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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1881
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18810713
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düngen die Hauptländer der Erde zu einem große», gemeinsamen Ganzen verbindet, hat die Centren der politischen Macht, die Hauptstädte der Weltmächte auch zu Mittelpunkten des Weltver kehrs gemacht. Auch die Hauptstadt des immer mächtiger empvr- strebenden Deutschen Reichs fängt an, sich auf dem Gebiete des Welthandels und Weltverkehrs in immer höheren! Maße und mit stetig wachsendem Erfolge zu betheiligen. Berlin, dessen Handel vor kurzem noch kaum wagte, das Weltmeer zu überschreiten, rivalisirt bereits kühn mit den Hauptstädten London, New-Uork, Paris und sucht im Weltverkehr diejenige Macht zu gewinnen, die jenen Städten schon länger zu Theil geworden ist. In diesen Bestrebungen, welche den Weltstadtberus Berlins bestätigen, ist in jüngster Zeit ein neuer Schritt gethan. Vor einiger Zeit ist Berlin um eine im eigentlichsten Sinne des Wortes weltstädtische Ein richtung reicher geworden, welche durchaus aus privater Initiative hervorgcgaugen ist und die Aufmerksamkeit besonders der Geschäfts welt und desjenigen Theiles des Publicums verdient, welcher größere, namentlich überseeische Reisen — zu welchem Zwecke auch immer — unternimmt. In den Prachträumen des schönsten Privathauses der innern Stadt, mitten im Centrum des Verkehrs an der Friedrich- und Französischen Straßenecke gelegen, in dem von Kayser und v. Großheim erbauten Hotel der Lebensver sicherungs-Gesellschaft »Germania« hat die Speditionsfirma Brasch L Rothenstein ein »Centralbureau für den Weltverkehr« und ein damit verbundenes großes »Juformationsbureau« errichtet, welches allen Berlin auf der Durchreise besuchenden Fremden und den ge schäftlich interessirten Berlinern zur unentgeltlichen Verfügung steht und ihnen für den internationalen und überseeischen Verkehr nach allen Richtungen hin Auskunft ertheilt. London, Paris und New-Uork besitzen seit längerer Zeit Einrichtungen ähnlicher Art, ohne daß dieselben die hier ins Leben gerufene erreichen, sowohl was Umsang ihrer selbstgestellten Aufgaben anbetrifft, als nach der Form, in welcher die Lösung derselben erstrebt wird. In rich tiger Erkenntniß der Anforderungen, welche man an einen solchen Mittelpunkt des internationalen Verkehrs zu stellen berechtigt ist, haben die Unternehmer durch eine reiche Fülle von Einrichtungen es ermöglicht, jederzeit über den augenblicklichen Stand der Handels- und Verkehrsverhältnisse an den bedeutendsten Märkten des Weltverkehrs sichere Auskunst zu ertheilen und alle Nachrichten so rasch zu erhalten, wie cs mit Hilfe des Dampfes und des elektrischen Drahtes überhaupt thunlich ist. Den Stand der An- und Verkäufe auf den Handelsplätzen aller Erdtheile, sowie die Production und Consumtion der einzelnen Länder zu wissen, die aus- und absteigende Linie der Conjuncturen und den Austausch an Maaren und an Menschen mit den überseeischen Ländern mit aufmerksamem Auge zu erforschen und den Interessenten zu ver anschaulichen, ist die Ausgabe, welche sich das Centralbureau gestellt hat. Demgemäß hat man es hier mit einem Institut von wirklich internationaler Physiognomie zu thun, international nicht nur in dem beschränkten Sinne der Mehr- oder Vielsprachigkeit, sondern in dem umsaßendsten. Es sei uns vergönnt, die geneigten Leser in die Räume des Centralbureaus für den Weltverkehr einzuführen. Die schönen, Hellen und lustigen Räume machen auf den Ein tretenden den günstigsten Eindruck; die ganze äußere Einrichtung erinnert an die in solchen Dingen mustergültigen Amerikaner und Engländer. Das »Internationale« kennzeichnet sich schon hierin. Einen anderen, und Wohl den marguantesten Ausdruck findet es in den zur gleichfalls unentgeltlichen Benutzung ansgelegten (vor läufig) 204 Zeitungen. Selbstverständlich sind die hervorragend sten Blätter der europäischen Culturstaaten zur