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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- Jahr1894
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8V, 9. April 1894. Nichtamtlicher Teil. 2165 früheren Geschäftsräume war, ist, nach einem Urteil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 4. November 1893, im Gebiete des preußischen Rechts diese Differenz dem berechneten objektiven Jahresertrage des enteigneten Grundstücks zuzuschlagen. Auch ist die Gewährung einer besonderen Entschädigung für die infolge der Enteignung notwendig gewordenen Geschäfts-Umzugs- und Einrichtungskosten prinzi piell nicht auszuschließen. Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896. — Der Reichskanzler hat an den Arbeits-Ausschuß der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896 das nachstehende Schreiben gerichtet: -Berlin, den 4. April 1894. -Euer Hochwohlgeboren erwidere ich auf das gefällige Schreiben vom 2. d. M. ergebenst, daß ich den vom Arbeitsausschuß der Gewerbe-Ausstellung 1896 eingenommenen Standpunkt voll kommen teile, namentlich insofern, als es auch mir richtig und zweckmäßig erscheint, das Unternehmen aus Berlin zu beschränken und den Erfolg nicht durch die Erweiterung zu einer deutsch-natio nalen Ausstellung in Frage zu stellen. In dieser Beschränkung war und ist, wie Euer Hochwohlgeboren mit Recht bemerken, meine Sympathie in der That dem Werke gewidmet, und ich habe gern eine Gelegenheit, die sich heut mir bot, benutzt, um mich in diesem Sinne dem Herrn Oberbürgermeister Zelle gegenüber aus zusprechen. Ich habe nicht unterlassen wollen, -Euer Hochwohl geboren hiervon in Kenntnis zu setzen. gez. Graf von Caprivi.- Jn Uebereinstimmung mit Vorstehendem wird der National-Zeitung aus dem Rathause berichtet: -In der Audienz, die der Oberbürgermeister Zelle in Gemeinschaft mit dem Präsidenten des Aeltesten-Kollegiums der Berliner Kaufmann schaft, Geh. Kommerzienrat Frentzel, beim Reichskanzler Grafen Caprivi hatte, äußerte der letztere seine lebhafte Zustimmung für eine Berliner Ausstellung, glaubte aber ebenso entschieden eine Beihilfe für eine deutsche Ausstellung ablehnen zu müssen. - Gerichtsverhandlung. Politische Bilderbogen (Glöß). — Ueber eine neuerliche Gerichtsverhandlung in Sachen der Glöß'schen -politischen Bilderbogen- wird dem Leipziger Tageblatt berichtet: Vor dem 2. Strafsenate des Reichsgerichts kam am 6. d. M. aber mals ein Prozeß gegen den Verlagsbuchhändler und Buchdruckerei besitzer Herrn Glöß in Dresden wegen Beleidigung des Reichskanzlers Grafen von Caprivi zur Verhandlung. Es handelte sich um den im Verlage des Angeklagten erschienenen -Politischen Bilderbogen Nr. 8- t-Jnden-ABC»). Durch einen Vers und das dazu gehörige Bild hatte sich Graf Caprivi beleidigt gefühlt, weShalb er gegen Verleger und Ver breiter Strafantrag gestellt hatte. Das Landgericht Berlin l sprach am 5. Januar elf Mitangeklagte Sortimentsbuchhändler frei, verurteilte jedoch den Verleger Glöß wegen Beleidigung zu SO ^ Geldstrase, er kannte dem Beleidigten die Publikationsbesugnis zu und ordnete die Un brauchbarmachung eines Teiles des Bilderbogens an.*) Gegen dieses Urteil hatten der Angeklagte und der Staatsanwalt Revision eingelegt. Der elftere rügte u. a. Beschränkung der Ver teidigung, sowie Nichtachtung der Einrede der Verjährung und die Un zuständigkeit des Berliner Gerichtes.