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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18960521
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189605219
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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zu geben als das Organ des deutschen Buchhandels. Wenn Sic sich dieses lappige Ding ansehen, was täglich kommt, mit diesen langatmigen Auseinandersetzungen, diesen Seeschlangen, die sich da ourchschlängcln, die nicht hincingehören, einem Auf satz über Goethe, der an sich ganz schön sein mag, aber durch viele Nummern hindurchgeht und nur für ganz wenige Interesse hat, dann wieder Aussätze über rem technische Dinge, — wofür soll sich da das Publikum erwärmen? Es hatte einen Anlauf genommen, es hatte geglaubt, dass ihm etwas in die Hände gegeben werden solle, was wirklich eine Brücke zwischen Buchhandel und Publikum schlagen würde, und nun har es sich überzeugt, daß diese Brücke unter ihm einbricht, daß das gar keine Brücke ist. Woran liegt das? es liegt daran, daß wir die Sache am falschen Ende angefaßt haben. Wir sollten ein großes Organ schassen, das einfach dem Buchhandel ebenso ivic dem Publikum zugänglich ist, und was sekretiert werden soll, müßte dem Buchhandel sekret mitgeteilt werden. Wir habe» es umgekehrt gemacht, wir haben die ganze Geschichte sekretiert und was übrig blieb, war ein Neuigkeitenverzeichnis und Abhandlungen, die sehr wenig Interesse bieten, sowie Anzeigen. Meine Herren, das ist doch kein Organ für den deutschen Buchhandel, das wird doch jeder zugeben, und um das würdiger zu gestalten, dazu gehören Mittel, die ganz iinverhültnißmüßig höher sind als die jetzt verbrauchten; es gehören nicht bloß Mittel dazu, es gehört ein ganz besonderer Redakteur dazu, der gewandt ist in den Dingen und seine ganze Zeit nur dieser Sache widmet; es gehören Autoren und Mitarbeiter dazu, und die kosten wieder Geld. Wollen Sie dieses Geld geben, dann läßt sich darüber reden, das Organ auf einer anderen Grundlage zu gestalten. Auf der bisherigen Grundlage glaube ich nicht, daß das geht; cs ginge nur, wenn man cm großes Journal für den ganzen Buchhandel und das Publikum liefert, und daun den sekreten Teil besonders gicbt; aber das würde eine vollständige Umgestaltung sein. Bei dieser Gelegenheit möchte ich, wenn cs zulässig ist, noch das »Börsenblatt« streifen. Es wird jeder Antiquar gemerkt haben, daß nach und nach die Gesuche fast gar keinen Nutzen mehr haben; man erhält fast gar keine Offerten mehr. Woran liegt das? Es liegt daran, daß das -Börsenblatt« auch dem Buchhandel gegenüber sekretiert wird. Wir haben zwi schen 2600 und 2500 Abonnenten, darunter viele reine Berleger. Nun haben wir aber ca. 5000 Sortimenter und Anti quare und die Leute halten das »Börsenblatt« nicht; und woran liegt das? Das liegt an dem Preis. Jeder Verleger, der ein Jnscratenorgan hat, wird suchen, dieses Blatt möglichst billig zu gestalten und den Nutzen aus den Inseraten zu ziehen. Wir haben cs anders gemacht, wir haben den Preis des Börsenblattes für Nichtmitglieder auf 20 M. sestgestellt, statt es möglichst billig zu geben, damit jeder in der Lage ist, dieses Organ des Buchhandels zu lesen. Das war wieder ein Fehler. Die Sache ist dahin gekommen, daß ein großer Teil der Kollegen das -Börsenblatt« nicht mehr liest oder aus zweiter Hand bezieht, es erst nach Tagen und Wochen bekommt. — Die Aufhebung des Postdebits ist auch ein Grund dafür. Dadurch bekommen die Leute das Blatt mit dein Ballen, acht Nummern zusammen, und man bekommt die Offerten nach vier Wochen, nachdem man die Sachen längst anderweitig besorgt oder darauf verzichtet hat. Ich möchte vorläufig bitten, den Antrag des Vorstandes anzunehmen; natürlich müßte der Absatz entsprechend geän dert werden, und außerdem die Bestimmung hineinkommen, daß dem »Börsenblatt« vom 1. Juli an die wöchentlichen Ver zeichnisse und das Nvvitätenverzcichnis beigefügt nnrd, wie es früher der Fall war. Dann aber wünschte