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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18960521
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Z« 116, 21. Mai 1896. 3041 Amtlicher Teil. aber sagen: es giebt eine ganze Anzahl von Leuten, die das, was ich nicht goutiere, denn doch sehr wohl aufnehmeu. Also diese einseitige Beurteilung ist keine richtige. Es ließe sich ja vielleicht der redaktionelle Teil noch weiter ansbaucn, daun müssen wir aber Mittel bewilligen sür die Verstärkung der Redaktion. Die Redaktion, wie wir sie jetzt habe» -— und ich bin ihr oft sehr nahe getreten —, wird von der Geschäftslast erdrückt, und ich meine, es ist unsere Pflicht, da etwas zu thun und noch Mitarbeiter zu schaffen, die nicht von den technischen Arbeiten fortwährend erdrückt werden, sonder» sich der rein redaktionellen Thäligkeit mehr widmen können. Wie Sic nun auch beschließen mögen, ob die »Nachrichten« eingehen sollen oder weiter bestehen, so möchte ich doch bitten, daß man ihnen nicht gleich jetzt kurzer Hand den Lebeusfadcn abschncidet. Sie sollen am 30. Juni d. I. aufhören: das scheint mir zu früh zu sein. Wir können sie noch etwas weiter fortsetzen, und wenn es nötig ist, dafür größere Mittel aufzuwenden, so können wir sie heute bewilligen und dann kann man sich vielleicht in einem Jahre oder jcnachdcm darüber schlüssig machen, ob es dann unter den veränderten Umständen auch nicht gelingen will, die »Nachrichten« auf die Beine zu bringen. (Mehrfaches Bravo!) Herr Otto Harrassowitz-Leipzig: Meine Herren! Wir haben gehört, daß cs nicht sinanzielle Bedenken sind, welche den Antrag des Vorstandes auf Eingehen der »Nachrichten« hervorgerufen haben, sondern es wäre nötig, eine Um gestaltung der »Nachrichten« zu bewerkstelligen. Nun möchte ich doch sagen, es sollte doch einmal an diese Umgestaltung gedacht werden. Es ist noch gar nicht der Versuch gemacht worden; es ist hierüber noch gar nicht gesprochen worden. Angedeutct wnrde cs allerdings schon von Herrn Prager, und ehe die »Nachrichten« auf diese Weise, ich muß sagen ein unrühmliches Begräbnis finden, sollte man doch sehen, ob sie nicht in irgend einer Weise fortgeführt werden können; wenn es nicht mehr in der vorliegenden Form ist. dann in einer anderen. Ich glaube auch, das ist gar nicht so schwer; wir brauchen blos, wie Herr Prager angedeutet hat, den Spieß herumzudrehen. Wir können ein großes Journal schaffen für das allgemeine Publikum und den Buchhandel zusammen, und daneben einen kleinen sekreten Teil, der für die Buchhändler allein ist. Ich glaube darum, diese Gesichtspunkte sollte man ins Auge fassen, aber nicht augenblicklich so kurzer Hand ein Unternehmen abthun, welches doch mit einem gewissen Aplomb in die Welt gesetzt worden ist. Was solle» die außerhalb des Buchhandels stehenden Kreise davon denken, wenn das Blatt, dessen Abonnement jährlich ist, mitten im Jahre kurzer Hand aufhört! Es müßte dann der Abonnementspreis für das halbe Jahr zurückgegebcn werden; oder wie soll cs sonst geschehen? Ich glaube, keine große vornehme Firma behandelt ihre Unternehmungen in der Weise, und ich meine, der Börsenverein sollte in der Vornehmheit seines Verlags allen anderen vorangehen. Ich bin also der Ansicht, daß, wie Herr Mühlbrecht gesagt hat, die Sache vorläufig noch nicht spruchreif ist, und daß der Beschluß darüber vertagt werden kann. Ich möchte noch eine Bemerkung des Herrn Prager erwähnen. Herr Prager sagte, die Inserate im Börsenblatt lese niemand, sie wären nutzlos, er habe speziell auf die Gesuche antiquarischer Bücher hingewiesen. Ich kann nur sagen: was Herr Prager gesagt hat, ist nach meiner Erfahrung nicht richtig. Der Beweis dafür liegt darin, daß immer mehr Inserate kommen und immer mehr Bücher antiquarisch gesucht werden. Sollten denn alle diejenigen, die