Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940531
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189405319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18940531
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-31
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3312 128, 81. Mai 1894. Nichtamtlicher Teil. da. Dessen Ware sei heute so, morgen so bewertet; da gebe es allerhand Konjunkturen, es gehe da aus und ab. Das sei im Buchhandel nicht der Fall und solle nicht der Fall sein. Er frage weiter: Habe der Verleger nicht mit dem Sorti menter das gemeinsame Interesse, de» Ladenpreis aufrecht zu erhalten? Sei es denn dem Verleger wirklich ganz gleichgiltig, wenn er ein Buch zu einem bestimmten Preise hinausgegeben habe, ob dieser Preis eingehalten werde oder nicht? Könne es dem Verleger gleichgiltig sein, wenn das Publikum dem Sorti menter sage: Du bietest uns da ein Buch für 10 ^ an; aber wir kriegen es wo anders zu 5 ^? Das seien Aeußerungen, die der Sortimenter schon oft habe hören müssen. Man sei in Hamburg-Altona und im Gebiete des Kreises Norden durchaus überzeugt, und habe dafür Beweise, daß man auch beim Verlage Unterstützung finden werde. Man wolle aber, um jede unnötige Schärfe, jedes übereilte Handeln zu ver meiden, nicht auf eigene Faust Vorgehen; man sei auch absichtlich nicht an den Börscnverein in dieser Sache herangetreten, weil man wohl einsehe, daß dieser hier nicht zuständig sei. Man glaube aber, daß der Verband der Kreis- und Ortsvereine ganz die geeignete Stelle für diese Beschwerden sei, und daß, was allenfalls zur Abhilfe in dieser Richtung geschehen könne, sehr wohl von dieser Stelle aus angeregt und geleitet werden könne. In diesem Sinne möchte er den Herrn Vorsitzenden bitten, die Diskussion über die Angelegenheit zu eröffnen. Vorsitzender: Er möchte zunächst den Herrn Vorredner fragen, ob er die Absicht habe, seiiien sehr dankenswerten und klaren Darlegungen irgend welche bestimmte Anträge oder Vor schläge für den Verbandsvorstand oder die Versammlung anzu schließen. Herr Seippel-Hamburg: Man habe sich gestern in einer vertraulichen Besprechung über diese Frage geeinigt. Die dort versammelt gewesenen Herren seien einstimmig der Ansicht gewesen, daß irgend etwas geschehe» müsse, und hätten sich aus eine Resolution geeinigt, die er hiermit vortragen und der Ver sammlung zur Annahme empfehlen möchte. Sie laute: »Die am 20. Aprck 1894 im Buchhändlerhause zu Leipzig versammelten Sortimenter und Verleger halten das partielle Verramschen für eine schwere materielle und moralische Schädigung des ganzen Buchhandels und erblicken in der Selbsthilfe das wirksamste Mittel da> gegen. Um jedoch hierfür eine Centralstelle zu schassen, erklären sie sich damit einverstanden, daß der Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, da er als solcher kein Organ des Börsenvereins der Deutschen Buch händler ist, mit der Wahrnehmung dieser Interessen des Buchhandels als Nebenamt beauftragt werde.« Im Namen der Beteiligten an dieser Resolution wolle er diese Resolution der heutigen Versammlung als einen Antrag unterbreiten. Es würde sich also darum handeln, ob die Ab- geordneten-Versammlung sich dieser Resolution anschließe und, ohne Festlegnng bestimmter Direktiven, den Verbandsvorstand in dem ausgesührten Sinne beauftrage. Herr Benno Goeritz-Braunschweig: Namens des Ver bandes Hannover-Braunschweig habe er die Erklärung abzugeben, daß sich der Verband Hannover-Braunschweig voll und ganz den Ausführungen des Herrn Seippel anschließe und alles unter stützen werde, was dazu beitragen könne, das Ziel zu erreichen. Herr B. Hart mann-Elberfeld: Er freue sich von ganzem Herzen über die Ausführungen des Herrn Seippel und stehe persönlich, gleich seinen Kollegen im Rheinisch-Westfälischen Verein, vollständig aus dem Boden der Anschauungen seiner Kollegen von Hamburg-Altona und Kreis Norden. Um aber ganz offen zu sprechen, so müsse er bekennen, daß ihm einiges in der vor getragenen Resolution nicht ganz klar sei. Daß man eine Centralstelle für die Wahrnehmung der hier in Rede stehenden Interessen haben müsse, und daß diese