Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1870
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18701102
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187011027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18701102
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1870
- Monat1870-11
- Tag1870-11-02
- Monat1870-11
- Jahr1870
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
am 1. Januar 1871 von der Leitung dieser Zeitschrift zurück; dagegen habe der vieljährige Verleger und Freund Freytag's, Hr. l)r. S. Hirzcl, denselben vermocht, eine neue politisch-literarische Wochen schrift zu begründen und in seinem Verlage vom 1. Januar an er scheinen zu lassen. Durch diesen Artikel sieht sich der Verleger der „Grenzboten", Fr. Ludw. Herbig (F. W. Grunow), zu folgender Bemerkung veranlaßt: Von einem Rücktritte des Hrn. Hofrath Freytag von der Leitung der „Grenzboten" kann nicht wohl die Rede sein. Vielmehr hat der Verleger, welchem die „Grenzboten" bisher zur Hälfte gehörten, während die andere Hälfte im Eigenthume der Hrn. Hofrath Freytag und vr. Mar Jordan stand, jetzt auch diese letztere Hälfte, bei einer contractmäßig unter den bisherigen Mit- eigenthümern der Zeitschrift stattgefundenen Versteigerung, durch Höchstgebot erworben. Er ist alleiniger Eigenthümer der „Grenz- botcn" geworden und daraus erklärt es sich, wenn die Betheiligung des Hrn. Hofrath Freytag an dieser Zeitschrift erlischt. Daß Hr. Hofrath Freytag wirklich die Absicht haben sollte, im Verlage des Hrn. vr. S. Hirzel eine neue Zeitschrift für Politik und Literatur erscheinen zu lassen, glaubt der Verleger bei der ihm bekannten Ehren haftigkeit desselben nicht annehmen zu können, denn der unter den bisherigen Miteigenthümcrn der „Grenzbotcn" abgeschlossene Ver trag verbietet in einem der Paragraphen ausdrücklich dem ausscheiden den Theile, eine Zeitschrift zu begründen oder zu redigiren, welche durch ihrenTiteloderson st irgendwie Anspruch darauf macht, die Fortsetzung der „Grenzboten" zu sein. Im offenbarsten Wider spruche mit dieser Contractsbestimmung würde cs stehen, wenn einer der von der Betheiligung an den „Grenzboten" ausscheidenden Herren sich der Herausgabe oder Redaction einer neuen politisch- literarischen, also auf demselben Gebiete wie die „Grenzboten" sich bewegenden Zeitschrift unterzöge. Das bezügliche Anführen des Artikels des „Hamburger Eorrespondenten" für wahr zu halten, hat der Verleger daher um so weniger Grund, je gewissenhafter sich bisher die Hrn. Hofrath Frcytag und vr. Jordan in der Erfüllung ihrer vertragsmäßigen Verpflichtungen gezeigt haben. Ein Beitrag zum Briefstyl im Buchhandel. — Die Firma PH. Rohr in Kaiserslautern verlangte von uns am I I.Oct. 1869 direct, mit dem Auftrag, den Betrag der Factur in Stuttgart zu erheben, von unserm Verlag für 4 fl. 30 kr. Die Sendung ging direct Pr. Post ab, die Baarfactur wurde aber, trotzdem sie unser Kommissionär zweimal zur Einlösung avisirte, nicht cingelöst, sondern an uns schließlich zurückgesandt. Darauf hin wurde Hr. Rohr von uns aufgefordert, den Betrag sofort zur Zahlung anzuweisen, und rcmittirlc derselbe nun unsere Duplicatfactur mit der Bemerkung: daß die Baarfactur von meinem Commissionär nicht eingelöst wurde, beruht in einem Jrrthum, ich wc^de zur Ostermcsse zahlen. Zur Ostermesse erfolgte aber keine Zahlung, sodaß wir uns veranlaßt sahen, Hr». Rohr einen Rechnungsauszug zu übersenden mit der Bemerkung, daß, wenn nicht sofort Zahlung geleistet werde, Wir die Verleger im Börsenblatt warnen würden, ihm directe Sen dungen zu machen, da er ihre Baarfacturen durch seine Commissto- näre doch nicht einlösen lasse. Dieser gewiß gerechtfertigten Bemer kung verdanken wir nun das folgende Schreiben des Hrn. Rohr: Auf die Impertinenz in dem uns zugesandten Rechnungsauszüge zur Antwort, daß Sie die Ehre haben, der Erste zu sein, der uns, seit Grün dung unseres Geschäftes, eine solch flegelhafte Nollz zugesandt. Hätten Sie, wie cs Buchhändler-UsuS ist. uns zur Ostermeß-Abrechnnng einen Rechnungsauszug