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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 43, 2V, Februar 1918. Taschenbuch für Freunde des Christenthums auf 1818 v. I. H. Jung, genannt Stilling. Gebunden 10 Gr. Zu haben in der Sanderschen Buchhandl. in Berlin, Kurstrabe No. 51, dem Adretzhause gegenüber. Das goldene ABC für Herren und Damen in und außer der Ehe. Mit einem allegorischen Titelkupf. 2te Ausl. 8. 1 Thlr. 8 Gr. gebunden im Futteral 1 Thlr. 12 Gr. Daraus könnte man schlichen, daß die Buchhändler in Würdigung des Wertes einer Werbearbeit durch Anzeigen diese eifrig fortgesetzt hätten. Weit gefehlt! Heute liegen die Ver- wenn es hoch kommt— vor dem Weihnachtsfest einige Inserate ausgibt. Zu diesem Termin häufen sich dann die Buchankün digungen, während im Laufe des Jahres nur wenige Anzeigen erscheinen. Eine erfolgreiche Propaganda muh aber systema tisch durchgesührt werden; von einigen zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgegebenen Anzeigen darf man keine goldenen Berge erwarten. , Es gilt sonach für den Sortimenter, Anzeigen mög lichst gleichmätzig über das ganze Jahr zu verteilen. Er braucht sich dabei keineswegs daraus zu beschränken, das Eintreffen von Neuerscheinungen usw. anzuzeigen, auch eine Empfehlung des Geschäfts an sich ist wertvoll. So habe ich in der letzten Zeit einige Anzeigen von Sortimentern und Antiquaren gefunden, die eine Empfehlung des betreffenden Geschäfts enthielten und durch neuzeitliche Benennung, wie »Der moderne Bücherladen«, »Die Bücherstube am Siegestor« usw., besonders auffielen. Hand in Hand mit dieser modernen Textgestaltung ging eine vortreffliche Satztechnik. Diese vorzügliche Ncklamewirkung kann jeder Sortimenter erreichen, wenn er seine Anzeigen einer gut geleiteten Zeilungsdruckcrei in Satz gibt. Wo in kleineren Orte» eine modern eingerichtete Buchdruckerci nicht vorhanden ist, läht sich dadurch helfen, das; man die betreffende Anzeige einer grohen Tageszeitung — die auch für die Veröffentlichun gen in Frage kommt — einscndet und einen Probesatz Herstellen läht. Dieser Satz gilt dann für alle übrigen Blätter als Vor lage. Vorbedingung für die Erzielung eines guten Satzbildes ist jedoch, dah für den jeweils zur Verfügung stehenden Raum nicht zuviel Text geliefert wird. Heute glauben viele, den teu ren Anzeigenpreis dadurch am besten auszunutzen, dah sic jede zur Verfügung stehende Zeile mit Text aussllllen. Solche An zeigen aber find unwirksam, denn erstens heben sie sich von den übrigen Inseraten nicht ab, und zum andern werden sic nicht gelesen. Eine Anzeige muh textlich knapp sein, damit auch dem flüchtigen Zeitungsleser klar wird, worum es sich handelt. Um fangreiche Texte werden nur dann beachtet, wenn durch eine originelle Gestaltung derselben oder durch Beigabe einer ent sprechenden Zeichnung das Interesse des Lesers geweckt wird. Für geringe Kosten kann sich übrigens jede Firma eine charak teristische Zeichnung des Firmcnkopfes und des Anzeigenrandcs Herstellen lassen. Beide müssen natürlich ständig verwen det werden. Zu de» abschreckenden Beispielen schlecht abgefaß- tcr Anzeigen zählen die Inserate verschiedener Versand- und Abzahlungsbuchhandlungcn, die oft den Raum einer ganzen Seite mit einer Unmenge von Ankündigungen vollstopfcn. Der erste Eindruck ans jeden, der etwas Sinn für Ästhetik besitzt, ist der: Abscheulich! Wieviel gut ausgestattete Anzeigen könnten aber die betreffenden Firmen für das so nutzlos geopferte Geld erscheinen lassen! Für den Verleger kommen für eine Insertion anher bei Neuerscheinungen in der Hauptsache die Termine vor Ostern, Pfingsten, Weihnachten und vor der Einsegnung der Kinder in Frage. Zu diesen Zeitpunkten sollte jeder Verleger geeignete Vcrlagserscheinnngen zur Ankündigung bringen. Meistenteils wird die Aufgabe von Anzeigen aber mit der Begründung ab gelehnt, dieses oder jenes Buch vertrage seines geringen Preises wegen keine Propagandaspesen. Demgegenüber ist immer wie der die alte Erfahrung jedes Rcklamepraktikers zu erwähnen, das; jede richtig und geschickt durchgcsührtc Re klame sich bezahlt macht. Bei einem geringen Laden preis wird der durch Aufgabe geschickt abgcfahtcr Anzeigen er- zielte erhöhte Absatz den Ausgleich bringen. Und wird nicht auhcrdem ein starker Propagandawelt dadurch ge schaffen, daß den betreffenden Lesern die und die Firmen immer wieder genannt werden? Auhcrdem besteht für den Sortimen ter wie den Verleger, wenn er systematisch inseriert, stets die Möglichkeit, in seinen Anzeigen nicht nur eins, sondern mehrere seiner Vcrlagserzeugnisse anzukllndigen. Natürlich darf man nicht planlos die zu benutzenden Zei tungen auswählen. Maßgebend für eine Benutzung ist keines wegs die Auflage einer Zeitung, sondern nur die Art des Leser kreises und die Eigenart des Blattes selbst. Bücher, die an In telligenz und Bildung Anforderungen stellen, oder gar Werke mit wissenschaftlichem Einschlag wird man natürlich nur in Zei tungen mit ausgewähltem Leserkreis ausgeben, während anderer seits Verlagserscheinungen, die für die breite Masse bestimmt find, in Blättern mit umfassender Verbreitung, sogenannten »Volksblättern«, am zweckmäßigsten angekllndigt werden. Es gibt eine ganze Anzahl von wissenschaftlichen Werken, die einen weit höheren Absatz erzielen könnten, wenn sie auch — neben der Fachpresse — in bestimmten, geeigneten Tageszeitungen ange kündigt würden. Natürlich handelt es sich bei den in Frage kommenden Blättern nur um einige wenige Zeitungen. Zahl reiche Blätter haben ja in Friedenszeiten eine eigene literarische Beilage, für die in vielen Fällen bekannte Feuilletonisten und namhafte Schriftsteller auch auf wissenschaftlichem Gebiet ar beiten. Man denke nur an die in führenden Tageszeitungen häu figen Artikel, wie z. B. über Elektrotechnik, Hygiene, Pädagogik, Jurisprudenz, Nationalökonomie usw. Zweckmäßigerweise wird man Werke wissenschaftlichen Einschlags dann ankündigcn, wenn kurz vorher durch einen,Artikel die Leser eines Blattes für die ses oder jenes Wissensgebiet besonders interessiert wurden. Für die Veröffentlichung von Buchankündigungen sollten auch die Zeitschriften der Arbciter-Bildungs-Vereine, die Ar beiter-Fachzeitschriften usw. herangezogen werden. Hier bietet sich dem Verleger sowohl als dem Sortimenter ein nahezu un bearbeitetes Feld. Natürlich müssen die Anzeigen dem jeweili gen Verbreitungskreise des Blattes angepaßt sein. Die Kosten sind zudem bei derartigen Fachblätlern usw. fast immer uner heblich. Die größte Wirkung messen die Verleger den Rezensionen bei. Mit Recht nur dann, wenn es sich bei den in Prospekten nsw. wiedergegcbcnen Urteilen um selbständige Referate erster Zeitungen oder Zeitschriften handelt. Die Auferlegung einiger Beschränkung in. der Wiedergabe von Rezensionen dürfte daher empfehlenswert sein. Literarisch vorgebildete Leser wird man nicht zum Kauf eines Buches dadurch veranlassen können, daß die Meinung dieser oder jener kleineren oder mittleren Zeitung als Werbemittel angeführt wird. Rezensionen solcher Blätter haben propagandistischen Wert nur in bezug auf deren eigene Lcscrschaft. Immerhin sollte man auch hier Wert darauf legen, daß möglichst selbständige Referate gebracht werden, die üb lichen Waschzettel sollten bestenfalls nur als Anhaltspunkte dienen. Wenn in dem einen oder anderen Falle das Buch oder der Autor von der rezensierenden Zeitung angegriffen werden sollte, so kann dies dem Absatz des Werkes nur dienlich sein. Die Hauptsache ist, daß durch möglichst häufige Nennung des Na mens des Autors dieser und sein Werk bekannt wird. Ein Bei spiel aus der neuesten Zeit möchte ich nennen, um den Wert so wohl der guten wie der abfälligen Kritiken zu beweisen, nämlich den Fall Meyrink. Ein eigenes Buchankündigungsblatt zu schaffen, wie Herr Alfred Neumann cs vorschlägt, halte ich für zwecklos. Es gilt doch für die Zukunft, der großen Masse das Buch nahezubringen. Das kann aber nur auf dem von mir angegebenen Wege ge schehen. Ein Bnchankündigungsblatt müßte erst mal für sich selbst Propaganda machen, damit man von der Existenz desselben Kenntnis erhält. Verlange» würden es aber Wohl immer nur solche, die sich für Bücher bereits inter essieren. Wie aber oben gesagt, gilt es, neue Freunde zu. werben.
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