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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1870
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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einzelne Abteilungen der neuzubegründenden Bibliothek herzu- stcllcu, und deren weitverzweigte Verbindung mit dem In- und Aus lände die erfolgreichste Wirksamkeit für das Unternehmen in Aus sicht stellen, besitzt Leipzig in seiner Universität eine große Anzahl von Celebritäten aller Wissenschaftsfächer, die, wenn sie in Gemein schaft mit den Inhabern der gcachtetsten und berühmtesten Buchhändler- und Buchdruckerfirmen an die Spitze des Unternehmens treten, dem selben überall das größte Vertrauen erwecken und sichern und es, von diesem Vertrauen allseitig und kräftig unterstützt, zu einem erfolg reichen, wie Deutschlands würdigen Ende führen werden. I. Petzholdt. Miscellen. Vom Rhein. Der Eisenbahn-Güterverkehr aus den Bahnen des westlichen Deutschlands ist schon seit Eintritt der Mobilmachung ein unregelmäßiger. Im Anfänge des Krieges ging cs jedoch noch leidlich, aber als einmal eine größere Stopfung an rheinischen Kno tenpunkten cingetreten war, wurde die Schwierigkeit, sie zu beseiti gen, mit jedem Tage größer. Die zahlreichen Züge mit Verwundeten von Spichern, Wörth und Metz kreuzten im Tages- und Nachtdienst mit riesige» Zügen mit Proviant, Munition und Geschützparks. Dann kamen die 80,000 von Sedan, bald darauf in der Richtung nach dem Elsaß eine Reserve-Armee und heute beginnt der Trans port der 175,000 von Metz in Zügen von 2000 Mann. Die Per sonenzüge sind wieder redncirt, der Güterverkehr, sogar Eilgut, ent weder ganz sistirt, oder mindestens ungemein beschränkt. Neben allen diesen Ertrazügen gehen die Proviant- und Munitions-Kolonnen, die zahlreichen Züge mit Ersatzmannschaften Tag und Nacht ihren Gang. Es ist gar kein Absehen, wann diese Verhältnisse sich ändern sollen, denn selbst der bald zu hoffende Friede wird einen Rücktrans port von dreiviertel Million Menschen mit all dem kolossalen Kriegs material, und denjenigen der über 300,000 Gefangenen bringen. Linksrheinische Sortimenter bezogen ihreLeipziger Ballen in neuester Zeit von Frankfurt oder Mainz aus per Segel- und Dampfschiff und Landfuhre, ein zwar langsamer, allein immer noch sicherer und schnellerer Weg, als Pr. Bahn, so daß, so lange der Rhein frei von Eis bleibt, und so lange die Linien Leipzig-Frankfurt prompt liefern, was aber seither nicht immer geschehen ist, eine gewisse Regelmäßig keit gesichert scheint. — Wann aber werden die Ballen eintreffen, die mehreren rheinischen Sortimentern schon seit Mitte September, ja seit Ende August fehlen? Alle Reclamationen haben nichts ge fruchtet, und der Verbleib der Ballen war seither nicht einmal an nähernd fcstzustellen. Ein großer Theil ihres Inhalts ist für die Empfänger verspätet und nicht mehr absetzbar und zahlreiche Eon- tinuationen sind gestört. Leider trägt das Publicum den Verkehrs- v erhältnissen nicht immer Rechnung und macht gleiche Ansprüche wie in normalen Zeiten. Alles pr. Post kommen zu lassen, ist bei der Entfernung von Leipzig dem Sortimenter aber doch nicht möglich. —r. Unterm 7.Nov. schreibt uns derselbe Korrespondent: „Bezüglich der Versendungen nach den Rheingegenden mag es für Viele von Interesse sein zu erfahren, daß die durch Gefangenen-Transporte neu eingetretene Sistirung des Güterverkehrs vielleicht noch wochen lang dauern kann. Vom 30. Oct. beginnend, sollte die größere Hälfte der Gefangenen per Saarbrücker- und Nahe-Bahn — täglich 10,000 Mann nach dem Rhein (Bingerbrück) befördert worden, im Ganzen bis 9. Nov. 90,000 Mann. Allein die Züge treffen sehr spärlich ein, so daß bis jetzt kaum 30,000 Mann auf dieser Route befördert sein mögen. Wie wir hören, fehlt es an Wagen; der in Metz Vorgefundene