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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1895
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1895
- Sprache
- Deutsch
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3722 Nichtamtlicher Teil. 159, 11, Juli 1895. einer letzten Sitzung beschlossen, dahin zu wirken, daß die Angelegenheit des Verkaufs von Büchern an Bazare bei der diesjährigen Generalversammlung des Süddeutschen Buch händlervereins zur Sprache komme. Da, wie gesagt, dieser Gegenstand nicht auf der heutigen Tagesordnung steht, möchte ich den Herrn Vorsitzenden bitten, zunächst die Unterstützungs- fragc an die Generalversammlung zu richten,, Der Vorsitzende: Ich frage die Versammlung, ob sie damit einverstanden ist, daß dieser Gegenstand heute zur Ver handlung kommt, und bitte diejenigen Herren, welche dafür sind, sich zu erheben. (Geschieht.) Der Antrag ist genügend unterstützt, es kann also zur Verhandlung geschritten werden, Herr C, Sch öppingjr.-München: Meine Herren! Der Mün chener Verein wollte die Gelegenheit benützen, diesen Gegenstand hier zur Sprache zu bringen, um eine Aussprache einiger Stutt garter Verleger in der Richtung zu bekommen, wie sie sich in Be ziehung auf die Abgabe von Büchern an die Bazare stellen wollen. In München ist vor einiger Zeit ein Bazar entstanden, der sich mit dem Verkauf aller möglichen Artikel, darunter auch von Büchern, befaßt. Nun ist allerdings nicht zu befürchten, daß der Stuttgarter Verlagshandel so schnell auf diese Ge- schäftsgebahrung eingeht; immerhin wäre es dankenswert, wenn sich einige der hier anwesenden Jugendschriftenverleger aussprächen, damit einerseits die laut gewordenen Be fürchtungen zerstreut, anderseits der eine oder andere Ver leger, an den eine derartige Versuchung herantritt, über die Stimmung, die hierüber im Sortiment herrscht, nicht im Un klaren bleibt! Um nun über diesen Punkt orientiert zu sein, bin ich gebeten worden, diesen Gegenstand hier zur Sprache zu bringen, um die Aeußerungen einiger Stuttgarter größerer Verleger — speziell von'Jugendschriften — in präziser Form zu hören, Herr Gustav Weise-Stuttgart: Meines Wissens haben die Münchener Herren vor einiger Zeit bereits ein Cirkular oder einen Brief in dem von Herrn Schöpping soeben an gegebenen Sinne versandt, mit der Anfrage, ob man sich verpflichten wolle, an den bewußten Bazar nichts zu liefern. Ich habe daraufhin erwidert, daß ich weder bis jetzt an diesen Bazar etwas geliefert habe, noch für die Folge liefern werde. Herr C, Schöpping jr,-München: Es ist diese Frage an die Verleger von Jugendschristen gestellt worden, aber nicht alle haben sie beantwortet. Im Münchener Verein wurde ein Name genannt, und zwar einer bekannten Stuttgarter Firma, doch handelte es sich um Bücher, die bereits in zweite Hand gekommen waren. Herr W. Effenberger-Stuttgart: Ich kann mich dem jenigen, was Herr Gustav Weise vorhin ausgesprochen hat, nur anschließen. Auch an mich ist im Oktober v. Js, von München aus ein Schreiben gelangt, in welchem der Wunsch ausgesprochen wurde, derartigen Bazaren nichts zu liefern. Ich kann nun hiermit versichern, daß, so lange ich mein Ge schäft betreibe, ich noch nie, weder dem Münchener, noch an andere derartige Bazare geliefert habe und auch nie liefern werde, auch seit einer langen Reihe von Jahren nur an Sortimenter, die in Schulz' Adreßbuch stehen, liefere. Nun kann es ja Vorkommen, daß irgend eine Leipziger oder sonstige, mit einem Lieferungsverbot des Börsenvereins nicht behaftete buchhündlerische Großhandlung, welche weitere Verbindungen hat und auch an solche Bazare liefert, auch von mir bezieht, und so ist es also wohl nicht