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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1894
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- Deutsch
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dauernde Bedeutung beanspruchen dürfen. Wir rechnen hierzu nament lich etliche Publikationen aus dem Calwer Verlags-Verein, wie dessen Bibelkonkordanz, sein Handbuch der Bibelerklärung, seine biblischen und theologischen Handwörterbücher, Glauners Handbuch für den praktischen Kirchendienst aus dem Verlage von W. Kohlhammer in Stuttgart und namentlich ein Bibelwerk von hervorragender Bedeutung, R. Pflei- derers Bilderbibel, die im Verlag des Süddeutschen Verlags-Institutes erscheint. Als eine Geschichte der religiösen Kunst aus allen Epochen derselben hat dieses Bibelwerk hier einen würdigen Platz gesunden, zugleich freilich auch die Frage nahe gelegt, warum in unserer pädagogischen Littcratur die Kunstgeschichte nur immer den höheren Lehranstalten und den oberen Klassen Vorbehalten bleibt Das Gebiet der Geschichte, das ähnlich wie dasjenige der -Religion - nur einen kleinen Raum aus der Ausstellung einnahm und namentlich die für weitere Kreise bestimmten stanäarä vorko unserer historischen Litte- ratur vermissen ließ, zeigt außer Württemberg mit der Illustrierten Geschichte Württembergs aus dem Süddeutschen Verlags-Institut und dem vom Statistisch-Topographischen Bureau bei W. Kohlhammer heraus- gegebencn Werke über Württemberg, vielleicht auch noch der gleichfalls vom Süddeutschen Verlags-Institut publizierten Geschichte Bayerns von M. Schwann kaum ein Buch, das neben dem großdeutschen Moment auch noch dasjenige der engeren vaterländischen Geschichte einzuhalten suchte. Die Abteilung der deutschen Sprache zeigt mit alleiniger Aus nahme der als mustergiltig bekannten Cotta'schen Schulausgaben deutscher Klassiker, sowie der hierher gehörigen Nummern der Samm lung Göschen, der wir auch noch auf andern Gebieten begegnen, kaum eine Erscheinung, die daraus schließen ließe, daß man das Ge biet der deutschen Sprache in unseren niederen und höheren Lehr anstalten aus einem etwas anderen Gesichtspunkte, als demjenigen einer äußerlich schematischen und schablonenhaften Methode betrachtet. Schuld an diesem Eindruck mag unseres Erachtens allerdings der oben schon er wähnte Umstand tragen, daß gerade etliche hervorragende buchhändlerische Firmen fehlen, ein Mangel der. namentlich auch bei dem Kapitel der geographischen Lehrbücher unliebsam ins Auge fällt. Wäre nicht der Verlag von Robert Oppenheim in Berlin mit Neumayers Anleitung zur Beobachtung auf wissenschaftlichen Reisen, sowie dem Führer für For schungsreisende von Richthosen, Ferdinand Hirt-Breslau mit seinen Seydlttzschen Werken oder O. Salle-Braunschweig mit Ule's -Die Erde- vertreten, so müßte man auch hier die Abwesenheit aller umfangreicheren geographischen Werke mit Schmerzen vermissen. Weit erfreulicher in ihrem Gesamteindruck sind die Abteilungen -Natur wissenschaften» und -Mathematik-, unter denen namentlich das Kapitel der allgemeinen Naturgeschichte, der Zoologie und Botanik, eine hervor ragende Rolle spielen. Auch hier freilich vermissen wir manche angesehene Firma, deren Encyklopädieen aus diesen Gebieten doch gewiß hier eben sogut an ihrem Platz gewesen wären, wie H. Bechhold - Frankfurt mit seinem Handlexikon der Naturwissenschaften, F. Vieweg L Sohn-Braun- schweig mit Busemanns Naturwissenschaftlichen Volksbüchern, ihrer Naturwissenschaftlichen Rundschau, dem altbekannten und bewährten Buch der Natur von Schödler, NitzschkeStuttgart mit Sträßles Natur geschichte und Ferd. Hirt-Breslau mit seinen Schillingschen Lehrbüchern. Sehr schwach sind die Lehrbücher der Zoologie mit nur 8 Autoren vertreten, unter ihnen die trefflichen Werke von K. Lu aus dem Süddeutschen Verlags-Institut: Die Raubvögel Deutschlands das Buch der Schmetterlinge, der Schmetterlingszüchter und das Süß- waffer - Aquarium, sowie aus dem Berlage von I. F. Schreiber- Eßlingen Schuberts mustergiltige Naturgeschichte der drei Reiche, an deren Vervollkommnung die Verlagshandlung stets eifrig weiterarbeitet. Aus der Botanik ist namentlich der große anatomisch-physiologische Atlas der Botanik für Hoch- und Mittelschulen von Dodcl-Port und Carolina aus dem gleichen Verlag zu erwähnen, dessen Tafeln in der Größe von 69:90 em in feinstem Farbendruck ausgesührt sind. Das Süddeutsche Verlags-Institut ist auch hier mit Fünfstücks Naturgeschichte des Pflanzen reichs bestens vertreten, ebenso wie H. Wagner, M. Willkomm mit ihren populär-botanischen Werken, und namentlich H. Zippel mit den im Verlag von F. Vieweg L Sohn in Braunschweig erschienenen Werken über ausländische Kulturpflanzen, und Handels- und Nährpflanzen. Mineralogie, Physik und Chemie sind nur sehr enge bei einander, Haus hofer, Mineralbestimmung, Müller und Müller-Pouillets physikalische Lehrbücher, Wiedemann und Eberts Physikalisches Praktikum, Zängerles Grundriß der Chemie, sämtlich aus dem Verlag von F. Vieweg L Sohn- Braunschweig sind die hervorragendsten Erscheinungen darunter. Einen weit größeren Raum nimmt Abteilung VII, Mathematik, mit ihren Unterabteilungen ein, und es finden sich darunter Namen, die in der ganzen deutschen Lehrerwelt einen guten Klang haben. Die Rechen bücher von Guth (Bonz L Cie.-Stuttgarts, Heinze u. Hübner lF- Görlich- Breslau), Löser (Ackermann in Mannheim), Schönmann und Scheu (Bonz L Cie.) sind überall wohlbekannt. Einen breiten Raum nimmt in dieser Abteilung die Encyklopädie der gesamten mathematisch-technischen und exakten Naturwissenschaften von Kleyer, Verlag von Julius Maier in Stuttgart, ein. Es ist ein an Vollständigkeit unübertreffliches Werk, das bis jetzt vierundsünszig zum Teil mehrbändige Werke aus den verschiedensten Eimrndsechzigster Jahrganz. Gebieten umfaßt und namentlich auch in seiner gediegenen Ausstattung mustergiltig ist. Aus Abteilung VIII Stenographie, Schreiben, Zeichnen, möchten wir namentlich Böllens Vorlagenwerk für konstruktives Zeichnen und Herdtles Vorlagenwerk, (W. Nitzschke - Stuttgart), Dolmetschs Orna- mentenschatz (I. Hoffmann-Stuttgart), sowie H. Kolbs Kolorterschule und Vorbilder fürs Ornamentenzeichnen (F. Loewe-Stuttgart) und aus dem Gebiete des gewerblichen Zeichnens den Verlag von W. Nitzschke - Stutt gart mit seinen Werken von Glöckler, Halmhuber, Högg, Hölder und Kick hervorheben. Von der Littcratur des Handarbeitsunterrichts u. s. w. sei hier nur Kick mit seinen Stickerei-Arbeiten (W. Nitzschke - Stuttgart), Eugen Twietmeyer > Leipzig mit Steffahny's Slickereimuster und W. Spemann-Stuttgart mit seinen Stuhlmanschen Vorlagen erwähnt. Die Abteilung Gesang und Musik bietet unseres Erachtens nur insofern In teressantes, als mit etwaiger alleiniger Ausnahme der I. G. Coltaschen Buchhandlung in Stutgart, dieses und Württemberg überhaupt nur pärlich in der Musik-Litteratur vertreten ist. Auch die turnerische Litte- ratur (Abt. XI) ist hauptsächlich nur durch R. Lion in Hof mit seinen verschiedenartigen Publikationen vertreten, und die Abt. XIl, Obstbau, Bienenzucht, Landwirtschaft, die aus einer deutschen Lehrerversammlung einen breiten Raum hätte einnehmen dürfen, ist nur mit sechs kleineren Büchern vertreten. Aus der Hauptabteilung II -Lehrmittel- sind unter den die verschiedensten Gebiete umfassenden Wandtaseln und Bildwerken be sonders die Publikationen von E. Hölzel-Wien, Meinhold L Sühne- Dresden, I. F. Schreiber-Eßlingen, R. Oldenbourg-München zu nennen. Unter den Modellen nehmen I. Ehrhard L Cie.