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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1896
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- Deutsch
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102, 4, Mai 1896, Nichtamtlicher Teil. 2671 Amsterdam, Leyden, Rom, Pest, St. Petersburg, Stockholm und Kopenhagen zur Messe erschienen und sich behaglich fühlten. Vielleicht bildet die unter allen am meisten universelle Kunst Gutenbergs ein Bindemittel von Bedeutung, um weniger freundliche Gesinnungen, wenn nicht ganz zu beseitigen, so doch zeitweilig vergehen zu lassen. Auch von der Vermehrung der Königlichen bibliographischen Sammlung (Klemm'sches Museum) haben wir günstiges zu berichten. Die Summe, die im vergangenen Jahre für An schaffungen aus dem Klemm'schen Fonds verwendet wurde, betrug 2592 Mark 5 Pfennig, es sind dafür 79 Werke von größerem oder kleinerem Umfange erworben worden. Außer dem wurde eine angemessene Summe für das Einbinden er fordert. Aus dem Preise geht zwar hervor, daß es sich nicht um 79 seltene Wiegendrucke handelt, Sie wissen jedoch, meine Herren, daß wir bereits durch die Munificenz der Königlich Sächsischen Regierung über einen beneidenswerten Schatz solcher verfügen. Die Aufgabe, die wir jetzt auf diesem Ge biete zunächst zu verfolgen haben, ist: die historische Samm lung bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts abzurunden, so daß diese die Fortschritte, mitunter auch die Rückschritte von Gutenbergs Kunst durch alle Länder veranschaulicht. Wir werden uns bestreben, dafür einen festen Plan vorzulegen, der zwar nur langsam zum Endziel führt, aber doch dem Sinne nach festgehalten werden muß. Vielleicht kommt ein mal eine Zeit, wenn die Gutenberg-Halle in ihrer Vollendung dasteht, wo die Anschaffung einer 36zeiligen Bibel oder eines Psalteriums, wenn solche überhaupt noch zu haben sein würden, nicht ein zu hohes Ziel für unsere Nachkommen sein wird. Ich glaube auch, meine Herren, daß die Königlich Sächsische Regierung auf dem von ihr mit so großem Engegenkommen gelegten Grund weiter zu bauen bereit sein wird, wenn sie, wie jetzt, die Beweise hat, wie ernsthaft der Centralverein seine großen Aufgaben auffaßt. Dringender noch als die Ergänzung der Bücherbestände ist die Vervollständigung und Bereitstellung der Blattsamm lungen. Wohl ist ein an sich erfreulicher Zuwachs zu ver zeichnen, doch müssen wir uns der Zahlenangabe enthalten, bis das Montieren der einzelnen Blätter und das Einordnen in Gruppen sic nutzbar machen wird. Im abgelaufenen Jahre, wo es gleichmäßig an Raum wie an Arbeitskräften fehlte, konnte dies nicht durchgeführt werden. Hier muß, sobald genügende Ausstellungsräume in Sicht sein werden, mit aller Kraft eingesetzt werden, wenn das Buchgewerbe-Museum seine wahre Aufgabe, buchgewerbliches Stilgefühl in die weitesten Kreise des Buchhandels zu tragen, erfüllen will. Es bleibt zu bedauern, daß der einst vor fast einem Jahrzehnt schon vertragsmäßig vereinbarte, von dem Herrn Minister gebilligte Erwerb der für die praktische Verwertung so wichtigen reich haltigen buch- und kunstgewerblichen Sammlung des jetzt in Ungarn ansässigen Professors vr. Hans Freiherrn von Weißen bach sich damals zerschlagen hat, während für dessen Samm lung doch nur Leipzig der Ort wäre, wo sie hingehört und sich fruchtbar erweisen könnte. Diese Ueberzeugung drängte sich von neuem auf, als deren Schöpfer und rastloser Ver mehrer kürzlich einen anregenden Vortrag bei Ausstellung seiner Holzbrandschnitzereien im hiesigen Kunstgewerbe-Museum hielt. Vielleicht, daß mit Hilfe der Königlichen Regierung und durch ein Zusammengehen des Centralvereins mit dem Kunst gewerbeverein und Börsenverein — denn bei Professor von Weißenbach scheint eine zweite Butsch'sche Sammlung aufzu tauchen — die auch in Ungarn jetzt begehrte Sammlung doch noch für Leipzig zu sichern wäre. Die Umwandlung der Kantate-Woche-Ausstellung zu einer stehenden Jahresausstellung hat einen wesentlichen Nutzen gebracht, der allerdings nur unter großen Opfern der sie unternehmenden Vereine ermöglicht wird. Der Besuch ist ein fortwährend wachsender und betrug in dem abgelaufenen Jahre 13 785, soweit er sich Nachweisen ließ, in der Wirklich keit dürfte er wesentlich höher gewesen sein. Unter obiger Zahl befindet sich ein nicht zu unterschätzender Bruchteil dem Buchgewerbe selbst angehörender, besonders entfernt wohnender Inländer und Ausländer aus allen Weltteilen, namentlich aus Amerika und Japan. Ein Nachweis des Vorteils für das Buchgewerbe ist dem Centralverein nicht möglich, da er keinerlei Geschäfte macht; dies würde den Herren Kommissio nären hier leichter werden. Die Jahresausstellung der neuen Erscheinungen wird in diesen Tagen neu eröffnet werden. Der Zutritt auch in der Buchhändlermeßwoche steht Ihnen und Ihren Familien frei. Von dem Mitglieder-Bestand unseres Vereins können wir nur die größte Stabilität berichten, zwar keine großen Fortschritte, aber auch keine Rückschritte. Der derzeitige Mangel an Fortschritten kann uns jedoch nicht bedrücken, wir haben ihn vielleicht selbst verschuldet. Bald wird die Sache anders liegen; sobald unsere Bauangelegenheit als entschieden zu betrachten sein wird, wird auch der Augenblick da sein, wo das Buchgewerbe gern zu uns kommt. Noch wollen wir eines Umstandes erwähnen, der dem Centralverein in diesem und dem nächsten Jahre zwar viele Arbeit, aber hoffentlich auch Anerkennung bringen wird. Es ist uns die Aufgabe geworden, die Leitung der buchgewerb lichen Abteilung in der Sächsisch-Thüringischen Aus stellung 1897 zu übernehmen. Dieselbe wird wohl erstmalig das Buchgewerbe in seinem ganzen Umfange unter einem und demselben Dach sammeln. Sie wird kaum ohne gute Folgen für die Pläne, welche mit dem Gutenberghause verfolgt werden, bleiben; so wünschenswert es auch für uns hätte sein können, unsere Aufmerksamkeit für dieses Jahr auf einen Punkt zu konzentrieren, so glaubten wir doch nicht eine An gelegenheit, die das geschäftliche Interesse des überwiegenden Teils unserer Mitglieder betrifft, als eine uns fernliegende betrachten zu dürfen. Hier wird es gelten, sofort nach Kantate mit vollem Eifer einzusetzcn und eine besondere Kraft mit den einschlägigen Arbeiten zu betrauen. Ueber die Arbeiten, die auf Beschluß der vorjährigen Hauptversammlung für die Verwirklichung des geplanten Baues des deutschen Buchgewerbehauses zu leisten waren, werden wir Ihnen bei einem späteren Punkt der Tages ordnung berichten. — Der Geschäftsbericht des Vorsitzenden fand einstimmige Annahme, in gleicher Weise der Rechenschaftsbericht des Schatzmeisters und dessen Voranschlag für das Jahr 1896. Die Neuwahl der Mitglieder des Vorstandes und der Kommission für die Wahlperiode 1896/97 führte zur Wieder wahl sämtlicher Inhaber von Ehrenämtern. Zum Hauptpunkte der Tagesordnung, dem Bau des deutschen Buchgewerbehauses, erstattete der Vorsitzende den folgenden Bericht: 2. Bau des deutschen Buchgewerbehauses. Meine Herren! Sie haben in der Hauptversammlung vom 29. Oktober 1894 auf Antrag des Herrn Hermann Credner folgenden Beschluß gefaßt: »Die Versammlung dankt dem Vorstande für den seitens desselben vorgelegten Plan der Errichtung eines deutschen Buchgewerbehauses, wie solcher in dem Vortrage des Herrn l)r. von Hase in der heutigen Sitzung ent wickelt worden ist, und beauftragt den Vorstand, die geeigneten Schritte zu der Verwirklichung dieses Plaues zu thun « Damals war von uns der Wunsch ausgesprochen worden, der Hauptversammlung möglichst im Januar 1895 Vorschläge 365*
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