2408 Fertige Bücher. 92, 22 April 1896. st 8406s Welchen wie durch das in unserem Verlage vor einigen Wochen erschienene neueste Werk von Nrthur Achleitner, Familie Lugmüller voranogesehen haken, ist pünktlich ringetrosten. Zur Charakterisierung der Wirkung des Vuches lasten wir nachstehend einige Auszüge aus Besprechungen verschiedener Zeitungen folgen. Wir bitten besonders dir süddeutschen und österreichischen Herren Kollegen bei der sicher erfolgenden starken Nachfrage sich rechtzeitig mit Exemplaren zu versehen. Durch Inserate in den Fliegenden Blättern und anderen gelesenen Zeitungen werden wir außerdem für den Absah wirken. Wir liefern: In Rechnung (beschränkter Anzahl) mit 25»/v, bar mit 33Vz"/<, und 7/6. Wir bitten zu verlangen. Hochachtungsvoll Dessau, den 16. April 1696. Hofbuchdruckerei C. MnnhauPt. Regensburger Anzeiger Nr. 185 vom 11. April 1896. Der Schriftsteller Arthur Achleitner der sich als Schil dere! der Alpenwclt und ihrer Bewohner, sowie durch kleinere Gebirgsgeschichten einen geachteten Namen er worben hat, und der auch von katholischen Zeitungen Geld für seine Sachen annimmt, hat unter dem Titel: „Familie Lugmüller" in einem prote st antischen ob skuren Berlage eine Tcndenzerzählung erscheinen lassen, die von rein liltcrarischcm Standpunkt aus be trachtet ein Schund, und, im speziell katholischen Lichte besehe», eine Gemeinheit ist, denn Achleitner erlaubt sich in empörender Weise die Verhöhnung und Ver spottung katholischer Wallfahrten und eines berühmten Wallfahrtsortes. Wir warnen vor diesem miserablen Machwerk und bedauern, daß ein sonst so begabter Schriftsteller auf solche Abwege geriet. Wir hätten das in Sprache und Erfindung sehr an die Wiener ö Kreuzer hefte erinnernde Schriftchen nicht einer Beachtung ge würdigt, wen» nicht die unter der Redaktion des Herrn Expeditor Gierlinger erscheinenden „Bayerischen Ver- kchrsblätter" dieses Buch empfehlen würden. Nachdem aber Tausende von Verkehrsbeamten „ultramontan" find, so halten wir es für notwendig zu reden. Donauzcitung, Passan, Nr. 68 vom 22. März 1896 sagt am Schluß ihrer Besprechung: Wir wollen ihn nicht hindern, „in das Wespennest" hineinzugreifen. Daß aber kein Centrumsblatt mehr Herrn Achleitner helfen wird, sich ideelle und materielle Lorbeeren zu sammeln, so viel dürfte nun wohl sicher sein. Landshuter Zeitung, Nr. 13 vom 29. März 1896 schreibt u. a.: Sein neuestes Werk „Familie Lugmüller" ist aber ein Tendenzmachwerk sondergleichen. Unter der Firma „Alt- und Neubaumbach" werden Nltütting, die Wallfahrer, die Kutscher, Wirte in Romanform her untergerissen, daß cs nimmer menschlich zu nennen ist — oder es soll Eulenspiegelei sein. Achleitner glaubt wohl selbst nicht an die Uebertreibungen, die er erzählt, und hat wohl denen in Mitteldeutschland droben — einen Spaß machen wollen. Und das ist derfrlbL Schriftsteller Nrtlzur Achleitner, der von derselben Presse wenen seiner preisgekrönten Erzählung: „Der Lawincnpfarrer" vor nicht langer Zeit als der beste katholische Schriftsteller der Jetztzeit gefeiert wurde! Es sei uns gestattet, auch noch einige andere Urteile anzufügen: Hamburger Fremdcnblatt Nr. 76 vom 29. März 1896. Der humorfrohc Arthur.Achleitner, dessen Geschichten aus den bayerischen und österreichischen Bergen auch bei uns im Norden wohlgelitten sind, hat sich heute in einen ernsten, tadelnden Kulturschilderer verwandelt, der in gewissen Kreisen keinen geringen Anstoß erregen wird. Sein Buch, welches eine künstlerisch abgerundete Erzählung enthält, ist eine strenge Tcndenzschrift — natürlich im besten Sinne Diese kleine kultur geschichtliche Erzählung wird unter den Arbeiten Achleitners nicht den letzten Rang einnehmen. Bayerische Verkchrsblätter Nr. 7 pro 1896. .. Der „vor urteilsfreie" Leser aber wird dem aktuellen Erzählungs stoffe mit berechtigtem Interesse seine Aufmerksamkeit schenken und die löbliche Absicht des Verfassers, auf dem berührten Gebiete in ungeschminkter Schilderung offenkundiger Verhältnisse der „Wahrheit eine Gasse" zu bahnen, vollslens anerkennen. Ausstattung und Druck des Buches sind vorzüglich und der Preis von 2 Mark gewiß nicht zu hoch gegriffen. Regensburger Tageblatt Nr. 89 vom 20. März 1896. Alles in allem hat Achleitner mit seinem neuesten Werke wieder gezeigt, daß er nicht stehen bleibt auf der Leiter zum Ruhme, sondern kühn und mutig Staffel uni Staffel emporklimmt. Glück aufl kühner Steigerl