Centralstelle im Verbands vorstand gesucht werde, halte er für vollkommen richtig. Aber bevor er sich über die Resolution als Ganzes aussprechen könne, möchte er doch einige Klarheit darüber haben, was sich die Herren unter der von ihnen vorgischlagenen »Selbsthilfe« dächten, in welcher Weise sie glaubten, daß der Verbandsvorstand Vor gehen sollte Er glaube, daß man sich selbst diese vollkommene Klarheit schuldig sei und daß man dem Verbandsvorstande keinen größeren Gefalle» werde »hun können, als ihm die Wege, die er zu dem bezeichneten Zwecke zu beschreiten habe, anzugeben. Herr Seippel-Hamburg: Er nehme keinen Anstand, sich hierüber offen auszusprechen. Mit der vorgeschlagenen Selbst hilfe wolle man nur das Recht für sich in Anspruch nehmen, das jeder habe, sei er Buchhändler oder nicht, das Recht der freien Entschließung, nach eigener Ueberzeugung zu lhun oder zu lassen, was ihm gut dünke. Hier nun wolle man dieses persönliche Recht auf einen größeren Kreis übertragen. Man möge nicht vergessen, daß man im deutschen Buchhandel eine Organisation besitze, um die man von anderen Berusszweigen vielfach beneidet werde, und, wie er glaube, mit vollem Recht. Seine Vereinsgenossen und er seien der Meinung, daß man diese Organisation benutzen müsse, um offenkundige Schäden zu bekämpfen. Die Selbsthilfe solle einfach darin bestehe», daß die Sortimenter den Verkehr mit denjenigen Verlegern ganz oder teilweise aufgäben, die nicht nach gesunden Geschäftsprinzipien arbeiten wollten. Man müsse eben zusammenstehen; dann würden sich die Mittelund Wege schon ergeben. Es könne unmöglich heute ge lingen, weder ihm, dem Redner, noch einem seiner Freunde, sofort genau bis auf den letzten Punkt zu sagen, was etwa zu geschehen habe. Aber im großen und ganzen unterliege es gar keinem Zweifel, daß das vereinigte Sortiment eine Macht besitze, die nur richtig angewendet werden müsse. Wenn der Verleger, der heute noch Ramschgeschäfte der bezeichneten Art betreibe, merke, daß man ihn an irgend einem anderen Punkte seiner Interessen treffen könne, so werde er sich selbst sagen müssen, daß er zu wählen habe, ob er das alte, solide Sortinient ganz abstoßen und nur noch mit dem modernen Antiquariat arbeiten wolle. Darum handele es sich. Herr Emil Strauß-Bonn: Er könne den Beschwerden des Hamburg-Altonaer Vereins und des Kreises Norden, die der heutigen Verhandlung zu Grunde lägen, nur beistimmen. Die Auswüchse, die an dem durchaus berechtigten und durch die Entwickelung des buchhändlerischen Geschäftes notwendig gewordenen Großantiquariat oder Restantiquiriat zu tage träten, müßten beseitigt werden; denn nicht das Großantiquariat an sich, wenn es in der richtigen Weise betrieben werde, schädige das Sortiment, sondern nur dessen Auswüchse. Die Mittel nun, die Herr Seippel vorgeschlagen habe, gingen, wenn er ihn recht verstanden habe, dahin, daß das Sortiment die jenigen Verleger, die ihre Artikel unter irgend einem Vorwände verschleuderten, boykottieren wollte. (Sehr richtig.) Das werde im einzelnen Falle helfen; gründlich beseitigen werde es das Hebel nicht. Im Rheinisch-Westfälischen Verein habe man sich schon vor sechs Jahren über eine Ordnung geeinigt, nach der das Rest geschäft zu betreiben sei. Diese Ordnung sei auch den einzelnen Kreisvereinen zugestellt worden; aber, soviel er wisse, habe sich bisher keiner der anderen Kreisvereine veranlaßt gesehen, diese Ordnung bei sich einzuführen (Widerspruch. Zuruf: Kreis Norde», Hannover-Braunschweig!) Ihm scheine der richtigste und kon sequenteste Weg der zu sein, daß der gesamte Sortimentsbuch handel in allen Kreisen sich aus diese Ordnung des Restge- schästs vereinigte. Er sei überzeugt, daß dann auch der Börsen vereinsvorstand eine Genehmigung dieser Ordnung nicht mehr verweigern werde, was er dem Rheinisch-Westfälischen Vereine gegenüber bisher gethan habe. Verstoße dann jemand gegen diese Ordnung, die der Börsenverein anerkannt habe, so verfalle er eben dem Vereins-Ausschusse. Direkt gegen einzelne Verleger vorzugehen, halte er für gefährlich. Es bringe eine feindselige
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder