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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1870
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1870
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- Deutsch
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Lindauer'sche Buchh. in München. 10641. VILtlor k. <Iss ds^ensclie Oymnasialsoliulcvessn. reck. v. IV. ksuer u. E. Kriellleio. 7. flä. 1. klkl. xr. 8. 1871. pro oplt. * 1 ^ 24 di-k Mocfer in Berlin. 10642. Dante'S göttliche Komödie übers, v. W. Krigar, illustr. v. G. Dore. 17. Lfg. Jmp.-4. Geh. * N ^ Nagel in Stettin. 10643. ff Grundzügc der Lehrordnung f. die einklass. evangel. Elementarschu len der Provinz Pommern. 2. Aufl. gr. 8. Cart. ** 3 sh Oppermann in Hannover. 10644. l-iebsnow, IV., Karle «ierkroviurenLIssss u.bokkringon. 4vlaU. llitk. u. eolor. Zr. k'ol. In I-einvvsnstmappe. * ish okuellolorit rok * 1 Rauh in Berlin. 10645. ff 6un88, 6., vierteilige logsrillnnisck-lrigonowelrisclie llsnäiskel. Imp.-?ol. » sh ^ Rcmcr in Görlitz. 10646.8vlimicL, 4. II., Ibslssclien u. Leobaolrlungeii rur rveileren Le- grünäung »einer neuen llreorie s. Pmselrung cler üileere üureli ciie 8onnenanrie>iung. gr. 8. 1871. 6eli. * 16 IV-k Schlimpcrt in Meißen. 10647. Knnkmuuu, 0rgelvor8piele. qu. 4. 1871. Oeli. sh ^ Sccßagc» in Berlin. 10648. Becker, F., der Franzosenkrieg im 1.1870. 8. Hst. gr. 8. 3 N/ Stöckhardt in Stuttgart. 10649. Rau, H., das Papstthum. 1. Lfg. gr. 8. Geh. s^ -F Thiele Le Co. in Bielefeld. 10650.-j- Mühlscld, I., der französisch-deutsche Krieg v. 1870. 2. Aufl. 3. Lfg. gr. 8. Geh. 4 N-f Diolek in Leipzig. 10651. Freunds Schüler-Bibliothek. 1. Abth. Präparationen zu den griechi schen u. römischen Schulklassikern. Praparation zu Livius röm. Ge schichte. 3. Aufl. 1. Hft. u. zu .Venophon's Anabasis. 5. Aufl. 2. Hst. gr. 16. ä * sh ^ Nichtamtlicher Theil. Zur Wiederbegründung der Straßburger Bibliothek. VI. *) In Folge des gegenwärtigen, durch französischen Ueberinuth leichtsinnig hervorgcrufenen Krieges hat die alte, schöne deutsche Stadt Straßburg harte Beschädigungen erlitten, leider durch deutsche Waffen, die freilich durch das eiserne Gebot der militärischen Noth- wendigkeit dazu gezwungen waren, die Stadt durch Bombardement heimzusuchen. Unter den durch das Bombardement mit am här testen beschädigten Gebäuden befindet sich auch die Neue Kirche, in welcher seither die Bibliothek des protestantischen Seminars und die Stadtbibliothek in Gemeinschaft mit der Schöpflin'schen Sammlung ausgestellt waren, und die daher von der Beschädigung mit betroffen, ja, sammt allen ihren vielen unersetzlichen Schätzen an Handschriften und Jncunabeln, die man an einem sichern Ort rechtzeitig zu bergen von französischer Seite versäumt hatte, vernichtet worden sind. Die Vernichtung dieser Bibliothek ist gewiß ein sehr bcklagenswerthes Ereigniß: es ist aber eine französische Unverschämtheit, zu behaupten, wie Zeller, der Rector der Straßburger Akademie, und der franzö sische Unterrichtsminister Brame gethan haben**), daß die Vernichtung *) V. S. Nr. 256. *') Die beiden Actcnstücke Zeller's und Brame's, die im lournsl clos liebst« vom 4. September 1870 abgedruckt sind, finden sich in deutscher Uebcrsctzung wie in meinem Neuen Anzeiger f. Bibliographie und Biblio- thckwisscnschaft, November Nr. 756, und an anderen Orten, so auch in dem vom Direktor des königl. prcuß. statistischen Bureaus, Geh. Ober-Neg.