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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1870
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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HL 256, 7. November. Nichtamtlicher Theil. 3437 worden. Ans das im Börsenbl. geäußerte, durch die ganz universell gehaltene Aufforderung der Annalen zu Beisteuern für die neue Straßburger Bibliothek hervorgerufcne Bedenken, ob „Deutschlands Buchhandel mit einem planlos zusammengewürfelten Haufen Bücher, wie solch einer nach der Aufforderung der Annalen zu erwarten stehe, wohl kommen dürfe, ob nicht vielmehr seine Gabe nvthwcndig ein systematisch geordnetes, in sich abgeschlossenes Ganze bilden müsse", schreibt die Nedaction der Annalen in Nr. 68 Folgendes: „Wir finden in unserem Artikel auch kein Wort, welches der geehrten Re daction des Börsenbl. die Furcht hätte einflößen können, als sei es auf einen planlos zusammengewürfelten Bücherhanfen abgesehen, etwa wie man ihn zur Unterhaltung kranker oder verwundeter Sol daten oder gar als Beihilfe für einen verarmten Buchhändler, der eine Leihbibliothek gründen will, schnell zusammcnbringt. DieZeilen der Annalen sprechen ihren Zweck ziemlich leicht verständlich dahin ans: die in Leipzig in seltenem Verein vorhandenen Korporationen der mit der Wissenschaft und der Presse in Verbindung Stehenden zu einem Zusammenwirken anzurcgcn, nachdem die wirklichen Verluste genauer festgestellt wären. Der Gedanke an eine Vereinigung solcher Kräfte schließt wohl entschieden den Gedanken an einen zusammen gewürfelten Haufen Bücher aus, der uns, ehrlich gestanden, von der Redaction des Börsenbl. sehr bei den Haaren herbeigezogen zu sein scheint." Als der Verfasser der vorgedachten, in Kürze im Börsenbl. in Druck erscheinenden Darstellung des Ausführungsmodns der Neu gestaltung der Straßburger Bibliothek sehe ich mich veranlaßt, diese letztere Bemerkung entschieden znrückzuweisen. So wenig ich über haupt zu der Empfindlichkeit, die sich in der Abwehr der Annalen durchgehends ausspricht, einen wesentlichen Grund finden kann, ebenso wenig vermag ich einzusehen, wie man nur mit einigem Rechte behaupten darf, daß das obige Bedenken bei den Haaren herbeige zogen worden sei. Ein solches Bedenken ist im Gegentheile bei der Zusammenstellung einer Bibliothek, die sich vorerst nur auf die Lie besgaben angewiesen sieht, welche „Männer und Freunde der Wissen schaft aus ihren eigenen Sammlungen spenden, Bibliotheken aus dem Uebcrflüssigen ihres Doublettenvorrathes mittheilen, Verleger aus ihren Verlagsvorräthcn beisteuern, sowie die Jünger Gutten- berg's und andere Freunde seinerKunst beitragen", sehr nahe gelegt, insofern nicht gleich von Haus aus ein Plan vorgezeichnet worden ist — was die Annalen aber in ihrer ganz universell gehaltenen Aufforderung nicht gethan haben —, nach welchem die Bibliothek zusammengestellt werden soll. Wer nur irgend einmal bei der Ein- sammlung von literarischen Liebesgaben zur Begründung einer Bib liothek die Hand mit im Spiele gehabt, oder Einsicht davon genom men hat, wie es ohne zuvor festgestelltcn Plan bei einer solchen Ein sammlung zugeht, der wird sicher erfahren haben, daß neben dem Werthvollcn und Brauchbaren auch vieles Werthlose und Unbrauch bare eingesendet, daß das eine Wissenschaftsfach mit allerhand Bü chern sehr reichlich bedacht wird, das andere dagegen so ziemlich oder ganz unberücksichtigt bleibt, kurz daß schließlich eine Sammlung zu Stande kommt, die man eher mit dem Namen eines „planlos zusam mengewürfelten Haufens Bücher", als mit dem einer wirklichen Bib liothek bezeichnen kann. I. Petzholdt. V. Aus Heidelberg. Von der von Vangerow hintcrlassencn bedeutenden und seltene Werke enthaltenden juristischen Biblio thek ist man jetzt beschäftigt einen Katalog aufzunehmen. Wie wir hören, geschieht dies unter Leitung des Geh. Rath Herrmann, wel cher auch, da Vangerow keine letztwilligen Verfügungen hierüber hinterlassen hat, mit dem Verkauf der Bibliothek betraut ist. Der kürzlich in diesem Blatte ausgesprochene Gedanke, daß durch frei willige Beiträge von Büchern keine Universitätsbibliothek zum Ersatz der in Straßburg verbrannten geschaffen werden könne, veranlaßt uns darauf aufmerksam zu machen, daß als Grundlage des juristischen Theils einer Universitä tsbiblivthek kaum etwas Passenderes gefunden werden dürfte, als die von Vangerow hintcrlassene Sammlung, die auch Manches enthält, was gar nicht in den Buchhandel gekommen ist. Misccllen. Wir haben neulich auf den Widerspruch aufmerksam gemacht, der noch darüber bestehe, daß die Schuld von dem Untergange der Straßburger Bibliothek von dem einen Zeitungsberichte dem vorgesehen Magistratsbeamtcn, und von einem andern dagegen dem Oberbibliothekar zugcschoben werde; diese Ungewißheit findet nun durch folgende Erklärung von Hrn. Hofbibliothckar Or. Holder in Karlsruhe ihre Berichtigung: „Eine ans der National-Zeitnng in die Karlsruher Zeitung übergegangenc Stelle aus einem längern Aufsätze des Professors Weltmann über Straßburg enthält ein Mißverständniß von meiner Seite, welches ich dahin zu berichtigen bitte, daß die abschlägige Aeußerung dem Anträge gegenüber, die Bibliothek zu retten, nicht von einem Vorgesetzten des Hrn. Piton, Akademiebibliothekars, sondern von dem competentcn Magistrats- beamteu ausgesprochen worden ist (Börsenbl. v. 2. Nov.). Den Oberbibliothekar, Hrn. August Saum, trifft um so weniger ein Vorwurf, als vielmehr er es gewesen ist, der wiederholt sich an den Maire wandte, um Mittel an die Hand zu bekommen, um die ihm anvertrautcn Schätze zu beschützen oder zu retten. Or. Holder." (Karlsruher Zcitg.) Die „Grenz boten" bringen folgende Nachricht: Die Unterzeichneten zeigen den Correspondenten und Lesern des Blattes an, daß sie mit Ende dieses Jakres ihre Verbindung mit den „Grenzboten" aufgeben müssen. Der Gegensatz, welcher sich zwischen unserer Behandlung religiöser Fragen und dem ronfcssionellen Standpunkte des Herrn Verlegers aufthat, machte die Lösung des Verhältnisses nöthig, welches einen der Un terzeichneten seit dem Jahre 1848 mit den deutschen Lesern verbunden hat. vcipzig, 27. Ocwbcr 1870. Gustav Freytag. Mar Jordan. Alfred Dove, als derzeitiger Redacteur. Auf diese Erklärung läßt Hr. Grunow die Mittheilung folgen, er behalte sich vor, die in Bezug auf die Rcdaction cintretendcn per sonellen Aenderungcn seiner Zeit zur Kenntniß der resp. Leser zu bringen. In sachlicher Beziehung werde er dafür besorgt sein, daß die zcitherige politische Richtung, jedoch unter steter Berücksichtigung der inzwischen in dem deutschen Staatslebcn eingetretenen Verän derungen, auch künftig eingehakten werde; das Gebiet religiöser,.Po lemik" werde in dem Blatte künftig ausgeschlossen sein. Neues Verfahren, Platten für die Buchdrucker presse herzu st eilen. — In der diesjährigen Gemälde-Ausstel lung in der königl. Akademie der Künste in Berlin erregen Bilder in einfachen Goldrahmen mit der Unterschrift „Otto Below's Aetzung, neues Verfahren, Platten für die Buchdruckerpresse herzustellcn", in Buchhändler- und Buchdruckcrkreiscn großes Aufsehen. Diese Erfindung des Aetzens wird in Zukunft das Schneiden einer Zeich nung in Holz, sowie deren Stich in Kupfer und Stahl behufs ihrer Vervielfältigungvollständig überflüssig machen. Das Uebertragen der Zeichnung geschieht auf photographischem Wege, also mit einer Ge nauigkeit, die auf andere Weise nicht erreicht werden kann; und das Verfahren der Aetzung ist ein so einfaches, daß die fertigen Platten weit billiger als die auf dem bisherigen mühsamen Wege durch Holzschnitt oder Kupferstich hergestcllten zu stehen kommen. (Arbeitgeber.)
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