Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940528
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189405282
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18940528
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-28
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8240 Nichtamtlicher Teil. 120, 28. Mai 1894. unter gleichzeitiger Annahme dieser und der anderen, vorher be sprochenen Sicherungsvorkehrung die Verantwortung für seine Anträge tragen könne. j Herr Carl Meißner - Elbing: Er halte es für seine Pflicht festzustellen, daß der Kreisverein Ost- und Westpreußischer Buchhändler den Wunsch nach Spalienfreiheit im Börsenblatte nicht teile. Die dortige Mehrheit sei vielmehr der Ansicht, daß die Uebersichtlichkeit dadurch leiden werde. Indessen sei hierüber seit Jahren so viel verhandelt worden, daß es fruchtlos sein würde, noch weiter darüber zu sprechen, und neue Argumente wohl überhaupt kaum angeführt werden könnten. Er könne sich aber nicht enthalten, den Herrn Vorredner zu fragen, woraus er schließe, daß eine völlige Freigebung der Anzeigenformate die von ihm erwartete erhebliche Mehreinnahme bringen würde, nach dem schon jetzt, wie er selber angeführt habe, die früher ge- handhabte Beschränkung seit längerer Zeit nicht mehr bestehe. Wenn die Einnahmen aus den Inseraten zurückgegangen seien, so glaube er nicht, daß nur allein durch eine größere Freiheit im Inserieren dem Uebel abgeholfen werden könne. Herr Justus Pape-Hamburg: Der Kreis Norden und der Verein Hamburg-Altonaer Buchhändler seien für die Jnse- ratenfreiheit und für das Nachrichtenblatt mit dem buchgewerb lichen Anzeiger, indem er letzteres als einen Versuch ausehe, der sich bewähren möge oder nicht. Einen persönlichen Wunsch möchte er dieser Bekundung noch hinzufügen, daß nämlich die Textvermehrung des Börsenblattes nicht außer acht gelassen werden möge. Nach seiner Auffassung sollten die Jahrgänge des Börsenblattes in ihrem redaktionellen Teile die Annalen des Buchhandels sein und alles bringen, was irgendwie für den Buchhandel Interesse habe. Das geschehe gegenwärtig in nicht genügendem Maße, wie er zugebe, aus Mangel an dem ent sprechenden Rauni und den genügenden Mitteln. In der Ange legenheit der^ Kolportage, die de» Buchhandel in den letzten Monaten so lebhaft beschäftigt habe, hätte keineswegs alles im Börsenblatte gestanden. Artikel, die in den »Grenzboten«, in der »Neuen Preußischen Zeitung«, in der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung«, in den »Deutsch-sozialen Blättern« gestanden hätten, seien im Börsenblatt nur kurz verzeichnet gewesen, während der volle Abdruck gewiß dankbare Leser gefunden haben würde. Er halte der artige kurze Hinweise nicht für ausreichend. Der Redakteur müsse auch den historischen Standpunkt sesthalten und an seinem Teile für die Nachkommen zu sorgen bemüht sein, damit diese, wenn sie einmal die Geschichte des Buchhandels unserer Tage schreiben wollten, eine Stelle wüßten, wo sie alles fänden, was für ihren Zweck zu wissen nötig sei, und nicht studierte Leute in allen möglichen Archiven und Zeitungsredaktionen herumzuschicken brauchten. Er bitte also, was auch sonst beschlossen werden möge, daß man diesen seinen persönlichen Wunsch nach redaktio neller Tezlvermehrung des Börsenblattes unterstützen und die dazu erforderlichen Mittel bewilligen möge. Der Redakteur müsse die volle Freiheit haben, nach eigenem besten Ermessen alles in das Börsenblatt aufzunehme», was ihm für den Buch handel Wert zu haben scheine, einerlei, ob der Inhalt angenehm berühre oder vielleicht hier oder dort Anstoß erregen könne. (Lebhaftes Bravo!) Herr Wilhelm Müller-Wien: Er müsse die Annahme des Herrn Voigtländer bestreiten, daß aus der Freigabe der Anzeigenformate so erhebliche Mehreinnahmen erwachsen würden, wie Herr Voigtländer erwarte. Er könne sich nicht vorstellen, daß eine Firma, die heute drei Spalten für ihre Anzeige brauche, künftig mehr als eine Seite zu derselben Anzeige ver wenden würde. Er glaube aber auch nicht, daß viele Verleger, die jetzt anderthalb oder zwei Spalten in Anspruch nähmen, künftig einen