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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1896
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- Deutsch
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Ao6. Kriese, Sep.-Qo., Verlagsbuchhandlung in Leipzig. (A 28685s Leipzig, 27. Juni 1896. p- P- Zur Versendung liegt bereit: Gin junger Wann von 1895 und andere Novellen von Philipp L a n g m a n n. — 9 Bogen 8". elegant auffällige Ausstattung. 2 ord., 25"/^ in Rechnung, 30o/g und 7/6. — IM" I Sroöe-Kremplar liefere mit 4vo/g Maöatt. Auch in diese» neuen Novellen des schnell bekannt gewordenen Autors spiegelt sich das eigenartige Talent des Verfassers, wie wenige das »ackic Alltagsleben des Arbeiters mit all seinen Mühen und Sorgen zu schildern und vor unser geistiges Auge zu führen versteht. Auch diese neue Nooellensanunlung wird sich schnell die Gunst von Publikum und Presse erobern, und bitte ich Sic dringend, sich schnell mit Exemplaren zu versehen. dafür. Gleichzeitig bringe ich auch Nämlich: die früheren Werke desselben Autors in Erinnerung und bitte um erneute thätige Verwendung A r ö e i t e r k e ö e n! 6 Novellen von Philipp Langmann. 1 ^ ord., jrdoch nur noch bar mit 40°/<, Rabatt Die „Kritik" sagt üavon: Das Ausrufezeichen hinter dem Titel hatte mich argwöhnisch gemacht. Ich vermutete billige Armeleutlitteratur voll jenes Mit- lclüskehrichts, das durch seine löbliche Tendenz die Schwäche der lunstlcrischcn Mittel verdecken soll. Ich bin sehr angenehm enttäuscht worden. Das Buch hat mir einen starken Eindruck gemacht, und ich glaube, daß sein Ver lasse! cs verdient, beachtet zu werden. Er ist kein Spekulant auf billige Sensationen, er hantiert nicht lediglich mit dem sozialen Mitgefühl, sondern er ist ein ernster und kräftiger Künstler. Seine Die „Gesellschaft" schreibt: Der Dichter ist wohl noch jung. Wenn das Buch eine Erftlingsarbeit ist, dann verdient es um so lebhaftere Beachtung. Wir dürsen von Philipp Langmann, dessen Namen mir vordem noch nie aufgestoßen, wohl noch sehr Gutes erwarten. Technik ist etwa die Zolas, die naturalistische, die gerne zum Symbol greift. Außerordentlich ist seine Beobachtungsgabe. Kein Zweifel, daß hier echte ckoouwonts bumaivs vorliegen; man fühlt das an der ganzen ruhig sicheren Art des Vortrags. Aber es ist mehr als das in dem Buche: es schlägt hier ein Menschenherz. Der Verfasser sagt es nie, er renommiert niemalen mit seinen Thränen, aber man hört das Klopsen des Herzens unter den Schilderungen, den Herz schlag der Liebe des Künstlers zu seinem Objekte. Darum greifen diese kleinen Kunstwerke auch ans Herz dessen, der sie genießt. Realistische Erzählungen. 7 Novellen von Philipp Langmann. 10 Logen. 2 ^ ord. mit 25°/^ in Rechnung, 3v»/o bar und 7/6. IM- 1 Rroöe Kremplar mit 40°/<> Rabatt. "WO Von den massenhaft eingegangenen Besprechungen seien nur folgende hervorgehoben: Die „Reue Revue" in Nr. 11 vom 11. März 1896 sagt davon: Selten tritt in unserer Zeit ein junger Autor mit einem so guten Buche in die Oefsentlichkcit. Es steckt erstaunlich viel Be obachtung, Sicherheit und künstlerische Kraft darinnen. Es sind keine erzwungenen Sensationen, keine affektierte Frivolität, keine für großstädtische Cliquen berechnete Bizarrerie. In dem Bohemia, Nr. 81 vom L2./3. 1896: Man erschrecke nicht vor dem Titel I Es ist unter der Marke .realistisch" so viel gegen den guten Geschmack gesündigt worden, daß das Mißtrauen gegen Erzählungen, die sich schlankweg realistisch nennen, nur zu berechtigt ist. In vorliegendem Falle aber wird man bald eines Besseren belehrt. Die sieben Geschichten sind insosern Bi er bäum schreibt in einem langen Artikel in „Die Zeit" Aber cs bleibt bestehen: er ist wirklich ein Dichter. Ich weiß außer ihm keinen, der cs in der deutschen Sprache so ver stände, Proletarier leben dichterisch zu gestalten und doch Jnnen- »nd Außen Perspektiven zu geben. Viele, so auch Hauptmann, wirken in der Hauptsache doch durch den Stoff, und ihre Erfolge werden mehr durch den Zeitzug sozialen Mitleids als durch inncr- Uchc dichterische Qualitäten getragen. Bet Langmann geht die Wirkung vom Dichter selber aus, von dieser Art eindringlicher Erfassung des Lebens, die Persönlichkeit verrät, ohne den That- sachcn Zwang anzuthun. Leider stört ein gewisser Mangel an Sic sehen aus diesen Kritiken, daß Langmann ein bedeutendes Talent ist und die weiteste Verbreitung verdient Um Ihnen die Anschaffung noch mehr zu erleichtern, bin ich gewillt. Ihnen IM- 1 Kremplar asscr 3 Sammlungen mit SO»/, Waöatt zu liefern, und bitte um recht ausgiebige Benutzung der bciligenden Verlangzettcl. Hochachtungsvoll Ut>g. Ariese, Sep.-Cto. weiten Stoffgebiete, in der geschickten Art, wie er die Stimmung fesihält und die Pointe bis zum letzten Augenblicke nicht verrät erinnert er an Maupassant, wenngleich er manchmal eine ge wisse phantastisch-märchenhafte Romantik hat, die dem großen Franzosen fehlt. realistisch, als sie dem wirklichen Leben abgelauscht zu sein scheinen. Der Autor ist ein feinfühliger Mensch, dem es an trefflichen Beobachtungsgaben nicht fehlt, und der im stände ist, das Er schaute in plastischer Art zu gestalten. v. 4. April d. I. u. a.: Feingefühl für das Sprachliche. Der Künstler ist dem Dichter noch nicht ebenbürtig. Vielleicht ist der martialisch betonte Realist daran schuld, der sich scheut, mit der Sprache allzufein umzugehen, da das ein Sympto» der Symbolisten ist. Dies wäre ein Grund mehr, diesem begabten Dichter aufs herzlichste zu raten, er möchte den Nun- erst-recht-Ncalisten in sich ausdrücklichst auSrolten. Hat er dies besorgt, so dürsen wir von ihm wohl einen Proletaricrroman großen Stiles und, was noch mehr wäre, das Proletarierdrama erhoffen, das uns gerade deshalb fehlt, weil die Leute, die derartige Stoffe behan deln, glauben, cs ließe sich durch bloße Dokumentcnaufreihung leisten.
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