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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1895
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1895
- Sprache
- Deutsch
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gern zugestehe, daß es heute noch wenige Frauen giebt, die sich für den wissenschaftlichen Verlag in Deutschland eignen — obzwar auch die Zeit bald gekommen sein wird, wo die Abiturientinnen von den Mädchengymnasien in Karlsruhe, Berlin und Leipzig auch dem Buchhandel zur Verfügung stehen werden — so kann ich durchaus nicht begreifen, warum die Frau sich, um ein Gebiet des Buch handels und Verlages hcrauszugreifen, das besonders groß und lohnend ist, z. B. die Belletristik, nicht als sachverständige Ver mittlerin eignen sollte.» Es ist eine allgemein anerkannte Thatsache, daß unsere Roman schriftsteller und Novellisten sich zum großen Teil aus Frauen re krutieren, es ist ebenso bekannt, daß der weitaus größte Teil des romanlcscnden Publikums ebenfalls aus Frauen besteht, und da sollte eine Frau nicht imstande sein, die sachverständige Vermittlerin zwischen Schriftsteller und Publikum zu sein? Hunderte von Frauen haben bewiesen, daß sie Bücher schaffen können und nicht selten sehr gute Bücher, und da sollte cs keine Frauen geben, die imstande sind, sich -ein richtiges Urteil über den Inhalt eines Buches zu bilden»? Wir besitzen heute weibliche Aerzte, weibliche Professoren, kurz Frauen, die einen Beruf gewählt haben, der das schwierigste Stu dium erfordert, und da wollen die Herren wirklich behaupten und im Ernst behaupten, daß die weiblichen Fähigkeiten für den Buch handel allein nicht ausreichen? Der Widerstand der Herren Buchhändler gegen die in ihren Beruf cindringende Frau ist mir nicht neu und nicht überraschend, ich habe ihn in jeder Berufsart gefunden, wie auch die Bemerkung von Herrn Buchhändler Blumschein, daß im Buchhandel eineUeber- süllung herrsche, nicht abschrecken kann, weil fast jede Berufsart an diesem chronischen Uebel leidet. Nichtsdestoweniger müssen die Frauen sich im Berufsleben einen Platz erobern, soll nicht eine große Anzahl von ihnen dem Elend und Laster in die Arme fallen. Herr Hofbuchhändler Oesterwitz fragt zwar, ob cs nicht statistische Flunkerei sei, daß 43 Prozent aller deutschen Frauen unverheiratet, resp. verwittwet seien. Nein, Herr Hosbuchhändlcr, ich kann Ihnen die beruhigende Versicherung geben, daß die Neichsstatistik sich nicht die Mühe nimmt zu flunkern, sondern aus wohlerwogenen Grün den eine Zählung, resp. eine Ausscheidung der weiblichen Alters klassen vom vollendeten siebzehnten bis zum vollendeten fünfzigsten Jahre vornimmt. Wenn etwas im Leben die Arbeitsperiode um faßt, so ist es doch wahrlich die Zeit vom siebzehnten bis zum fünf zigsten Jahre. Warum Herr Oesterwitz die Frau erst mit dreißig Jahren anfangen lassen will zu arbeiten, begreife ich nicht. Man ist doch in diesem Alter gewiß nicht besonders geeignet, etwas Neues zu lernen, und die Arbeitgeber, die dreißigjährige Anfänge rinnen aufnehmen, möchte ich gern kennen. Die Hinweisung auf die Küche und Hauswirtschaft ist wohl sehr gut gemeint; aber ehe die Frau ihre Fähigkeit zu kochen be weisen kann, muß sie den zu kochenden Gegenstand besitzen, und den kann der größte Teil der unverheirateten Frauen erst erlangen durch eigenen Erwerb. Uebrigens kann ich Herrn L. IN versichern, daß die meisten selbständigen unverheirateten Frauen mehr kochen als die unselbständigen verheirateten. Denn während die letzteren sich, sobald sie einen etwas höheren sozialen Status einnehmen, Dienst mädchen halten, die die Küchenarbcit besorgen, kochen sich die er werbenden alleinstehenden Frauen, selbst wenn sie den besten Klassen angehören und die beste Erziehung besitzen, ihr kärgliches Mahl meist selbst. Es sind nicht allein Lehrerinnen im deulschen Reiche die dies thun, sondern auch die Studentinnen der Schweizer Uni versitäten sind dafür bekannt. Sie sind durchaus nicht auf Rosen gebettet, diese armen, einsamen, mit dem Leben ringenden Geschöpfe, und es ist eine Sünde, ihnen alle Wege und Stege mit nichtigen Einwänden zu verschließen. Oder sollte das sittliche Bedenken von Herrn Hofbuchhändler Oesterwitz, daß in de» Soriimentsgeschäften häufig Kunstwerke verkauft werden, die nicht immer decent sind, kein nichtiger Einwand sein? Ich möchte hier nur an die Worte Humboldts erinnern, die er einer jungen Dame in den Mund legte, als die Mutter derselben sich vor einer Statue in einer Ausstellung entsetzte, weil diese kein Gewand an hatte; — ruhig entgegnete sie ihr: -Die Kunst ist das Gewand.