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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1894
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- Deutsch
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3242 Nichtamtlicher Teil. 120, 28. Mai 1894 Idealismus. Und auch die Gegenwart zählt unter den Tausenden seiner Vertreter so viele Namen treuer Christen, fester, deutscher Charaktere, die dafür eintreten, daß ihr Beruf jenen eigentümlichen Platz zwischen Idealismus und Realismus einnimmt, indem sie ihre geschäftliche Thätigkeit und Kraft in den Dienst der höchsten Güter stellen.« 2. Während diese alten Firmen nach buchhändlerischen Grund sätzen geführt werden, sind in den letzten Jahren eine größere Anzahl christlicher Schriftenniederlagen säst nur mit Sortiments betrieb pilzartig emporgeschossen, die den guten Absichten einzelner Pfarrer oder den Verbänden solcher in Diözesen, Synoden oder Provinzen ihr Dasein verdanken, aber vielfach der finanziellen Grundlage wie der buchhändlerischen tüchtigen Führung ermangeln und der guten Sache durch ein unrühm liches Ende mehr zu schaden als zu nützen drohen. 3. Der Schaden ist ein doppelter. Erstens wird durch derartige Konkurrenz gegen bestehende Buchhandlungen, die schon lange christliche Litteratur verbreitet haben, Bitterkeit erweckt; sodann bringt unpünktliche Zahlung seitens sogenannter evangelischer Buchhandlungen die Sache, die sie vertreten wollen, in Miß kredit, während bis vor wenigen Jahren alle bekannten christ lichen Vereinsbuchhandlungen als gute Zahler anerkannt waren. Von Sch. z. B. wird geklagt, daß durch die forsche Propaganda einiger Geistlicher für ihren Schriftenverein das Beichtverhältnis zu Gemeindegliedern gestört worden sei. 4. Hiernach erhebt sich die Frage, ob diese meist von Theologen gegründeten und vielfach von Nichtbuchhändlern geführten Vereine einen Beruf haben zum Ausüben des Buchhandels. Wenn man erwägt, wie hoch Luther den irdischen Lebens berus gegenüber von selbsterwählten guten Werken stellt, so ist diese Frage nicht von Vornhein zu bejahen. Vielmehr wird man zugeben, daß das Wohlmeinen zur Schriftenverbreitung noch nicht genügt, und daß zu dieser ein Berus gehört, so gut wie zum Predigtamt. Dem berechtigten Wunsche, an der Ver breitung guter Bücher mitzuwirken, kann statt durch Gründung endloser Neuschöpfunge» besser durch Unterstützung schon be stehender christlicher Buchhandlungen, durch Empfehlung guter Kolporteure, durch Mithilfe bei der Kolportage christlicher Schriften gedient werden. In der Rechnungsablage eines Vereins findet sich ein kleiner Gewinn herausgerechnet, aber der Gehalt des betreffenden Geschäftsführers ist nicht in die Ausgaben eingesetzt, sondern wird aus den Mitgliederbeiträgen ge deckt, eine Art von Buchung, wodurch der wahre Stand des Geschäfts unrichtig dargestellt wird. 5. Manche Schristenniederlagen werden seitens der Vereine später hin an den buchhändlerischen Geschäftsführer verkauft. In allen Fällen, wo eine Schriftenniederlage oder evangelische Buch handlung nicht mehr einem Vereine angehört, sondern Eigen- tum eines Buchhändlers geworden ist, sollte dies dem Buch handel gegenüber durch Cirkular oder Eintrag im Adreßbuche klar und deutlich kundgegeben werden; ja es ist zu wünschen, daß Vereine beim Verkauf ihrer Schristenniederlagen eine Aeuderung der Firma, die ja thatsächlich nicht mehr Vereins sache ist, zur Bedingung machen. Eine Konkurrenz ist ungehörig, wenn solche Firmen fortbestehen, die einem kirchlichen Zweck gedient haben, nun aber, in Privatbesitz übergegangen, zum Erwerbszweig eines Einzelnen geworden sind. Beleg: Die Schriftenniederlage Franlfurt a. M., ursprünglich von edlen Männern im Dienst der innern Mission gegründet, dann von einem opferwilligen Fabri kanten übernommen, später, nach Ausscheidung des Ver lags, an einen Buchhändler leider mit der Firma ver kauft, der diese in einen schmählichen Bankrott ver wickelte. Aehnlicher Fall in Brandenburg. 6. Demnach sollten an Orten, wo Buchhändler sich für gute Litteratur schon energisch bemühen, Schristenniederlagen nicht neu gegründet und Konkurrenz gegen den bestehenden beruf mäßigen Buchhandel möglichst vermieden werden. Am »Zuviel« krankt die ganze Litteratur, am »Zuviel« leider auch die moderne christliche Schriftenverbreitung, die vielfach gemacht, nicht gewachsen ist. Indem wir diese Grundsätze allen beteiligten Vereinen nnd Personen zur Erwägung dringend empfehlen, erlauben wir uns besonders an die Herren Pfarrer folgende Bitten zu richten: 1. Bei Gründung von christlichen Schristenniederlagen sich nur dann beteiligen zu wollen, wenn die drei Forderungen: nachgewiesenes Bedürfnis, finanziell gesicherte Grundlage und erfahrene buchhändlerische Geschäftsführung, erfüllt sind, auch die schon be stehenden Vereine auf diese Forderungen hin zu prüfen. 2. Zur Durchsicht der jährlichen Rechnungsablage einen geschäftskundigen Buchhändler oder Kaufmann bei zuziehen. 3. Bei Uebergabe einer Schristenniederlage 'N einen Geschäftsführer oder sonstigen Privatmann die Aen- derung der Firma zur Bedingung zu machen. Hochachtungsvoll Namens des Vereins von Verlegern christlicher Litteratur Der Vorstand: Paul Kober-Gobat (i. F.: Jaeger L Kober, C. F. Spittlers Nachf.). Rud. Reich, vormals C. Detloffs Buchhandlung. K. I. Müller. Joh. Mohn (i. F.: C. Bertelsmann). D. Gundert. Vermischtes. Ausstellung.— Eine Correggio-AuSstellung wird inParma, wo Antonio Allegri da Correggio wirkte und seine Meisterwerke schuf, zum Andenken an den vierhundertjährigen Geburtstag des großen Malers für den Juni d I. vorbereitet. Es sollen des Meisters Werke und jene seiner Schüler, wie Mazzola, Anselmi, Rodani, so weit es möglich ist, in Original oder doch in Originalkopieen vertreten sein. Um ein vollständiges Bild vom Leben und Wirken Correggios zu geben, werden alle Dokumente, Photographieen, Stiche, Bücher gesammelt und ausgestellt. Weltausstellung. — Eine internationale Ausstellung aus Tasmania für Industrie, Kunst und Wissenschaft soll in Hobart, der Hauptstadt der Insel, am 15. November dieses Jahres eröffnet werden nnd ungefähr sechs Monate dauern. Auch Buchhandel, Buchdruck und die verwandten Zweige sollen dabei weitgehende Berücksichtigung finden. Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an das Sekretariat der Ausstellung in Hobart oder an den Sekretär des Londoner Komitees unter der Adresse: Victoria Street 5, London 8V7. Neue Bücher, Zeitschriften, GelegenheitSschriften, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Ideologie. ttntig.-llataloA No. 138 clor Laobbanäluo^ 1>. ^uer iu vonanvörtk. KI. 8". 48 8. 1422 Uro. Allgemeines Bücherlexikon oder vollständiges alphabetisches Verzeichnis aller von 1700 bis Ende 1892 erschienenen Bücher, welche in Deutschland und in den durch Sprocke und Litteratur damit ver wandten Ländern gedruckt worden sind re. rc. Von Wilhelm Heinsius. 19. Band. 1889 bis Ende 1892. Hrsg, von Karl Bolhoevener. 15. Lsg. 4°. 2. Abt. S. 345—424. (Röhrtch- Schmidt.) Leipzig 1894, F. A. Brockhaus. Natnras vovitates. Liblioßiapbis neuer Lroobeivvoxso aller 1-äncker auk ckom 6ebiets äer NaturgeLckiebte uoä clsr exakten tViesen- oedakteo. Hsrausge^eben voo k. k'riecilänäer L 8obn ia Lsrlio. 16. llakrx. No. 9. dlai 1894. 8". 8. 217-240. No. 3280-3655. Libliotlisoa Lluoxarioa et luroiea (Libliottisea tiustriaoa et tlnn- xariea V). Ungarn u. Äebsnbürgso. ^ntig. - llatalo^ No. 43 (III. Lbtb.) von üilboker L kan sobburA in IVisn. 8". 8.161 —202. Nr. 3373-4328. Nistoirs oeolssiastigue, öeonoinis politigne, littäratnre. Lullstin No. 47 lllare-^vril 1894 äo 0. 1>. van Laoxsnbuxsov io ^msteräaw. 8". 8. 49—84. No. 953—1654.
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