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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1894
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- Deutsch
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120, 28. Mai 1894. Fertige Bücher. 3253 s22085j Zu Vortrag geeignet — nicht zu ver wechseln mit den vielen meist geringwertigen Dialektdichtungen. Nachdem das im Vorjahre in meinem Ver lage erschienene „Kräutl und Unkräutl" von Gg. Eberl überall eine so auhcrordcntlich günstige Ausnahme gefunden hat, kann ich heute das Erscheinen einer 2. Sammlung ebenso origineller Gedichte in oberbayrischer Mundart von Georg Eberl. Ukii KlSiiIl. (8°. 193 Seiten in illustr. Umschlag geh. 2 60 eleg. geb. 3 50 Z) ankündigen. Eberl ist ja nicht mit den vielen Nach ahmern Kobcll's und Stieler's zu verwechseln, seine Dichtungen sind originell, tiefempfunden und charakteristisch. Bei Vortrag in hiesigen Vereinen haben dieselben ungeheuren Beifall gefunden, einige Gedichte aus Kräutl und Unkräutl bilden treff lich komponiert die Perlen der humoristischen Gesangsvorträge im weitbekannten Regens burger Liederkranz und werden bei allen Ver anstaltungen stürmisch verlangt. Aus der großen Menge der günstigsten Besprechungen über Kräutl und Unkräutl teile eine Rezension der Allgem. Zeitung Beilage No. 181 mit. Nach einer Abhandlung über Dialektdichtungen und dem Bedauern über so viele 'geringwertige mundartliche Reimereien heißt es: Da freut es uns denn um so mehr, von dem vorliegenden Band Gedichte sagen zu können, daß jedes einzelne Lied aus dem Volke'selbst geschöpft ist und daß nichts vor handen ist, was man nicht in der That aus dem Munde der bayerischen Hochländer selbst vernommen haben könnte. Zu den Perlen ist der „Hoangascht" (Besuch) zu rechnen. ^ Köstlich und mit echtem Humor ist erzählt, wie der alte „Hallerveit", der während der Spätheuernte allein zu Hause blieb, Besuch von einem Nachbar bekommt, mit dem er während vieler Stunden kaum zwei Worte spricht, bis derselbe nach Hause geht. Als nun Veits Leute vom Felde kommen und ihn bedauernd fragen: „Hast Zeit lang g'habt?" da sagt er: „Na, i bi ja La'gwen nit alloa, der Mosergirgel is bei mir im Hoagascht g'wen a Stund a vier!" Nicht minder aus dem Leben gegriffen ist der „Bauernstolz", der das ganze protzige Wesen des reichen Bauern vortrefflich schildert. Ebenso richtig gezeichnet ist die Bäuerin im „Letzten Rath", welche schluchzend an der Bahre ihres toten Mannes steht und den Trostworten eines Nachbars lauscht, der meint, es sei ja genug geschluchzt, sie müsse für ihre kleinen Kinder am Leben bleiben und nach einem halben Jahr solle sie sich um einen anderen umschauen, und weist aus den „Ändert von der Schmied'n" hin, worauf die trauernde Witwe weinend sagt: „Wia's der Herrgott lenkt! An Ander! Hab i a scho denkt." Ganz köstlich ist „Aufzwickt", das die Sticheleien der Burschen unter einander, wie es bei den Gebirgsleuten herkömmlich ist, in witziger Weise zum besten giebt. Aber auch „Die Reue", „Aus der Schule", „Zufrieden", „Der Dorf poet" und viele andere verdienen hervorge hoben zu werden re. rc. re. Wir können die Empsehlungswortc, welche vr. Zettel dem Buche Eberls in der Einleitung mitgiebt, nur vollkommen unterschreiben: „Wir haben in dem Verfasser der vorliegenden Dialektgedichtsammlung einen Poeten zu be grüßen, der, mit einem starken Talent für Ersoffen der Volksnatur begabt, in unserm Boden wurzelt und an unserm Land und