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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1896
- Sprache
- Deutsch
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102, 4. Mm 1896. Nichtamtlicher Teil. 2673 bescheidene sein, so ist es doch nicht ausgeschlossen, vielmehr gerade sür dieses Gebäude wünschenswert und leicht erreichbar, das Innere des Hauses künstlerisch eigenartig als ein Buch- gcwerbehaus auszugestalten. Jahrhunderte haben daran ge arbeitet, die Blüte edler Ornamentik für das Buchgewerbe dienst bar zu machen. Bei diesem Hause mag rückbefruchtend die Buch- Ornamentik an Decken, Wänden, Thüren und Hausgerät den buchgewerblichen Bau schmücken, insbesondere sein Inneres liebevoll ausgestalten. Die alten Druckerwappcn und Drucker marken, die Motive der Kopf- und Schlußstücke hervorragender Werke aus der Glanzzeit des Buchdruckes werden, teils als nach Lage der Sache umzubildender Ornamentschmuck, einen reichen Schatz für einen Künstler bilden, der ihn zu heben und zu ver werten versteht. Die Verhandlung über Einzelerwägungen zu einem in sich geschlossenen Bauprogramme ist nicht wohl in einer Hauptversammlung möglich. Aus dem Grunde würde ich Ihnen vorschlagen, im Falle, daß Sie den Bau des deutschen Buchgewerbehauses beschließen sollten, einen Bauausschutz von 5 oder 7 Mitgliedern des Centralvereins zu ernennen, der in Uebereinstimmung mit dem geschästsführcnden Ausschüsse den Bau durchzuführen haben würde. Weitere Vorlagen für den Bau sind die von Herrn Schatzmeister H. Flinsch aufgestellten Voranschläge, die die schätzungsweise anzunehmenden Erträge des Buchgewerbehauscs und die durch dasselbe erwachsenden Ausgaben, sowie die Einnahmen und Ausgaben des Centralvercins nach Aus führung des Baues Ihnen vorführen. Diese Aufstellungen sind in mehrfachen Verhandlungen des geschäftsführenden Ausschusses, sowie auch vom Gesamt- vorstande durchgeprüft und nach unserer Ueberzeugung als vorsichtig eingesetzt zu betrachten. Auf etwaige nähere An fragen wird unser Herr Schatzmeister jede gewünschte Auskunft erteilen. — Nach den hierauf erfolgten Darlegungen des Herrn Schatz meisters Flinsch führte der Vorsitzende weiter das folgende aus: Der wichtigste Punkt in den Einnahmen des Vereins würde die dauernde Gewerbeausstellung des Buchgewerbes, insbesondere die Maschinen-Abteilung desselben sein. Wir haben uns in dieser Beziehung auf Stichproben beschränken müssen, aber aus der Fühlung mit weitblickenden, hoch- angesehenen und thatkräftigen Maschinenfabriken ersehen, daß dieselben gewillt sind, von der ihnen gebotenen Gelegenheit der Ausstellung im Centrum des Buchgewerbes Gebrauch zu machen. Einheimische wie auswärtige Fabrikanten für das Buchgewerbe werden das Bedürfnis haben, hier im buch gewerblichen Mittelpunkte des Centralplatzes mit billigen Mitteln eine Ausstellung zu haben, die auf Wunsch die aus gestellten Maschinen in elektrischer Bewegung vorführen kann. Schwieriger läßt sich im einzelnen die für das Zwischengeschoß geplante Ausstellung der mannigfaltigen einzelnen Hilfsgewerbe im Erträgnisse feststellen. Sollte jedoch auf diesem Gebiete schließlich eine geringere Beteiligung, was wir nicht an- nchmen, stattfinden, so würden sich für diese Räume leicht zahlkräftige Abmieter in buchgewerblichen Vereinen und dergl. finden. Eine Probe auf den lebhaften Anteil, zunächst des Leipziger Buchgewerbes, haben wir machen können bei der Aufforderung, die wir im Laufe der letzten Woche nur an eine beschränkte Anzahl von Filmen gerichtet haben, um mit einiger Sicherheit vor die Hauptversammlung zu treten. Diese vorläufige Anfrage hat ergeben, daß im Laufe einer kurzen Woche bereits ?