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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1894
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- Erscheinungsdatum
- 08.02.1894
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- Deutsch
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820 Nichtamtlicher Teil. 32, 8. Februar 1894. prächtiges Glasgemälde ausgesührt, das jetzt im königlichen Kunst gewerbemuseum in Berlin ausgestellt ist. Je seltener die modernen Glasgemälde einen ernsten künstlerischen Vergleich mit den Glasmalereien des Mittelalters und der Renaissance aushalten, desto mehr verdient eine so ansprechende Arbeit wie diese Beachtung. In den Farben des Bildes liegt Kraft und Tiese. Die vollendete Harmonie der Wirkung, welche die guten alten Glasmalereien auszeichnet, wird bei neuen Glas gemälden überhaupt nur schwer zu erreichen sein. Wie bei den meisten künstlerischen Erzeugnissen, so bringt auch in diesem Falle erst das Alter, das die Härten des Kolorits durch die Oxhdschichten der Jahrhunderte ausgleicht, die rechte Harmonie der Wirkung hervor. Auf dem neuen Gemälde ist die älteste Druckerei in dem Bezirke der Westminster-Abtei dargestellt, in der König Eduard IV. von England mit seiner Gemahlin und dem Gefolge seines Hofes zum Besuch erscheint, um die ersten Ab drücke des Buches -Tbs ciiotss auck sLxivA8 ok tbs xbilosopbsrs» zu besichtigen. Diese Druckerei war die Werkstätte William Caxtons, der im Jahre 1477 das erste Buch im Bezirke der Westminster-Abtei gedruckt hat. Die ganze Scene ist im Gegensatz zu den Glasmalereien des Mittelalters perspektivisch, wie ein Gemälde, dargestellt. Die Figuren erscheinen hintereinander, während dle Glasmaler des Mittel alters die Figuren nach dem Vorbilde der byzantinischen Mosaiken in feierlicher Anordnung neben einander stellten. Der Realismus unserer Zeit scheint auch aus diesem Gebiete sein Recht zu fordern. Mit der Darstellung perspektivisch vertiefter landschaftlicher Hintergründe sind übrigens schon die schweizer und deutschen Glasmaler in der ersten Zeit der Renaissance vorangegangen. Die Farben des neuen Gemäldes sind säst ausschließlich durch Ueberfang-Glas hergestellt. Aus der farbigen Glasschicht sind die Lichter und die verschiedenen Abstufungen der Schatten hcrausgcschlisscn. Die Wirkung dieser Arbeit gleicht durchaus eineni Werke der Tafelmalerei.- Reue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Liatbolisobs Ddooloxis. Lmtig.-LatsIuA 8c>. 125 vou 8.8. 8 soksn- bauor in RübinAsn. 8°. 31 8. 1017 8rn. Opsro cki ^rts, ^reliealogia, 8sttoratora, bilologia oissmoa, ste. Xutig.» Latslag 8o. 1 von LI. Dskusr io Rom. 8°. 38 8. 707 Lira. Distor.-Aeoxrapb. Lboberscbatr II. Lultur- u. 8ittonAesobicbto sk'rieär. v. Dsllrvalä's Dibliotbsk 2. Reil), ^utig -8.ata.loA 80. 200 von Doiorieb Lsrlsr in 81m. 8". 94 8. 2970 8ro. dsscbiebts u. Dülksvcissoosobalton III: Duropäisebe Ltastso; IV: ^usssreuropäisobs 8taateo. ^otig.-8ataIvA 8a. 927 u. 928 vou Lirobdokk L iViAanä in 8sipmA. 8". 83 8. 2505 8ro.; 8°. 30 3. 822 8cn. üockAsIeordbeiä, XericAssobisäeuis, 8ettorkulläg so Varia, ^.vtig.- LataloA 80. 45 von 6. 8. van 8a.uAsubuvson io ^mstsrckam. 8°. 20 8. 398 8ro. Libliotbsea orisotalis I. ^vtig.-LataloA voo 8u2ao L Oo. io 8on- äoo. 8°. 104 8. 1684 8ro. Llittboiluogsn des -llrsbs-, Versio jävAsrer kuedkävcklsr io Lerlio. 3. labrALvA 80. 2. 8sbruar 1894. 4". 4 8. IoA6visorrvis8onsvbalt, Xrebiteiitur u. a. sie. — Dekoration, Orva- meotik, biunstASverbs 0. a. — >ntig -XataloAS 80. 4 0. 5 voo 8. LVsrosr io Llöoekoo. 8". 25 8. 390 8ro.; 8°. 20 8. 340 8rn. Varia. Lotig. LöoberavrsiAo 80. 484 voo 8. LViockprscbt's ^otia.- Locbb. io LmAsburA. 8^. 8 8. 217 8ro. Ausstellung. — Ein Geflügelausstellung wird in den Tagen vom 23.-27. Februar d. I. in Culm in Westpreußen stattfinden. Jubiläum. — Am 1. Februar 0. I erfreute sich die Firma Albert Kaiser in Schweidnitz eines sünfundzwanzigjährigen Bestehens. Dem im ganzen Buchhandel wie auch bei seinen Mitbürgern hochgeach teten Jubilar, der sein heute angesehenes und blühendes Geschäft am 1. Februar 1869 gegründet hat, wurden an diesem Ehrentage zahlreiche Glückwünsche zu teil. Das Geschäftspersonal übermittelte ihm seine Wünsche in einer kunstvoll ausgeführten Adresse. Jubiläum. — Am 5. Februar d. I. hatte Herr Hermann Seippel in Hamburg die Freude, aus ein fünsundzwanzigjähriges Be stehen seines Geschäftes zurückblicken und einen wohlverdienten Ehrentag feiern zu dürfen. Herr Seippel gründete sein Geschäft am 5. Februar 1869 mit Gustav Adolf Leopold! unter der Firma Seippel L Leopol dt Ende Mai 1874 trennten sich die Teilhaber, und Herr Seippel ist seitdem alleiniger Inhaber der Handlung, deren Firma damals den gegen wärtigen Wortlaut erhielt. Ein Besuch des Vereins jüngerer Buchhändler -Krebs in Berlin im Hause Meisenbach, Riffarth L Co. — In der Reihe interessanter und belehrender Vorträge, die das Vereinsleben des -Krebs- kennzeichnen, verdient die Besichtigung des Kunstinstituts von Meisenbach, Riffarth L Co. in Berlin, die am Dienstag den 23. Januar unter reger Beteiligung der Mitglieder stattfand, ganz be sondere Erwähnung. Dle wichtige Stellung, die die photochemischc Vervielfältigung in der modernen Buchausstattung errungen hat, macht es höchst wünschenswert, daß der Buchhändler einen Einblick in diese so lange geheim gehaltene Herstellung gewinnt und die rationelle Anwendung der modernen Ver vielfältigung kennen lernt. Von diesem Gedanken geleitet, hatte der Vor stand des -Krebs- die Erlaubnis erwirkt, den Mitgliedern des Vereins die Thätigkeit eines großen Instituts auf diesem Gebiete zur Anschauung zu bringen, und bei der wohlbekannten Kunstanstalt Meisenbach, Riffarth L Co. dankenswertes Entgegenkommen gesunden. Es ist dies umsomehr anzuerkennen, als den vielbeschäftigten Buchhändlern ein Besuch der An stalt in den Tagesstunden schwer gefallen wäre und das Institut deshalb der Besichtigung wegen extra von 9-12 Uhr abends wiederum in voller Thätigkeit war. Durch die in dieser Anstalt musterhafte Einrichtung des elektrischen Lichts wurde es aber ermöglicht, selbst in später Abendstunde ein anschauliches und belehrendes Bild der Lichtbildkunst vorzuführen. Als der -Krebs» sich um 9 Uhr mit etwa hundert Mitgliedern ein fand, erstrahlte die ganze Anstalt in tageshellem Lichte. Im Äusstellungs- saal des Instituts gab zunächst unser Mitglied, Herr A. Spieß, Mit besitzer der Firma, einen historischen Ueberblick über die Entwickelung der Aetzkunst, aus deren Verbindung mit der Photographie sich in den beiden letzten Jahrzehnten die photochemischen Bervielfältigungsarten entwickelten. Die Gesellschaft begab sich hierauf in eins der großartigen photographischen Ateliers der Firma und wohnte unter sachverständiger Erläuterung der Herstellung von Negativen für die verschiedenartigen Verfahren bei. Besonderes Aussehen erregten hier die für die Heliogravüre benötigten gewaltigen Glasplatten, deren Handhabung sich nur durch das Zusammenarbeiten mehrerer Photographen ermöglichen ließ. Es ist selbst verständlich, daß die klare und scharfe Zeichnung so großer Flächen nur durch Anwendung von kostbaren und außergewöhnlich großen Objektiven erfolgen kann, die sich dem Auge hier in ganz erstaunlichen Abmessungen darboten. In liebenswürdiger Weise hatte Herr Maler Fr. Wiese dem Ver ein zu diesem Abend eine flotte Tuschzeichnung gewidmet, die eine humoristische Verherrlichung des Krebsbesuches darstellte uud zur probe weisen Herstellung in den verschiedenen Verfahren benutzt wurde. Nach dem eine Anzahl von Negativen unter den Augen der Besucher ent standen war, betrat die Versammlung die Arbeitssäle für Zinkographie, wo zunächst der Prozeß der photographischen Uebertragung aus Zink, unter lehrreichen Auseinandersetzungen über die Art der zur Zinkographie benötigten Originale, vorgenommen wurde. Die Schnelligkeit, mit der beim Scheine ganz besonders großer und starker elektrischer Bogenlampen die Bilder auf dem lichtempfindlich gemachten Zink vor den Augen der Besucher entstanden, erregte großes Interesse. Einige der kopierten Platten wurden nun zur Aetzung vorbereitet, und es währte nur wenige Minuten, bis die aus der Säure herausgenommenen Platten über raschend schöne Probedrucke ergaben. Nicht minder interessant war die sich anschließende Besichtigung der Maschinen sür die Appretur der Zink stöcke, die weitere Holz- und Metallbearbeitung und die Vernickelung der geätzten Platten durch den galvanischen Strom Aus eigner Anschauung und durch sachgemäße Erklärung geleitet, war es so den Besuchern möglich gemacht, sich ein viel besseres Bild der Zinkographie und der Auto typie zu machen, als es das theoretische Studium jemals ermöglicht hätte. Nach Schluß dieser Experimente folgte die Msichtung der Abteilung sür Heliogravüre und Kupferdruckerei. Hier waren alle Vorbereitungen getioffen, um ein Negativ des kleinen Erinnerungsblattes vor den Augen der Besucher in ein positives Bild zu verwandeln, dessen Kopie und Uebertragung aus die mit dem Aquatintakorn versehene Kupserplatte alsbald erfolgte. Hieran schloß sich die Aetzung der Heliogravüre, aus der zur lebhaften Freude der Versammlung eine tadellose Druckplatte hervorging, die sich dann schnell, der Einwirkung des galvanischen Stromes ausgesetzt, in eine glänzende harte Stahldruckplatte verwandelte. Auf be sonderen Wunsch wurde in dieser Abteilung ein Negativ vorgeführt, das in seinen Dimensionen wohl unübertroffen dastehen dürste und einer Heliogravüre zu Grunde gelegt ist, die in der Plattengröße von 88x115 em Bilder in der selten vorkommenden Papiergröße von 125x160 om er zieht. — Hierauf begaben sich die Besucher in die Kupferdruckerei, um dem Andrucke der soeben verstählten Platte beizuwohnen; das vollendet schöne, kleine Kunstblatt wird jedem der Teilnehmer an der Besichtigung ein willkommenes Andenken sein. Nachdem das Auditorium, an der großen Zahl der in langen Reihen aufgestellten Kupferdruckpressen verteilt, die Technik des Kupserdrucks hinreichend studiert hatte, betrat es die Steindruck-Abteilung des Insti tuts. Die hier in voller Arbeit befindlichen gewaltigen Steindruck schnellpressen kontrastierten auffallend mit den bedächtig arbeitenden Kupferdruckpressen der vorher besichtigten Abteilung. Die Steindruck- Abteilung des Instituts bot umsomehr Interesse, als die Verwendung der Photographie zum Ersätze und zur Unterstützung der Litho graphie und besonders des Farbendruckes noch wenig bekannt ist.
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