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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1896
- Sprache
- Deutsch
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1398 Nichtamtlicher Teil. 54, 6. März 1896. Von Herrn Hans Heinrich Reclam in Leipzig vom 24. Februar 1896, betr. Mitteilung von dem am 5 Januar d. I. erfolgten Ableben seines Vaters, des Herrn Anton Philipp Reclam, und Ucbergang der Firma Philipp Reclam ;un. in seinen alleinigen Besitz, sowie Erteilung von Prokura an Herrn Friedrich Wilhelm Binder. „ „ Ernst Richter in Nürnberg vom Februar 1896, betr. käufliche Erwerbung der Buchhandlung des Herrn Ludwig Gros; und Wetterführung unter der Firma: Ludwig Groß Nachfolger (E. Richter). Komm.: Hoffmann. „ „ Ed. A. Trapp in Kützschcnbroda b/Dresden vom 15. Februar 1896, betr. Eröffnung einer Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung verbunden mit Leihbibliothek und Nebendranchen. Komm.: Herrn. Schnitze. „ „ Ludwig Vogel in Mainz vom 10. Febrnar 1896, betr. käufliche Uebcrnahme des Papier- und Schreibwaren geschäfts von Herrn I. B. Frisch und Weiterführung unter der Firma: Ludwig Vogel, I. B. Frisch's Nach folger vorm. M. Curry. Komm.: Müder. „ „ Albert Warnecke in Leipzig vom 2. Januar 1896, betr. Eröffnung einer Sortimentsbuchhandlung, verbnnden mit Verlag und Antiquariat, unter der Firma: Albert Warnecke, Buchhandlung. „ „ Hans Wotschack in Firma I. E v. Seidel'sche Buchhandlung in Sulzbach i. Oberpf. vom 1. Januar 1896, betr. Prokuraerteiluirg an Herrn Eugen Hoffmann. Leipzig, am 29. Februar 1896. Geschäftsstelle des Sörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. G. Thomälen, Geschäftsführer. Nichtamtlicher Teil. .O diese , Jugend'!« (Vgl. Börsenblatt Nr. 46.) »Die moderne Kunst und der Buchhandel« so betitelt sich ein Aufsatz von Hermann Seippel in Hamburg in Nr. 46 des Börsenblattes. Der Herr Kollege eignet sich darin die Ausführungen eines Herrn Wichmann gegen die moderne Kunstrichtung an, legt selbst mit warmen Worten, aus denen ehrliche Ucberzeugung spricht, eine Lanze für das nach seiner Ansicht Schöne und Ideale in der Kunst ein. Hierbei weist er nun aber dem Buch- und Kunsthändler die Rolle eines Schutzmannes zu, der darüber zu befinden und zu wachen habe, daß dem Publikum nur nichts zu Gesicht komme, was irgendwie der modernen Richtung angehört, um diese, wie er glaubt, auf solche Weise mit Gewalt zu unterdrücken und unmöglich zu machen. Ob nun Herr Wichmann (in Fa. Reese L Wichmann) imstande und berufen ist, über das, was man »modern« in der Kunst nennt, ein maßgebliches Urteil zu fällen, will ich hier nicht untersuchen; ich bMx von ihm bisher weder ctivas gehört noch gelesen. /^Dagegen möge es mir der Herr Kollege verzeihen, wenn ich gegen seine Ausfüh rungen, mit denen er den ganzen Buchhandel gegen die künstlerische Richtung, wie sie sich in den Zeitschriften »Pan« und »die Jugend« zeigt, aufruft, Einspruch erhebe. Ich bin der Meinung, daß derartige Gewaltmaßregeln nicht nur ihren Zweck ganz verfehlen, sondern auch dem Buch- und Kunsthandel nur schaden würden. Die Begriffe, was schön und häßlich ist, sind äußerst schwer zu definieren, ebenso schwer, wie es für den Sortimenter sein wird, sich ein Urteil darüber zu bilden, was in der bildenden Kunst erlaubt und nicht erlaubt ist. Bildung, die künstlerische Erziehung und vor allem der persönliche Geschmack sind zu verschieden, als daß dafür eine maßgebende Norm aufgestellt werden könnte. Was die Zeitschrift »Pan« anbelangt, so glaube ich, daß, wenn Künstler wie Menzel, Böcklin, G. Max, Klinger, Unger, Schriftsteller wie Th. Fontane, W. Bode, W. von Seidlitz, diese Zeitschrift für ihre Beiträge gut genug halten, auch der Buch- und Kunstsortimenter sich keine» Gewissensskrupeln hinzugebcn braucht, sich kühn dafür zu verwenden und Sub skriptionen darauf entgegcnzunehmenT? Ich will damit von mir "selbst nicht gesagt haben, daß alles darin meinem persönlichen Geschmack entspricht, aber ich darf sicher annehmen, daß die größte Mehrzahl der Abnehmer, die einen Jahresbeitrag von 75 Mark bezahlen, wohl selbst imstande sein werden, das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Die Neigung und der Geschmack des Be treffenden ist dann aber auch schon so ausgeprägt, daß sich der Sortimenter vergeblich um eine Aenderung bemühen wax.de. - Der Verleger der Zeitschrift »Die Jugend« verdient nach meiner Meinung für das Unternehmen allgemeine Anerken nung; es ist darin jungen Künstlern Gelegenheit geboten, ihre Kräfte zu üben, mit ihren Leistungen an die Oeffentlich- kcit zu treten, um durch eine berufene Kritik ans den rechten Weg gewiesen zu werden' s Diese wird schon dafür sorgen, daß die jungen Bäurtke^^mcht in den Himmel wachsen, und wird das Mittelmäßige und Schlechte unterdrücken. Dabei ist aber auch noch der Punkt zu bedenken, daß durch die Mitarbeiterschaft jungen aufstrebenden Künstlern Mittel zu weiterem Studium an die Hand gegeben werden. Wein die Zeitschrift nicht gefällt, braucht ja nicht zu abonnieren, und wer sieh in seinen Erwartungen getäuscht sieht, hat das Recht, nach drei Monaten abzubestellen. Daß sie einer naturalistischen, hypermodernen Richtung in der Kunst ausschließlich huldigen soll, ist nicht beabsichtigt und ist auch den bisherigen Nummern nicht zu entnehmen. Es liegt in der Natur und dem Plane des ganzen Unternehmens, daß von dem Gebotenen nicht alles auf der gleichen Höhe steht; aber sein Zweck und die Ziele sind gut, und ich mache mir daher kem Gewissen daraus, der Zeitschrift Freunde zu erwerben. Da ich als Kunsthändler aus geschäftlichen Gründen nicht in der Lage bin, die mir persönlich widerwärtigen Bilder, wie »Bettlerin von Pont des Arts«, »Verlassen«, »Mädchen aus der Fremde« rc., vom Verkaufe auszuschließen, so darf ich mir ebensowenig das Recht nehmen, mich gegen eine andere Kunstrichtung auf einen so schroff ablehnenden Stand punkt zu stellen, der verallgemeinert für den Sortimentshandcl nur verhängnisvoll sein könnte, denn mit vollem Recht würden sich dann Künstler wie Verleger direkt an das Publikum wenden. ^Tie sogenannte moderne Kunstrichtung hat bereits seit Jalsren auf allen Gebieten einen gewaltigen Einfluß ge wonnen, dem sich nur wenige Künstler ganz entziehen konnten
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