übermittelt, so hätten wir Ihnen jedenfalls Ihr Gut haben angewiesen; indeß scheinen Sie hiervon keine Kcnntniß zu haben. Der Grund, weshalb wir unsrerseits den Ihnen zukommcndeu Saldo, auch ohne Rechnungsauszug, Ihnen nicht angewiesen haben, beruht einzig und allein darauf, dag Ihr Conto bei der Abrechnung verlegt war und erst jetzt nach gepflogener Recherche wieder aufgefundcn wurde. Die Baarfacturen anlangend, so wurden dieselben alle, falls solche richtig und für uns be stimmt, von unserem Commissionär richtig eingelöst; übrigens haben Sie sich, speciell in diesem Falle, hierüber nichts zu kümmern. Für Ihre sehr freundliche Notiz sagen wir indeß heute unfern Dank, behalten uns indeß vor, nöthigenfalls Ihre Handlungsweise nebst den dazu gehörigen näheren Erörterungen zur Beurtheilung der ganzen Buchhändler welt im Börsenblatte zu veröffentlichen. Im klebrigen diene zur Notiz, daß wir Ihne» heute 4 fl. 30 kr. zur Ausgleichung Ihrer Rechnung angewiesen haben. Pr. PH. Rohr. E. Rohr, Sohn. Wir können uns jeder weiteren Bemerkung hierzu enthalten, glauben aber diesen Brief veröffentlichen zu sollen, da derselbe be weist, wie noth es noch immer thut, auf eine anständige Art des geschäftlichen Verkehrs hinzuarbeiten. Bern, 14. October 1870. I. Dalp'sche Buchh. (K. Schund). Einer der Straßburger Bibliothekare, Hr. Piton, er zählt, daß er beim Beginne der Belagerung den Antrag gestellt, wenigstens die werthvollsten Handschriften und seltenen Drucke in feuerfeste Räunie zu bringen. Der Vorgesetzte antwortete ihm: „Lassen Sie mich mit den verfluchten Handschriften in Ruhe, ich habe andere Dinge im Kopfe!"*) Ein englisches Blatt macht darauf aufmerksam, daß das Schlachtfeld des gegenwärtigen Feldzugs als Hauptsitz der Buch druckerkunst frühzeitig Berühmtheit erlangt hat. Metz wareine der ersten Städte, wo diese Kunst betrieben wurde, und noch jetzt eristiren viele alte Werke aus dortigen Officinen. Straßburg soll längere Zeit die Heimath Guttcnberg's gewesen sein, obgleich kein Buchauseiner früheren Periode als 1471 vorhanden ist. Toul wird als der Ort bezeichnet, wo die ersten Versuche mit Stereotypie gemacht wurden. Die Sedan-Ausgaben concurriren nach Ansicht der Büchersammler mit denen der Elzevirs uud sind prachtvolle typographische Kunstwerke. Kehl war der Sitz der Baskerville'schen Typen, mit denen Beaumarchais eine Ausgabe von Voltaire's Werken auf blauem Papier für den König Friedrich II. druckte. Auch in Rheims und Verdun wurde schon früh die Buchdruckerkunst betrieben; letzterer Platz hat außerdem noch das Interesse, daß dort den von Napoleon I, internirten englischen Gefangenen erlaubt wurde, das englische Gebetbuch zu drucken. tVeuer Anreißer/ür nM örä/rotäe/.wE;en.?c/ia/>. Ilvr- an8A0Aöl>6n von Or. ll. kstsbolät. OnllrA. 1870. 10. Ilokt. lull alt: Ois lüttsrntur äs8 Osutsoll-IdrallLÖsisollsll ILrisAvs 1870.— Lodlussusollriellt üllsr äis 2U llsArüucisuäs 8tnllt- llillliotllelc iu AltsullsrA. — Ois XöuiAsllsrAsr öillliotllsll ooutr» Uüllsr.— Inttsratnr null lllasesllsu. — ^IlAsruoios LiblioArapllis. Personalnachrichten. Wiederum hat sich ein jüngerer College durch seine Tapferkeit das Eiserne Kreuz errungen. Es ist dies Herr Mar Höpfner aus Neu-Ruppin (im Geschäft von Adolf L Co.in Berlin), der als' Lieutenant im 24. Regiment zu den Belagerern von Metz gehörte. *) Diese Notiz steht im Widerspruch mit einer andern Correspondenz, welche über den Untergang der L-traßburger Bibliothek vor einigen Wochen durch die Zeitungen lief; denn dort hieß es, der Bibliothekar hab^ an den Prä- fecten das Ersuchen gestellt, die Schätze der Bibliothek in de» Kellerräumen der Präfcctur bergen zu dürfen, sei jedoch von diesem mit dem Bescheide abge wiesen worden, die gewünschten Räume seien schon von seinen Mobilien in Beschlag genommen! Es ist aber von geschichtlichem Interesse, über diese Vorgänge den wahren Sachverhalt kennen zu lernen, und man würde uns daher durch eine verläßliche Miltheilung darüber zu Dank verpflichten. D. Red.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder