Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18960306
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189603060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18960306
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-06
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
54, 6 März 1896. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 1399 und den wir nicht abzuwenden vermögen. Welche Grenzen will denn der Herr Kollege den Künstlern ziehen, wie stark dürfen sie ihre Farben auftragen? Herr Seippel schreibt: »Vox populi VOX Ost! Man höre nur die Stimme des Gottlob noch nicht irregeleiteten Volkes um zu erkennen, daß dieses durchaus kein Bedürfnis empfindet, der Segnungen einer neuen Kunst teilhaftig zu werden.« Nun, mir scheint, der Herr Kollege will diese Stimmen nicht hören, denn er hat die Absicht, durch die Ausschließung alles Modernen vom Verkaufe, ein Urteil darüber beim Publikum nicht aufkommen zu lassen. Uebrigens habe ich in künstlerischen Dingen von der vox gopnli eine sehr ungünstige Meinung. Denn diese Stimme ruft nach den süßlich-sinnlichen Machwerken eines Sichel, Schweninger rc, diese Stimme hat auf anderem Ge biete seiner Zeit den unsterblichen Wagner, als er mit seiner neuen musikalischen Richtung an die Oeffentlichkeit trat, nieder gebrüllt und ihm lange Jahre hindurch die allgemeine Aner kennung versagt, die man ihm jetzt endlich spendet, nachdem man die Trägheit, das Neue zu verstehen, überwunden hat. Ausartungen, Verirrungen kommen auf allen Gebieten vor; aber deshalb soll man doch nicht das Ganze verdammen und in den Bann thun. Wenn die neue Richtung in der bildenden Kunst keine Berechtigung, keinen inneren Wert hat, so wird sie auch ohne Gewaltmaßregeln, wie sie Herr Seippel dem Buch- und Kunsthändler ansinnt, verschwinden. Ein anderes Forum, eine berufene vorurteilsfreie Kritik wird ihr Urteil darüber fällen und die Zeit ihr letztes entscheidendes Wort sprechen. Wenn etwas sich frei bewegen und entfalten soll, so ist es die Kunst, und wie in früheren Jahrhunderten, so wird sic auch jetzt ibre Wandlungen durchmachen, ein Zeichen, daß sie lebendig ist. / Aachen, 3. März Georg Schumacher. Sprechsaal. -Verband Freier Deutscher Buchhändler«. (Vgl. Börsenblatt Nr. 49.) II. -Verband Freier Deutscher Buchhändler- nennt sich das neueste Kukuks-Ei, das man von Berlin aus ins eben ausgebaute Nest des deutschen Buchhandels legen möchte! — Von wein resp. von welchen -Kollegen« diese geniale Idee ausgeht, ist nicht eben schwer zu erraten, es sind dieselben Leute, die überall an allen Orten laut nach Gewcrbesreiheit schreien, solange — sie ihnen eben paßt; — denn unter Umständen belieben sie sogar Ringe, beileibe aber keine -Buchhändler-Ringe-, denn das sind Teuselsschöpfungen der Provinzialen! Nur -eine freie, den heutigen Zeitverhältnissen entsprechende Entwickelung des deutschen Buchhandels will man anstreben, welche darauf Rücksicht nimmt, daß das Objekt des Buchhandels — das Buch — für den vorurteilsfreien, auf der Höhe der Zeit stehenden Buchhändler eine ,Ware* ist-. Um »eine Sprengung des Börsen- vcrcins handelt es sich dabei keineswegs« — ergo, lieber Provinziale, nur keine Gänsehaut, tritt der neuen geheimen Vehme bei behufs baldiger Zerstörung der Frankfurter Beschlüsse und Wieder herstellung des ehemaligen Chaos, bei dem sich so hübsch im Trüben fischen ließ! Nun, ich zweifle nicht, daß sich selbst in der Provinz eine An zahl Mitglieder finden werden. Die darf man dann wohl einmal daran erinnern, daß es in den langen bitteren Kämpfen, die den Frankfurter Beschlüssen vorhergingen, gerade Berliner Firmen waren, die offen eingcstavden, daß ihnen die Schleuderei lediglich Mittel zum Zweck sei! — -Wir verkaufen wesentlich, und