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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1894
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- Deutsch
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35, 12. Februar 1894. Sprechfaul.^ 905 Aus dem Antiquariat. — Die Bibliothek des verstorbenen Oberlandesgerichtspräsidenten De. Budde in Rostock ist in den Besitz des Antiquariats Volckmann L Jerosch dort übergegangen. Der Katalog befindet sich in Bearbeitung. bauer von Sr. Maj. König Ludwig II. der Titel eines k. Kom merzienrates allergnädigst verliehen. Nach langen Jahren müh samer Thätigkeit zog er sich Ende der achtziger Jahre in das Privatleben zurück und genoß der wohlverdienten Ruhe. Schweres Leiden suchte ihn in den letzten Monaten heim, bis ihn ein sanfter Tod davon erlöste. Er ruhe im Frieden!- Stuttgarter Buchhandlungsgehilsenverein. — Der Stritt garter Buchhandlungsgehilsenverein hatte sich am Abend des 31. Januai zur Faschingsseier in der Liederhalle recht vollzählig versammelt un> verhals damit auch in diesem Jahre dem alten -Ulk- zu seinem gute. Recht. Bald nach 8 Uhr war durch ältere und jüngere, sämtlich mit dei Narrenkappe geschmückte Festteilnehmer der Saal gefüllt, das mit guten Humor und schneidiger Reklame verfaßte und hübsch ausgestattete Programm in Aller Händen und konnte der mit dem Zeichen seiner Würd bekleidete Büttel unter harmonischem Geläute einer Kuhglocke den Begini des -Ganges durch Ulkheim« verkünden. Nach dem Vortrag einet närrischen Prologs durch den Vorsitzenden, Herrn Leverenz, wurde das Programm flott abgewickelt. Einzelne Leistungen besonders lobend hervorzuheben wäre nicht leicht; denn alles Gebotene entsprach den gehegten Erwartungen vollkommen und »klappte». Sowohl die von Mitgliedern verfaßten Lieder (Stimm- ritzen-Konkurrenz), wie -Ulk-Sonate» fanden beim allgemeinen Gesang großen Beifall und trugen zur Fröhlichkeit ebenso bei, wie die Borträge des -Salonkomikers Herrn Schnetzinski-, der Herren -Müller und Schulze aus Berlin» (übrigens sehr indiskrete Leute), des -Parterre- Gymnastikers Signore Piscatore- und des -Mr. Ernest Ellertz«, nicht minder auch die Herren Mitwirkenden an der »Ulkheimer freien Volks bühne-, aus deren naturalismusbedeutenden Brettern die Ritterschauerposse -Kunibert- zur Aufführung kam Zu den -Forschungen aus dem Gebiete der Logik-, programmgemäß die alleinige Domäne des »Mr. Ernest Ellertz-, lieferten weitere Beiträge Ehrenmitglieder, Mitglieder und Gäste (die Herren Galler, Leonhardt, Hofmeister und Nägele), die mit bekannter Beredsamkeit ebenso glänzende wie drastische Beweise ihrer bereits aus hochentwickeltem Stadium ange langten Studien zum Besten gaben. So blieb die Stimmung bis in die ersten Morgenstunden hinein eine vorzügliche, und wohl ein jeder schied aus dem heitern Kreise mit der Hoffnung, der die Schlußstrophe des Liedes des Vorstandsmitgliedes, Herrn Mügge, Ausdruck gegeben: -Und übers Jahr, und übers Jahr, da sehen wir uns wieder. - Bußtag. — Der erste diesjährige sächsische Bußtag fällt aus Mittwoch den 21. Februar. Personalnachrichteu. Gestorben: Am 5. Februar in Passau, neunundsechzig Jahre alt, der Buch händler Herr Kommerzienrat Mathias Waldbauer, der am 1. Januar 1849 mit Gustav Elsässer die Firma Elsässer L Waldbauer gründete, die seit 1869 M. Waldbauer'sche Buchhandlung lautet und Ende 1886 in anderen Besitz überging. Dem ehrenden Nachrufe eines Passauer Blattes entnehmen wir folgendes über seinen Lebensgang: Mathias Waldbauer hat im Laufe von mehr als 30 Jahren sein Verlagsgeschäft und seine Sortiments-Buchhandlung zu hoher Blüte gebracht und stand bei seinen Mitbürgern und in weitesten Kreisen in großem Ansehen. Die Bürger der Stadt Passau beriefen ihn in das Magistrats- und Gemeindekollegium, an der Spitze des letzteren stand er viele Jahre, verdienstvoll wirkend für die Stadt und ihre Interessen. Seine vielen Beziehungen zu der Handelswelt und sein reger Verkehr mit den Industriellen des Kreises waren Veranlassung, daß man ihn zum Vorstand der Handels- und Gewerbekammer von Niederbayern wählte, welche Stelle er gleichfalls viele Jahre lang mit Umsicht bekleidete. In den Jahren 1863 bis 1865 beries ihn das Vertrauen der Wähler zum Landtagsabgeordneten. Im Jahre 1880 wurde Herrn Wald- am 7. Februar, von einem Gehirnschlage in seinem fünfundvierzigsten Jahre vorzeitig hinweggenommen, Herr Emil Wasmuth, der am 15. Januar 1876 in das 1872 gegründete Geschäft seines Bruders Ernst Wasmuth in Berlin eingetretens war) und der Firma seitdem als Teilhaber angehört hat. ff Albert Dölter. — Dem am 29. Januar d. I. unerwartet ab geschiedenen Buchhändler Albert Dölter in Emmendingen widmet der von ihm gegründete und geleitete -Hochberger Bote- einen ehrenden Nachruf, dem wir das Folgende entnehmen: -Nne Trauerbotschaft durcheilt unsere Stadt: Albert Dölter, einer unserer besten Bürger, ist nicht mehr! Vormittags noch mit der Redaktion des -Hochberger Boten- beschäftigt, anscheinend noch ganz wohl und ausgeräumt, erlitt er gegen 12 Uhr einen Herzschlag, dem er kurz vor 5 Uhr, nachdem er wieder ganz zum Bewußtsein gekommen war, sanft und schmerzlos, ohne Kamps erlag. -Aus ganz kleinen Verhältnissen heraus, als Sohn eines Schreiner meisters hiesiger Stadt am 27. Mai 1837 geboren, arbeitete er sich durch eigene Kraft und mit seltener Energie zu der Stellung empor, aus der er gestern schied. Anfangs gesonnen, sich dem Staatsdienste zu widmen, besuchte der Verstorbene das Gymnasium zu Freiburg i. Br. In Müll heim wurde er demnächst Aktuar beim dortigen Bezirksamt. Durch seine außergewöhnliche Begabung, verbunden mit dem Streben, auch andere teilnehmen zu lassen an den Früchten seines Könnens und Wissens, war ihm der Wirkungskreis bald zu eng. er trat aus dem Staatsdienste aus, siedelte nach seiner Vaterstadt Emmendingen über und gründete da im Jahre 1868 den -Hochberger Boten-, dessen gestrige Nummer noch seiner Feder entstammte. Wenige Jahre später erwarb Dölter die Buchdruckerei Philipp, und von da an datierte der Aufschwung seines Geschäftes. Mit nimmer ermüdender Rast, mit einer ganz seltenen Zähigkeit, mit einem nachahmenswerten Fleiß betrieb der Entschlafene alle Zweige der Druckerei und des Buchhandels, und manches herrliche Werk der Neuzeit batte die Stätte seines Werdens in den Druck- und Setzerräumen der Verlags handlung von A. Dölter. -Wie er der stetigen Fortentwickelung seines Geschäftes jene Sorg falt widmete, die zum ersprießlichen Gedeihen eines großen Werkes un erläßlich ist, so verfolgte er auch die Geschicke seiner Vaterstadt Emmen dingen mit ungewöhnlichem Interesse. Manche Neuerung, manche treff liche Einrichtung verdanken wir seiner Anregung Seine Verdienste um die Entwickelung der Verhältnisse der hiesigen Stadt fanden denn auch bald nach seiner Uebersiedelung hierher eine äußere Anerkennung und Ehrung, indem ihm das Amt eines Gemeinderats übertragen wurde, das er von 1870 bis 1877 mit großer Gewissenhaftigkeit ausfüllle. In allen Vereinen der Stadt war er zeitweise beratendes Vorstandsmitglied, dem Bürgerausschuß gehörte er bis zur Stunde seines Todes als Mit glied an, der Volksbank als Beirat, dem landwirtschaftlichen Verein als Kassierer, dem Sterbe-Kassen-Berein als Präsident.« , -Aber nicht nur dem engeren Heiinatkreise gehörte seine Krast, auch dem weiteren Vaterlande leistete er durch Wort und Schrift schätzenswerte Dienste. Als Politiker gehörte er der nationalliberalen Partei an, und in dieser hatte seine Stimme überall Gewicht, nicht nur in der Stadl und im Bezirk, sondern auch in den großen Parteiverjammlungen des Landes. Ueberall wird die Kunde seines Heimgangs mit Schmerz und Trauer vernommen; eine nicht leicht aussüllbare Lücke wird er hinter lassen in seinem Geschäfte, in der Stadt, im Bezirk, im Lande. Daß aber auch die Familie des zu früh Verblichenen in dessen Heimgange einen unersetzlichen Verlust zu beklagen hat, das fühlen alle, die ihm näher standen; denn er war ein treuer, lieber Gatte, ein streng-gerechter Vater der Seinen. Nicht minder war er seinen Freunden ein auf richtiger Freund von warmer Hingabe, ein uneigennütziger Ratgeber, ein Mann ohne Falsch und List, ein wahrer deutscher Mann, ein Ehren mann vom Scheitel bis zur Sohle.- T. Hueber in Mülaga. (Vgl. Börsenblatt Nr. 8. 11. 14. 17. 23. 29.) Auch an die Unterzeichnete Firma gelangte im vorigen Monat von T. Hueber eine Bestellung gleichen Inhalts, wie solche in letzter Zeit verschiedentlich im Börsenblatt veröffentlicht worden sind. Der Auftrag wurde auch, weil der Brief einen durchaus vertrauenerweckenden Eindruck machte, ausgeführt. Die umgehend in Aussicht gestellte Zahlung blieb indes aus. Als darauf die Veröffentlichungen vieler gleichlautenden Bestellungen im Börsenblatt erfolgt waren, wandten wir uns in der Annahme, daß Einundsechzigster Jahrgang. ein Schwindel vorliege, unter Beifügung des Bestellbriefes an das kaiserlich deutsche Konsulat in Malaga mit der Bitte um Auskunft über die Per sönlichkeit des T. Hueber. Daraufhin ist uns heute vom Konsulat der Bescheid zugegangen, daß der Genannte in einem dortigen Handelsbause Kommis sei und nian wegen der fraglichen Ange legenheit Rücksprache mit ihm genommen habe. Er habe injolge dessen sosortige Rücksendung des von uns erhaltene» Buches versprochen. Fast gleichzeitig kam aber auch ein Brief des T. Hueber an, der den Betrag unsrer Faktur enthielt. Er giebt in dem Schreiben seiner Entrüstung über unser Vorgehen gegen ihn Ausdruck und meint, daß wir es nicht nötig gehabt hätten, das Konsulat deswegen anzurusen, da 122
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