große Wagenpark, auf den man vielleicht gerech net hatte, war nicht disponibel, da jeder einzelne Waggon zu einem kleinenLazareth eingerichtet war. Unter solchen Umständen kann die Sistirung des Güterverkehrs vielleicht noch zwei Wochen dauern." Das Frankfurter Journal berichtet: „Von Straßburg wird uns von competenter Seite mitgetheilt, daß der Plan zur Wieder gründung einer Bibliothek freudig dort begrüßt worden sei und die Stadt die ihr aus allen Gegenden Deutschlands gemachten Aner bieten dankbar annahm. Da mehrfach Zweifel ausgesprochen worden sind, ob denn von der Bibliothek auch gar nichts gerettet worden sei, so gibt man uns die Versicherung, daß von sämmtlichen Büchern und all den kostbaren Documenten auch nicht Ein Blatt übrigge- bliebcn ist. Wenn alle Bibliotheken Deutschlands sich vereinigen, um Doubbetten abzugeben, und Verleger sowohl als Private namentlich auf den Elsaß bezügliche und allgemein wichtige Werke liefern, so wird wenigstens ein Anfang gemackt werden können. Privatbibliothe ken werden oft von den Erben mißachtet oder gar verschleudert: eine Stiftung für Straßburg ist daher in solchen Fällen ganz am Platze. Gaben der Art können bei kleinem Umfange durch die nächsten Buchhandlungen befördert werden, welche sich dieser Mühe gewiß gern unterziehen; größere können per Bahn gehen. Vielleicht gelingt es auch, Portofreiheit für diese Sendungen zu erlangen. Zweckmäßig wäre es, wenn sich allerorten einige angesehene Männer der Sacke annähmen, um die nöthige Anregung zu geben, eventuell die Samm lungen selbst ins Werk zu setzen. Wir haben gegen Straßburg nicht bloß menschliche, sondern auch eine patriotische Pflicht zu er füllen." Vorschlag und Bitte an jeden aufrichtigen Vater landsfreund. — Da zur Linderung der Roth des unglücklichen Straßburg noch unendlich viel geschehen muß und wohl auch jeder der vom Kriege Verschonten gern bereit ist, ein Scherflein beizu steuern, so erlaubt sich ein Sortimenter an die Herren Verleger die Bitte und Frage zu richten: ob nicht einer derselben (Hr. Ernst Keil und Carl Hoffman» besitzen wohl schon Originalplatten) es unternehmen möchte, eine sauber ausgeführte Ansicht des Münsters zu Straßburg in Holzschnitt, Lithographie, Stahl stich oder Buntdruck — als Pendant zum Cölner Dom — in kleinerem und größerem Format, zu mäßigem Preise, für den Massenabsatz geeignet, zu veranstalten und einen Theil der Einnahme den Straßburgern zukommen zu lassen. Jeder der Herren Sortimenter und besonders auch die für Colportage eingerichteten Geschäfte würden es sich gewiß zur angenehmen Pflicht machen, trotz mäßigen Gewinnes einen so edlen Zweck nach Kräften zu unter stützen. Würde das Bild um Weihnachten fertig, so könnte es als „Weihnachtsgabe zum Besten der Verunglückten Straßburgs" jedem Käufer in der Festzcit empfohlen werden. Es läßt sich wohl kaum leugnen, daß, wenn später das Bild des herrlichsten Denkmals deut scher Baukunst in Tausenden von Wohnungen bei Arm und Reich verbreitet ist, das Interesse für das mit theurem Blute wiedererwor- bcne Straßburg und Elsaß weit lebendiger empfunden werden wird. Verleger und Sortimenter würden sich durch eifrige Unterstützung dieser patriotischen Angelegenheit aufrichtigen Dank aller deutschen Vaterlandsfreunde erwerben. A. G. Zur Notiz für die Herren Verleger. — In den „Lübeckischen Anzeigen" vom 4. d. Mts. steht folgendes Inserat: Mit dem heutigen Tage nehme ich Hierselbst meine Firma: Friedr. Asschenfeld t wieder auf, und empfeblc hiermit solche dem Wohlwollen der Stadt. Forderungen an diese Firma zahle zu voll und unverkürzt. Lübeck, 4. November 1870. Eduard Asschcnfeldt. Den öffentlichen Blättern zufolge wird der bisherige Reichs tagsabgeordnete Or. Hans Blum mit dem neuen Jahre die Re daction der „Grenz boten" übernehmen.
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