-Rath llr. Engel, herausgegebcncn Schriftchen „Erlebnisse und Wahrnehmungen bei Ucberbringung einer Sendung von Liebesgaben des Berliner Hülfs- vercins für die deutschen Armeen im Felde an die Belagerungstruppen von Strahlung (8. Berlin 1870, königl. statist. Bureau)", wo S. 19—24 der Straßburger, durch das Bombardement vernichteten Bücherschätze ge dacht ist. Engel hat hier in ganz gedrängtem Umrisse die Geschichte der Straßburger Büchersammlungen gegeben, und dabei dasjenige kurz mit hervorgehoben, was diese Sammlungen an besonderen handschriftlichen und typographischen Schätzen besessen. „Alle diese, insbesondere für die deutsche Reichs-, Rechts- und Städtegeschichte höchst wichtigen Schätze", schreibt Engel, „sind unwiederbringlich verloren. Einzelnes und Modernes läßt sich wohl ersetzen, die Jncunabeln aber bringt Niemand zurück. Deutschland hat sich durch die srcilich nicht beabsichtigte Zerstörung der kostbaren Straß burger Bibliothek die Schuld ihrer Wiedererrichtung, soweit dies menschen möglich ist, aufgeladen, und cs darf um so weniger zögern, dieselbe ein- zulösen, als kurz nach ihrem Untergange französischerseitS bereits Schritte in demselben Sinne gethan waren." Nun, deutscherseits hat man ebenfalls nicht gezögert, Schritte in diesem Sinne zu thun, und zwar Schritte, welche, das läßt sich von dem altbewährten deutschen Patriotismus mit Zuversicht erwarten, noch schneller und zu einem für die echte Wissenschaft glänzenderen Ziele führen werden, als dies französischerseitS wahrscheinlich der Fall ge wesen sein würde. ein Act der Barbarei der Deutschen sei, ebenso wie cs als eine dem deutschen Vaterlande angethane Schmach bezeichnet werden muß, wenn sich Deutsche selbst erlauben, von Vandalismus der deutschen Truppen zu reden, dem die Bibliotheken zum Opfer gefallen seien. Das deutsche Belagerungscorps ist allerdings das Werkzeug derVer- nichtung gewesen, trägt aber nicht die Schuld daran, daß es dies hat werden müssen. Deutschland darf sich mit gutem Gewissen von dem etwaigen Vorwurfe, daß es durch seine Krieger die Vernichtung der Bibliotheken verschuldet habe, vollkommen frcisprecheu. Nichtsdesto weniger wird aber Deutschland, da es nun einmal das schuldlose Werkzeug der Vernichtung geworden ist, die Verpflichtung fühlen müssen, für die vernichteten Bücherschätze, solveit es thunlich ist, einen Ersatz zu gewähren, umsomehr, als es dadurch Gelegenheit findet, der alten, vor langer Zeit durch französischen Verrath dem Reiche ent rissenen Tochterstadt, die jetzt durch deutsche Tapferkeit wiedergewon nen worden ist, seine Freude darüber zu erkennen zu geben. Es fragt sich, wie der Ersatz gewährt werden soll. Darüber kann natürlich kein Zweifel obwalten, daß Deutschland aus seinen Mitteln eine möglichst reiche und werthvolle Bibliothek zusammen bringen muß, um sie der wieder mit dem Reiche vereinigten Tochter stadt als Morgengabe anzubieten. Die Frage ist aber, auf welche Art und Weise die Bibliothek zusammengebracht werden soll. Wir haben zwar genug Bibliotheken entstehen sehen, neu geschaffen für Gemeinden, Kirchen, Schulen und andere Anstalten, die nicht in der Lage waren, sich aus eigenen Mitteln mit Bibliotheken zu versehen: da wurden vor allen die so oft nnd so gern bei dergleichen Gelegen heiten in Anspruch genommenen Buchhändler mit ihren Verlags- vorräthen in Kontribution gesetzt, größere Bibliotheken spendeten, was sie unter ihren Doubletten gerade Geeignetes vorfanden, und einzelne Personen gaben ihre Beisteuern theils, was die Schriftsteller anlangte, von ihren eigenen Werken, theils von dem, was man aus der eigenen Sammlung entbehren konnte. Die auf solche Weise ent standenen Bibliotheken zeigen freilich in der Regel keine Gestaltung zu einem einheitlichen, zweckentsprechenden Ganzen, sondern ver- rathen überall ihre bunt zusammengewürfelte Entstehung, bei der ihnen neben so manchem Werthvollen auch vieles Werthlose, letzteres oft mehr als ersteres, zugeführt worden ist- Eine derartige Bibliothek kann nicht das sein, was Deutschland seiner Tochterstadt Straßburg als Morgengabe anbieten darf; diese muß aus einer in allen Theilen der Literatur gleichmäßig reichhaltigen und zu einem einheitlichen Ganzen gestalteten Sammlung der wichtigsten oder wenigstens wich tigeren Erzeugnisse der Presse bestehen, die zu den Studien auf dem
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