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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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2702 Nichtamtlicher Teil. ^2 103, 5. Mai 1896. So können wir nur bitten und ermahnen, in dieser schweren Arbeit sich nicht durch hoffnungslosen Verzicht stören zu lassen, sondern weiter zu arbeiten und namentlich immer neue Kräfte und neue Mitarbeiter heranzuziehen. Hieran fehlt es sehr. Das kleine Häuflein der alten bewährten Streiter verringert sich naturgemäß mit jedem Jahre, und es erscheint uns daher als die erste Aufgabe des Vereinsvor stands, auf den Erwerb neuer arbeitswilliger Genossen bedacht zu sein. Eine hoffentlich recht wirksame Mahnung zum Zusammen fassen aller Kräfte im Dienste unserer Sache haben uns die anonymen, wenigstens vorläufig allein durch einen Butter händler mit Namen vertretenen Gegner gegeben, die sich nun zu einem Verein zur Vernichtung des Börsenvereins zusammen thun wollen. Die Freiheit des Handels, die sie auf ihr Panier schreiben, wollen auch wir uns zum Ziele nehmen, nämlich die Freiheit für uns, in gemeinsamer Arbeit unfern Handel so zu betreiben, daß alle redliche Arbeit, auch des kleinen ehrlichen Erwerbs bestehen kann und daß nicht aller Handel schließlich an wenige großkapitalistische Unternehmungen allein gebunden ist Dann ist cs mit der Freiheit des Handels wohl von selbst vorbei. Wenn sich hier ein Mittelpunkt gebildet hat, für alle die, die dem Börsenverein und den von uns, seinen Organen, vertretenen Interessen den Vernichtungskampf geschworen haben, erscheint es ebenso bedauerlich wie unbegreiflich, wenn nicht alle Organe des Börsenoereins geneigt sind, den von ihnen frei gewählten Vorstand in seiner schweren Arbeit zu unterstützen, sondern sich darauf versteifen, unerhebliche Gegensätze über Gebühr breit zu treten und zu verschärfen. Hier der bewußte einmütige Widerstand und im eigenen Haus der kleinliche Streit um längst erledigte Sachen nur um des Streitens willen, das erscheint uns überaus verkehrt und selbstmörderisch gehandelt zu sein. Wenn wir mit Recht sagen können, daß, abgesehen von den immer wiederholten, von Berlin und Leipzig ausgehenden Versuchen, die mühsam in den Vereinen geschaffene Besserung in der Fcsthaltnng des Ladenpreises zu unterbrechen, die Klagen über Unterbieten und Schleuderei sich vermindert haben, so sind andererseits im verstärkten Maß die un glücklichen Versuche zu bemerken gewesen, den Vertrieb litte- rarischcr Unternehmungen in alle möglichen andern Hände zu legen als die des berufenen ordentlichen Handels. Kaum ein anderes Gewerbe wird in dem Maße darüber zu klagen haben, daß von jeher es unendlich vielen über aus lockend erschienen ist, in ihm zu dilettieren, wie der Buchhandel. Unbefriedigte Autoren, Schulmeister, leider auch viele fromme wohlmeinende Leute und Körperschaften zeigen einen uns berufenen Fachleuten oft recht unbegreif lich erscheinenden Drang, den Buchhändler zu spielen. Ueberaus widerwärtige Formen hat aber, von solchen auch recht fatalen, aber unverfänglicheren Versuchen, abgesehen, die Umgehung des Buchhandels durch den Zeitungsvertrieb einzelner Massenspekulanten angenommen. Den meisten von uns sind diese Uebelstände des Zeitung buchhandels am eigenen Leibe fühlbar gcivorden. Der Kampf gegen sie hat uns im hohen Grade im vergangenen Jahre beschäftigt. Wir haben Ihnen darüber in unfern Mittei lungen berichtet, und Sie werden nachher aus unserm Kassen bericht ersehen, daß wir auch erhebliche Mittel aufzuwenden