**) Die Revision des Staatsanwaltes verwies darauf, daß gegen den Angeklagten nicht Thäterichast nach tz 185 des St.-G.-B., sondern nur ein Fahrlässigkeitsdelikt nach Z 21 des Preß- gesetzes festgestellt sei, also eine Verurteilung wegen Beleidigung nicht habe erfolgen können. Der Vertreter der Reichsanwaltschaft beantragte gemäß der Revision des Staatsanwalts, das Urteil auszuheben, den Angeklagten nur wegen eines Preßvergehens zu verurteilen und die Publikationsbesugnis sowie die Unbrauchbarmachung in Wegfall zu bringen, da diese Neben strafen nur gegen den Thäter erkannt werden können. Im übrigen wurde sowohl die Revision des Staatsanwalts als auch die des Ange klagten als unbegründet bezeichnet. Das Reichsgericht erkannte voll ständig im Einklänge mit dem Anträge des Reichsanwaltes aus die ent sprechende Abänderung des Urteils und verwarf im übrigen beide Revisionen. Akademische Lesehalle in Leipzig. — Ueber den in der -Akademischen Lesehalle- zu Leipzig ausgelegten Lesestoff berichtet man dem Leipziger Tageblatt: In den letzten Tagen ist das Verzeichnis der von der Aka demischen Lesehalle in Leipzig gegenwärtig gehaltenen Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Danach liegen dort gegenwärtig 144 poli tische Zeitungen aus, außerdem noch eine große Zahl polnischer, bulga rischer und serbischer Blätter, die in das Verzeichnis nicht ausgenommen sind. Auch für zahlreiche studentische Schriften und Unterhaltungsblätter ist gesorgt. Den Hauptbestand bilden die Zeitschriften für Wissenschaft und Kunst, deren jetzt allein 374 in der Akademischen Lesehalle ausliegen. *) Vgl. Börsenblatt 1894 Nr. 8 vom 11. Januar. **) Vgl. Börsenblatt 1884, Nr. 77 vom 5. April. Vertreten sind die Theologie mit 41, die Rechtskundc mit 30. StaatS- wissenschaften und Statistik mit 16, Medizin mit 38, Naturwissen schaften, Mathematik und Astronomie mit 54, Anthropologie, Bölker- und Erdkunde mit 17, allgemeine Zeit- und Akademieschristcn mit 53, Geschichte, Philologie, einschließlich Pädagogik mit 94, Philoiophie mit 11, Bibliotheken- und Schriftkunde, Kunst und Musik mit 20 Zeitschriften. Der Nachschlage-Apparat weist 55 Werke aus, an Broschüren stehen den Lesenden über 100 zur Verfügung. Als ordentliche Mitglieder können alle an der Universität ange- stellten und andere in Leipzig wohnhafte Personen, als außerordentliche nur Leipziger Studierende und zum Besuche der akademischen Vor lesungen Berechtigte ausgenommen werden. Außerdem kann der Vor stand zeitweilig sich in Leipzig aufhaltenden Personen auf die Dauer von drei Monaten giltige Karlen als zeitweiligen Mitgliedern ge währen. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte und Ausstellung in Wien. — Der -Allgemeinen Zeitung» wird aus Wien gemeldet: Die 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wird in der Zeit vom 24. bis 30. September in Wien tagen, wo sie bereits zweimal — 1832 und 1856 — ihre Wanderversammlung abgehalten hat. Die Vorarbeiten haben unter der Leitung der Geschäftsführer Hosrat Prof. vr. v. Kerner und Prof. Or. Exner bereits begonnen. Dem Geschäftskomitee gehören an: Regierungsrat Winternitz, Or. Adler, der die Redaktion des während der Versammlung erscheinenden Tage blattes übernommen hat, Buchhändler Deuticke, Advokat vr. von Gschmeidler, Redakteur vr. Pribyl, vr. Sternberg und Direktor Wittelshöfer. Für die mit der