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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1870
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18701228
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welche Sie nur mit Namensunterschrift zu versehen und in Couvert an mich einzusendcn brauchen. Indem ich Ihren gefälligen möglichst umgehenden Aufträgen cnlgegen- sehe, zeichne ich rc. Was nun die überaus günstigen Bezugsbedingungen, welche in dem Schreiben hervorgehoben werden, anbelangt, so ist aus den an- gehängten Bestellformularen zu ersehen, daß Hr. Weise den Buch bindern rc. bei Probebezügcn 50 resp. 66U sth, und bei weiteren Ankäufen 33UYH resp. 50U, Rabatt anbietet.— Die Sortiments buchhändler aber sind doch hinsichtlich der letzern Rabattsähe den Buchbindern rc. wenigstens gleichgestellt! L. Vor dem Appellationsgericht zu München ist am 5. Decem ber ein interessanter Prozeß verhandelt worden. Gegen den König Ludwig II. als Erben des Königs Ludwig I. hatte das Bib liographische Institut in Hildburghausen eine Civilklage er hoben auf Entschädigung von 40,000 fl. Dasselbe hat nämlich s. Z. vom Maler Cornelius das Recht erkauft, die Fresken der Glyp tothek allein vervielfältigen zu dürfen, und in Folge dessen im Jahre 1857 zwei prachtvolle Stiche davon herausgegeben. Gleich wohl veröffentlichte im Jahre 1865 der MünchnerPhotograph Völliger mit Erlaubniß des damals noch lebenden Königs Ludwig I. Photo graphien dieser Fresken und das genannte Institut glaubte dadurch seine Rechte beeinträchtigt und beanspruchte obige Entschädigung. Das Erkenntniß lautete aber auch in zweiter Instanz auf Abweisung der Klage und Forderung. Aus Berlin, 21. Dec. berichtet die Dtsche. Allg. Zeitung: „Das Bureau der Felddiakonie hat einen Bericht über die Versor gung der Kriegslazarethc und der mobilen Truppen mit Büchern erstattet. Infolge des Aufrufs sind dem Bureau von einer großen Zahl Buchhändler Deutschlands, Oesterreichs, der Schweiz, sowie von vielen andern patriotischen Männern größere und kleinere Büchervorräthe übergeben worden. Dann sind auch bedeutende Quantitäten Bücher angekauft, ja einiges ist selbst vom Bureau gedruckt worden. Mit Ausschluß der kleinern Schriften, Zeitungen, Karten rc., deren Gesammtzahl sich auf 50—60000 be laufen mag, sind bis zum 8. December für die deutschen Truppen in den Lazarethen Frankreichs 141 Lazarethbibliothckcn mit zusammen 26250 Bänden und für die in den Lazarethen Deutschlands 110 Bibliotheken mit 17750 Bänden versandt worden. Außerdem sind an die Cernirungstruppen von Metz und Paris 13750 Bände abge geben worden. Da auch für die der katholischen Kirche angehörigen Verwundeten und Kranken mit gesorgt werden mußte, so setzte sich das Bureau mit dem Wirklichen Geh. Regierungsrath vr. Krätzig im Cultusministerium in Verbindung, der seinerseits den Kaplan Theiner deputirte. Auch den französischen Gefangenen und Ver wundeten mußte Aufmerksamkeit zugcwendct werden. Für diese wurden reiche Büchergaben aus Basel, Lausanne, Genf und Tou louse bestimmt. Es sind bis jetzt außer 60—70000 kleinen französi schen Schriften 256105 Bände französischer Bücher an die Gefan genendepots und Lazarethe abgegeben worden." Vorschlag. — Es eristircn verschiedene Sammlungen deutscher Vaterlandslieder und in einer Menge von Broschüren ist unser po litisches Bekenntniß ausgesprochen. Könnten wir nicht ein Entsprechen des für die Franzosen thun, die selbst zu beschäftigt sind? Mit andern Worten, ließe sich nicht eine kleine französische Anthologie oder ein vromptunrium ssutontinrnm AsIIionrum beschaffen, welches die charakteristischen Ergüsse von