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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.01.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18860123
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18, 23. Januar 1886. Sprechsaal. 395 Sprechsaal. An die Sortimenterverrine. Es ist bisher beim größten Teile der Sortimentervereine in ihrem berechtigten Kampfe gegen die Schlenderei die Taktik befolgt, als Zwangsmittel für den Widerstrebenden den eigenen Mitgliedern die Verpflichtung aufzuerlegen, falls die Schleuderfirma auch Verlag hat, sich des Verkaufes desselben durch aus zu enthalten. Diese Maßnahme schädigt den soliden Sortimenter sehr, den damit betroffenen Ver leger aber wenig. Dann abgesehen von einem eifrigen Vertriebe der Novitäten, die der be treffende Verleger von Leuten, bei denen er sich persönlich mißliebig gemacht hat, garnicht erwartet, würde es sich hauptsächlich um Aus führung von Bestellungen der Kundschaft handeln. Dieser die Besorgung eines vielleicht an sich sehr guten Buches verweigern zu wollen, weil der Verleger nicht »gut« ist, würde eine Versündigung gegen den Antor und gegen die kulturelle Bestimmung des Buchhandels sein und vom Publikum sehr übel ausgenommen werden können. Man würde also durch die Weigerung nicht gegen, sondern für die Schleuderei ar beiten, da man den nicht gebundenen Firmen damit das Geschäft in die Hände spielt. Das Buch aber sich vom Kommissionär oder sonstwoher heimlich kommen zu lassen, wozu schließlich jeder in solchem Falle genötigt ist, das ist eigentlich unwürdig; damit lügt jeder andern und sich selbst etwas vor, und dem be treffenden Verleger ist cs doch gleichgiltig; er macht sein Geschäft ebenso gut dabei und ihm wird obendrein Veranlassung gegeben, direkten Verkehr mit dem Publikum oder den Buchbinder firmen re. aufzusuchen. Der Schlag, der hier gegen diesen Verleger geführt werden soll, trifft nicht ihn sondern Andere, und erinnert an die Anekdote vom Passagier eines Blitzzuges, der mit dem Stations kellner unzufrieden war und deshalb zu einer Ohrfeige ausholte, welche in Wirklichkeit den Kellner der nächsten Station traf, da sich der Zug inzwischen in Bewegung gesetzt hatte. Die ursprüngliche Absicht war die, den renitenten Sortimenter dadurch, daß man ihn durch Hilfe der Verleger in die Zwangslage versetzen wollte, Aufträge auf gewisse Verlags artikel nicht effektuieren zu können, vor die Alternative zu stellen, entweder sich zu bekehren oder Geschäftserschwerung und Schaden zu leiden. Wenn derselbe nun zufällig gleichzeitig selbst Verleger war, so konnte man abwarten, ob er seinerseits den zur Verbindung gehörenden Sortimentern auch seinen Verlag abschließen wollte und sich dadurch doppelten Schaden bei brächte; — aber die Notwendigkeit zu dem ge wissermaßen haltlosen Verbote des Verkaufes der Verlagsartikel des betreffenden Sortimenters und Verlegers in einer Person war von vorn herein nicht begründet. Diese Maßregel ist vielmehr irrtümlich zur Bestimmung geworden, da das Schleudern des Sortimenters doch mit dem etwa bestehenden Verlage desselben durchaus nichts zu schaffen hat. Der Vertrieb des Ver lages wendet sich ja an den soliden Sortimenter, und wenn der Verleger diesem gegenüber mit seinem Verlage nicht schleudert, so sollte er in dieser Eigenschaft auch von jeder Anklage und Versemung frei sein. Hamburg. K . . . . Zur Lesezirkelfrage. Die Firma I. H. Schorer in Berlin bringt in ihrer Zeitschrift gegenwärtig eine Darstellung »Wie das Familienblatt entsteht« und kann sich nicht versagen, in der letzten heute hier ausgcgebenen Nummer desselben ihrem Grolle gegen die Zeitschriften-Lesezirkel nun auch bei dieser Gelegenheit Luft zu machen. Sie bittet ihre Abonnenten, dem Familienblatte durch Empfehlung in Freundeskreisen zur Ver mehrung seiner Leser zu verhelfen, aber: »kauft das Blatt«, mahnt sie, »und sucht es nicht durch Beteiligung an Lesezirkeln zu erlangen, wenn ihr nicht etwa ganz arme Leute seid!« Nachdem Herr Schorer mich im No vember v. I. aufgefordert, ihm durch einen Prozeß eine richterliche Entscheidung in der Lesczirkelfrage herbeisühren zu Helsen, mußte ich, um verklagt werden zu können, natürlich das Familienblatt auch jetzt noch in meinem Lesezirkel beibchaltcn Und nun mutet mir Herr Schorer zu, meinen Kunden diese Schmähung ihrer selbst und eines ihnen und mir werten Geschäftszweiges ins Haus zu senden. Erwägt Herr Schorer gar nicht, daß die Mehrzahl der Lcsczirkelinhaber Sortiments buchhändler sind, an die er wahrscheinlich den größten Teil seiner Kontinuation der Wochen- ansgabe liefert? Denn Kolporteure werden sich wohl hüten, bei einem Rabatt von SO Pfg. Vierteljahr! ch das Blatt dreizehn Mal per Post oder Eilgut kommen zu lassen, ebenso oft zu expedieren und den Kunden ins Haus zu schicken, womöglich auch noch zu kreditieren. Sollen sich die Sortimenter zum Danke dafür, daß sie sich mit einem minimen Nutzen begnügen, noch obenein gefallen lassen, daß Herr Schorer sie und ihre Kunden in der öffentlichen Meinung herabzusetzen versucht? Herr Schorer hat kürzlich angekündigt, daß er in dem jetzigen Jahrgang seines Familien blattes einen Artikel über Lesezirkel bringen wird. Nach der Probe seiner oben citierten ge legentlichen Meinungsäußerung darf man an- nehmen, daß ein die Lesezirkelfrage ausschließ lich behandelnder Aufsatz im Familienblatt noch weniger dazu angethan sein wird, das Ansehen des (Lesezirkel betreibenden) Sortimenters im Publikum zu erhöhen. Deshalb möchte es geboten sein, einem solchen Verfahren cntgegenzntrcten, vielleicht dadurch, daß auf gemeinsame Kosten der be- rerügten Sortimenter ein Aufsatz zur Auf klärung und Verteidigung der Lesezirkel gedruckt und in die Exemplare von Schorcrs Familien blatt eingeheftet wird. Bei allgemeiner Be teiligung könnten die auf den einzelnen ent fallenden Kosten nur Pfennige oder Nickel betragen. Ich erbiete mich gern, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen und bitte um gefällige direkte Zuschriften derjenigen Herren, die Besseres Vorschlägen wollen oder meinen Plan billigen. Leipzig, den 21. Januar 1886. Paul Beyer. „Krebs", Verein jüngerer Buchhändler. (3840s Am Dienstag den 26. Januar abends 9 Uhr im oberen Saale des Restaurant Knorr Mohrenstr. 47 Vortrag des Herrn Ä. Hossmann über die Ausstattung von Prachtwcrkcn und illustrierten Zeitschriften vom technisch- künstlerischen Standpunkte. Wir laden hierzu ganz ergebenst ein. Berlin, 20 Januar 1886. Der Vorstand des „KrcbS". Die Lithogr. Anstalt von Aug. .Hürth in Leipzig (3841s empfiehlt sich zur billigen und geschmack vollen Herstellung aller Illustrationen für Jugend schriften in Schwarz- und Buntdruck. Bitte nicht zu übersehen! (3842s Aus besonderer Veranlassung kann ich Ostermesse d. I. keine Disponenden gestatten und ersuche Sic daher, alle Artikel meines Verlages, die in Kommission versandt wurden, soweit sie nicht Absatz fanden, bis zum 15. Mai spätestens zu remittieren. Hochachtungsvoll Leipzig, den 21. Januar 1886. Eugen Petcrson, Verlagsbuchhändler. (3843s Unterzeichnete sucht: Neuere Leitfaden der Chirurgie für Heilgehilfen. und bittet die betr. Herren Verleger vorerst um Zusendung eines ü cond. - Explrs. per Kreuzband. Mannheim. I. BenShcimcr'S Sort.-Buchh. (Ernst Aletter). Schriftstellern, Fachgelehrten, (3844j Buchhändlern re. erbietet sich zum Übersetzen aus d. Franz, u. Engl, ins Deutsche, sowie umgekehrt eine in Ungarn lebende, sprachlich durchgeb. Deutsche. Adr. Ll. lV. posts rsst. Uont-Vnrsän^ in ftnAurn. (3845s b. A. Schwctschkc L Sohn (Wicgandt L Appelhans) in Braunschweig empfehlen ihre unter der Firma LLiegandt L Appelhans (vorm. M. Bruhn) bestehende Buchdruckerei zur Übernahme von Druckaufträgen unter Zusicherung sorgfältigster Ausführung und billigster Preisberechnung. Specialität: Jllustrationsdruck wissenschaft licher Werke. Proben und Kalkulationen stehen zuDiensten.
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