ich, daß für spätere Zeit der Börscnvercinsvvrsland doch dafür sorgen möchte, daß das Organ wirklich im deutschen Buchhandel verbreitet wird. Bis jetzt ist cs das wenigst verbreitete Organ im deutschen Buchhandel. Größtenteils wird es von Verlegern gelesen, größere Firmen haben zwei oder drei Exemplare; cs wäre sehr interessant, wenn uns eine Statistik der Verbreitung einmal vorge legt würde, und zwar nach Geschäftszweigen, damit nur sehen, wo das »Börsenblatt- bleibt. Ich habe die Uebcrzeugung, daß der größte Teil der Sortimenter und Antiquare das »Börsenblatt« nicht in die Hände bekommen oder erst nach Wochen. Vorsitzender: Meine Herren! Ich wende mich nicht gegen den ersten Teil des von Herrn Prager Ausgeführten, nur gegen den letzten Teil. Herr Prager Hai gesagt, das »Börsenblatt« werde nicht mehr so gelesen wie früher, es habe keine genügende Zahl Abonnenten und es sei wünschenswert, daß eine Statistik darüber gemacht werde, in wessen Hände das »Börsen blatt« kommt. Ich kann Herrn Prager versichern, daß das -Börsenblatt« niemals mehr gelesen wurde, als in jetziger Zeit. Wir haben gegen 3000 Abonnenten, darunter sind allerdings ewige hundert Mitglieder des Börsenvereins nicht vorhanden; aber das ist >a ganz natürlich. Das können wohl Sortimenter sein, die das -Börsenblatt- gemeinschaftlich beziehen. Wenn aber Herr Prager keine Ersolge aus dem -Börsenblatt« sieht für das Angebot und die Nachfrage im Antiquariat, so möchte ich ihn doch bitten einmal zu prüfe», ob das nicht in anderen Umständen feinen Grund hat. Wenn wir auf eine Statistik über den Bezug des Börsenblattes kommen sollten, daun könnte ich Ihnen mitteilcn, daß das »Börsenblatt« zu der Zeit, wo cs nicht sekretiert war, weit weniger gelesen worden ist als jetzt; 3000 Abonnenten für ein Blatt, gerade auch für die Nicht- mitgliedcr zu dem Preis von 20 M., das ist alles mögliche. Also die Unterlage, die Herr Prager dafür gegeben hat, daß wir den Pvstdcbil wieder einführcn sollten, ist nicht stichhaltig. — Ich erteile jetzt Herrn Robert von Zahn das Wort. Herr Robert von Zahn-Dresden. Meine hochverehrten Herren! Fürchten Sie nicht, daß ich den Antrag stellen werde, die »Nachrichten« gegen Ihren Wunsch weiter zu führen. Wir haben von ihnen zu scheiden, das ist mir klar. Meiner Ansicht nach gehen die -Nachrichten« zu Grunde an dem täglichen Erscheinen, und an dem Uebelstand, daß in ihnen die oft sehr langweilige Liste von so und soviel Predigten und Vorträgen zum Ordinärpreis von 50 Pf. als tägliche Er scheinungen täglich vorgeführt wurde. — Aber Protest möchte ich Anlegen gegen die Kritik, die der Führung der »Nachrichten«, ihrer redaktionellen Führung von mir sonst befrcnndeter Seite zuteil geworden ist. Es ist gesagt worden, es wäre nichts wie Leipziger Langeweile darin zn finden gewesen. Das ist nach meiner Ansicht nicht der Fall gewesen. Ich habe die »Nachrichten - täglich, und nie mit langer Weile, sonder» immer mit Anerkennung für die ungeheure Arbeit und für das große Können ihres Redakteurs gelesen-, ich habe viel Nützliches für meinen Beruf darin gefunden, und wenn technische Artikel und allgemein littcrarischc Artikel darin enthalten gewesen sind, so war das für mich eine Erquickung in der Langweile des täglichen Berufs und eine Erweiterung meines Horizonts. — Also dieser richtige und an und für sich gute Versuch, der aber an Nebensachen gescheitert ist, unsere -Nachrichten«, sie mögen vom 30. Juni an ruhig begraben sein, aber wir scheiden von ihnen nicht mit Undank, und nicht mit Mißkenunng, sondern mit Anerkennung ihrer Führung durch ihre Redaktion. (Viel faches Bravo.) Herr Adolf Focrstcr-Leipzig: Meine sehr geehrten Herren! Herr von Zahn hat eben so ganz aus meinem Herzen gesprochen, denn ich muß auch sagen, was den Inhalt der »Nachrichten« anbelangt, so waren sie wirklich gut redaktionell geführt; sie boten gewissermaßen einen viel zu großartigen Stoff, sie waren viel zu inhaltsreich. — Und berück-
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