französischer Seite von Be ginn des Krieges an umfaßte? Es wären zwei Abtheilungen zu machen, Poesien, unter denen einige nicht übel sind, (wie fls suio obauvin), und prosaische Aeußerungen, meist kurze Sätze, wie „8i vsris est vninon, knris sorg, riäionls" oder „Nous somwes iu- vinoiblss, enr norm nvous In Nnrsoillniss". Die Reihenfolge Würde eine chronologische sein und vor allem müßte die Zeit, die kurze Zeit, berücksichtigt werden, während deren den Franzosen noch keine Ursache gegeben war, an ihrem Erfolge zu zweifeln, weil später die Calembourgs fast aussterben. Einzelnes würde auch den Reden und Proclamationen politischer Männer, besonders l>ambelta's, zu entnehmen sein; Victor Hugo uicht zu vergessen. Das Unternehmen ist kein schwieriges, sobald die Quellen, d. h. die Serien von ein paar der ersten französischen Zeitungen (bes. des Figaro's) vorliegen. Es würde ein sehr patriotisches sein, da dieser ganz französische Text ohne Commentar mehr gegen unsere Feinde sagte, als wir in dicken Büchern sagen könnten, es würde ein wissenschaftliches, als Beitrag zu einer Völkerpsychologie, und wenn wir nicht irren, auch gar kein schlechtes sein. L. 8. Die „Zukunft" berichtet: „Auf telegraphischen Befehl des Königs ist infolge der Befürwortung seitens des Hamburger Senats jetzt auch der vorletzte der Lötzener Gefangenen, Buchhändler Geib aus Hamburg, freigclaffen worden. Er ist auf Staatskosten im Waggon II. Classe in seine Heimath zurückgekehrt. Nun sitzt in Lötzen ganz allein noch der Buchdruckereibesitzer Sievers aus Braun schweig, in dessen Druckerei das vielbesprochene, aber bis jetzt noch nirgends zur Anklage gekommene Manifest der Braunschweiger So cialdemokraten gedruckt worden ist. Bis jetzt ist zu seinen Gunsten von braunschweigischer Seite noch keine Rcclamation erhoben worden." Zum Besten der zum Heere eingezogenen und im Felde verwundeten Markthelfer, Buchhandlungs boten und Expedienten erscheint im Verlage von H.J.Meidin- gcr in Berlin ein humoristisches Ncujahrsblatt, das die Stelle der sonst üblichen „Neujahrswünsche" unserer Boten vertreten soll; sich in Format und Anordnung den Berliner humoristischen Wochenblättern anschließend, wird die Verlagshandlung den Partie preis auf nur 2^/z Thaler für 100 Ercmplare normiren und den ganzen Ertrag zu dem oben angcdeutetcn Zweck verwenden. Zur Förderung der guten Sache werden alle Handlungen, die Neujahrs- Wünsche an ihre Boten verabreichen, hierauf aufmerksam gemacht, die betreffenden Boten werden gern ihren Brüdern im Felde dies kleine Opfer bringen und an Stelle der sonst meist gratis erhaltenen Neujahrswünsche diesmal U Ngr. für ein Blatt anwenden, das die kleine Auslage 5 und 6fach wieder einbringt. Personalnachrichten. Zu Wiederbesehung der Vacanzen bei der 4. Section des hiesi gen Sachverständigcnvcreins für literarische Erzeugnisse und Werke der Kunst sind am 15. d.Mts. die Herren Prof. vr. Over beck und Baudirector Zocher als ordentliche Mitglieder, und Herr vr. Mar Jordan als stellvertretendes Mitglied in Pflicht ge nommen worden. In Mannheim wurde am 4. December im engen Familien kreise ein seltenes Fest gefeiert. Die Buchhandlung Tob. Löffler wurde vor 100 Jahren gegründet und hat durch Thätigkeit und In telligenz ihrer ersten Leiter und deren Nachfolger sich ein weitver breitetes Ansehen erworben. Die Firma ist heute noch die gleiche, obgleich das Geschäft schon seit 6 Jahren durch Kauf in die Hände eines thätigcn Mannes, des Hrn. A. Weber, übergegangen ist, wsl- cher in dessen Fortführung und Erweiterung seinen Vorgängern We Ehre macht. (Bad. Landcsztg.)
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