gehabt haben. Immerhin ist dies nur ein Anfang, da es allen Anschein hat und das auch in neuester Zeit bestätigt worden ist, daß die bekannten Spekulanten den Zeitungsvertrieb nun nicht bloß zu Weihnachten, sondern in erweiterter Form durch das ganze Jahr hindurch zu betreiben gedenken. Die heutige Versammlung wird ja hoffentlich nicht auseinander gehen, ohne die An sichten der Vereine zum Ausdruck zu bringen, was in dieser Sache den einzelnen Vereinen und ihrem Vorstand zu thun obliegt Bei der Kritik dessen, was von uns in dieser Sache geschehen ist, wäre es unbillig, wollte man nicht bedenken, daß wir in der geschäftlich arbeitsreichsten Zeit und überaus rasch zu handeln hatten. Leider sind wir von keiner Seite rechtzeitig avisiert worden, während doch vielen Vereins genossen eher wie uns bekannt geworden ist, was sich vorbereitet. ' Wir haben diesen Punkt nicht zu verlassen, ohne einem unserer Herrn Kollegen, Herrn A. Berger in Leipzig herzlich zu danken, daß er gern auf unsere Bitte bereit war, einen leider bei weitem nicht genügenden Vorrat einzelner Artikel des Zeitungsbuchhandels, den wir uns verschaffen konnten, ohne jede Vergütung für seine große Mühwaltung aus zuliefern Unsere Akten belegen, daß wir in allen anderen Fragen, die die mit uns verbundenen Vereine bewegen, uns bemüht haben, das unsrige zu thun. Es würde hier zu weit führen, alle diese einzelnen Angelegenheiten zu besprechen. Wir ver weisen auf die Mitteilungen und hoffen, daß im Anschluß an diesen Bericht die Debatte Gelegenheit geben wird, die ferneren Aufgaben der Vereinsthätigkeit zu besprechen. Daß die vereinigten Vereine doch einen Faktor bilden, dessen Vorstellungen Gehör finden, haben wir noch kürzlich erfahren, indem die Verleger zweier Berliner weitverbreiteten Wochenblätter, die ihre Inseratenteile an eine mit Schleuder- offertcn arbeitende Firma verpachtet hatten, auf unsere Vor stellung hin, die wir im Auftrag eines Verbandes machten, in den gerügten Verhältnissen sofortige Abhilfe bewirkten. In letzter Stunde ist uns offenbar von demselben Verfasser, der vor drei Jahren ebenfalls ganz kurz vor der Abgeordneten- Versammlung durch eine leider, wie die heurige, anonyme Schrift in die Frage des Verdienstes der Zeitschriften ein- griff, eine neue beachtenswerte Kundgebung unter dem Titel: »Die Modenzeitungen und ihr Rabatt- zugegangen. Wir würden sehr dankbar sein, wenn die Versammlung hieraus Gelegenheit nehmen möchte, die Frage des Verdienstes an Zeit schriften zu erörtern. Allen, die uns bei unserer Arbeit unterstützt haben, herzlich dankend, hoffen wir, daß sich unser im.Anfang aus gesprochener Wunsch einsichtiger gemeinsamer Arbeit unter Berücksichtigung dessen, was uns allen nötig ist, und unter Verzicht auf Sonderinteressen auch heute und fernerhin er füllen möge. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. j2010öj ?. k. Von jetzt ab bringe ich meine am hiesigen Platze bestehende Buch-, Papier-u. Brief. AnzeigeblaLL. Markenhandlung mit dem verehelichen Gesamtbuchhandel direkt in Verbindung und habe ich Herrn Otto Maier vorm. Rud. Gieglcr's Colporlage - Grosso - Buchhandlung in Leipzig meine Kommission übertragen. Hochachtungsvoll Dresden, Louisenstr. 48, den 1. Mai 1896. Wilhelm Nestler. s19259j Von heute an treten wir mit dem Buchhandel in direkten Verkehr und haben Herrn Richard Richter in Leipzig unsere Vertretung und ein Auslieferungslager über geben. Rostock, 24. April 1896. Rostocker Reformverlag H. Rcmer.
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