abgegeben habe, die Consequenz sei, mit Puttkammer <L Mühlbrecht die Rechnung auszuheben, wenn sie Kataloge mit Angabe niedrigerer Ladenpreise, als solche von den Verlegern normirt sind, ver öffentlichen, — Hr, Völcker-Frankfurt befürwortet ebenfalls den Antrag; schon durch Veröffentlichung desselben im Börscn- blatte würden die Verleger an ihre früher abgegebene Erklärung erinnert. — Genannter Antrag Limbarth's wird sodann von der Versammlung angenommen, die Form der Ausführung aber dem Vorstande überlassen, Hr, Abendroth, in seinem Berichte fortfahrend, erwähnt ferner den nunmehr auch durch das Börsenblatt bekannt ge wordenen Erlaß einer Oberpostdircction, womit die Postbeamten in Kenntniß gesetzt werden, daß sie ihren ganzen literarischen Bedarf zu bedeutend ermäßigten Preisen durch den Postspar verein geliefert erhalten könnten. Der Verband der Provinzial vereine behält sich weitere Schritte in dieser Angelegenheit vor, zunächst durch eine Eingabe an den Reichskanzler, Hr, Ernst Neumann, Geschäftsführer des hiesigen Vereins- Sortiments, erstattet sodann Bericht über das Geschästs- ergebniß des Vereins-Sortiments im abgelausenen Jahre, Er gibt Auskunft über Umsatz, Mitgliederzahl, Absatz nach hier und außerhalb, Handlungsunkosten re, — Vorsitzender! Aus dem eben vernommenen Bericht gehe hervor, daß man mit dem Ergcbniß im Allgemeinen zufrieden sein könne und daß der aus diesem Abschluß ersichtlich sich steigernde Umsatz auf ein noch günstigeres Resultat für das nächste Jahr schließen lasse. Durch Neuanschaffungen gangbarer Artikel sei der Vorstand bemüht, das Institut fortwährend zu heben. Nach einer U ständigen Pause folgt „Besprechung über den Antrag des Sächsischen Verbands, wegen Rabatt verminderung nach Leipzig, Hr, Winter erwähnt, wie er schon seit langem einen Unterschied mache hinsichtlich der Rabatti- rung an Leipziger Großsortimenter und daß er vielen solchen Fir men nur 1(>A> gewähre, die sich auch damit zufrieden gegeben hätten; er bittet aber, zu prüfen, che man eine» Entschluß fasse, — Hr, Sauerländer-Frankfurt weist auf die große Verschiedenheit in den Beziehungen mit Leipzig hin Die anerkannt soliden Leipziger Sortimenter, die noch nie Veranlassung zu Klagen gegeben hätten, die Commissionäre mit ihrem bedeutenden Bedarse auch für das Ausland und die Baar-Sortimenter könnten nicht in eine Kategorie mit den wenigen bekannten Schlenderfirmcn gebracht und durch all gemeine Maßregeln in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann sei auch eine allgemeine Rabattverminderung für Leipzig ohne prak- tcsche Bedeutung, wenn nicht den sächsischen Nachbarstädten eben falls die Möglichkeit der Schleuderei benommen werde, und wie weit solle man dann den Kreis ziehen? — Hr, Koenitzer erwähnt die sonstigen Bortheile des Leipziger Platzes; der Mißbrauch stamme erst aus »euerer Zeit; alle größeren Commissionäre seien selbst nicht mit dem erwähnten Unsuge einverstanden, — Hr, Winter: Früher seien viele auswärtige Bibliotheken und Wiederverkäufe! auch aus anderen Städten Deutschlands, namentlich aus Universitätsstädten mit Bücherlieseruugen versorgt worden. Erst seitdem die Groß- sorlimenter in Leipzig billiger offerirten, vermindere sich aus ande ren Städten der Bücherexport nach dem Auslande, Der Bücher markt gravitire ohnehin zu sehr nach Leipzig; wenn dortigen Schleuderen! kein