Volk, an unsrer Art und unserm Wesen mit ganzer Seele hängt Eine oft übersprudelnde Laune charakterisiert die meisten dieser Gedichte, die aber gleichwohl in ihrer großen Mehrzahl zugleich von einem warmen und tiefsinnigen Gemüt zeugen und ja nicht mit so vielen geringwertigen mundartlichen Versen und Reimereien verwechselt werden dürfen." Karl Werner. Der deutsche Hausschatz 1893 Nr. 38 schreibt: Ein reizender Humor, der in schalkhaften Wen dungen und launigen Geschichtenzum Durchbruch kommt, fesselt den Leser, und die Zeichnung bäuerlicher Charaktere zeigt in packender Weise, daß der Dichter die Leute von Grund aus kennt, die er dem Leser vorführt. Dazu kommt die anmutige Form der Gedichte, der vollendet schöne Versbau rc. — kurz, es ist ein Buch, das man mit wahrem Genuß liest und wieder liest. — In ähnlich günstiger Weise sprechen sich Baherland lSSZ Nr. 20, Tourist 1893 Nr. 10, Berl. Tageblatt, Münchner Neuste Nachrichten, Augsb. Abendzeitung und viele andere ange sehene Blätter aus. Die neue zweite Sammlung übertrifft nach dem Urteile Sachverständiger, welche schon davon Einsicht genommen, noch die erste. Für Ankündigungen und Besprechungen wird bestens gesorgt werden. Bezugsbedingungen für beide Sammlungen: Geheftet s 2 60 H vrd., 1 95 H no., 1 ^ 75 A bar. Eleg. geb. 3 50 H ord., 2 60 H no., 2 „-6 35 H bar. Ein Probeexemplar 1 ^ 50 H geh., 2 ^ 10 H geb.; je ein Exemplar der beiden Sammlungen zusammen 2 80 H geheftet, 4 ^ gebunden bar. Bitte um gef. Verwendung und Bestellung. Regensburg, 24. Mai 1894. Herm. Bauhof. Nur einmal hier angezeigt. l224wj Ltckstein: I.D LMM-Islilis. 6sb. 1 kslix Dulm schreibt hierüber an den Verkasser: „Herrlichen, warmen Dank kür die gütige Oabs der ganr ausgsreichnet sobönon, vollendeten Iledertraxungen! vL8 lüut lÜllSQ IN vkutscd- Isiiä Keiner naeü!" Dresden, 24. Llai 1894. tlsrl Lvtseuer. Line 8lMl-kIiiI08oMk! s22078j Loebsn erschien: kdilmMe äer keliMiiß durch ÜL8 I-6MV IMIvI. Lsiiräß'ö riir källüßoK <j«8 MnelisiiMdlsedt» VOQ vr. Bruno Milo. — Ltwa 400 Leiten Dsrikon-Rormat. — — Llsganteste Ausstattung. — kreis elexant §ekvttvt 5 orä., 3 75 H netto, 3 50 H dar unä 11/10 Lrewplars. llooüelex. Aedunäsu 6 ^ 50 H orä., 4 60 H bar unä 11/10 Liswplars. * Inbalt: 1. Idealismus 2. Lein 2isl (: Der kreis Vernunktmenscb). 3. Das rsino Llittei. 4. Individuelle Wertung- 5. Das schwort oäsr physische lisrrsebL.lt. 6. Oie Rute ocker pädagogische Vergewaltigung. 7. Absolute Oewaltlosigkoit. 8. Religiöse Rvecdtscbakt. 9. Oer 6ewaltstaat. 10. Oie autoritäre ückorai. 11. karteiborrscbakt. 12. Rokreiung. tkiie grossen Territorien des ge- ssilsodaktliobsv Osbons werden äurok dieses Werk eigenartig delsnektet, kritisiert und mit einer Rolle neuer Ideen bersiebsrt. Oaber ist es geeignet, 4uksebeu ru waeboo bei koiitikern, Soriologeo, dlatiovalöko- nomoo, kbilosopboo, Theologen, käda- gogen, Ltbiksrn, Juristen und ^srrtsv, keiner überhaupt bei allen, dis (okns gerade Raeblsnts ru sein) sieb interessieren kür dis soriaie krage, kür Ltaat und Lirebe, Voikswirtscbaktund karte itroids n, lu- gsvdorriobllng und Volksbildung. Line ganre IVeltanschannog, das Bild einer krelen Kesellscbakt, leuektet hervor aus der »kbilosophis der klekrsiung", nicht jedoch mit den kbantasie-karbsn des Uto pisten gemalt, sondern wissensukaitiiok ent wickelt uud in organischen Zusammenhang gebracht mit der gegenwärtigen IVeit. Rerlill w. sii. kisoker v«rl»x.
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