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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1895
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1895
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- Deutsch
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3720 Nichtamtlicher Teil. ^ 159 1t. Juli 1895. und eröffne hiermit die 51. Generalversammlung, wozu die Vereinsmitgliedcr statutengemäß eingeladen worden sind. »Leider muß ich Ihnen die Mitteilung machen, daß unser Kassierer, Herr Konrad Wittwer, erkrankt ist und der heutigen Versammlung darum nicht anwohnen kann. Ihre Zustimmung vorausgesetzt, wird sein Sohn die Güte haben, ihn zu vertreten und den Kassenbericht vorzutragen. »Den Bericht über das verflossene Vcreinsjahr kann ich zu meiner Freude damit eröffnen, daß ich Ihnen von einem beträchtlichen Zuwachs an Mitgliedern Kenntnis gebe. »Trotzdem, daß der Tod eine ungewöhnlich reiche Ernte in unseren Reihen gehalten hat, zählt der Verein heute über 200 Mitglieder, eine Zahl, die dafür spricht, daß das Interesse an unseren Bestrebungen im Wachsen begriffen ist. »Lassen Sie mich nun den Verstorbenen einige Worte der Erinnerung widmen. »Am 3. Juli v. I. erlöste ein sanfter Tod unseren verehrten Kollegen Joh. Alt in Frankfurt a. M. von langen Leiden. Der Entschlafene eröffnctc seine Handlung unter der Firma seines Namens am 1. Januar 1808 und bildete sie in umsichtiger und erfolgreicher Weise zur Spezialbuch handlung für Medizin, Technologie, Kunst und Gewerbe aus. Aber neben seiner achtungswerten Thätigkeit für das eigene Geschäft sorgte er seit Beginn seiner Selbständigkeit in uneigennütziger und aufopfernder Weise unablässig für das Gemeinwohl des Buchhandels, dem er mit großer und ernster Liebe ergeben war. Das Vertrauen seiner Freunde und Bcrufsgenossen berief ihn zu vielen ebenso wichtigen, als schwierigen und verantwortungsvollen Ehrenämter», deren Anforderungen er sich allezeit freudig unterzog und mit Umsicht, Entschiedenheit der Meinung und unermüdlich ausdauerndem Fleiße gerecht wurde. Der deutsche Buch handel wird sein Andenken allezeit in Dankbarkeit und hohen Ehren bewahren. »Am 30. September v. I. starb Carl Rudolf Gutsch in Lörrach. Geboren am 30 März 1843 in Lörrach als Sohn des Buchdruckcreibesitzers und Buchhändlers C. R. Gutsch, trat er nach vollendeter Berufsausbildung in das väterliche Geschäft, das er nach dem Tode des Vaters 1874 übernahm und seitdem erfolgreich ausgebaut hat. Obwohl in steter Arbeit seinem Geschäfte lebend, das unter seiner tüchtigen Leitung einen bedeutenden Umfang ange nommen hat, widmete er sich doch auch mit regem Interesse dem öffentlichen Leben seiner Vaterstadt und auch für das Gemeinwohl des Buchhandels trat er bei mancherlei An lässen mit Eifer ein. Das Leben des erst Einundfünfzig- jährigen beendete unerwartet ein Herzschlag, nachdem ihm ein schweres asthmatisches Leiden die letzten Jahre getrübt hatte. »Auf einer Erholungsreise wurde am 9. August v. Js. Gott hold Wildt durch einen Schlaganfall plötzlich dahin gerafft. Wildt hatte vom Jahre 1804 bis 1873 die Sonne- waldsche Buchhandlung hier inne, um später ein Verlags geschäft unter seinem Namen zu gründen, dem er ein buch- händlerisches Kommissionsgeschäft zur Vermittlung von Ge- schästsverkäufen beifügte, in dem er mit Sachkenntnis und Erfolg thätig war. Der Verstorbene, den sein Beruf mit weiten Kreisen in Berührung brachte, war eine bekannte Persönlichkeit im deutschen Buchhandel. »Nur wenige Wochen, nachdem ich Herrn Moritz Schauenburg sen in Lahr die Glückwünsche unseres Vereins zu seinem fünfzigjährigen Berufsjubiläum und dem hundertjährigen Jubiläum seines Hauses darbringen durfte, lraf die Nachricht vom Tode dieses verehrten Kollegen ein. I» dem Verstorbenen verlieren Buchhandel und Buchdruck in Deutschland einen ungewöhnlich thallrästigen, besonnenen und erfolgreiche» Vertreter, dessen hervorragende geschäftliche Begabung Hand in Hand ging mit einem gemütvollen liebens würdigen Wesen und opferfreudigem Wohlthun Johann Moritz Konrad Schauenburg war gebürtig aus Herford in Westfalen und trat im Jahre 1844 bei G. D. Baedeker in Essen in die Lehre. 