-Bensheim eine hervor ragende Stellung ein. und bei den Kartenwerken, Globen und Atlanten sind die Namen G. Lang-Leipzig, Jul. Maier-Stuttgart, Flemming- Glogau, Geogr. Institut-Weimar, E. Hölzel-Wien, Geogr. Institut I. Meier-Zürich, Dieir. Reimer-Berlin, G. D. Bädeker-Essen, Th. Fischer- Cassel u. a. mehr wohlbekannt. In den Anschauungsbildern zur Ge schichte und Geographie sind neben diesen namentlich auch F. Hirt in Breslau, I. F. Schreiber-Eßlingen, A. Müller-Fröbelhaus-Dresden und F. E. Wachsmuth in Leipzig zu erwähnen. Die Bilder zur Naturgeschichte weisen wiederum die gleichen Namen mit ihren zum Teil tadellosen Wandtafeln auf, und neu sind hier wohl nur Gerolds Wandtafeln für den naturgeschichtlichen Unterricht, die in 105 Nummern das ganze Gebiet der Naturgeschichte in mustergiltiger Darstellung umfassen. Ihm ebenbürtig steht namentlich I. F. Schreiber-Eßlingen mit seinen natur- geschichtlichen Bilderwerken und seinen Schubert'schen Wandtaseln land- wirtschastlich nützlicher und schädlicher Tiere da. Ein Bericht über den deutschen Buchhandel auf der Schul ausstellung in Stuttgart kann nicht schließen, ohne mit etlichen Worten auch der schon im Eingang erwähnten Jugendschriflen-Kommission und ihrer Thätigkeit, die für Süddeutschland ja nun auch in Stuttgart eine Centrale finden soll, zu gedenken. Wir bringen den Zwecken und Zielen des Vereins volles Verständnis entgegen; allein wir können dabei die Befürchtung nicht unterdrücken, daß die Jugendschriflcn-Litteratur, deren teilweise Mängel wir anerkennen, unter einseitig pädagogischer Censur des öflern eine ungerechte Beurteilung erfährt. Der Weg, den sie ver folgt, führt nicht in die Schule hinein, sondern aus ihr hinaus, und ein guter -Schulmeister- — wir nehmen das Wort in mittelalterlich-ehr würdigem Sinn — kann wohl auch ein guter Jugendschriftsteller, ein solcher aber muß nicht notwendigerweise auch ein guter Schulmeister sein. Wenn auf irgend einem geistigen Gebiet, so ist auf demjenigen der Littcratur die Zunstmäßigkeit zu verurteilen, eine freie Zeit und eine freie Jugend verlangt auch freie Bildung und die Möglichkeit ihrer un gehemmten Bethätigung. Es ist hier nicht der Ort und die Zeit, auf dieses Thema näher einzugehen — aber erwähnt durste wohl werden, was hierzu gesagt werden könnte. L. Tb. k. Vermischtes. In Oesterreich verboten. — Max Kegel's Socialdemokratisches Liederbuch. Fünfte verbesserte Auflage. Stuttgart 1893, Druck und Verlag von I. H. W. Dietz. O welche Lust, Soldat zu sein. München 1893, Verlag der Münchener Post, Eduard Schmidt. Druck von M. Ernst in München. Rosegger's Heimgarten. 7. Heft d. 18. Jahrgangs. (Wegen des Ar tikels: der Nichtwiderstrebende.) Warum ich nicht mehr Volksschullehrer bin. Ein Vortrag von Hermann Wolf. Dresden 1893, Druck von Schönfeld L Harnisch in Dresden. Handelsverkehr mit Spanien. — Die spanischen Zollämter haben Weisung erhalten, den Maximaltarif gegen deutsche Waren anzuwenden, die seit dem 21. Mai nach 12 Uhr nachts in Spanien eingetroffen sind. Nr. 25 des Reichsgesetzblattes vom 25. Mai d. I. veröffentlicht den erhöhten deuschewZolltarif für Waren, die aus Spanien und den spanischen überseeischen Besitzungen kommen. 448
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