/z tz^r Anteilscheine gezeichnet worden sind, noch che wir an die Allgemeinheit hcrangctretcn sind. Der verehrte Vorsitzende des deutschen Buchdruckervereins, Herr Kommerzienrat Bruno Klinkhardt, der in Gemeinschaft mit Dretundiechzljplcr Jahrgang. seinem Vertreter, Herrn Johannes Baensch - Drugulin sich an den Vorarbeiten für das Buchgewerbchaus eingehend be teiligt hat, spricht uns aus Nervi, wo er seine, in den letzten Jahren etwas angegriffene Gesundheit durch Ruhe und gute Luft thunlichst aufbessert, unter llebersendung einer stattlichen Zeich nung die Hoffnung aus, »daß sich die nötige Zahl von that kräftigen Männern zum^Jnslebcnsetzcn des von uns projek tierten hochwichtigen Unternehmens finden möge.« Nun, meine Herren, es haben sich derartige thatkräftigc Männer in weit größerer Zahl gefunden, als wir zuvor an zunehmen wagten, nämlich bisher schon 24. Sie werden mit uns diesen Vorkämpfern der Sache danken und nicht ein Vor greifen des Vorstandes darin sehen, daß er bei der verant-, wörtlichen Aufgabe, die er zu erfüllen hatte, zunächst diese Vertrauensbeweise einholte. Es bleiben noch 85 000 Mark Anteilsscheine verfügbar. Ebenso wie die ersten 20 Zeich nungen zu je 10 000 Mark wird jede weitere Einzelzeichnung auf einen oder mehrere Antcilsscheine mit dem gleichen herz lichen Danke entgegengenommen. Es wäre nicht unerfreu lich, wenn die Zeichnung auf die Anteilsscheine in Leipzig vollständig gedeckt würde, denn wenn das von uns geplante Unternehmen auch dem gesamten deutschen Buchgewerbe zu nutzen bestimmt ist, so wird es doch zunächst dem Centralplatze zu gute kommen, und es erscheint deshalb geboten, daß die Mittel zu dem Baue in erster Linie in Leipzig zu beschaffen gesucht iverden. Sollten die Zeichnungen die ursprünglich ins Auge gefaßte Summe, 300 000 Mark, wesentlich übersteigen, so nehmen wir an, daß die Hauptversammlung es gutheiht, wenn der Betrag der Anteilsscheine um eine gewisse Summe erhöht würde, die dann an der geplanten hypothekarischen Anleihe zu kürzen wäre. Bereits in dem von Ihnen gebilligten Berichte der letzt jährigen Hauptversammlung ist der Wunsch ausgesprochen worden, daß eine nötige Hypothek in erster Reihe von der deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, der wir mit dem Bau ein eigenes Heim zu bereiten hoffen, gegeben werde. Dieser Hoffnung giebt der Vorstand erneuten Ausdruck, da auf diese Weise das im deutschen Buchdruckgewerbe aufgc- sammelte Reservekapital wiederum dem deutschen Buchgewerbe zu Nutzen käme. Der Nescrvcfond der deutschen Berufsgenossen schaft beträgt nach dem Anschlag für 1896 495006 Mark 77 Pfennige. Ein rechtliches Hindernis zu einer Beleihung einer derartigen Hypothek ist nicht vorhanden und, da der Bauwert des Buchgewerbehauses sich nach Fertigstellung des Rohbaues schon auf 550000 Mark ausrechnet und der Wert des Bauplatzes auf 150 000 Mark zu veranschlagen ist, so ist wohl nicht zu bezweifeln, daß das Reichsversicherungs amt, wenn die Genossenschaft dies beantragt, einer derartigen Hypothek zustimmen würde, wenn sic nach sächsischem Vor- mundschaftsrechtc als zulässig erachtet wird. Wäre dies die für das Buchgewerbe schönste Lösung, so ist doch auch nicht zu zweifeln, daß etwa durch Vermittelung der Stadt auch hier am Orte eine derartige Hypothek zu beschaffen sein wird, in beiden Fällen wohl zu einem niedrigeren Satze als dem aus Vorsicht in den Voranschlägen eingesetzten. Für diese finanziellen Teile der Durchführung des Baues wird cs sich vielleicht auch empfehlen, einen besonderen Aus schuß einzusetzen, der in enger Fühlung mit dem Rechts anwälte des Vereins zugleich die äußeren Formen in aller Weise zu wahren haben würde. Sollte von Ihnen auf Grund des in der Denkschrift, den Bauplänen und den Voranschlägen vorgelegten Pro gramms der Bau des deutschen Buchgewerbehauscs genehmigt werden, so würde dann die nächste Hauptaufgabe des Vereins sein, das Verhältnis zum Komitee sür das Ehrendcnkmal der Erfindung und Vervollkommnung der Druckerkunst zu regeln und die weitere Ausgestaltung der Gutenberghalle ins 366
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