1850 kam er als Gehilfe nach Lahr in die Buchhandlung und Buchdruckerei I. H. Geigers, dessen Schwiegersohn er 1854 wurde. 1856 übernahm er das Geigersche Geschäft zunächst gemeinsam mit seinem Schwager Ferdinand Groß; 1864 kam er in den alleinigen Besitz der Handlung, die er nach mancher Richtung hin erweitert und mit überraschendem Erfolge geführt hat. Weltbekannt ist der aus seinem Verlage hervorgchende und durch ihn zu großartiger Verbreitung gelangte Volkskalender des Lahrer hinkenden Boten. Mit Hilfe dieses Kalenders ge lang ihm auch die Erbauung des im Jahre 1884 vollen deten ersten Neichswaisenhauses zu Lahr, dessen Schöpfung ihm zu dauerndem Ruhme gereicht. Sein Andenken wird im deutschen Buchhandel fortleben, sein Name stets unter de» besten der Berufsgenossen genannt werden. »Am 28. Februar starb 62 Jahre alt nach längerem Leiden in Mainz Georg Joseph Kirchheim, Inhaber der bedeutenden Verlagshandlung Franz Kirchheim in Mainz Der Verstorbene war am 15. September 1853 nach dem Ableben Franz Kirchheims, erst zwanzig Jahre alt, in den Besitz und die Leitung des umfangreichen Verlags einge- trctcn, der allezeit eine streng katholische Richtung gepflegt und eine Reihe hervorragender Namen unter seinen Autoren aufzuweisen hat. Unter seiner Leitung vergrößerte sich der schon früher sehr umfangreiche Verlag, ohne in seiner inneren Geschlossenheit uachzulassen, in namhafter Weise und ver mehrte sein Ansehen durch die Gewinnung von Autoren von hervorragender Stellung und hochgeachtetem Namen. In dem Entschlafenen, dem auch im persönlichen Verkehr die vortrefflichsten Eigenschaften nachgerühmt werden, verliert der Buchhandel einen hervorragenden Berufsgenossen. »Im Alter von erst 48 Jahren starb am 24. Mürz Karl Wolf in Rottweil a/N. Seine buchhändlerische Lauf bahn begann er im Hause I. Heß in Ellwangen; später trat er in die Deggingersche Buchhandlung in Nottweil ein, die er im Jahre 1875 erwarb, und der er, nachdem er dem Geschäft seinen Namen gegeben, zwanzig Jahre lang seine ersprießliche Thätigkeit widmete, bis ihn im besten Mannesalter der Tod ereilte. »Am 28. April starb erst 36 Jahre alt Oskar Geißler, der Mitbesitzer der Mctzlerschcn Sortiments- Buchhandlung, nachdem er schon längere Zeit durch ein Lungenleiden seiner Berufsthätigkeit entzogen gewesen war. Geboren zu Görlitz, erlernte er den Buchhandel in seiner Vaterstadt im Hause Reiner, um, nachdem er seine Kennt nisse als Gehilfe in verschiedenen Sortimentsgeschäften er weitert hatte, im Jahre 4 889 in Gemeinschaft mit Herrn Friedrich Stahl die altbertthmte Metzlersche Buchhandlung zu übernehmen, die er an der Seite seines Gesellschafters erfolgreich weitergeführt hat. »Ich bitte Sie, meine Herren, sich zu Ehren dieser hochgeschätzten Kollegen von Ihren Sitzen zu erheben. »Wie schon erwähnt, hat Ihr Vorstand der Firma Schauenburg in Lahr die Glückwünsche des Vereins zu ihrem Doppcljubiläum dargebracht. »Ferner hatte ich die Freude, Herrn Ferdinand Schreiber in Eßlingen zu seiner Ernennung zum Kom merzienrate gratulieren zu dürfen. »Der Antrag Gröber und Genossen, die Abänderung der Gewerbeordnung betreffend, der dem Reichstage in seiner letzten Session abermals vorgelegt wurde, sowie ein bald darauf von den verbündeten Regierrurgen cingebrachter, den gleichen Gegenstand betreffender Gesetzentwurf veran-
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