da antiquarisch Bücher suchen, so thöricht sein, ihr Geld auszugeben, wenn sie keinen Nutzen davon haben? Zu der Erfahrung, daß das Inserieren nichts nützt, würden sic bald kommen, und würden die Inserate sein lassen. Der Grund ist ei» anderer: cs werden jetzt im Börsenblatt soviel Bücher ganz neuen Datums gesucht, die unmöglich antiquarisch zu bekommen sind. Das Publikum denkt, es kann alles antiquarisch bekommen, darum wird alles gesucht und darum sind die Inserate zum Teil erfolglos. Herr Carl Meißner-Elbing: Meine geehrten Herren! In der That könnte sich der Börscnvcrcin ja den Luxus gestatten, eine derartige Ausgabe weiter zu leisten und den Versuch fortzusetzen; wohlhabend genug ist er dazu. Mir scheint aber doch, die entscheidende Frage ist die: soll dieser Versuch weiter fortgesetzt werden, weil innere Gründe dafür sprechen, das Blatt fortzusetzen? Ich möchte aber einen Standpunkt hier geltend machen, der, glaube ich, doch eine gewisse Beachtung verdient: das ist der Standpunkt des kleinen Sortimenters. Der kleine Sortimenter — und ich glaube die Mehrzahl der Exemplare des »Börsenblattes« geht an solche — der braucht und will ein Fachblatt habe», welches sich lediglich beschränkt auf die Aufgaben, die ein solches Fachblatt zu erfüllen hat. Er hat soviel zu thun. daß er alle diese schönen Nebenwerke und die vielen Beigaben gar nicht genießen kann. (Sehr richtig!) Er will nichts weiter haben als das, was er braucht, was er haben muß, und deshalb sage ich: es hilft uns nichts, die Luxusausgabe noch weiter zu leisten; das Blatt hat in sich für diese große Zahl der Abnehmer keine innere Berechtigung, und deshalb stimme ich für ein möglichst baldiges Aufgeben dieses verfehlten, wenn auch sehr wohlgemeinten Versuchs. (Mehrfacher Beifall.) Vorsitzender: Meine Herren, zu Ihrer Orientierung teile ich Ihnen mit, daß über die Börsenblattaufsage hinaus die »Nachrichten« 269 Abonnenten haben. Von diesen werden 69 durch die Post bezogen, 200 durch die Bestellanstalt; also die Rückzahlung des Abonnements dürfte Wohl ohne jegliche Schwierigkeit vorgenommen werden können. Meine Herren! Glauben Sie nicht, daß wir so plötzlich kommen mit dem Aufhören der »Nachrichten«. Das Aufhören der »Nachrichten« bildet eine Erwägung, die schon eine ganze Reihe von Monaten den Vorstand und den Börsenblattausschuß beschäftigt hat. Aber man faßt schwer einen solchen Entschluß und ich verstehe vollständig, wie eine Reihe von Herren sich dagegen wehren. Ich verstehe auch, wie man sagen kann, daß cs eigentlich nicht ganz hübsch ist, um mich gelinde auszudrücken, daß man so mitten im Jahre ein Organ, das man wirklich mit frischem Mut in die Welt gesetzt hat, wieder zu Grunde gehen läßt. Aber, meine Herren, es ist von anderen Rednern schon gesagt worden, es geht doch nicht gut an, daß wir die »Nachrichten« noch weiter bestehen lassen, und hier sage ich auch wieder: nicht bloß der Finanzen wegen, sondern wir können das nicht mehr machen, wir müßten einen weiteren Redakteur haben, es geht so nicht mehr. In meiner einjährigen Thätigkcit als erster Vorsteher habe ich gesehen, welche außerordentliche Arbeit das Börsen blatt nicht bloß dem Börscnblattausschuß, sondern auch dem Vorstand bereitet. Ich spreche nicht von den Angriffen, die versteckt und direkt ans den Vorstand und den Börsenblattausschuß erfolgen; die sind ja naturgemäß, denn man kan» es nicht allen Menschen recht machen, und ein Verein von 2700 Mitgliedern hat gewiß auch solche unter sich, die man hier und da einmal auf den Fuß tritt, oder die sich irgendwie durch das »Börsenblatt« gekränkt fühlen. Aber das kann ich Ihnen sagen, meine Herren, daß diejenigen, die dem »Börsenblatt« am nächsten stehen, der Börscnblattausschuß und der Drelun»lechz>gsler Jahrgang.
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