unmöglich, daß auch ein Buch, von mir bezogen, in einen solchen Bazar hineinkommt. Ich habe auch von einem derartigen Fall in einer norddeutschen Großstadt erfahren und mich damals gegen die unverdienten Vorwürfe energisch gewehrt und man hat es nachträglich all gemein anerkannt, daß ich mit meinen Behauptungen in vollem Rechte war, noch nie etwas an solche Leute geliefert, sondern stets die Interessen des soliden Sortiments gewahrt habe. Da man uns Jugendschriften-Verleger speziell zur Erklärung herausgefordert hat, so war ich eben so frei, mich hiermit offen auszusprechen, Herr Anton Hoffmann-Stuttgart: Ich kann für K, Thienemanns Verlag nur die Erklärung abgeben, daß weder seither an solche Bazare geliefert wurde, noch künftig ge liefert werden wird. Die Münchener Herren kennen darin meinen Standpunkt und haben- mir ihr vorhin genanntes ver trauliches Schreiben deshalb gar nicht zugehen lassen; ich erinnere mich wenigstens nicht, es bekommen zu haben. Allerdings kann man sich dem nicht entziehen, daß viel leicht Großhändler an solche Wiederverkäufer liefern, aber der Münchener Verein müßte doch dahinter kommen können, von wem dies geschieht, um solche Lieferungen dann zu unter binden, Der Absatz der Bücher durch die Leipziger Grossisten erfolgt im allgemeinen doch nur an ihre in Schulz' Adreß buch stehenden Kommittenten, die bei den betreffenden Ver legern keine Rechnung haben, und diesen Absatz würden wir nicht gern entbehren. Daß sich die Leipziger Firmen mit Bazaren einlassen, glaube ich nicht. In K, Thienemanns Verlag ist Prinzip, daß sich die direkte Lieferung überhaupt nur auf solche Firmen erstrecken darf, die in Schulz' Adreß buch stehen. Herr Gustav Weise-Stuttgart: Ich habe gesagt, daß ich an den Diez'schen Bazar nichts liefere, möchte aber zu den Worten des Herrn Effenberger bemerken, daß ich neben bei einen bedeutenden Spielverlag habe und deshalh darauf angewiesen bin, auch an Spielwarenhandlungen und Bazare zu liefern. Wenn ich aber erfahre, daß ein solcher Bazar den Sortimentsbuchhandel schädigt und mir der Wunsch aus gesprochen wird, aus diesem Grunde an eine bestimmte Firma nicht zu liefern, so werde ich diesen« Wunsche auch unbedingt Folge geben, Herr C. Schöpping jr.-München: Ich danke den Herren für die Aeußerungen, die jedenfalls in unserem Kreise zur Beruhigung über das Verhalten des Stuttgarter Verlags dienen. Der Vorsitzende: Da zu diesem Gegenstand niemand mehr das Wort wünscht, so erkläre ich ihn für erledigt. V, Der Vorsitzende: Herr Wildt hat ums Wort gebeten, ich erteile ihm dasselbe. Herr Hermann Wildt-Stuttgart: Es ist mir ein Be dürfnis, für die warmen Worte des Herrn Vorsitzenden, soivie für die Zeichen der Hochachtung, die Sie dem Andenken meines teueren Vaters beim Beginn der heutigen Generalversammlung gewidmet haben, Ihnen meinen besten und herzlichsten Dank auszusprechen! Seien Sie überzeugt, daß ich mir meinen Vater stets zum Vorbild nehmen werde und daß es mir, dem Sohne, die vornehmste Lebensaufgabe sein wird, bei Ihnen und überall dieselbe Achtung, dieselbe Freundschaft und dieselbe Liebe zu erringen, wie solche meinem seligen Vater in so reichem Maße zuteil geworden ist. Nehmen Sie nochmals meinen herzlichsten Dank! VI, Der Vorsitzende: Meine Herren! Das Resultat der Wahl ist folgendes: Von 66 abgegebenen Stimmen haben erhalten: Herr Ehr, Limbarth-Wiesbaden . . . 63, „ C. Winter-Heidelberg 62, Das ist so zu sagen Stimmeneinheit, Ich frage zunächst Herrn Limb arth, ob er die auf ihn gefallene Wahl annimmt. Herr Ehr, Limbarth-Wiesbaden: Ich nehme die Wahl dankend an. Der Vorsitzende: Herr Winter ist im Augenblick leider
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