Versammlung verbundene Ausstellung wurde ein eigenes Komitee eingesetzt, an dessen Spitze Hosrat Brunner v. Wattenwyl steht. Internationaler Kongreß der Presse in Antwerpen 1894. — Zur Beratung über eine etwaige gemeinsame Beschickung des ersten internationalen Kongresses der Presse, der im Juli d. I. gelegentlich der großen Antwerpener Ausstellung daselbst stattsindet, hatten sich aus Ein ladung des Vorstandes der -Berliner Presse- Vertreter von Berliner Zeitungen und Schriftstellerkorporationen am 2. d. M. im -Leipziger Garten- zu Berlin versammelt, um ein provisorisches Agitations-Komitee einzusetzen, das sich behuss Bildung eines definitiven Nationalbureaus an die großen Schriftstellcrvereinigungen, an die Berliner und an alle großen Zeitungen des Deutschen Reichs wenden soll. Den Vorsitz in der Versammlung führte Kammergerichlsrat ErnstWichert. Dem neu gebildeten Agitations-Ausschuß gehören bisher an die Herren: Ches- Redakteur Karl Groddeck (Post), Chef-Redakteur Köbner (National- Zeitung), Ches-Redaktcur Vollrath (Volks-Zeitung), Gustav Dahms und Martin Hildebrandt. Illustriertes Handbuch der graphischen Künste. — Ueber das von Herrn Theodor Goebel redigierte -Illustrierte Handbuch der graphischen Künste-, dessen Plan wir vor einiger Zeit hier erörtert haben, liegen in einer Mitteilung des Verlegers, Herrn Felix Krals in Stuttgart, weitere Angaben vor. Danach ist die Liste der bis zum 27. März d.J. angemeldeten Teilnehmer eine sehr ansehnliche und weist aus allen Zweigen der Buchgewerbe hochbedeutende Firmen auf. Der wesentliche Teil deS Buches wird aus Proben der teilnehmenden Firmen bestehen, wozu Herr Goebel den erläuternden Text geben wird. Für folgende Arbeils- zweige sind Anmeldungen erfolgt: Autotypie, Zinkographie, Buchbinderei, Buchdruck, Farbenherstellung, Galvanoplastik, Gravierung, Holzschnitt, Karto graphie, Kupserdruck, Lichtdruck, Lithographie, Maschinenbau, Notendruck, Papiersabrikation, Photogravüre, Photolithographie, Schriftgießerei. Unter den Teilnehmern finden wir auch die Reichsdruckerei in Berlin, die kaiserlich russische Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere in St. Petersburg und die k. k. Hof- und Staalsdruckerei in Wien. Ausstellung des Papyrus Rainer. — In der seit einiger Zeit im Wiener Hosmuseum veranstalteten Ausstellung des Papyrus Rainer, über die wir vor kurzem hier berichtet haben, wurden in den letzten Tagen neu ausgestellt: eine griechische Papyrusrolle von 1,5 Meter Länge, enthaltend das erste Buch, Kapitel 2 bis 5, von Lenophons Ge schichtswerk -Hellenika- mit der Darstellung der Begebenheiten aus der letzten Zeit des peloponnesischen Krieges <409 bis 407 v. Chr.), ferner ein demotischer Hymnus an den Gott Soknapaios, versaßt und nieder geschrieben auf einer 1,8 Meter langen Rolle von einem seiner Priester kurz vor Christi Geburt, im 24. Jahre der Regierung des Kaisers AugustuS. Weltausstellung in Chicago. — Bei der Schlußabrechnung der Chicagoer Weltausstellung hat sich herausgestellt, daß ein Ueberschuß von 1100 000 S oder 4 ft, Millionen Mark zur Verteilung unter die Inhaber von 5 606 495 tz Aktien und 5 Mill. K Schuldscheinen vor handen ist, diese somit etwas über 10hg ihrer Anlage zurückerhallen werden. Die Gesamtkosten der Ausstellung betrugen 27ft, Mill. die Gesamteinnahmen 15 675 000 H. 290'
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