größeren Raum für ihre Anzeige vorschreiben würden. Ihm als Sortimenter könne diese Frage eigentlich gleichgiltig sein; aber nicht gleichgiltig sei ihm das Novum, daß künftig die tägliche Bibliographie des Börsenblattes, die doch lediglich für die Sortimenter geschaffen sei, nun der Oeffentlich- keit preisgegeben werden solle, wozu er als Sortimenter nicht das mindeste Bedürfnis fühle. Für den Sortimenter sei es nicht vorteilhaft, daß jeder Professor, Bibliothekar oder sonstige Bücher- Jnteressent die genaue Adresse des Verlegers einer Neuigkeit erfahre, zumal ja bekannt sei, wie bereitwillig die Verleger den direkten Bestellungen aus den Kreisen des Publikums entgegenzu kommen pflegten. Er sei daher entschieden gegen die Einrichtung eines sogenannten Nachrichtenblattes und verwerfe den Vorschlag durchaus. (Bravo!) Schriftführer des Börsenblattausschusses Herr B. Liebisch- Leipzig: An den Herrn Vorredner müsse er die Frage richten, ob er denn seinen Kunden nicht die Hinrichs'sche Wochen bibliographie in die Hände gebe, in der doch bei jedem Buche der Verleger angegeben sei; ferner, ob er denn niemals die ver schiedenen Verzeichnisse an seine Kunden versandt habe, deren es gegenwärtig so viele gebe und bei denen allen ebenfalls der Verleger der Bücher bemerkt sei. Das Publikum, das hier in Frage komme, lege gerade Wert auf den Namen des Verlegers und schließe zum Teil von diesem auf den Wert des Buches. Wenn die Besorgnis des Herrn Vorredners begründet wäre, so würde er auch die Neuigkeiten, die er vertreibe, folgerichtig so zurichten müssen, daß die aufgedruckte Verlagsfirma nicht gelesen werden könnte. Er glaube, daß Herr Müller in diesem Punkte zu schwarz sehe. Es sei doch auch ein alter Gebrauch, daß die Verleger ihre Neuigkeiten selbst in den Zeitungen anzeigten mit ihrer Unterschrift und der Eingangsformel; »In meinem Ver lage ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen.« Damit sei die Gewähr geboten, die die Interessen des Sorti ments vollauf wahre. Herr Wilhelm Müller-Wien verwahrte sich gegen diese Auslegung seiner Worte durch den Vorredner, die schon deshalb unzutreffend sei, da er ja selbst einen Novitätenanzeiger (Lechner's Mittheilungen) mit großen Opfern auf eigene Kosten drucke und an seine Kunden versende. Es tönne nur die Preisgebung des Novitätenanzeigers und des Inseratenteiles in seiner jetzigen Form, die doch bisher als Geheimnis des Buchhandels betrachtet sei, nicht billigen. In der hierauf folgenden Beratung über die Zweckmäßig keit eines Antrages auf Ln bloe-Annahme der Anträge des Aus schusses, bemerkte der als Gast anwesende Erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr vr. Eduard Brockhaus, daß allerdings eine Abstimmung über die Gesamtheit der Ausschußanträge in der Hauptversammlung statt finden werde, daß vorher aber auch über die einzelnen Anträge selbst gesprochen und abgestimmt werden würde. Die Anträge verteilten sich auf vier Gruppen Ueber diese Gruppen und selbst über die Punkte innerhalb dieser Gruppen denke er jedenfalls im einzelnen abstimmen zu lassen. Sollte z. B. die Spalten freiheit des Börsenblattes angenommen werden, so würden die jenigen, die gegen diese sind, am Schluß gegen die gesamten Anträge zu stimmen haben; umgekehrt würden z. B. die Mit glieder des Börsenblattausschusses bei Ablehnung der Spalten- sreiheit nachher gegen ihre eigenen Anträge stimmen müssen. So glaube er, daß jeder Meinung die Möglichkeit gegeben sei, sich geltend zu machen. Herr Hartmann-Elberfcld hob hervor, daß diese Art der Abstimmung die Gefahr in sich berge, daß diejenigen Herren, die gegen die Spaltenfreiheit, wohl aber für die übrigen Anträge des Ausschusses seien, vollkommen leer ausgehen würden, weil bei der Ablehnung der Jnseratenfreiheit nach den Erklärungen des Ausschusses für eine weitere Abstimmung nichts mehr übrig bleiben werde. Er empfehle daher, daß jemand aus der Ver sammlung beauftragt werde, nachdem die Debatte eine Zeitlang gedauert habe, den Antrag aus Lu bloe-Annahme zu stellen. Bei der vorläufigen Abstimmung über eine Ln blov-An-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder