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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18960513
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gestellt hatte, telegraphierte mir 36 Stunden nach erfolgter An nahme, dass er cingetrelencr Umstände halber nicht annehmcn könne. Meine sowohl telegraphisch als auch brieflich an ihn ge richtete Aufforderung, zum bestimmten Tage einzutrcffen oder Prozeß zu gewärtigen, da nur sehr wichtige Gründe, deren Beur teilung ich dem Ermessen des Richters überlassen müsse, mich be stimmen könnten, von dem Vertrage zurückzutreten, waren ohne Erfolg. Bin ich nun berechtigt, von dem betreffenden Gehilfen, evcnt. im Prozeßwege, für den mir durch seinen Vertragsbruch entstandenen Schaden, den ich genau anzugcben vermag, Ersatz zu verlangen? Die diesen Fall begleitenden besonderen Umstände bedingen, von der sonst üblichen Praxis des Laufenlassens abzuschc» und die Sache zur Entscheidung zu bringen. W. 61. L. Antwort der Redaktion. — Es wird sich im vorliegenden Falle zunächst darum handeln, ob beide Parteien demselben Rechts- gcbiete angehören, was in der Anfrage nicht angegeben ist. Ist das der Fall und kann die Rechtsfrage nach dem Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuch in Verbindung mit dem preußischen Recht, unter dem der Anfragende steht, beurteilt werden, so dürfte die Möglichkeit einer Zubilligung von Schadenersatz bejaht werden können. Doch bleibt nach § 62 des Handelsgesetzbuchs dem Richter überlassen, die Wichtigkeit der Gründe des vom Vertrage Zurück getretenen selbständig zu ermessen. Auf alle Fälle kann es sich bei einem nach nur 36 Stunden erfolgten Rücktritt vom Vertrage nur um sehr geringen nachweisbaren Schaden handeln, der dem ausschließlichen Verschulden des Zurückgetretenen zugeschrieben werden könnte. — Weitere Beurteilungen des Falles werden will kommen sein. Die Modeir-Zeitlmgeu und ihr Rabatt. Als im Jahre 1893 die Broschüre -Was der Sortimenter an Zeitschriften verdient- erschien, da knüpften sich mehrfache Er örterungen über dieses Thema im Börsenblatt daran, ohne daß jedoch im allgemeinen ein ernstlicher Versuch gemacht worden wäre, die aus dieser Broschüre ersichtlichen Mißstände zu beseitigen. 1895 folgte eine zweite Broschüre, -Brinnerlohn und die billigen Zeitschriften-, die sich mit dem Thema -Was der Sortimenter an Zeitschriften verdient- beschäftigte und ein Heilmittel in dem schon früher gemachten Vorschläge erblickte: Zuschlag pro Nummer 2^ -H, mindestens 15 vierteljährlich als Bringerlohn. Zum Schluß wird für Errichtung eines Rechenburcaus plaidiert, das sich mit der Analyse aller Zeitschriften von weniger als 3 vierteljähr lichem Abonnementspreis beschäftigen soll, nach deren Ergebnis Bringerlohn und event. ein Preisausschlag festzusetzen sei. Jetzt ist eine dritte Schrift -Die Moden - Zeitungen und ihr Rabatt- (Leipzig 1896, Druck von Hesse L Becker) im Buchhandel zur Versendung gelangt, welche, unter Zugrundelegung der in der vorhergehenden Broschüre angewendetcn Reckwungswcise, sich der Aufgabe unterzieht, den Gewinn nur der Mode» - Zeitungen auf zwanzig Exemplare pro Jahr zu berechnen. Man muß es dem Verfasser Dank wissen, daß er, gewiß mit vieler Mühe, eine Zusammenstellung geschaffen hat, aus der erficht lich ist: Was verdienst du an dieser oder jener Moden-Zeitung? Es soll hier nicht untersucht werden, ob die Berechnungen nach jeder Richtung hin vollkommen einwandssrei sind: in manchen Fällen dürften sich durch lokale Verhältnisse die Zahlen um ein Geringes verschieben, aber im großen und ganzen kann man die Angaben wohl gelten lassen. Von ganz hervorragendem Interesse für den reichsdeutschen Sortimentsbuchhandel ist das Resultat einer Berechnung, das des halb auch in der Einleitung der Broschüre seinen Platz gefunden hat, da, wo diese sich mit John Henry Schwerin in Berlin und seinen Vcrlagsunternehmungen beschäftigt. Es ist an dieser Stelle ein Mißverhältnis zur Sprache gebracht, für dessen Aufdeckung dem Verfasser Dank gebührt. Nach Ausführung der Schwcrinschen Ver- triebsverhältnisse, der Blätter -Große Modenwelt-, -Wäsche-Zei tung-, -Kinder-Garderobc- für Oesterreich und die Schweiz wird nämlich nachgewiesen, daß eine bedeutende Benachteiligung des reichsdeutschen Sortiments gegen das österreichische und schweize rische stattfindet: ähnlich liegt der Fall bei dem ebenfalls Schwerin'- schen -Franen-Fleiß-. In der Broschüre wird nachgerechnet, daß der Sortimenter im Reichsland bei einem Bezug von 20 Exem plaren der genannten vier Blätter nicht weniger als 35 ^ 20 -Z Minder-Rabatt genießt als der österreichische Sortimenter! Ich will den wohl gleichfalls nicht auf Rosen gebetteten Kollegen in Oesterreich und der Schweiz den Mehrgewinn gewiß gern gönnen, den ihnen Herr Schwerin in Berlin zukommen läßt; aber wenn die Verhältnisse derartig liegen, wie es hier der Fall ist, so ist es eine Frage von prinzipieller Bedeutung, ob nicht mit allen zu Gebote stehenden Mitteln darauf hingearbeitet werden muß, den oder die Verleger dahin zu bringen, däs so oft von allen Seite» betonte -Gleiche Recht für Alle- walten zu lassen! Wohin sollen solche, noch dazu von einem Mitglied des Börsenvereins gegebene Beispiele führen? Mit Recht sragt die Broschüre, wie sich der deutsche Buchhandel zu solchen Verhältnissen stellt. Nun, vom Standpunkte des deut schen Sortimenters aus dürfte die Antwort nicht schwer zu finden sein und von seiten des Börsenvereins müssen geeignete Schritte erfolgen. Diejenigen Schwerin'schen Blätter aber, an denen der reichsdcutsche Sortimenter nicht bares Geld zusetzt, geben bei je 20 Exemplaren pro Jahr einen Gewinn von 5-6 Mark. Natürlich ist es uns Sortimentern nicht immer möglich, das Publikum für diejenigen Zeitungen zu interessieren, deren Verbrei tung man sich angelegen sein lassen möchte; aber jedenfalls haben wir es in der Hand, solche Zeitungen nicht zu empfehlen, die uns direkt Schaden oder nur einen Nutzen bringen, der gar nicht der Rede wert ist. Dies ist der Fall bei: -Dies Blatt gehört der Haus frau-, -Frauen-Fleiß-, -Fürs Haus-, -Kinder-Garderobe-, -Mode und Haus-, -Große Modenwelt-, große Ausgabe, und -Große Modenwelt-, billige Ausgabe. 8. i. 6. Erwiderung der Firma John Henry Schwerin. Auf die mehrfachen anonymen Angriffe, welche seit dem Jahre 1893 in Broschüren, Zeitungsanzapsungen rc. Seite von gewisser gegen meine Firma, die seit mehr als zehn Jahren in Ehren besteht: — John Henry Schwerin, Berlin IV. 35 — gerichtet werden, hatte ich mir eigentlich vorgenommen nichts zu erwidern, denn 1) die den Broschüren zu Grunde gelegten Berechnungen sind falsch, die ganze Darstellung ist, wie schon aus ihrer Form hervorgeht, keine objektive, was ich dem betreffenden Herrn, wenn er seine sachliche Legitimation nachweist und den Mut besitzt, seine Anonymität abzulegen, d h. dem wahren Ver fasser dieser Schriften, dem Inspirator derselben, an geeig netem Orte zahlenmäßig beweisen werde; 2) die Broschüren, namentlich die zweite: -Bringerlohn und die billigen Zeitschriften, 1895-, strotzen zum Teil von per sönlichen Beleidigungen gegen mich; 3) wollte ich das Urteil des verehrlichen Vorstandes des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler abwarten, welchem ich vor kurzem diese ganze Angelegenheit unterbreitet habe; da nun aber die Redaktion des »Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel- mir ordnungsgemäß den obenstchenden, neuesten An griff des betreffenden Anonymus vor Veröffentlichung unterbreitet, so halte ich es für meine Pflicht, demselben das Folgende zu erwidern: Geehrter Herr 8. i. 61. Was Sie, Herr 8. i. 61., der sich mit dem Inhalt der Broschüre identifiziert, bestimmt, meine seit mehr als 10 Jahren in Ehren bestehende Firma anzugreifen, ist mir persönlich so offenbar wie wohl jedem denkenden und klarsehcnden Menschen: Sie wollen mich zwingen, von den Prinzipien nbzugchen, welche mein Geschäft, aus kleinen Anfängen zu der Höhe seiner gegenwärtigen Be deutung emporgeführt, welche es groß gemacht haben! Ich soll mit mcine» Preisen Heraufgchen! Diesen Gefallen thue ich Ihnen nicht, und wenn Sie auch noch in hundert anonymen Broschüren unfreiwillig für mich Reklame machen und den verehrlichen Sortimenter gegen mich unbegrün deterweise einzunehmen suchen. Lange, lange Jahre haben Sie dazu gebraucht, um erst jetzt Ihren ganzen Unmut gerade gegen meine Firma auszuschütten. Ist es der verehrliche Sortimentsbuchhandel doch selbst, welchem ich in erster Linie meine großen und beständig wachsenden Erfolge verdanke, und ich habe zu viel Vertrauen zu der umfassen den Intelligenz, dein kaufmännischem Geiste und dem starken Selbstbewußtsein dieser hochgeehrten Körperschaft, um zu glauben, daß nach mehr als zehnjährigem Bestehen meines Verlages Sie erst kommen mußten, um den Sortimenter darüber auf zuklären, daß er all' die für mich erzielten großen Kontinuationen mit Verlust herbeigesührt hat und noch ferner erhält. Glauben Sie, verehrter Herr 8. in G. — oder ivie Sie sonst heißen mögen, denn wirklich, der deutsche Sortiinentcr rechne nicht, er wirtschafte blindlings, bis zum eigenen Ruin, darauf los, wenn nicht endlich irgendwelcher Volksretter auftauche und mit seinen nachweisbar unrichtigen Zahlen bewiese, daß der Sortimentsbuchhandel, d. h. daß tausende von Menschen — nicht nur einer oder zwei, aus unseren intelligentesten Kreisen seit zehn Jahren sich geirrt und die John Henry Schwerinschen Blätter zum eigenen Schaden, zum Teil auf eigene Kosten vertrieben haben?! Ich träte Ihnen zu nahe, wenn ich dies annähme I Was nun die höhere Rabattbewilligung an de» Sortimenter in Oesterreich-Ungarn und der Schweiz anbetrifft, so ist 391»
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