Stelle; neben ihnen findet man aber auch über 100 in überseeischen Ländern er-: scheinende Blätter, die man hier sonst nur in seltenen Ausnahme fällen zu Gesicht bekommt. Australien, Ostindien, Holländisch Indien, China, Japan, Persien, Aegypten, Tunis, die Capcolonie, Transvaal, der Oranje-Freistaat, die La Platastaaten, Chile und Peru senden ihre bemerkenswerthesten Journale. Die bequem und elegant eingerichteten Lesezimmer gewinnen dadurch ihre beson dere Bedeutung für den zufällig hier anwesenden Fremden, wie für den Einheimischen, der die von den politischen Tagesblättern natur gemäß nur kurz ertheilten Informationen über sernabliegende ! Dinge durch ausführlichere Darstellungen erläutert haben möchte. ! Weiter bieten die Lesezimmer: Adreßbücher aller größeren Plätze der Erde, telegraphische Affichen über den Abgang und die Ankunft von Dampfern an den wichtigsten Plätzen, Listen der mit den letzten überseeischen Dampfern abgegangenen und angekommeneu Cajüten- passagiere, Marktberichte der wichtigsten Plätze der Erde, Listen mit den neuesten Schiffsdaten, Pläne von überseeischen Dampfern, Landkarten u. s. w. Schiffsregister (wie Lloyds, Vcritas), Zolltarife und Handelsgesetzbücher fast aller Länder gestatten jede, die ein schlägigen Fragen betreffende Information Den Berliner Platz- und Vcrkchrsverhältnissen wird das Bureau sich besonders widmen: jede daraus bezügliche Auskunft wird unentgeltlich ertheilt. Ueberaus dankenswerthe Vortheile bietet das Bureau für den Ver kehr mit überseeischen Ländern. Die Billetabtheilung gibt Plätze aus von Berlin nach den betreffenden Hafenpliitzen und von den Hafenplätzen weiter, und zwar zu Originalpreisen der Bahnen und Dampserlinien; für einzelne Routen mit besonderer Vergünstigung. Cajüten, Betten, Table d'höte-Plätze auf den überseeischen Dampfern kann man bei dem Centralbureau in Berlin bestellen, welches die Pläne der betreffenden Dampfer vorlegt und nach Verständigung mit der betreffenden Dampserdirection es ermöglicht, daß der Reisende eine seinen individuellen Wünschen entsprechende Wahl bereits aus der Ferne treffen kann, che er seine Reise nach der See hafenstadt antritt. Ein Cursbureau ertheilt gratis Auskunft über jede Eisenbahnverbindung ans dem Kontinent, über alle Dampfer linien und sonstigen Verbindungen mit allen Theilen der Welt. Briefe und Telegramme für das reisende Publicum werden auf bewahrt und können zu jeder Stunde des Tages in Empfang ge nommen werden, ohne daß Kosten dadurch entstehen; auch die Nach oder Zurücksendung wird übernommen. Ein Register aller Fremden, welche Berlin besuchen, soll mit aller Vollständigkeit, soweit diese eben erzielbar ist, geführt werden. Eine Speditionsabtheilung übernimmt das an die Firma zu adressirende Gepäck. Diese zahlt die daraus ruhenden Frachten, erledigt eventuelle Zollformalitäten, lagert das Gut ein, sendet es auf Wunsch sofort weiter nach allen Theilen der Erde. Die Gebühren sind mäßig und fest. Eine Bank- casse soll alle seitens des reisenden Publicums an das Banksach zu stellenden Anforderungen erfüllen. Sie wird ausländische Geld sorten aller Länder einwcchseln, Accreditive einlösen bz. ertheilen, Werthsachen und Gelder gegen Depotscheine in Verwahrung nehmen. Daß Telephon- und Telegrapheneinrichtungen den Zwecken des Bureaus dienstbar gemacht sind, ist fast selbstverständlich. Dies in kurzen Umrissen die Einrichtungen und das Programm des Instituts, welches jetzt ins Leben getreten ist. Das reisende Publicum darf demselben in seinem eigenen Interesse eine glückliche Entwickelung wünschen/' Der Vorstand des „Allgemeinen Deutschen Schrift steller-Verbandes" hat in seiner letzten Gesammtsitzung zuLeip- zig den Beschluß gefaßt, das „Magazin für die Literatur des In- und Auslandes" (Herausgeber vr. Ed. Engel in Berlin, Verlag von W. Friedrich in Leipzig) zuin officiellen Organ des Verbandes zu machen; dieses neue Verhältniß soll schon vom 1. Ok tober 1881 ab in Kraft treten.
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