Einhalt gcthan werde, absorbirc Leipzig schließ lich Alles, indem es die Concnrrenz der Buchhändler in der Provinz für die Zukunft vollständig brachlege, — Hr, Limbarth bestätigt auch, daß er einer Anzahl Sortimenter in Leipzig nur mit lühh liefere, die sich gleichfalls mit diesem geringen Rabatt begnügt hätten. Die Stellung Leipzigs würde gegenwärtig überschätzt; könne man dort einmal nicht billiger kaufen als anderswo, so würde sich der Bezug des Bücherbedarfs auch wieder mehr nach andern, den Cvnsumenten näher liegenden Plätzen zurückziehen. Nachdem ein Hilferuf aus dem Sächsischen Verbände in Form eines wohlbe gründeten Antrages vorliege, müsse man beispringen, umsomehr, als man gemeinsame Interessen mit demselben habe, — Hr, Sauer länder hält es für unthunlich, einen gewissen Procentsatz als all gemeine Norm aufzustellen und befürwortet, das Rabattgewähren den einzelnen Verlegern zu überlassen, — Hr, Völcker: Das Prinzip einer allgem, Rabattverkürzung für Leipzig sei nicht durch zusetzen, er empfiehlt das Prinzip der Geschäftseinrichtung des Hrn, Winter-Heidelberg, der nach jedesmaliger vorheriger Ein sichtnahme der Verlaugzettel von Leipziger Firmen den Rabatt an dieselben im Einzelnen bestimme. Jeder Verleger kenne am besten die Absatzwege für seine Artikel, die Wiederverkäufer insbesondere, so genau, daß er danach am zutreffendsten ermessen könne, wann er verminderten Rabatt zu geben habe oder nicht, — Hr, Abend roth empfiehlt bei dieser Gelegenheit als eine sehr nahe liegende Ausgabe, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß dem Vereins- Sortimente ähnliche Vortheile wie nach Leipzig zugcstanden wür den, z, B, Francolieferung, und dies umsomehr, als der Sinn der genossenschaftlichen Vereinigung dafür bürge, daß diese Vortheile nicht mißbraucht, sondern nur zu Gunsten eines ersprießlichen Ver kehrs zwischen Verlegern und Sortimentern verwerthet würden, — Hr, Limbarth: Man wolle nicht den Leipziger Sortimentsbuch handel im Allgemeinen schädigen, sondern nur Diejenigen, welche einen Mißbrauch mit Rabatt gewährten, — Hr, Gestewitz-Wies baden wünscht, daß eine Liste aller der Handlungen angesertigt werde, welche schleuderten, — Hr, Limbarth erwartet, daß die Leipziger Commissionäre uns in unserm Streben unterstützen, weil sic ja gleichfalls geschädigt würden; er schlägt folgenden Antrag als Ausweg vor: Die Mitglieder unseres Vereins verpflichten sich, diejenigen Leipziger Firmen, welche erwiesenermaßen die Vortheile der Leipziger Platzverhältnisse mißbrauchen und dadurch die Sorti- mcntsbuchhandlungen im Allgemeinen schädigen, keinen höheren Rabatt zu gewähren als ISU. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Es erfolgt nunmehr Neuwahl des Vorstandes für das nächste Vereinsjahr; da verschiedene Collegen die Annahme eines Amtes ablehnen zu müssen glaubten, wurden schließlich gewählt: Hr, C, Koenitzer als Präses, Hr, Ehr, Limbarth als Vice- präses, Hr, Alfred Neumann als Schriftführer, Hr, H, Oswalt als Cassirer, Als Ort der nächstjährigen Versammlung wurde Darmstadt bestimmt. Damit war die heutige Versammlung beschlossen. Abends vereinigten sich die Collegen zu einem Festessen im Palmgarteu, woselbst sich unter den Klängen der Capelle eine recht heitere Stimmung bis zur späten Abendstunde kundgab.
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