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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1896
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- Erscheinungsdatum
- 09.01.1896
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- Deutsch
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170 Fertige Bücher. 6, 9. Januar 1896. Verlag von Emil Strauß in Aoim. ,16741 In meinem Verlage erschien Ende vorigen Jahres: Ausgewählte Briefe von David Friedrich Ztraich Herausgegeben und erläutert von Eduard Zeller. 600 Seiten gr. 8". mit einem Porträt in Lichtdruck. Preis geheftet 8 in eleg. Halbfrz. gebunden 10 Rabatt 250//,; gegen bar 7/6. Bei Aussicht auf Absatz liefere ich ä cond. und bitte zu verlangen! Emil Stransz Verlag in Bonn. Ich gebe nachstehend und in der Wiederholungen dieses Inserates einen Auszug aus den zahlreiche» Besprechungen der Presse. Ausgewählte Briefe von David Iriedrich Strauß. preis br. 8 i» eleg. Halbfrz. geh. 10 In der Allgemeinen Zeitg. Miinchen feiert Rudolf Kraus das Erscheinen des Buches in einer 4 volle Seiten einnehmenden Besprechung; er sagtu. a.: „Das Buch ist eine köstliche litterarische Gabe —darüber ist weiter kein Wort zu verlieren. Eduard Zeller, der greise Gelehrte, der jetzt in der Residenz seines schwäbischen Heimatlandes den Abend seines arbeitreichen Lebens in Muße genießt, hat die Herausgabe besorgt u. s. w." „Von welcher Seite man immer diese Briefsammlung betrachten mag, ihr Inhalt erweckt immer hohes Interesse. Aber fast ebensosehr fesselt sie durch formale Vor züge. " Ans einer eingehenden Besprechung im „Rheinischen Courier" Nr. 322 v I.: „Die Briefe von D. F. Strauß in der Zellerschen Sammlung haben außer dem biographischen noch ein besonderes Interesse durch die Aufmerksamkeit und das Urteil, welches sie hinsichtlich der litterarischen, künst lerischen und politischen Erscheinungen be kunden. Außer dem Lebensbilde entrollt sich uns in diesen Briefen ein Bild der Zeit. Die inneren Hemmungen, Störungen und Schwan kungen, die Strauß in großer Lebensarbeit überwinden mußte, die Stimmungen, Er wartungen, Befürchtungen und Hoffnungen, die er über die Zeit ausspricht oder über die er berichtet, der Eindruck, den er auf bedeu tende und urteilsfähige Zeitgenossen gemacht hat, dies alles ist hier von der Hand des freundlichen Forschers zu einem Gesamt lebensbilde vereinigte." Aus einem größeren Feuilleton der Kölnischen Ztg. v. 16./11. 1895: „ Der bedeutendste unter den Män nern, die mit geduldiger nachdrücklicher Arbeit und sorgfältiger nüchterner Kritik die ge schichtlichen Unterlagen der Religion unter suchten und in dieser Hinsicht das Werk Lessings, des großen Denkers und großen Menschen, fortsetzten, ist David Friedrich Strauß. Wie er auch angefochtcn und ge schmäht worden sein mag, sein Ruhmestitel ist, daß er durch den Kampf, den er auf geistigem Gebiete entfachte, die Geister auf rüttelte und vor Stillstand rettete, ein Still stand, der hier mehr als auf allen andern Gebieten Rückschritt ist. Strauß ist so recht das Bild eines deutschen Gelehrten; aus gestattet mit durchdringendem Scharfblick und reichem Wissen, geht er unbeirrt, fern aller Schönfärberei den Weg, den sein For schergewissen ihm vorschreibt, über Ruhm und Anerkennung steht ihm die Sache, die er verficht. Seine große, wahrhafte und liebenswürdige Persönlichkeit lernt man am besten und klarsten aus den Briefen kennen, die er an seine Freunde gerichtet hat; hier ist von der Unnahbarkeit, die ihn sonst wohl von der Welt abschloß, keine Spur zu sehen, hier läßt er oft eine harmlos heitere Laune blicken, die man nicht bei ihm vermutet hätte, hier entwickelt er freimütig seine Hoff nungen, Befürchtungen und leider auch manche Enttäuschungen. Aber nicht nur dadurch, daß sie ein Bild seiner Persönlichkeit geben, sind die Briefe wertvoll, sondern auch durch die mannigfachen Streiflichter, die sein reicher Geist auf fast alle Gebiete des menschlichen Wissens, auf litterarische, künstlerische, reli giöse und politische Erscheinungen wirft. Es ist deshalb ein verdienstliches Werk des Heraus gebers, der uns diese Briefe chronologisch ge ordnet darbietet. Die Mehrzahl ist an seinen Freund, den Pfarrer Ernst Rapp, geschrieben, während die unseres Erachtens wertvollsten an Friedrich Bischer, den geistreichen und tiefsinnigen Aesthetiker gerichtet sind. — — Durch Auszüge einen Begriff von der Reich haltigkeit der Briefe zu geben, ist ein schweres Unterfangen; hoffentlich aber fühlen sich viele Leser bewogen, hier und da eine nachdenk lich stille Stunde durch die Aufzeichnungen jenes an Kopf und Herz gleich ausgezeich neten Mannes auszufüllen." — Der Schwäbische Merkur widmete nuferem Buche eine ganze Nummer seiner Sonntagsbeilagen: Schwäbische Chronik Nr. 264 (1895). Wir führen daraus nur folgende Stellen an: Strauß ist auch im Brief schreiben ein Meister gewesen; schon die an mutende litterarische Form würde diesen Briefen ihren Wert geben, der dann freilich dadurch bedeutend sich steigert, daß sie über den Lebensgang, die Studien, die Denk- und Empfindungsweise einer in die geistigen Kämpfe unseres Zeitalters so tief verfloch tenen Persönlichkeit unterrichten und daß diese Selbstzeugnisse durchweg die rück haltlose, vertrauliche Art haben, wie sie der Verkehr mit Freunden mit sich bringt, denn es sind fast ausschließlich Freundesbriefe, die hier vereinigt sind. In 7 Ab teilungen geordnet, beginnen die Briefe mit dem Abgänge Strauß' von der Universität und reichen bis in seine letzten Tage, die ihm durch Krankheit, wie durch die Auf nahme seines letzten Buches verbittert wur den, während andererseits gerade die aus dieser Zeit stammenden Briefe, mit dem Herausgeber zu reden, „ein Bild geben von der Seelenstärke, der Ergebung und Heiter keit des Geistes, mit der Strauß sein schweres Loos getragen, für Angehörige und Freunde, wie für das große Ganze sich die lebendigste Teilnahme bewahrte und seinen Grundsätzen auch in der letzten Feuerprobe die Treue ge halten hat"."
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