Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1899
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- 1899-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1899
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- Deutsch
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6146 Nichtamtlicher Teil. 200, 29. August 1899. Gutenbergfeier in Mainz am 24. Juni 1900. — In einer Versammlung zur Vorbereitung der Fünfhundertjahrfeier Johannes Gutenbergs am 24. Juni 1900 in Mainz hielt der Bürgermeister Herr Dr. Gaßner folgende Ansprache: -Seit unserer letzten Zusammenkunft ist eine Reihe von Wochen dahingegangcn. Aber nicht, ohne daß in den Vorbereitungen zu der uns alle beschäftigenden Feier gearbeitet wurde. -In erster Linie sind wir mit der wissenschaftlichen Festschrift tüchtig vorangeschritten. In Beiträgen namhafter Gelehrter des In- und Auslandes wird die Schrift quellenmäßige Abhandlungen zur Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst bringen. Durch vollständige Sammlung und kritische Sichtung des gesamten ur kundlichen Materials, sowie durch Verwertung bisher unbekannter Urkunden wird unsere Kenntnis von Gutenberg und seiner Er findung wesentlich bereichert und umgestaltet und für die ganze Frage nach den verschiedensten Seiten eine sichere Grundlage ge schaffen. Der Druck der Festschrift ist vergeben: in Mainz wird sie hergestellt, auch die beigefügten zahlreichen Lichtdrucktafeln sind einer Mainzer Kunstanstalt übertragen. Ich glaube sagen zu dür fen, daß die Schrift des großen Meisters und der Feier würdig sei» und für alle Zeiten auf dem Gebiete der Gutenbcrgforschung eine ganz hervorragende Stelle einnehmen wird. «Auch die lokale, mehr populäre Festschrift wird interessante Beiträge bringen; an ihrer Herstellung werden sich alle Mainzer Druckereien beteiligen. -Die Teilnahme der Regierungen in ihren ersten Vertretern, der Städte, Universitäten, Akademieen rc., von Männern des Fachs und der Wissenschaft an dem Feste ist gesichert. Etwa 180 hervor ragende Männer aller Kreise und der verschiedensten Nationen geben ihr Interesse für die Feier in einem jetzt hinauszusendenden Aufrufe öffentlich kund und fordern die Welt auf, Gutenberg und seiner Kunst zu huldigen. An der Spitze steht unser hoch sinniger Großherzog, welcher der Mainzer Feier ein außerordent liches Interesse entgcgenbringt und als der erste in der langen Reihe illustrer Namen zur Begehung des Festes auffordert. -Ich lese Ihnen den Aufruf, der allgemeinen Beifall gefunden hat, vor und mit ihm die Namen derjenigen Männer, welche die ganze gebildete Welt zur Mitfeier eingeladen und damit dem Fest den ihm gebührenden internationalen Charakter ausgeprägt haben. Kein Mainzer Name steht unter dem Aufruf (die vier Namen am Schluß bezeichnen lediglich Auskunftsstellen). — Die Mainzer sollen erst für den Sohn ihrer Stadt und seine Ehrung eintreten. Und der Augenblick ist jetzt gekommen: über das Reich hinaus ist das Interesse für Gutenbergs 500jährige Geburtstagsfeier wach geworden, man sehnt sich darnach, es zum glänzendsten Ausdruck zu bringen, seine Sympathie werkthätig zu offenbaren. -Und so komme ich zum eigentlichen Zweck unseres heutigen Zusammcntretens: Mainz muß nunmehr die Feier in die Hand nehmen, ganz Mainz, Mainz in seiner Gesamtheit, jeder Mainzer für sich und in innigem Anschluß an den Mainzer. Es ist jetzt unsere Ehrenpflicht! Die Welt sieht auf uns. -Sie, meine Herren, hatten die Güte, bereits vor Monaten bei Beginn unserer Arbeit mir Ihre Unterstützung zuzusagen, und ich bitte Sie um Ihren gütigen Beistand auch für die Zukunft. Mit Ihnen rufe ich diejenigen Männer zu Hilfe, die wir heute aus der Bürgerschaft als Mitglieder der Einzelausschüsse, wie sie ein der artiges Fest verlangt, berufen werden, und die, dessen bin ich überzeugt, gern und opferfreudig ihre Kraft und ihr Können dem großen Unternehmen widmen werden. -Gestatten Sie mir nun, meine Herren, daß ich das Pro gramm der Feier, wie es bis jetzt besprochen wurde, und das gemäß Ihrer bereits erfolgten Billigung in seinen allgemeinen Zügen auch beibehalten werden dürste, rekapituliere. Erster Tag. Sonntag, 24. Juni 1900. I. Festakt und Akademische Feier in der Stadthalle. 1. Vortrag einer eigens für den Zweck gedichteten und kom ponierten Kantate; 2. Festrede; 3. Musikstück. II. Huldigung am Denkmal. III. Nachmittags Festbankett in der Stadthalle. IV. Abends großer Fackelzug der Mainzer Bürgerschaft zum Gutcn- berg-Denkmal. Illumination und Festbeleuchtung der Straßen. Zweiter Tag. Montag, 25. Juni 1900. Volksfest. -Im Anschluß an die Feier werden verschiedene Körperschaften ihre nächstjährigen Versammlungen in unserer Stadt abhalten. > Unsere Besprechungen haben weiter dahin geführt, daß mit der Feier a) die Gründung eines Gutenberg-Museums in Verbin dung zu bringen sei. Der Gedanke hat überall Anklang gefunden, erhält auch Ausdruck in dem Ihnen vorgclegten Aufruf und ist auch nach definitiver Annahme des Vorschlags in allen Ländern willkommener Aufnahme sicher; b) eine Ausstellung verknüpft werde. Diese Ausstellung, die in Fachkreisen mit Recht erwartet und auch für weitere Kreise einen Anziehungspunkt besonderer Art bilden wird, soll umfassen: 1) Erzeugnisse der Druckkunst aller Zeiten und aller Länder, 2) die Entwicklung der Technik der Buchdruckerkunst von ihren Anfängen bis zum heutigen Tage in Modellen und Maschinen im Betriebe. -Nach meinem Dafürhalten wird diese Ausstellung über die Tage der Gutenbergfeier hinaus zur Besichtigung offen zu stehen haben, llebcrall, von einheimischer Seite wie im Auslande, giebt sich jetzt schon dafür das regste Interesse kund. -Üeber die Ausführung dieser Programmnummern im ein zelnen wird noch zu beschließen sein, wie selbstverständlich das ganze Fest in seiner Durchführung noch eingehender Beratung bedarf. — -Anzuführen gestatte ich mir noch, daß gelegentlich einer Unter redung, die ich gestern mit Sr. Majestät dem Kaiser hatte, derselbe von der Bedeutung unserer Feier aufs Innigste überzeugt ist, ihr seine wärmste Anteilnahme entgegenbringt und seinen Besuch zum 24. Juni 1900 in Aussicht gestellt hat.» Th. Schneiders Buchhandlung, Gera. (Vgl. Nr. 195 d. Bl.). — Wir empfingen folgende Mitteilung: -Anfang Juli erreichten Th. Schneider, früher in Gera, Post sendungen unter der Adresse Frankfurt a/M., Mittelweg 46. Möglicherweise hält er sich noch dort auf.» Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 68. Vsrrsiolmiss antiquariooüsr UUeiwr ru I>i!Iiqon Ursissn Dsutoolw lntsratur. Uomans. 1899. 8". 64 8. UsrausAoAsbsn von I?. 8. lisäorsr (8rav'/. 8ssligsr), LueüüanälunA u. Anti quariat in Lsrlin. 1849 dlununsrn. Dsutsoüo Iuristsn-2situnA, ürsq. v. Uabanck, 8tsnAisin u. 8taub. V. labr^anq. dlo. 16. (15. August 1899.) 4". 8. 321—340. Lsrlin 1899, Otto Uisbmann. Inimlt: Nsisnsr, Oostlw als lurist. — IleiUviq, Oivilprorossuals IIsbsrZanAskraqgn. — v. Vuür, Oio lüttsratur 8. 0.-8. (8orts.). — 8taub, llurist. ktunäooüau. — Usus Ossstns, Vsr- orcknAn. u. <iql. — 8prsoÜ8aal. — ksrsonalion. — Inttsratnr- übsrsioüt. Vermächtnis. — Der vor kurzem im Alter von 86 Jahren verstorbene Inhaber der Aschendorff'schen Buchhandlung in Münster, Herr Eduard Hüffcr, Verleger des Münsterischen Anzeigers, hat, wie berichtet wird, für die Armen der Stadt und für gemein nützige Zwecke 160 000 Mark hinterlassen. Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungs- Gehilfen. Vorträge. — Die Ortsgruppen Berlins der Allge meinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen veranstalten in nächster Zeit wieder eine Reihe von Vorträgen. Es ist bereits eine Anzahl interessanter Themata vorgemerkt, die einige schöne und anregende Abende versprechen. Der nächste Vortrag findet am 1. September d. I., abends 9 Uhr, pünktlich im Restaurant -Zum Auerbach-, Leipzigerstraße Nr. 44, statt. Pers onalnachrichten. Ein Buchhändler als Bühnendichter. — In Prag er folgte am 19. d. M. im Deutschen Volksthcater die Erstausführung eines Schauspiels -Taube Ehen- von Karl Rosner, einem Sohne des früheren Wiener Buchhändlers L. Rosner und selbst auch Buchhändler, zur Zeit in einer Münchener Verlagshandlung in Stellung. Das Stück fand freundliche Aufnahme; der zur Premiere herbeigeeilte Dichter wurde mehrmals gerufen. Das -Prager Tageblatt» und die -Bohemia-, die uns vorliegen, sprechen sich anerkennend über die Bühncnbegabnng des Autors aus. Adolf von Menzel. — Aus Berlin wird unter dem 26. August gemeldet: Adolf von Menzel, der zur Kur in Kissingen weilt, ist infolge eines Sturzes an das Krankenlager gefesselt. Außer stärkeren Verletzungen am Kopfe soll der Künstler an der rechten Schulter eine Auskugelung des Gelenkkopfes und einen Schlüsselbeinbruch erlitten haben.
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