zwar eventuell zu jedem Preise, die neuen Werke an die hier studierenden Ausländer, um sie als Kunden zu gewinnen und dann — wenn sie in die Heimat zurückgekehrt sind — großartige Geschäfte durch ihre Vermittelung zu machen, von denen der gute Provinziale natürlich keine Ahnung hat« — in diesem Sinne etwa äußerte sich in Frankfurt dcr Vertreter einer großen Berliner Firma gegenüber dem Schreiber dieser Zeilen! Natürlich, prinzipielle Schleuderei behufs Heranziehung dcr Kundschaft und Brachlegung des Provinzialbuchhandels, das war ja eben die Losung, die den großen Kamps heraufbeschworen hat, in dem das Provinzial-Sortiment mit Hilfe des konservativen Teils des deutschen Verlagsbuchhandels Sieger blieb. Die Früchte dieses Sieges zu vernichten — das lieber Provinziale — ist der ausgesprochene Zweck des neuen Verbandes freier deutscher Buch händler, dem du natürlich beitreten mußt, wenn du dich rechnest zu — -der Schar jener größten Kälber, die da wählen ihre Metzger selber.- ' X. III. Zu dem Aufsatz im Börsenblatt Nr. 49: -Ein Gcheimbund im Buchhandel» — das betreffende Cirkular ist auch mir, sogar zwei mal, zugegangen — möchte ich für solche, die etwa Lust tragen, sich diesem -Geheimbunde» anzuschliehen, auf tz 128 des Strafgesetz buches für das Deutsche Reich aufmerksam machen, der folgende» Wortlaut hat: -Die Teilnahme an einer Verbindung, deren Dasein, Ver fassung oder Zweck vor der Staatsregierung geheim gehalten werden soll, oder in welcher gegen unbekannte Obere Gehorsam oder gegen bekannte Obere unbedingter Gehorsam versprochen wird, ist an den Mitgliedern mit Gefängnis bis zu sechs Mo nate», an den Stiftern oder Vorstehern dcr Verbindung mit Ge fängnis von einem Monat bis zu einem Jahre zu bestrafen.- 8. 8, I-. k. Die Zeitschriftenfrage vom Standpunkte eines süddeutschen Sortimenters. Es werden wohl alle meine süddeutschen Kollegen mit mir darin einig sein, daß die Frachtspesen von Leipzig auf die nord deutschen Journale uns solche noch unrentabler gestalten, als sic für die Mehrzahl unserer norddeutschen Kollegen sind. Die Ver leger der norddeutschen Journale dürfen sich daher nicht wundern, wenn die fast unerschwinglichen Spesen unser Interesse für sie er lahmen lassen; denn welcher meiner Kollegen wird sich thütig für etwas verwenden, von dem er sich sagen muß, daß die Spesen nicht im Verhältnis zum Verdienste stehen! Dem süddeutschen Sortimenter könnte eine große Erleichterung dadurch verschafft werden, daß die Verleger der in Frage stehenden Journale in Stuttgart ausliefern lassen, von wo alle süddeutschen Sortimenter eine ungleich billigere Bezugsweise als von Leipzig haben. Die Verleger bringen mit dieser Frankolieferung nach Stutt gart ein großes Opfer; allein, es ist ihnen gewiß eher möglich als uns Sortimentern, diese Fracht zu tragen, und ivir werden dieses Opfer zu schätzen wissen. Unser Interesse wird mit Abnahme dcr Spesen zunehmen, und wir können damit den Verleger für seine Unkosten entschädigen. Dies wäre seitens der süddeutschen Sortimenter ein Vorschlag, dem die Verleger in Berlin und Leipzig gewiß leicht näher treten könnten. Schwäb. G. U. 0. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s11390j IVsimar, im lksbruar 1896. ? ?. llierdurob bssbre ieb mied, Urnen dis Mitteilung r.u waoben, dass ieb am bissigen klals unter clsr Ikirma 6ni l 8tviii6it 6M6 V6l'1uA8-LuciiIimi(1IuuA srriobtst bube, äersn Vertretung kür Usiprig Herr 6arl Ikr. bUeiseb er ru übsruskmen rlis Oüts batte. lieber meine linternebmungsn mir be sondere Mitteilung vorbsbiUtsnd, erbitte ieb sebon beute lbr sebätLgns wertes IVoblwollsn tür dieselben und rsiobns boobaobtungsvoll ergebenst Os-rl Stsirrsrt. 191*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder