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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1895
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1895
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- Deutsch
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Fürsorge derselben für eine bessere Ausbildung unserer Lehr linge und damit konsequenterweise unserer Gehilfen ins Auge Gerade diese Bestrebung ist in den Nummern 201 und 205 des Börsenblattes behandelt worden, und es wird daher den Lesern dieses Blattes nicht uninteressant sein, zu erfahren, in welcher Weise die Vereinigung an die Lösung dieser schon so oft erörterten Frage heranzugehen entschlossen ist. In vielen, namentlich größeren Buchhandlungen ist es leider feststehender Gebrauch geworden, in den jungen Zög lingen nicht das sorgfältig auszubildende Material zu erblicken, aus dem unserem Stande ein kräftiger Nachwuchs erstehen soll. Sie werden vielmehr oft lediglich zu Arbeitsmaschinen erzogen. Nachdem so die jungen Leute notdürftig durch gebildet sind, werden sie ohne genaue Kenntnis ihrer indi viduellen Veranlagung bzw. ihrer thatsächlichen Leistungen schleunigst wcgcmpsohlen, um neuen Lehrlingen Platz zu machen, und sind gezwungen, um ihre ganz ungenügenden Kenntnisse wenigstens einigermaßen zu verwerten, ihre Arbeitskraft für beschämend niedrige Löhne zu verkaufen und damit das Prole tariat im Buchhandel zu vermehren. Diese sogenannten -Ge hilfen mit bescheidenen Ansprüchen« machen sich unseren er probten, tüchtigen Gehilfen durch ihre anscheinend billigen Anforderungen sehr unangenehm bemerkbar, und für unsere Prinzipalität sind solche Elemente nur eine Last, da ihre Arbeitsleistungen ihre scheinbar bescheidenen Gehälter in Wirk lichkeit noch nicht einmal wert sind. Also weg damit; schaffen wir uns einen wirklich guten Stamm, und wir werden bei Besetzung offener Stellen nicht mehr in die Lage kommen, fünfzig und noch mehr meist nach berühmten Mustern abge faßte Offertcnbriefe durcharbcitcn zu müssen, um schließlich trotz aller Zeugnisse doch eine Enttäuschung zu erleben. Aber wie ist dem abzuhclsen? Durch inniges Zusammen wirken der Prinzipalität mit der Gehilfen-Vereinigung in Sachen der Lchrlingssrage und der Stellenvermittelung. Hier muß ich nun bemerken, daß die Vereinigung in ihren dies bezüglichen Bestrebungen vielfach mißverstanden worden ist. Letztere geht durchaus nicht so weit, einen Befähigungsnach weis für die Selbstündigmachung des Buchhändlers und damit die Rückkehr zu den alten Zunstgebräuchen zu erstreben. Sie will lediglich die fachliche und wissenschaftliche Ausbildung des jungen Buchhändlers kontrolliert wissen. Die Organisation, auf der unser Stand aufgebaut ist, läßt ein derartiges Be streben bei einigem guten Willen unschwer zur Ausführung bringen. Es müssen da zunächst feste Grundsätze für die wissenschaftliche Vorbildung gegeben werden. Dann soll der Lehrling, wie das ja auch in der sogenannten »guten alten Zeit« teilweise Sitte war, nach dem ersten Jahre seiner Lehr zeit eine Vorprüfung bestehen. Nach beendigter dreijähriger Lehrzeit würde dann die Hauptprüfung abzuhalten sein. Inwieweit eine derartige Prüfung zweckmäßig für die richtige Beurteilung des Prüflings sein würde, läge lediglich an der Art der Prüfung selbst. Hierüber müßte man sich natürlich noch des näheren ergehen. Ich wollte hier nur die Sache, ivie deren Durchführung von der Vereinigung für möglich gehalicn wird, in großen Umrissen darstellen und bin überzeugt, daß, einmal richtig ungefaßt, ein solches System von großem Segen sein würde. Die Vereinigung selbst kann natürlich ein solches Ziel nur gewissermaßen anregend und agitierend verfolgen, und hiermit ist mit einem Rundschreiben der rührigen »Mitteldeutschen Vereinigung« an die Vorstände der Krcisvcreine (selbständiger Buchhändler) ein glücklicher und zum Teil erfolgreicher Anfang gemacht worden, wie die freudig zustimmcnden Antworten des Vorstandes des Ver bandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel« aus Dresden und des Vorstandes des »Schweizerischen Buch händler-Vereins« aus Basel beweisen. Die saknsche Durch führung der Aufgabe ist Sache des Börsenvereins und der Kreisvereine. Ein weiteres Ziel der Vereinigung soll sein, einen Mittel punkt für die Stellenvermittelung zu bilden. Hier wird man mir entgegnen, daß derartige Institute bereits zur Ge nüge vorhanden seien und namentlich der Allgemeine Deutsche Gehilfcn-Verband darin Mustergiltigcs leistet. Aber es steht zu erwarten, daß die neue von der Vereinigung angestrebte Einrichtung gerade ihrer Eigenart wegen bei der Gehilfenschaft und Prinzipalität sich bald lebhafte Sympathieen erwerben wird Der wesentliche Vorzug, den die neue Stellenver mittelung haben wird, soll darin bestehen, daß die über ganz Deutschland und Oesterreich verbreiteten Zweigvereine der Vereinigung Organe des Stellenvermittelungs-Bureaus sein werden und damit in der Lage sind, dem Stellesuchenden nicht nur bezüglich der Auswahl der Stellen ein umfang reiches Material zu bieten, sondern ihm auch über die Ver hältnisse in den betreffenden Städten und Firmen genaue Auskunft zu geben. Eine sehr wichtige Einrichtung der Vereinigung ivird auch darin bestehen, daß den Mitgliedern der Vereinigung in vorkommendcn Fällen ein weitgehender Rechtsschutz gewährt werden soll. . Da diese Einrichtung in den entsprechenden kaufmännischen Vereinen bereits mit gutem Erfolge besteht und in jeder Beziehung als Wohlthat empfunden wird, so glaube ich von dem Billigkeitsgefühl jedes rechtlich denkenden Kollegen erwarten zu dürfen, daß unseren Gehilfen, die oft hilf- und ratlos in der Welt dastehen, eine derartige Stütze allseitig wohl gegönnt wird. Es wird Ehrensache für die Vereinigung sein, gerade in diesem Falle mit der größten Vorsicht und Gewissenhaftigkeit zu verfahren. Damit habe ich in kurzen Zügen den wesentlichsten Inhalt der neuen Gehilfenbestrebungen wiedergegeben, und es bleibt mir nur noch übrig, die Stellung der Vereinigung zum Allgemeinen Deutschen Gehilfen-Verband zu beleuchten. In früherer Zeit und zuletzt auch in Halle ist der Ver such gemacht worden, alle die Bestrebungen, die in der Ver einigung zum Ausdruck kommen, durch den lange mit Ehren bestehenden Verband und dessen Autorität zu verwirklichen. Für jeden Einsichtigen aber wird es von vornherein klar sein, daß es ein geradezu frivoles Unterfangen wäre, die Existenz eines groß angelegten und musterhaft verwalteten Wohlthätigkcits-Jnstituts, das eben nur seinen ganz eigen artigen Interessen dienen darf, durch Hineintragen von Strömungen zu gefährden, die nur von einer nach jeder Richtung hin frei sich bewegenden Körperschaft durchgeführt werden können. Aus diesem Grunde mußte notwendigerweise eine neue Vereinigung geschaffen werden, und es wird im Interesse beider Körperschaften liegen, daß diese bei aller Un abhängigkeit von einander sich doch ständig ergänzen und stützen. Hieraus ist leicht ersichtlich, daß durch die neue Ver einigung unserem alten Verbände kein Konkurrent oder Feind erstanden ist, sondern ein selbstloser starker Freund, der ver möge der in ihm liegenden gewaltigen Agitationskraft noch berufen sein wird unserem Verbände unendliche Dienste leisten zu können. K. Heb. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Vsrreiobnis Kla-Mrebsr null rnoäsrnsr Nusikalien eorvis nrnsik- visLsuMÜst'Uieüsr liüebsr in slsKNntsn Uindünäon 1895/1896. klu bsrisbsn von Oobriiäorllu^^Oo. in 1>sip?iA. (Llanu- ski-ipt kür äen Nuoli- unä Llnsiknlisnlurnäsl.) 8". 32 8. In Umeebing kartoniort. 1?. Volekrnar (Lg.ri>ort,msnt) in llsixsig. 1. UaebtraA rum llnAsr- katickogs vorn Oktober 1895. kl. 4". 22 8. Mitteilungen für den Verband der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel. Als Manuskript gedruckt. Neue Folge. Nr. 6. 15. November 1895. Red. u. Verlag: Vorstand des Verbandes, z. Z. in Dresden.
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