- Zum Schluß bemerke ich noch, daß ich bereit bin. Herrn Buch händler Blumschein Münchner und Berliner Firmen zu nennen, die Damen mit dem angegebenen Gehalt angestellt haben, wenn er direkt bei mir anfrägt und mir seine Adresse nennt; die Firmen öffentlich zu nennen, steht mir selbstverständlich nicht zu, wie ich denn überhaupt die Diskussion meinerseits für geschlossen erkläre, indem ich der Ansicht bin, daß ich der Frauenfrage größere Dienste leiste, wenn ich an anderer Stelle für die Frauen, als an dieser Stelle gegen die Männer kämpfe. Berlin IN Vs. 23, Flensburgerstraße 30. Frau vr. Eliza Jchenhaeuser. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s49850j Wir beehren uns, hierdurch ergebenst mitzutcilcn, daß wir die Erzeugnisse unsrer Anstalt durch besonderes Rundschreiben dem Buch- u. Kunsthandcl zur geneigten Beach tung empfohlen haben. Vorerst betrifft dieses eine Kollektion von Postkarten für bevorstehenden Jahres wechsel und Glückwunschkarten zu besonderen Gelegenheiten. Wir sind überzeugt, daß diese in vielfarbigem Chromodruck ausgeführten Karlen auch im Buchhandel die gleiche günstige Ausnahme finden werden wie andrerseits. Weitere Kollektionen sind vorhanden, und stehen Muster hiervon zu Diensten. Unsere Kommission für den Gesamt buchhandel hat Herr Hermann Zieger in Leipzig übernommen, und sehen wir durch dessen Vermittlung geneigten Bestellungen entgegen. Gleichzeitig nehmen wir Veranlassung, unsre Lithographische Anstalt und Stein- druckerci den geehrten Vcrlagshandlungen bestens zu empfehlen, und bitten, Muster u. Kalkulationen zu verlangen. Hochachtungsvoll Leipzig, 15. November 1895. Emilienstraße Nr. 21. Bruno Bürger L Ottillie, Lithographische Anstalt u. Steindruckerei. s4899lj 8el>ii8tel- L liuSob, ^.robitslrtur-^.ntiguki,riat und Lortimsnt in Berlin IV., Wilbslmstrasse 4 4. In unser» Lssit? Aing über: ßlLK<Itz!)iiiZ8 Kl»- im«! KiiiiMiiIiHiiiltzi- ausgenommen von ü. VON I?Io1ttV6lI. 8orio I: UiUslallorliobo Lau- uuä Xuustäouklllältzl'. 40 Bakeln in laobt- druok. 6r. Bol. Lorio II: Lau- uuä Luustzätzukiuälki' äor Louaisaauco uuä äos Barock. 40 takeln in lüebtdrnok. 6r. Bol. 1«<Io 8erio in llappe. 32 Oltl., 24 no., 21 bar. 2wei boobintsrsssants Lammlungsn, die bieder niobt im Handel waren. Leids 8srien bsündsn 8iob iw dlsndrnolr, naeb dessen Vollendung wir den betreunds- tsn Handlungen, welobs tür ^robitelrtur- VVsrlrs Verwendung baden, gern sin Bxplr. eur Vertilgung stellen. Die Llättsr reiobnen sieb einerseits durob dis selten sobönsn Native, andererseits dureb vollendete kut'nabmsn und Lruolrs aus. dedsr Vrobitslrt, sowie jede Lsbranstalt, in deren Lersieb dis krobitslrtur gebärt, ist siobsrer kbnebmer. Die Vuilage wird nur gering, vir bitten dabsr, nur bei wirbliobsr ^.ussiobt aus ,4b- satr ru verlangen. Loobaobtungsvoll Lsrlin IV. Lobustsr L Lutleb. s49820j Hiermit bringe ich dem Buchhandel zur gef. Kenntnis, daß ich Anfang d. Mts. am hiesigen Platze eine Verlagsbuchhandlung eröffnet habe. Meine Unternehmungen werde ich zur Zeit bekanntmachcn und bitte ich die Herren Sortimenter um recht thätige Unter stützung. Meine Vertretung hatte Herr L. Fern au in Leipzig die Güte zu übernehmen, und ersuche ich höfl. um Zusendung sämt licher Rundschreiben. Indem ich mich nochmals Ihrem ge neigten Wohlwollen empfehle, zeichne ich mit vorzüglicher Hochachtung Hamburg, Rathausstr. 10. November 1895. Carl A. Henschel, Verlag. Besitzwechsel. s49955j Wir erwarben unterm heutigen Tage von der Jaeger'schen Verlagsbuchhandlung in Frankfurt a. M. mit allen Rechten und Vorräten*): „Htührigs Kochbuch fürs deutsche Haus", welches bisher in 32000 Explrn. verbreitet wurde, und bitten, alle Bestellungen in Zu kunft an uns richten zu wollen. Wir lassen das Buch in Leipzig ausliefern, auch führen dasselbe die Herren Barsortimenter. Ein besonderes Cirkular gelangt dem nächst zur Versendung. Hochachtungsvoll Stuttgart, 9. November 1895. Strecker L Moser, Verlagsbuchhandlung. *) Wird bestätigt: Jaeger'sche Verlagsbuchhandlung.
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