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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1886
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- Deutsch
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ist geradezu entscheidend und vernichtet die 201 Seiten der Hessels'schen Kritik. Auch an poetischen Verherrlichungen Gutenbergs hat es die ältere Zeit nicht fehlen lassen. Wir besitzen solche aus dem Jahre 1494 von zwei Heidelberger Professoren, aus dem Jahre 1499 von Jacob Wimphcling, dem berühmten Humanisten, einem der besten uud sorgfältigsten Forscher des humanistischen Zeit alters, nnd 1504 setzte Ivo Wittig dem Meister im Hof zum Gutenberg in Mainz einen von Serrarius 1604 noch gesehenen Denkstein: VN ORVN LNM MUMM heißt es auf demselben. So urteilte auch die Kirche des fünf zehnten Jahrhunderts. Wenigstens haben Geistliche und Mönche die neue Kunst anfänglich mit großer Begeisterung ausgenommen, und einer der Humanisten auf dem Stuhle Petri berief die ersten Deutschen, welche in Italien die Typographie ausübten, Konrad Schweinheim und Arnold Pannartz, aus dem Kloster Subiaco, wo sie einen jetzt bis auf das letzte Exemplar vernichteten Donat gedruckt hatten, nach Rom (1464). Die Erfindung, welche ihr unsterblicher Urheber, wie die Nachschrift des »Oatbolieon« es ausspricht, ganz in den Dienst Gottes und der Wissenschaft gestellt, hat nicht aufgehört, diesen hohen Zwecken zu dienen. Erwägt man aber, wie sehr sie auch zum Gegenteil mißbraucht wurde; wie sie alle unreifen und schlechten Einfälle des menschlichen Hirns in einer vor 1450 undenkbaren Weise rasch und ungeprüft in Scheidemünze umsetzt und mit dieser Münze Millionen verdirbt und vergiftet, dann kann einem wohl der Zweifel aufsteigen, ob es eine gute Gabe gleich jener der Ceres gewesen, welche Gutenberg seinem Ge- schlechte gereicht hat; und man kann sich versucht fühlen zu glauben, daß er, ein zweiter Prometheus, mehr als ein anderer gethan hat, um die Menschheit zum Sklaven ihrer eignen Freiheit zu machen. Die Vorbereitungen zur Feier der festlichen Erinnerung be finden sich in den Händen der Historischen Gesellschaft von Penn- sylvanien. Das Osterdatnm. — Im Anschluß an unsere bezügliche Mitteilung in Nr. 4 seien hier einige andere abnorme Osterdaten angeführt. Ostern fällt in diesem Jahre auf den 25. April. Das ist das späteste Datum, auf welches dieses Fest überhaupt fallen kann. In diesem Jahrhundert ist ein so spätes Osterfest noch nicht vor gekommen, und erst Ostern 194.1 fällt wieder auf den gleichen späte sten Termin. Das späteste Osterfest in diesem Jahrhundert war das des Jahres 1859, welches auf den 24. April fiel. Das früheste Osterdatnm (22. März) trat in diesem Jahrhundert im Jahre 1818 ein und wiederholt sich erst wieder im Jahre 2283. Anmerkung der Redaktion. — Wir bemerken nachträg lich, daß das im obigen Aufsatz erwähnte Werk van der Lindes mit Unterstützung des Preußischen Kultusministeriums im Verlage von Asher L Co. in Berlin erscheinen wird. Es wird den Titel haben: »Geschichte der Erfindung der Buchdruckkunst« und, mit zahlreichen Illustrationen und Faksimiles versehen, voraussichtlich in drei Bänden (groß 4°) in Kürze zur Ausgabe gelangen. Miscellrn. Zur Geschichte des Buchdruckes in Amerika. — Die Stadt Philadelphia ist im Begriff, den zweihundertsten Jahres tag der Einführung der Buchdruckerkunst in jener Region zu feiern. Die erste Druckerpresse wurde im Dezember 1685 von William Bradford aufgestellt, und das erste gedruckte Buch war ein Kalender für das Jahr 1686. Die erste Papiermühle in Amerika wurde i. I. 1690, gleichfalls in Philadelphia, von William Rittenhouse errichtet, dessen Name deutsche Abstammung ver muten läßt. Einige Jahre später gab ein Sohn Bradfords die erste amerikanische Zeitung heraus. Dieser Sohn war Geschäfts teilhaber Benjamin Franklins und veröffentlichte im Jahre 1741 das erste amerikanische Buch von größerem Umfange; und zwei Jahre später gab Christopher Sauer, der erste Schriftgießer in Amerika, die erste amerikanische Bibel heraus. Die erste tägliche Zeitung der Vereinigten Staaten erschien in Philadelphia im Jahre 1784 unter dem Namen »Pennsylvania Packet«. Verlust eines Manuskriptes. — Die italienische Regie rung hat eine Belohnung von 10 000 Lire demjenigen aus gesetzt, welcher den Verbleib des berühmten Manuskripts von Ciceros »Vs oklioiis« niit Sicherheit nachweist. Dickostbare Handschrift ist aus der Uibliotsea Oivioa in Perugia gestohlen worden und wurde, wie verlautet, in Rom von einem Unbekannten an einen englischen oder deutschen Sammler für nur 600 Lire ver kauft. Etwaige Mitteilungen nehmen die italienischen Botschaften, Gesandtschaften und Konsulate entgegen. Wiedergefundenes Manuskript. — Nach italienischen Blättern haben wir vor kurzem gemeldet, daß aus der »Minerva- Bibliothek« in Rom ein kostbarer Codex, der die Werke des Lact an- tius (Subiaco 1465) enthält und einen Wert von 15 000 Lire hat, entwendet worden sei. Wie nun dieselben Blätter neuerdings mitteilen, ist dieser Codex vor einigen Tagen in einer englischen Bibliothek gefunden und auch sogleich beschlagnahmt worden. Ein Privatdruck. — Unter dem Titel »Vars, ininnsu« (»Unsere Erinnerungen«) haben die drei jüngsten Söhne Königs Oskar von Schweden, die Prinzen Oskar, Karl und Eugen, ihrem Vater zum Weihnachtsfeste ein Buch überreicht, in welchem sie die verschiedenen von ihnen ansgeführten Reisen in ferne Länder beschreiben. Das Buch ist dem Könige und der Königin gewidmet; es erscheint nicht im Buchhandel, sondern wird nur in einem kleinen Kreise verbreitet. Personalnachrichten. Hermann Eyraud ff. — Am 6. d. M. verstarb in Neu haldensleben, 67 Jahre alt, infolge eines Schlaganfalles Herr Hermann Eyraud, früherer Inhaber der Firma C. A. Eyraud daselbst, welche er im Jahre 1844 von seinem Vater übernahm und in thätiger Arbeit erfolgreich weiterführte bis zum Jahre 1881, wo ihm sein Sohn Georg im Geschäftsbesitz nachfolgte. Ehre seinem Andenken! 6e-rkra/blatt /Ar Frb/ro//rsLsmess-r. UsransF. vonvr. 0. II artcvi III. ckabiK. 1. Ult. llanuar 1886. Inbakt: Vsrrsiobniv äer UanäsebriltsnÜLtaloZs äsr äsutsebon Uibliotbsüsn, von vr. 4nA. Ulan. — Lins usus vitobsr- nn2siA6 ckss 15. ckabrünnäkrts, von 4 6. Uolmsistsr. — NittbsilnnAsn ans nnä nbsr vibliotbsüen. — Rsosnsionsn nnck -InLsiAkn. — Vsrnusobts I7otirsn. — Xsus vrsobsi- nunKsn anl cksni Vsbists äss vibliotbslrsvsssns. — ^.n- tignarisobs LataloAS. — Uersons-Inaobriebtsn. — -Intraxs.
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