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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940528
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
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120, 28. Mat 1894. Nichtamtlicher Teil. 3237 dieses Postens im Betrage von 2500 ^ würde sich für 1894/95 eine Gesamteinnahme von 7552 ^ 14 H und somit, bei einer Gesamtausgabe von 3100 ein Ueberschuß von 4452 14 H ergeben. Es folgte die Besprechung der Tagesordnung der Börsen vereinshauptversammlung am bevorstehenden Sonntag Kantate, bei der die Punkte 1—4 (Geschäftsbericht, Rechenschaftsbericht, Voranschlag, Wahlen) keinen Anlaß zu Erörterungen boten und deren Punkt 5, die vorgeschlagenen Aenderungen und Erweiter ungen des Börsenblattes betreffend, daher zunächst zur Be sprechung kam. Herr von Zahn-Dresden: Er sei vom Börsenvereins- vorstande dem außerordentlichen Ausschüsse zugeteilt worden, dem die Prüfung der vom ständigen Börsenblattausschusse vor geschlagenen neuen Einrichtung des Börsenblattes anvertraut worden sei. Er habe den Auftrag dankbar angenommen und zwar unter dem Eindruck des ihm einmal von einem hochver dienten Leipziger Kollegen zugerusenen lateinischen Mahnwortes: Huieia non wovsre! In der Art und Weise, wie ihm damals dieses Wort entgegengerufen worden sei, hätte er es etwas wort reicher übersetzen können etwa in der Form: »Ihr unerträglichen Störenfriede, laßt doch alle Sachen, die gut sind und sich be währt haben, so wie sie sind, und bestrebt euch nicht immer, etwas neu machen zu wollen bei Dingen, die gut laufen!« Diese Mahnung habe damals großen Eindruck auf ihn gemacht, und er bekenne, daß er unter der vollen Nachwirkung dieses Eindruckes mit der Absicht in den außerordentlichen Ausschuß eingetreten sei, alles beim alten zu lassen. Aber das sei der Vorteil gemeinsamer Beratung, daß man auch die Gegengründe höre; er selber habe sich nie für unfehlbar gehalten und es nie als Schande betrachtet, seine Ansichten zu ändern. Heute nun stehe Redner vor der Versammlung als vollständig überzeugter Vertreter dessen, was der außerordentliche Ausschuß in langen und allerseits mit dem besten Willen gegenseitiger Verständigung geführten Verhandlungen beschlossen habe. Das Börsenblatt sei ein Bestandteil der Satzungen des Börsenvereins, bilde also ein »uoli ms tanxsrs«. Es könne sich demnach nicht um eine eigentliche Aenderung des Börsenblattes handeln, dessen Geheimhaltung in den Satzungen vorgeschrieben sei und darum bestehen bleiben müsse. Wolle man an die Oeffentlichkeit treten, so könne es sich vielmehr nur darum handeln, neben dem Börsenblatte ein neues Organ zu schaffen, das ohne die dem Börsenblatte auferlegte Beschränkung die Verbindung zwischen dem geistigen Leben unseres Volkes und dem Buchhandel pflege. Ein Blatt, dem diese Aufgabe gestellt wäre und das sie mit einigem Geschick und Glück löse, würde er für sehr vorteilhaft halten. Es sei oft beklagt worden, daß die Verhältnisse des Buchhandels in der Oeffentlichkeit nicht ver standen, daß sie einseitig und falsch beurteilt würden, und diese Klage sei gewiß berechtigt. Wenn nun der Börsenverein sich ein Organ schaffe, das er in freieren und reicheren Formen aus gestalte, als das beim Börsenblatt bisher möglich gewesen sei, und das die Aufgabe habe, die Vermittelung zwischen dem großen Publikum und dem Buchhandel anzubahnen und aufrecht zu er hallen, so werde das sicher von Vorteil sein. Die technische Ausführung werde es mit sich bringen, daß ein Teil dessen, was bisher im Börsenblatte stehe, in das neue Blatt herübergenommen werden müsse. Für dieses letztere habe der Ausschuß den sehr bescheidenen, aber durchaus zweckentsprechenden Titel »Nachrichten aus dem Buchhandel« gewählt. Da alle solche Aenderungen natürlich eines finanziellen Rückgrates bedürften, so sei beschlossen worden, mit diesem neuen Blatte ein buchgewcrbliches Anzeigeblatt zu verbinden. Dieser Gedanke habe jahrelang nahe genug gelegen; es sei wohl an der Zeit, daß der Börsenverein ihn endlich aufnehme und aus- führe. Eine andere finanzielle Stärkung für die immerhin mit einem gewissen Risiko verbundene Aenderung werde dadurch zu erlangen sein, daß man die äußerliche Beschränkung der Anzeigen, die gegenwärtig eine Spaltenbreite nicht überschreiten dürsten, aushebe und in Bezug aus die äußere Form der Inserate volle Freiheit gewähre. Redner bekenne, daß er in dieser Frage seine Ansichten habe ändern müssen. An der früheren Agitation im Dresdner Verein für den Spaltenzwang der Börsenblattanzeigen habe er sich seinerzeit lebhaft beteiligt, und nach seinem persön lichen Empfinden genüge die gegenwärtige Einrichtung durchaus; es habe sich aber herausgestellt, daß doch ein großes Reklame bedürfnis bestehe, und warum nun diesem, doch nicht aus der Welt zu schaffenden Bedürfnis Schranken auferlegt würden, warum der Börsenverein die ihm freiwillig entgegengebrachte, wahrscheinlich ziemlich bedeutende Erhöhung seiner Einnahmen nicht mitnehmen solle, das sei eigentlich nicht zu verstehen. Das Unglück werde nicht groß sein, wenn man die Spaltenfreiheit einführe, da nun doch einmal der dringende Wunsch danach be stehe. Jedenfalls seien die durch die jetzige Beschränkung ge schaffenen Verhältnisse auch nicht schön. Also gewähre man eben die'vielfach angefochtene Spaltenfreiheit. Im außerordent lichen Ausschuß sei diese Sache sehr ernstlich überlegt und ein gehend besprochen worden, und trotz ursprünglich vorhanden gewesener gegenteiliger Meinungen sei man schließlich einstimmig zu der Ansicht gekommen, daß die Gewährung der Formatfreiheit der Börsenblattanzeigen die oonäitio sms gna nou der gesamten Aenderungen sein müsse. Auch gegen den dem Börsenblatt beizugebenden Verlang zettelbogen sei er, der Redner, anfänglich eingenommen gewesen; er habe sich aber überzeugt, daß der Verlangzettelbogen den Be dürfnissen der Sortimenter dienen werde. Er empfehle diese Hinznfügung wie auch die anderen vorgeschlagenen Aenderungen zur Annahme in der Hauptversammlung. (Lebhaftes Bravo.) Herr Theodor Ackermann-München: Er habe nach den Ausführungen des Herrn von Zahn einen schweren Stand mit der Bekämpfung eines Teiles derselben, freue sich aber, dessen Anträge wenigstens zum Teil unterstützen zu können; denn auch er stimme einer Umgestaltung des Börsenblattes im Prinzips zu. Er würde sich vielleicht auch in eine versuchsweise Ein führung der Spaltenfreiheit im Börsenblatte schicken, wenn er nicht vermuten müßte, daß ein recht großer Teil der Börsen vereinsmitglieder nach wie vor gegen diese Freiheit der Anzeigenformate eingenommen wäre. Der Versuch sei übrigens ja schon vor acht Jahren gemacht worden; eine große Mehrheit in der Börsenvereinshauptversammlung habe sich damals gegen die Beibehaltung der Einrichtung ausgesprochen, und als einige Jahre darauf dieselbe Frage neuerdings zur Besprechung gekommen sei, sei der Antrag ebenfalls mit großer Mehrheit abgelehnt worden. Wenn der nun abermals erneute Antrag diesmal vielleicht auch durchgehen werde, so sei Redner doch überzeugt, daß man der Sache bald wieder müde werden würde, und daß auch die Rücksicht aus die vielleicht ge wachsenen Mehreinnahmen des Börsenvereins die Mißstimmung nicht würde beseitigen können, die sich alsbald wieder heraus bilden werde. Ja, wenn es sich gegenwärtig um eine finanzielle Notlage des Börsenvereins handeln würde, so wäre allenfalls ein Anlaß gegeben, zu diesem Aushilssmittel zu greifen. Von einer Notlage sei aber keine Rede, und die Mitteilungen des Aus schusses selbst benähmen jede Besorgnis, die etwa in dieser Richtung liegen könnte. Die ersten Mitteilungen des außer ordentlichen Ausschusses vom November v. I. sprächen es deutlich aus, daß die erwarteten Mehreinnahmen aus dem buchgewerblichen Anzeigeblatt alle Mehrkosten reichlich decken würden, ja, daß sie sogar imstande sein würden, die wünschens werte und gewiß ersprießliche Erweiterung, die man dem Nachrichtenblatt zugedacht habe, ebenfalls zu decken. Für diese Erweiterung würde seiner Ansicht nach eine sehr erhebliche Ver mehrung der Ausgaben notwendig werden, da sich natürlich auch eine weitere Heranziehung redaktioneller Kräfte nicht werde ver- 436*
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